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  Kz sachsenhausen

     Das Konzentationslager Sachsenhausen       Im August 1936 wurde in Oranienburg, rund 35 km nordöstlich von Berlin, das Konzentrationslager Sachsenhausen gebaut. Es war ausschließlich für männliche Häftlinge. Der Aufbau des KZs war unmittelbarer Ausdruck der absoluten Kontrolle über die Gefangenen. Aufgrund der Nähe zur Reichshauptstadt und seiner Funktion als Modell- und Schulungslager der SS nahm Sachsenhausen eine Sonderstellung im System der nationalsozialistischen Konzentrationslager ein   Zunächst wurden Kommunisten, Sozialdemokraten, liberale und konservative Politiker eingeliefert. Später folgten Homosexuelle, Sinti und Roma, Christen, Zeugen Jehovas und Kriminelle. 1938 stieg die Zahl der Häftlinge stark an.

Nach der Pogromnacht (Kristallnacht) wurden 6.000 Juden nach Sachsenhausen transportiert. Mit Beginn des 2.WK füllte sich das Lager mit Häftlingen aus den besetzten Ländern.   Aufgrund der ständig wachsenden Zahl der Lagerinsassen verschlechterten sich die Lebensbedingungen stark. Es starben Tausende Menschen an Unterernährung, Krankheit, Erschöpfung und Misshandlungen oder wurden von SS-Leuten ermordet.

Im Oktober  1941 begannen die Massenerschießungen von über 12.000 als "politisch und rassisch untragbaren" Kriegsgefangenen. Dazu wurden Genickschussanlagen errichtet. Unzählige Häftlinge fielen der Devise "Vernichtung durch Arbeit" zum Opfer. Zehntausende wurden zur Zwangsarbeit in den SS eigenen Betrieben sowie in den über 100 Außenlagern des KZ Sachsenhausen herangezogen.   Am 20.

April 1945 wurden über 33.000 Häftlinge zu Marschkolonnen zusammengefasst und in Richtung Ostsee getrieben. Bei diesem "Todesmarsch" starben ca. 6.000 Gefangene. Etwa 3.

000 Häftlinge, die im Lager zurückblieben, wurden am 22. April 1945 von polnischen und sowjetischen Einheiten befreit.   Zwischen 1936 und 1945 waren mehr als 200.000 Menschen aus über 40 Nationen in Sachsenhausen inhaftiert, von denen mehrere Zehntausend die Lagerhaft nicht überlebten.   Ab August 1945 wurden das ehemalige KZ Sachsenhausen als "Speziallager Nr.7" vom sowjetischen Geheimdienst zur Internierung von ehemaligen Funktionären der NSDAP genutzt.

  1961 wurde auf dem ehemaligen Lagergelände die dritte "Nationale Mahn- und Gedenkstätte" der DDR eingeweiht. Heute befinden sich dort mehrere Dauerausstellungen zum Konzentrationslager sowie ein Museum zum "Speziallager Nr.7".   Kristallnacht (Reichskristallnacht):   Verharmlosende Bezeichnung für die Nacht vom 9. auf den 10.11 1938, in der in Deutschland über 250 Synagogen, über 8000 Geschäfte und unzählige Wohnungen jüdischer Bürger geplündert bzw.

zerstört wurden. Als Anlass diente der Tod des deutschen Botschaftersekretärs , am 9.11. in Paris, nach einem Attentat des polnischen Juden Herschel Grynszpan, dessen Eltern im Oktober aus Deutschland vertrieben worden waren.   Am 12.11.

verpflichtete die Reichsregierung die deutschen Juden zu einer "Sühneleistung" von 1 Milliarde Reichsmark und zur Beseitigung der Schäden auf eigene Kosten. Außerdem wurde den Juden der Betrieb von Geschäften und Handwerk verboten und die Enteignung ihres Vermögens wurde eingeleitet. Mit der Kristallnacht begann die radikale Phase der nationalsozialistischen Judenverfolgung.

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