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  Vietnamkrieg

Der Vietnamkrieg Das allgemeine Interesse der Vereinigten Staaten in Vietnam:Die Einschätzung, der die Vereinigten Staaten während ihres gesamten Vietnam-Engagements folgten, wird bereits unter Präsident Eisenhower ersichtlich – eine deutlich antikommunistische Grundeinstellung. Doch nur John F. Kennedy formulierte es in einer Art und Weise, die auch auf das Einschätzungsvermögen Johnsons bezüglich Vietnam zutrifft. In einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender NBC äußerte sich Kennedy auf die Frage des Journalisten David Binkley, ob er die sogenannte Domino-Theorie in Zweifel ziehe, wie folgt: " No, I believe it. I believe it. (.

..) China is so large, looms so high just beyond the frontiers, that if South Viet-Nam went, it would not assault on Malaya but would also give the impression that the wave of the future in Southeast Asia was China and the Communists. (...

). Die südostasiatische Region zwischen dem Golf von Thailand und der Südchinesischen See, rückte also seitens der Vereinigten Staaten in das Zentrum der Interessen.Das Leitmotiv der amerikanischen Vietnampolitik läßt sich vereinfacht so darstellen: Man wollte eine kommunistische Machtübernahme in Saigon möglichst verhindern, um so die südostasiatische Region zu stabilisieren. Für die Vereinigten Staaten stellte die subversive kommunistische Aggression den Teil einer kommunistischen Weltrevolution dar, der unter allen Umständen Einhalt geboten werden müsse. So begannen die USA bereits kurz nach dem Abzug der französischen Truppen im Jahre 1954 mit einer verstärkten wirtschaftlichen und militärischen Unterstützung der demokratischen Regierung Südvietnams (bereits sechs Jahre zuvor hatten die USA der damaligen franz. Verwaltung Indochinas beschränkt finanzielle Mittel zukommen lassen).

Diese Unterstützung beschränkte sich jedoch zu einem Großteil auf finanzielle Hilfen zur Sanierung der maroden Staatsfinanzen. Erst ab Anfang der 60er Jahre wurde sie auch auf den militärischen Sektor ausgeweitet. So standen bis Ende 1962 rund 16500 militärische Berater in Südvietnam. Die Kennedy-Administration war jedoch der Überzeugung, dass die Republik Südvietnam den eigentlichen Kampf gegen die kommunistischen Vietcong-Guerilla, welche sich aus dem Vietminh der Kolonialzeit entwickelten, nur selbst gewinnen könne. Die Johnson-Administration folgte im Grunde dieser Haltung, doch schienen die Grundlagen in Südvietnam hierfür äußerst ungünstig zu sein. Johnson sah in Vietnam eine Art Testfall für amerikanische Bündnisverlässlichkeit, vor allem gegenüber den Verbündeten in Afrika, wodurch ein amerikanischer Rückzug oder gar ein neutrales Südvietnam nicht in Frage kam.

Johnson setzte den Konflikt in Vietnam vielmehr auf die gleiche Stufe mit amerikanische Engagement in Berlin oder Korea. Er ließ nahezu keine Möglichkeit aus, um dies zu verdeutlichen. So zog er diesen Vergleich beispielsweise im Zusammenhang mit der Tongking-Golf-Krise heran, ein Ereignis, dass im Verlauf der Entwicklungen in Südostasien noch angesprochen werden wird. Er äußerte sich in einer Rede in Syracuse/N.Y am 5.August 1964 wie folgt: "(.

..) Die Herausforderung, der wir heute in Südostasien gegenüberstehen, ist die gleiche wie die, der wir – (...), in Berlin und in Korea (.

..) – mutig und stark gegenüber getreten sind (...).

