John f. kennedy biografie
1917-1963
John F. Kennedy
Politiker
1917
29. Mai: John Fitzgerald Kennedy wird als zweites von neun Kindern des Unternehmers und Diplomaten Joseph P. Kennedy (1888-1969) und seiner Frau Rose, geb. Fitzgerald (1890-1995) in Brookline (Massachussetts/USA) geboren. John F.
Kennedys Urgroßeltern waren 1849 aus Irland kommend in die USA ausgewandert und hatten sich in Boston niedergelassen.
1926
Umzug der Familie nach New York City.
1929
Kennedys Vater kauft das Sommerhaus in Hyannis Port/Massachussetts - bis heute Sommerresidenz der Familie.
1930
Besuch des katholischen Internats Canterbury/Connecticut.
1931
Eintritt in das protestantische Internat Chaote/Connecticut.
1935
Nach dem Schulabschluß Reise nach England um sich an der London School of Economics einzuschreiben.
Eine Erkrankung zwingt Kennedy zur Rückkehr in die USA.
Im Herbst Immatrikulation an der Universität Princeton, das Studium muß er aus gesundheitlichen Gründen wieder abbrechen.
1936-1940
Studium der Politischen Wissenschaften an der Universität Harvard.
1937
Reisen nach Frankreich, Spanien und Italien.
Empfang beim Papst.
Im Dezember wird sein Vater Joseph P.
Kennedy zum Botschafter der USA in Großbritannien ernannt.
1938
29. Mai: Wie alle seine Geschwister erhält John F. Kennedy zu seinem 21. Geburtstag von seinem Vater ein Treuhandvermögen von 1 Million Dollar.
1939
Reisen nach Polen, Rußland, Deutschland, Frankreich und die Türkei.
Arbeit in der Londoner Botschaft.
1940
21. Juni: Studienabschluß im Hauptfach Politische Wissenschaften. Der Titel seiner Abschlußarbeit lautet "Appeasement in München: Das zwangsläufige Ergebnis der Langsamkeit der britischen Demokratie bei der Abkehr von einer Politik der Abrüstung".
Juli: Veröffentlichung der überarbeiteten Abschlußarbeit unter dem Titel "Why England Slept" (Warum England schlief). Das Buch wird mit 40.
000 verkauften Exemplaren zum Bestseller.
1940/41
Studium der Betriebswirtschaft an der Universität Stanford/Kalifornien, das er vorzeitig abbricht.
1941
September: Meldung zur Marine.
Arbeit beim Nachrichtendienst der Marine in Washington.
1942
Januar: Versetzung nach Charleston/South Carolina.
ab Juli: Ausbildung für den Dienst zur See.
1943
März: Kennedy übernimmt im Südpazifik das Kommando des Schnellbootes PT 109.
2. August: Das Schnellboot PT 109 wird von einem japanischen Zerstörer versenkt; die Mannschaft wird am 7. August gerettet. Kennedy wird in der amerikanischen Presse zum Helden hochstilisiert.
Dezember: Rückversetzung in die USA.
1944
August: Nach dem Fliegertod des älteren Bruders soll John F. Kennedy die politischen Pläne des Vaters verwirklichen.
1945
April: Beendigung des Militärdienstes.
Sommer: Als Korrespondent der Hearst-Presse berichtet Kennedy über die Gründungsversammlung der Vereinten Nationen in San Francisco, über die britischen Parlamentswahlen und über die Potsdamer Konferenz. Eine erneute Krankheit zwingt Kennedy zur Rückkehr in die USA.
1946
5.
November: In Boston Wahl in das Repräsentantenhaus für die Demokratische Partei.
1947
Sommer: Reise nach Irland und England.
Nach einem Zusammenbruch in London wird bei Kennedy die Addison-Krankheit diagnostiziert.
1952
4. November: Wahl in den Senat.
1953
12.
September: Kennedy heiratet Jaqueline Bouvier (1929-1994). Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor: Caroline (geb. 1957), John F. Kennedy Jr. (1960- 1999) und Patrick Bouvier Kennedy (1963-1963) der zwei Tage nach seiner Geburt stirbt.
1953-1961
Senator des Staates Massachussetts.
Seine Hauptinteressen gelten der Außenpolitik und der Arbeitsgesetzgebung.
1954/1955
Längere Krankenhausaufenthalte aufgrund zweier Rückenoperationen.
Beginn der Arbeiten an seiner Schrift "Zivilcourage".
1956
August: Veröffentlichung von "Profiles in Courage" (Zivilcourage).
