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  Wolfgang borchert - lebenslauf

Wolfgang Borchert Sein Leben   20. Mai 1921                         Hamburg, Wolfgang Borchert wurde geboren. Er wuchs als einziges Kind von Fritz und Hertha Borchert, geb. Salchow, auf. Sein Vater war Lehrer einer Volksschule in Hamburg-Eppendorf und seine Mutter war eine erfolgreiche Heimatschriftstellerin     ( u. a.

Prosaerzählung, "Sünroos") Mit seiner Geburt gehörte Borchert einer Generation an, die durch den Zeitpunkt der Geburt, doppelt mit den Auswirkungen vom Krieg konfrontiert wurde. 1928/1932                              Borchert wuchs im Hamburger Stadtteil Eppendorf auf, besuchte ab 1928 dort die Volks- und später (1932) die Oberrealschule. In seiner Freizeit streunte der lebhafte Junge mit seinen Spielkameraden aus der Nachbarschaft und einem Vetter umher. Mit seiner Mutter verband den jungen Borchert ein besonders inniges Verhältnis. 1933                                       Im Jahr der Machtübernahme Hitlers, machte auch der zwölfjährige Wolfgang Borchert die ersten Erfahrungen mit den Nazistrukturen; er wurde, wie alle Jungen seines Alters, in die Hitlerjugend übernommen. Jedoch entzog er sich den Verpflichtungen, wann immer es möglich war und blieb schließlich der Gruppe ganz fern.

1936                                       Als 15-jähriger begann Wolfgang Borchert Gedichte zu schreiben; diese werden jedoch allgemein als nicht qualifizierbar eingeordnet und lassen kein frühes Talent erkennen. Sie spiegeln vielmehr Leseeindrücke verschiedener Lieblingsautoren Borcherts, zu denen u.a. Rilke und Ringelnatz gehörten. Dezember 1938                     Borchert erreichte seinen Schulabschluss mit einem Zeugnis dürftiger Leistungen. Nach dem Wunsch seiner Eltern begann Borchert eine Ausbildung als Buchhändler bei der Firma Boysen.

Sein Interesse jedoch galt mehr der Schauspielerei und so nahm er heimlich Schauspielunterricht. Kurz darauf ließ er erste- durchweg dilettantische -- Gedichte im "Hamburger Anzeiger" veröffentlichen. "Ich gebe zu, daß ich Gedichte oder Prosa nie während des Schreibens erarbeite oder erkämpfe. Der Einfall kommt, wird hingeschrieben und nicht mehr verändert. Ich brauche zu einem Gedicht kaum mehr Zeit, als nötig ist, die gleiche Menge Worte aus einem Buch abzuschreiben. Hinterher feilen oder verändern kann ich nicht -- lieber schreibe ich es in drei Jahren noch einmal.

Du fühlst sicher diese gewisse Oberflächlichkeit in meiner Arbeit, die keine Arbeit ist -- höchstens ein kurzer Rausch." 1. April 1939                          Bochert beginnt eine Anstellung als Lehrling in der Hamburger Buchhandlung Heinrich Boysen. Nebenbei nimmt er privaten Schauspielunterreicht bei Helmuth Gmelin. 1940                                       bestand Wolfgang Borchert die Schauspielprüfung. 31.

Dezember 1940               seine lustlos betriebene Buchhändlerlehre bricht er ab. 3. März bis 6. Juni 1941        er arbeitete als Schauspieler an der "Landesbühne Osthannover" in Lüneburg, einer Wanderbühne, die arglose Lustspiele (wie "Die vier Gesellen", "Swienskomödie 'Krach um Jolanthe'" und "Krach im Hinterhaus") aufführte Juli bis November                 musste er zwangsläufig seine Schauspielerkarriere unterbrechen und eine Ausbildung zum Panzergrenadier bei der 3. Panzer-Nachrichten-Ersatz-Abteilumg 81 in Weimar-Lützendorf absolvieren. "(.

. . ) nach einer kurzen, wunderbaren Theaterzeit bin ich nun auch Soldat geworden. Es ist laut in Europa, aber nicht von Schillers Pathos, sondern vom Lärm der Massen (. . .

). Im Augenblick tötet die brutal aufgezwungene Welt des Zwanges und der Uniform-Einform alles Schöne, alle Kunst in mir -- und ich muß oft an mich halten, nicht in einer plötzlichen Aufwallung der Reaktion gegen diesen Zwang eine Dummheit zu begehen. (. . . ) Es ist kaum zu ertragen -- aber: es muß ja ertragen werden.