Wie klar wird, waren sich sowohl Kennedy als auch Johnson der etwaigen Bedeutung Südvietnams, ja sogar der gesamten südostasiatischen Region bewusst. Doch Kennedy, dessen tragischer Tod am 22.Oktober 1963 seiner Vietnampolitik ein jähes Ende setzte, überließ dem außenpolitisch unerfahrenen Johnson ein Präsidentenamt, das von einem schwerwiegenden Problem behaftet war.Des weiteren Johnson litt in einer gewissen Art und Weise unter den Folgen des McCarthyismus, in dessen Folge fähige Ost- und Südostasien Spezialisten aus dem State Department entfernt worden waren. Somit verfügte die Johnson – Administration über nahezu keinen wirklichen Fachberater für Vietnam.In den folgenden Abschnitten soll nun der Versuch unternommen werden, die Faktoren zu beschreiben, die die Vereinigten Staaten veranlassten, ihr militärisches Engagement auszuweiten.

Die politische und militärische Situation in Südvietnam Ende 1963:Im Laufe des Jahres 1963 rückten die politischen Praktiken Ngo Dinh Diems in den Mittelpunkt des amerikanischen Interessensspektrum. Die Vereinigten Staaten waren nicht länger gewillt, das potentatische Verhalten des südvietnamesischen Präsidenten zu tolerieren. Diem war für die USA zu einer äußerst gefährlichen Figur aufgestiegen, die die amerikanischen Bemühungen ernsthaft zu gefährden schien.Diem, der als Katholik die Minderheit der vietnamesischen Bevölkerung repräsentierte, zeichnete sich besonders durch eine klare Benachteiligung der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit aus. Der entscheidende Punkt hierbei war, dass er die freie Religionsausübung der Buddhisten auf das Äußerste beschnitt – ganz im Gegenteil zur katholischen Minderheit, die weitgehend frei agieren konnte.Diese anti-buddhistische Haltung wurde seitens der kommunistischen Vietcong in nicht unerheblichem Maße zu Propagandazwecken verwendet.


Der Vietcong betrachtete Diems strikte Haltung gegenüber den Buddhisten als Beweis dafür, dass es sich bei Diem lediglich um eine Marionette der Vereinigten Staaten handele und nicht um einen Repräsentanten des vietnamesischen Volkes.Die Amerikaner kamen folglich zu dem Schluß, daß der Krieg in Vietnam mit Diem nicht gewonnen werden konnte. Durch die Politik Diems gegenüber der buddhistischen Mehrheit und der daraus resultierenden Propaganda des Vietcong, die dem Vietcong vor allem auf dem Land Unterstützung brachte, sahen sich die USA gezwungen, einen einschneidenden Richtungswechsel in Südvietnam in Erwägung zu ziehen. "(...

) Solange die südvietnamesische Regierung keine größeren Anstrengungen unternimmt, um die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen, glaube ich nicht, dass der Krieg dort gewonnen werden kann (...)" (John F. Kennedy).Auch schien Diem nicht in der Lage zu sein, die südvietnamesische Armee auf eine loyalistische Linie einzuschwören, geschweige denn, die allgemeine Moral der Truppen zu verbessern.

Aufgrund des desolaten Zustandes der Armee der Republik Südvietnam (ARVN) gelang es dem Vietcong entscheidende militärische Vorteile zu erlangen - so beispielsweise die nahezu vollständige Kontrolle des Mekong-Deltas, der Reiskammer Vietnam.Der von Kennedy angesprochene Wechsel in der südvietnamesischen Politik sollte schließlich nach längeren Debatten durch einen Putsch herbeigeführt werden, in dessen Verlauf Diem getötet wurde.Doch auch Diems Nachfolger, General Khan, vermochte es nicht, die vor allem militärischen Schwierigkeiten zufriedenstellend zu lösen.Als Johnson dann im November 1963 das Präsidentenamt übernahm, bekräftigte er zum einen die Fortführung der bisherigen Politik Kennedys, auf der anderen Seite sah er sich jedoch auch gezwungen, nach neuen Wegen zu suchen, die militärischen Verhältnisse in Südvietnam zu ändern. Es war nicht nur erklärtes Ziel, verlorenes Territorium zurückzuerobern (u.a.

das Mekong-Delta), sondern es wurde auch die Ausarbeitung "(...) für geheime Operationen der südvietnamesischen Regierung gegen den Norden und in Laos – bis zu 50 km tief ins Land hinein (...