Kennedy nominiert Adlai Stevenson als Präsidentschaftskandidaten beim Demokratischen Parteitag, unterliegt selbst aber als Kandidat für die Vizepräsidentschaft.
1960
2.
Januar: John F. Kennedy gibt seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten bekannt.
13. Juli: Kennedy wird in Los Angeles von der Demokratischen Partei zum Präsidentschaftskandidaten nominiert.
26. September: Erste Fernsehdebatte mit dem republikanischen Kandidaten und bisherigen Vizepräsidenten Richard Nixon (1913-1994).
8. November: Wahl zum Präsidenten der USA. Seinen Bruder Robert F. Kennedy (1925-1968) beruft er in das Amt des Justizministers.
1961
20. Januar: Kennedy wird - als erster Katholik in diesem Amt - als 35.
Präsident der USA vereidigt.
März: Kennedy kündigt das bislang umfangreichste Rüstungsprogramm in der Geschichte der Vereinigten Staaten an.
17. April: Invasion von Exilkubanern in der Schweinebucht auf Kuba. Bereits vor Kennedys Amtsantritt waren die Exilkubaner von der amerikanischen Regierung mit Waffen, Schiffen und CIA-Ausbildern versorgt worden und warteten in Lagern in Honduras und Nicaragua nur auf das Zeichen zur Invasion ihrer Heimat. Aufgrund der starken Gegenwehr der Truppen Fidel Castros scheitert die Invasion und wird militärisch und politisch zum Fiasko, für Präsident Kennedy bedeutet dies auch eine persönliche Niederlage.
Mai: Beginn der sogenannten Freiheitsfahrten schwarzer Bürgerrechtler.
Mai: Kennedy unterzeichnet das Gesetz zur Anhebung des Mindestlohns um 25 Prozent.
16.-18. Mai: Staatsbesuch in Kanada.
25.
Mai: Kennedy setzt dem US-Raumfahrtprogramm das Ziel, innerhalb eines Jahrzehnts einen Menschen auf den Mond zu bringen.
31. Mai: Gespräche mit dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle in Paris.
3. Juni: Der sowjetische Staats- und Parteichef Nikita S. Chruschtschow und Kennedy treffen in Wien zu einem zweitägigen Meinungsaustausch über Abrüstungsfragen und das Berlin-Problem zusammen.
Trotz einer betont freundlichen Atmosphäre bleibt das Treffen ergebnislos.
4. Juni: Chruschtschow überreicht Kennedy in Wien ein Memorandum zur Deutschlandpolitik, das sogenannte Berlin-Memorandum. Darin schlägt er die Umwandlung West-Berlins in eine entmilitarisierte und neutrale Stadt vor und fordert den Abschluß eines Friedensvertrages. Das Memorandum wird erst am 11. Juni veröffentlicht.
4./5. Juni: Gespräche mit dem britischen Premierminister Harold McMillan in London.
August: Entscheidung gegen ein militärisches Eingreifen in Berlin nach dem Bau der Berliner Mauer. Dennoch werden zusätzliche amerikanische Truppen über die Autobahn nach Berlin geschickt.
20.
September: Einrichtung einer eigenen Behörde für Entwicklungshilfe (AID).
26. September: Schaffung einer eigenständigen Behörde für Abrüstungsfragen.
15.-17. Dezember: Staatsbesuch in Puerto Rico, Venezuela und Kolumbien.
1962
3. Februar: Handelsembargo gegen Kuba.
8. Februar: Einrichtung eines US-Militärkommandos in Südvietnam.
11. April: Kennedy greift die Stahlfirma US Steel öffentlich an, die entgegen Abmachungen mit Regierung und Gewerkschaften ihre Preise erhöht hat.
Zwei Tage später nimmt die Firma die Preiserhöhungen zurück.
29. Juni - 1. Juli: Staatsbesuch in Mexiko. Triumphaler Empfang in Mexiko City.
3.
September: Der sowjetische Staats- und Parteichef Chruschtschow entschließt sich zur offenen Unterstützung Fidel Castros auf Kuba und sagt die Versorgung mit Waffen und militärischen Ausbildern zu.
11. September: Chruschtschow warnt die USA vor einem Angriff auf Kuba, da dies den Ausbruch des 3. Weltkrieges zur Folge hätte.
21. September: Der US-amerikanische Senat ermächtigt Präsident Kennedy, "notfalls mit Waffengewalt gegen Versuche vorzugehen, von Kuba aus den Kommunismus auf andere lateinamerikanische Länder zu übertragen".