" Ab November                        war Borchert als Panzergrenadier im Fronteinsatz im Raum Klin-Kanilin. Er war Augenzeuge schwerer, verlustreicher Schlachten, in denen die deutschen Truppen, entgegen den heroischen-völkischen Siegesparolen der nationalsozialistischen Propaganda, ihre Unterlegenheit gegenüber den sowjetischen Truppen erfahren. "Die Freiheit ist tot. Alle Freiheit. Wohl haben wir unser inneres Reich -- aber woran sollen wir noch glauben? (. .

. ) Da sitzen wir in Neros Mantel und singen -- während alles versinkt und untergeht." "Meine Kameraden, die vor vierzehn Tagen herausgekommen sind, sind alle gefallen. Für nichts und wieder nichts." "Ich empfinde die Kasernen als Zwingburgen des Dritten Reiches." "Ich fühle mich selbst als wesenlosen Kuli der braunen Soldateska.

" Januar 1942                           wird Borchert auf einem Patrouillengang verwundet, dies nötigt ihm zu einem Lazarettaufenthalt; durch eine zusätzliche Diphtherie-Erkrankung war es erforderlich, ihn in das Heimatlazarett Schwabach zu überführen. Mai 1942                               Unter dem Verdacht, sich durch eine Schussverletzung an der linken Hand "willentlich dienstuntauglich gemacht zu haben", wird Borchert verhaftet und angeklagt. Nach dreimonatiger Einzelhaft im Untersuchungsgefängnis Nürnberg kam es zur Gerichtsverhandlung, in der ein militärischer Anklagevertreter für Borchert die Todesstrafe (Tod durch Erschießen) beantragt. Das Gericht beendet seine Verhandlung am 31. Juli/1. August 1942 mit einem Freispruch.

Die Untersuchungshaft dauert weiterhin fort, da gegen Borchert Anklage wegen "staatsgefährdender" Briefe erhoben wird. Unter Berufung auf das "Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei" wird er zu einer Gefängnisstrafe von vier Monaten verurteilt. Auf Antrag Borcherts und seines Verteidigers wird die Strafe in eine sechswöchige "verschärfte" Haft mit anschließender "Frontbewährung" umgewandelt. Oktober/November               hat Borchert seine Haft verbüßt und kehrt zum Ersatzbatallion seines Regiments in Saalfeld zurück, danach war er bei der Garnison in Jena. Im Dezember                         diente er als Melder im Fronteinsatz bei den harten Panzerkämpfen um Toropez. Mit Fußerfrierungen wurde er ins Lazarett eingeliefert; ein erneuter Ausbruch von Gelbsucht und Fleckfieber schwächte ihn abermals.

Januar/Februar 1943             verbrachte er in dem berüchtigten Seuchenlazarett Smolensk, im März erfolgte seine Verlegung in das Reservelazarett Elend (Harz) August                                    Urlaub, Borchert besuchte seine, kurz vorher durch Bombenangriffe zur Hälfte vernichtete, Heimatstadt Hamburg. Während seiner freien Tage tritt Borchert im Hamburger Lokal "Bronzekeller" als Kabarettist auf und präsentiert Songs und Brettlverse (u.a. "Der Tausendfüßler", "Die Zigarettenspitze", "Brief aus Rußland"). Im Oktober                            kehrt er zu seiner Kompanie zurück, dort erwartet Borchert, aufgrund seiner erneuten Lebererkrankung in Kassel-Wilhelmshöhe, seine Entlassung aus dem Kriegsdienst und seine Freistellung für ein Fronttheater. Statt dessen wird er im Dezember wegen einer Parodie auf "den Reichsminister Dr.

Goebbels" inhaftiert. Januar 1944                           scheiterte der Versuch, die Bedeutung seiner Straftag, d. h. die Verunglimpfung des Reichstagspropagandaministers, durch guten Leumund zu verharmlosen, der "Vorbestrafte" wird von Jena in das Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit überführt. Im September                        verurteilt das "Zentralgericht des Heeres" in Berlin Borchert wegen "Zersetzung der Wehrkraft" zu einer Gefängnishaft von neun Monaten. "Zur Feindbewährung" an der Front wird er aus dem Gefängnis entlassen.

Frühjahr 1945                        desertierten die Offiziere, Borcherts Truppe kann in der Nähe von Frankfurt/Main vor der französischen Streitmacht kapitulieren. Während des Abtransports in die französische Kriegsgefangenschaft gelingt Borchert die Flucht in Richtung Heimat. 10. Mai 1945                         Nach einem teilweise lebensbedrohlichen Fußmarsch von 600 Kilometern erreicht Borchert, am völlig entkräftet und von seiner schweren Krankheit gezeichnet, Hamburg, wo ihn seine Eltern erwarten und ihm ein neues Zuhause geben. September                             Borcherts Versuch im Hamburger Kabarett "Janmaaten im Hafen" aufzutreten, wird durch seinen sich rapide verschlechternden Gesundheitszustand alsbald ein Ende gesetzt. November                              Mitbegründer des Hinterhoftheaters "Die Komödie" in Hamburg-Altona.