)" vorgeschlagen - also der Einsatz militärischer Mittel in Nordvietnam und Laos.Dies bedeutete eine erhebliche Modifizierung der bereits unter Kennedy eingeführten "Counterinsurgency", die lediglich zur Informationsbeschaffung diente. Somit sollten die verdeckten Aktionen der südvietnamesischen Regierung eine völlig andere Qualität erhalten und auch die amerikanische Rolle innerhalb dieser geheimen Operationen sollte sich grundlegend ändern. Verdeckte Operationen:Johnsons primäres Ziel war es, die Beibehaltung des Status quo zu sichern, also die weitere Existenz Südvietnams zu gewährleisten. Er versuchte dies durch ein möglichst minimales amerikanisches Engagement zu erreichen, um einen möglichen Konflikt mit der VR China und der UdSSR zu vermeiden.Für Lyndon B.

Johnson und seine Berater schien sich dieses Ziel, angesichts der militärischen Probleme der Regierung Khan, am wirkungsvollsten durch verdeckte militärische Operationen verwirklichen zu lassen. Die amerikanische Regierung glaubte, dass nur ein erhöhter militärischer Druck auf Hanoi, Nordvietnam dazu bringen würde, die Unterstützung der Vietcong zu unterlassen, um so eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden. Des weiteren war es einhellige Meinung der US-Regierung, dass nur durch eine Entlastung der südvietnamesischen Regierung, also durch verstärkte US-Unterstützung, eine Verbesserung der militärischen Lage und somit die Fortexistenz der Republik Südvietnam gewährleistet werden könne. Dies äußerte Johnson auch bei einem Gespräch mit Senator William Fullbright, in dem es um die allgemeine Politik der USA in Südostasien ging: "(...

) The only thing I know to do is to do something more efficent (...)" . Die eigentliche Absicht der Vereinigten Staaten, geheime Operationen durchzuführen, erwähnte Johnson aber mit keinem Wort. Dies war eines der ersten Beispiele, wie Präsident Johnson den amerikanischen Kongress über die amerikanische Politik in Vietnam im unklaren ließ.

Gegenüber dem Abgeordneten Fullbright sprach Johnson lediglich das allgemeine Interesse der USA an Südvietnam an und wies auf die vermeintlichen Risiken eines Verlustes Saigons hin: "(...) Our purpose in South Vietnam is to help the Vietnamese maintain their independence (...

). Without our support Vietnam will collapse and the ripple effect will be felt throughout Southeast Asia (...)".Jedoch wurden, im Gegensatz zu Johnsons Äußerungen gegenüber Fullbright am 3.

3.1964, bereits seit Januar 1964 geheime Operationen geplant. In einer Reihe von Pentagon-Sitzungen erarbeitete der Nationale Sicherheitsrat, unter Federführung des Verteidigungsministers Robert S. McNamara, Pläne aus, die den Rahmen der verdeckten Aktionen festlegten, sowie eine Erarbeitung lohnender Ziele in Nordvietnam. Der eine Teil dieser Aktionen erhielt den Decknamen " 34A-Operationen", was die Entführung von wichtigen nordvietnamesischen Bürgern sowie den Einsatz südvietnamesischer Fallschirmjäger zur Durchführung von Sabotage-Akten in Nordvietnam beinhaltete. Des weiteren sollten Kommando-Operationen der südvietnamesischen Marine an der Küste Nordvietnams durchgeführt werden, um die nordvietnamesische Infrastruktur zu schwächen.