27. September: Präsident Kennedy erklärt, daß die USA Kernwaffen einsetzen werden, wenn sie von Kuba aus angegriffen würden oder wenn West-Berlin in Gefahr geriete.
30. September/1. Oktober: Truppeneinsatz nach schweren Rassenkrawallen in Oxford/Mississippi.
11.
Oktober: Der "Trade Expansion Act" gibt dem Präsidenten weitgehende Vollmachten zur Reduzierung oder Abschaffung von Importzöllen.
15. Oktober: Luftaufnahmen bestätigen die Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen auf Kuba.
22. Oktober: Präsident Kennedy fordert in einer Fernsehansprache den Abbau aller sowjetischen Mittelstreckenraketen und Abschußanlagen auf Kuba.
24.
Oktober: Die USA beginnen eine Seeblockade gegen sowjetische Frachter auf Kuba. Der kubanische Staatschef Fidel Castro erklärt die Mobilmachung.
28. Oktober: Aufgrund des außenpolitischen Drucks ordnet Chruschtschow den Abzug der sowjetischen Angriffswaffen aus Kuba an. Die sogenannte Kuba-Krise ist damit beigelegt.
20.
November: Die Blockade Kubas durch US-Streitkräfte wird aufgehoben.
Erlaß einer Präsidentenorder, die die Rassendiskriminierung im sozialen Wohnungsbau verhindern soll.
1963
14. Januar: In seinem Bericht zur Lage der Nation fordert Kennedy eine Steuersenkung und Steuerreform.
28. Februar: Kennedy leitet dem Kongreß den Entwurf für ein Bürgerrechtsgesetz zu, das vor allem das Wahlrecht für Schwarze sichern soll.
12. Mai: Nach Rassenunruhen schickt Kennedy Bundestruppen nach Birmingham/Alabama.
10. Juni: In seiner Rede an der American University betont Kennedy die Notwendigkeit der Entspannungspolitik.
11. Juni: Fernsehansprache an das amerikanische Volk zur Bürgerrechtsfrage.
Juni: Vorlage eines Bürgerrechtsgesetzes beim Kongreß, das die Gleichstellung der farbigen Bevölkerung im öffentlichen Leben erzwingen sollen.
20. Juni: Als Reaktion auf die Kuba-Krise beschließen die USA und die UdSSR die Errichtung einer direkten Fernschreibleitung zwischen den Amtssitzen des US-Präsidenten in Washington und des sowjetischen Staatschef in Moskau. Der sogenannte "heiße Draht" wird am 31. August von Chruschtschow und Kennedy in Betrieb genommen.
23.
Juni - 2. Juli: Reise nach Deutschland, Irland, Großbritannien und Italien.
26. Juni: Berlin-Besuch mit Ansprachen vor dem Rathaus Schöneberg und an der Freien Universität Berlin.
8. Juli: Gegen Kuba wird ein Finanzembargo verhängt.
5. August: Als weiteres Zeichen einer Verständigung der Großmächte gilt die Vereinbarung zwischen den USA, Großbritannien und der Sowjetunion über eine begrenzte Einstellung der Atomtests, dem sogenannten Atomteststopp-Abkommen, das in Moskau von den jeweiligen Außenministern unterzeichnet wird.
28. August: "Marsch auf Washington": 200.000 Bürgerrechtler, unter ihnen Martin Luther King, versammeln sich in der amerikanischen Hauptstadt. Kennedy empfängt die Anführer im Weißen Haus.
9. Oktober: Kennedy kündigt Verhandlungen über Weizenverkauf an die Sowjetunion an.
21. November: Kennedy beauftragt seine Berater, ein Programm zum "Krieg gegen die Armut" vorzubereiten.
22. November: John F.
Kennedy wird in Dallas/Texas erschossen.
Die Tat und deren Hintergründe werden von der sogenannten Warren- Kommission untersucht, die 1964 zu dem Schluß kommt, daß der Haupttatverdächtige Lee Harvey Oswald, der zwei Tage nach dem Attentat auf Kennedy ebenfalls erschossen wird, allein gehandelt habe. Da die Tat aber nicht bewiesen werden konnte kursieren bis heute die verschiedensten Mord-Thesen und Verschwörungstheorien.
25. November: Staatsbegräbnis für John F. Kennedy auf dem Heldenfriedhof von Arlington.
Durch seinen frühen Tod wird Kennedy zum Mythos, zum Symbol für alle uneingelösten Hoffnungen der amerikanischen Bevölkerung.
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