Frühjahr 1946                        Seit Monaten ist Borchert wegen seines schweren Leberleidens bettlägig, schließlich wird er in das Hamburger Elisabeth-Krankenhaus eingeliefert. Nach ärztlichem Ermessen bleibt ihm eine Lebensfrist von höchstens einem Jahr. In rascher Folge schreibt Borchert in diesem Jahr 24 Prosatexte, u.a. "Die Hundeblume". Die Gedichtssammlung "Laterne, Nacht und Sterne" (Gedichte aus der Zeit von 1940 bis 1945) wird veröffentlicht Januar 1947                           Das Schauspiel "Draußen vor der Tür" wird innerhalb weniger Tage niedergeschrieben.

Am 13. Februar wird es erstmals als Hörspiel gesendet; es löst eine unerwartet weitreichende Resonanz aus und erweist sich als ein sensationeller Publikumserfolg. April                                       Veröffentlichung des Prosabandes "Die Hundeblume". Bis zum September werden weitere 22 Erzählungen geschrieben; Borchert schreibt, obwohl sich seine Krankheit mehr und mehr ausprägt. "Ich will keine Zeile mehr schreiben können, wenn ich nur mal über die Straße gehen dürfte, mal wieder Straßenbahn fahren -- und an die Elbe gehen." September                             Nach langwierigen bürokratischen Verhandlungen gelingt es den Freunden Borcherts, den längst geschwächten, unter Fieberschüben Leidenden für eine spezifische medikamentöse Behandlung in die Schweiz zu bringen.

Stationäre Behandlung im katholischen Clara-Spital in Basel. Eine gesundheitliche Besserung tritt nicht ein, vielmehr kommt es zu einer rapiden Verschlechterung des Befindens. Borchert, den weder seine Eltern noch seine Freunde aus Deutschland begleiten oder besuchen dürfen, leidet zusätzlich unter der sozialen Isolation des Krankenhauses, in dem man in ihm einen Angehörigen des untergegangenen Nazi-Deutschlands sieht. Wir begegnen uns auf der Welt und sind Mensch mit Mensch -- und dann stehlen wir uns davon, denn wir sind ohne Bindung, ohne Bleiben und ohne Abschied. Wir sind eine Generation ohne Abschied, die sich davonstiehlt wie Diebe, weil sie Angst hat vor dem Schrei ihres Herzens. Wir sind eine Generation ohne Heimkehr, denn wir haben nichts, zu dem wir heimkehren könnten, und wir haben keinen, bei dem unser Herz aufgehoben wäre -- so sind wir eine Generation ohne Abschied geworden und ohne Heimkehr.

" Oktober                                  Niederschaft des Antikriegsmanifests "Dann gibt es nur eins!" 20. November                        Borchert stirbt im Clara-Spital zu Basel. 21. November                        Uraufführung des Dramas "Draußen vor der Tür in den Hamburger Kammerspielen.                                                Veröffentlichung der Prosasammlung "An diesem Dienstag". 24.

November                        Trauerfeier für Borchert auf dem "Hörnli-Gottesacker" in Basel. 1948                                       Beisetzung der Urne auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg. "Alle Ankunft gehört uns, (. . . ) sie gehört dieser enttäuschten, verratenen Generation -- gleich, ob es sich um Amerikaner, Franzosen oder Deutsche handelt.

(. . . ) die Generation unserer Väter (hat) uns zwar blind in diesen Krieg gehen lassen, aber nun wissen wir Sehend-gewordenen, daß nur noch eine Ankunft zu neuen Ufern uns retten kann, mutiger gesagt: Diese Hoffnung gehört uns ganz allein! Verstehen Sie die Opposition und den Zweifel an der Väter- und Studienratsgeneration? (. . .

) Die Indolenten (. . . ) ließen es zu, daß wir, ihre Söhne, in die Hölle hineinstolzierten, und keiner von ihnen sagte uns: Ihr geht in die Hölle! Es hieß: Mach's gut! und: für's Vaterland! (Für Deutschland, für Frankreich, für Amerika!)" Ein Mann, der einer belogenen und im Kriege verheizten Generation eine Stimme gab und den höchsten Preis dafür bezahlte: Sein Leben. Ein Werk, das aktuell ist und bleibt, solange es Machtmissbrauch und Krieg gibt. (Draußen vor der Tür)    

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