Bei der Planung und Durchführung der Aktionen ging der amerikanische Präsident und seine Berater mit äußerster Vorsicht ans Werk, um eine eventuelle Einmischung der UdSSR oder Chinas zu vermeiden und so die mögliche Gefahr eines atomaren Schlagabtausches abzuwenden.Johnson sah in den verdeckten Aktionen eine der letzen Möglichkeiten, eine direkte amerikanische Einmischung zu verhindern. Präsident Johnson favorisierte hierbei jedoch hauptsächlich die Pläne, von den er glaubte, dass sie eine weitere Eskalation verhindern würden, denn Johnson wusste, dass er im Kongress zu diesem Zeitpunkt keine Mehrheit für ein militärisches Eingreifen gefunden hätte ("(...) we haven`t got any Congress that will go with us (.

..)"(Lyndon B. Johnson am 04.März 1964)).Wesentlich problematischer als die südvietnamesischen 34A-Operationen, die vom Kommandeur des amerikanischen Hauptquartiers MACV (Military Assistance Command Vietnam) General Harkins, in Saigon koordiniert wurden, war der verdeckte Einsatz der Amerikaner in Laos.

Die Vereinigten Staaten führten mit Maschinen, die laotische Hoheitsabzeichen trugen, Luftangriffe gegen Stellungen des Vietcong sowohl in Laos, als auch in Nordvietnam durch.Ziel war es, diese Angriffes im Laufe des Jahres 1964 in drei Phasen so zu steigern, dass bis Ende des Jahres Ziele zerstört würden, "(...) die gleichbedeutend mit dem wirtschaftlichen und industriellen Wohlstand Nord-Vietnams (..

.)" waren (Vorschlag des Kommandeurs des US-Marine-Corps, Generalmajor Victor H. Krulak, an Präsident Johnson).Auch im Hinblick auf die amerikanischen Aktionen in Laos, ließen der Präsident und dessen Verteidigungsminister McNamara, den amerikanischen Kongress im unklaren. Als Ende Juli 1964 ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug über Laos abgeschossen wurde und die darauffolgenden Vergeltungsmaßnahmen (Bombardierung von Vietcong-Stellungen in Laos) dem Kongress bekannt wurden, erwähnte McNamara die verdeckten Operationen in Laos mit keinem Wort. Der Kongress schien jedoch auch nicht sonderlich an einer Aufdeckung der Ereignisse interessiert gewesen zu sein, wenn man McNamaras Äußerungen gegen über Johnson nach den Hearing in betracht zieht: "(.

..) they weren`t particulary concerned about the reconnaisance flights (...)" .

Dem Kongress schien es mehr darauf anzukommen, daß die Regierung erklärt, warum Vietnam von entscheidendem Interesse für die Vereinigten Staaten sein sollte (McNamara: "(...) the Congressmen we ought to tell the American people why we`re there and explain to them why Southeast Asia is important to us (...

)").So verzichtete der amerikanische Kongress auf eine seiner entscheidenden Befugnisse – die Kontrolle der Außenpolitik des Präsidenten und seiner Berater.Ziel der verdeckten Operationen und somit auch des Präsidenten, war es ja, wie bereits angesprochen, die subversive Unterstützung des Vietcong durch Nordvietnam zu unterbinden, um dann aus einer Position der Stärke heraus Verhandlungen über einen möglichen Status quo zu führen, also genau so, wie es seine Sicherheitsberater vorgeschlagen hatten: "(...) When we are stronger then we can face negotiations (.

..)".Jedoch bereits in der Planungsphase der verdeckten Aktionen war vielen Beratern und vielleicht auch Präsident Johnson bewusst, dass die beschlossenen Aktionen (34A-Operationen, Luftangriffe in Laos), nicht ausreichen würden, um Nordvietnam an den Verhandlungstisch zu bewegen, geschweige denn die Unterstützung des VC einzustellen.So stellte die Entscheidung zur Durchführung verdeckter Aktionen nur einen Teil eines Drehbuchs dar, das als eine weitere Stufe, oberhalb der geheimen Aktionen, direkte amerikanische Bombenangriffe auf Ziele in Nordvietnam vorsah.Auch die CIA, eine der Hauptakteure der Aktionen in Laos, unterrichtete den Präsidenten und den Verteidigungsminister über die unzureichenden Erfolge der verdeckten Operationen: "(.

