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  Michael gaismair (südtirol)

                                                               1490 - 1532       Michael Gaismair wurde 1490 in Tschöfs bei Sterzing geboren, wo sein Vater Bergwerksunternehmer und Landwirt war. 1524 besetzte er die Stelle eines Sekretärs des Fürstbischofs von Brixen. Am 10. Mai 1525, als Peter Passler hingerichtet werden sollte, stellte er sich an die Spitze des Bauernaufstandes in Südtirol und wurde am 13. Mai zum Feldobristen gewählt. Gaismair stürmte mit einer Gruppe bewaffneter Bauern das Gericht und befreite Passler.

Nun musste Gaismair wohl richtig ans Licht der Öffentlichkeit treten: er wollte nichts anderes, als mehr Gerechtigkeit für die Bürger und Bauern, weniger Macht für den Adel und die Geistlichkeit. Das Wort Gottes sollte Grundlagen aller Gesetze sein, was auch ich für die damalige Zeit nicht ganz für unrichtig halte. Brixen sollte wegen seiner zentralen Lage die Hauptstadt des Landes werden. Leider musste Gaismair erleben, dass die Fürsten ihre Versprechen nicht hielten, an Verhandlungen waren sie nicht interessiert. Es waren hektische aber auch gefährliche Jahre. In dieser Zeit wurde er vom Reformer zum Revolutionär.

So kam es, dass er nur mehr eine Möglichkeit sah: den bewaffneten Kampf. Er floh schließlich in die Schweiz, stand mit seinem Heer 1527 in der Toskana und bald darauf in Umbrien. Später verdiente er sich sein Geld als Söldnerführer in Venedig. Er muss vermögend gewesen sein, denn er kaufte sich in Italien 87 Felder und mehrere Grundstücke bei Monte Grotto in der Nähe von Padua. Hier züchtete er Pferde und Schafe. Seine Frau Magdalena und seine vier Kinder lebten mit ihm im Palazzo Strozzi.

Im Morgengrauen des 15. April 1532 wurde Gaismair auf den Stufen der Freitreppe seines Palazzo Strozzi von einem befreundeten Pferdehändler und dessen Gehilfen, gedungene Mörder, feige überfallen und mit 42 Hieben und Stichen ermordet, überdies verletzten die Mörder auch seinen Maler tödlich. Er war damals ein besonderer und bedeutender Mann, denn er war der einzige Bauernführer, der strategisch politische Ziele verfolgte. Wegen seines Kampfes gegen herrschende Monarchie und Kirche wurde Gaismair von der Geschichtsschreibung seiner Zeit ignoriert. Jahrhunderte später benutzten sowohl Nationalsozialisten als auch Kommunisten seine Geschichte für ihre Zwecke, was wiederum leider negative Auswirkungen hatte. Meiner Meinung nach war Gaismair einer der ersten und zu seiner Zeit auch der einzige der ein soziales Denken besaß.

Das sicher zu neuen Zielen hätte führen können.    

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