..) Die allgemeine Lage in Vietnam ist nach wie vor äußerst prekär. (...

) der anhaltende Druck untergräbt (...) die Autorität der Regierung (...

) Wenn bis Ende dieses Jahres die Welle der Verschlechterung nicht zum Stillstand gebracht wird, ist (...) Südvietnam wahrscheinlich nicht mehr länger zu halten."Aufgrund der pessimistischen Einschätzung des amerikanischen Geheimdienstes beauftragte Präsident Johnson McNamara und die Vereinigten Stabschefs bereits im Januar 1964 mit der Ausarbeitung einer Liste der bereits angesprochenen, entscheidenden Ziele in Nordvietnam, sowie mit der Auswahl der dazu nötigen Einheiten der Navy und Air Force und deren Verlegung auf vorgezogene Basen, beispielsweise auf Guam ("(..

.) that preparations be undertaken immediately to be in a position to carry out US military action against North Vietnam (...)") (Lyndon B. Johnson in einem Gespräch mit Dean Rusk, US Außenminister).

Präsident Johnson ging jedoch noch über diese Liste hinaus. Er ließ unter Leitung McNamaras eine Resolution ausarbeiten, die einer Kriegserklärung sehr nahe kam und dem Präsidenten bei ihrer Billigung alle Vollmachten zu einer Kriegsführung an die Hand gab.Der amerikanische Präsident wusste jedoch nicht, wann oder wie er diese mögliche Resolution nutzten konnte oder wollte. Schließlich ist nicht zu verachten, daß 1964 ein Wahljahr darstellte und Johnson folglich auch seine Wahl im Auge behalten musste: "(...

) I`m just an inherited (...). I`ve got to win an election (..

.)". Dementprechend versuchte Johnson, die geplante Ausweitung des amerikanischen Engagements geheim zuhalten, um den halbwegs bestehenden Konsens innerhalb der amerik. Bevölkerung und der Legislative über die bisherige Vietnampolitik der Regierung nicht durch Verunsicherungen wegen eines möglichen Einsatz amerikanischer Truppen zu gefährden, denn er wusste sehr wohl, dass er bei einem Kriegseintritt zu diesem Zeitpunkt kaum Unterstützung gefunden hätte: "(...

) we haven`t got any mothers that will go with us in a war (...)".Da eine Wende in Südvietnam mit militärischen Mitteln im Frühjahr 1964 nicht zu erreichen schien und auch die geheimen Operationen nicht den erwünschten Erfolg brachten, versuchte die Johnson-Administration über geheime diplomatische Kanäle die Verhandlungsbereitschaft Nordvietnams zu sondieren. In einem Gespräch mit R.

Kennedy erläuterte LBJ das Ziel der diplomatischen Mission: "(...) That we get the Canadians to go in and tell Hanoi that our objectives are very limited. (..

.) all we want to do is get `em to leave these other folks alone (...). We`re going to Khrushev with suggestions as to what we think they ought to do and can do (.

..)."Diese diplomatischen Bemühungen schienen von Beginn an nicht mehr als eine Geste guten Willens zu sein. Denn Johnson wusste, dass die amerikanische Verhandlungsbasis eines freien demokratischen Gesamt-Vietnams - oder als Minimal Lösung die Beibehaltung des Status quo also ein geteiltes Vietnam - für Hanoi absolut indiskutabel war: "(..

.) Wenn ich Ho Chi Minh wäre, würde ich niemals verhandeln (...)".Ein neutrales Vietnam ohne Einmischung ausländischer Mächte, was Hanoi vorschlug, war wiederum für die Vereinigten Staaten inakzeptabel, wie Johnson es General Minh, Vorsitzender des Militärrates in Südvietnam, mitteilte: "(.

..) neutralization of South Viet-Nam is unacceptable. As long as the Communist regime in North Viet-Nam persists in its aggressive policy (...

) it would be another name for a Communist takeover (...)".Auch diese diplomatischen Verbindungen blieben für die amerikanische Öffentlichkeit unbekannt, da Johnson das mühsam aufgebaute Bild der Situation in Vietnam nicht zerstören wollte, das der amerikanischen Bevölkerung den Eindruck vermittelte, die Lage in Südvietnam sei zwar ernst, aber eine Ausweitung des US-Engagements sei nicht notwendig.Johnson fürchtete auch im Hinblick auf die Wahlen im November 1964 die Presse und ihre reißerischen Berichte über Vietnam: "(.

..) It`s changed at home because they`re writing articles about it (...) kind of promoting a panic (.

..)".Johnson nutzte die verdeckten Operationen im Grunde genommen, um von der eigenen politischen Ratlosigkeit abzulenken und dadurch Zeit zu gewinnen. Ebenso erhoffte sich der amerikanische Präsident, dass sich der Norden aufgrund der geheimen Operationen der USA in Laos und der südvietnamesischen Armee in Nordvietnam sowie im Südchinesischen Meer, zu einem militärischen Vorgehen gegen die USA verleiten ließe, woraufhin Johnson den militärischen Druck auf Nordvietnam erhöhen könne.Präsident Johnson befand sich bis Mitte 1964 in einer Zwickmühle: Auf der einen Seite wollte er eine direkte amerikanische Beteiligung am Konflikt vermeiden, auf der anderen Seite wollte er nicht der erste Präsident sein, der einen Krieg verliert und somit auch die nächste Wahl.

Um diesen Gesichtsverlust seiner selbst und auch der Vereinigten Staaten zu vermeiden, nahm er aber während der Überlegungen der geheimen Operationen das Risiko einer amerikanischen Verstrickung in Vietnam in Kauf.Lyndon Baines Johnson setzte seine Hoffung auf die zu Jahresbeginn ausgearbeitete Resolution, um nach deren Billigung durch den Kongress, Nordvietnam durch ein gezieltes und massives Bombardement zum Einlenken zu zwingen.Jedoch war es auch der Johnson - Administration klar, dass zur Durchführung des Bombardements die bisherigen finanziellen Mittel von 3,4 Milliarden US-Dollar nicht ausreichen würden. Deshalb wendete sich Präsident Johnson im Mai 1964 erneut an den Kongress, um einen finanziellen Nachtrag im Budget für das Jahr 1965 in Höhe von 125 Millionen Dollar durchzusetzen. Auch diese Gelegenheit nutzte der Präsident nicht, um den Kongress über seine genauere Planung (Luftangriffe auf Nordvietnam) zu informieren. Johnson begründete eine Aufstockung der finanziellen Mittel für Vietnam lediglich mit der Aussage "(.

..) a new government under (...) Khan has come to power (.

..) I share with Ambassador Lodge the conviction that this new government can mount a successful campaign against the Communists (...)".

Obwohl Johnson wusste, dass sich aufgrund einer Erhöhung des Budgets für Vietnam die Lage nicht deutlich verbessern würde, versuchte er eben dies dem Kongress glaubhaft zu machen.Der Präsident und weite Teile seiner Berater hielten weiter an einer Resolution fest, von der man glaubte, sie würde zu einem schnellen Erfolg in Vietnam führen und eine Ausweitung des amerikanischen Engagements verhindern.Diese Kongress-Resolution war innerhalb der Administration jedoch keineswegs unumstritten. Henry Cabot Lodge, US-Botschafter in Vietnam, war beispielsweise äußerst skeptisch: "(...

) I am not yet persuaded that such a resolution was (..) required ".Durchsetzen konnte sich schließlich jedoch der Kreis um Präsident Johnson und Verteidigungsminister McNamara, der die Kongress-Resolution als nahezu einzige Alternative zur Verbesserung der Lage in Südvietnam, sowie als eine geeignete Möglichkeit um die Entschlossenheit der Vereinigten Staaten zu demonstrieren, ansah.Die amerikanische Regierung wartete also auf eine Gelegenheit, um die "begrenzte Partnerschaft" zwischen den USA und Südvietnam durch eine eingeschränkte Bombardierung Nordvietnams zu untermauern und die Entsendung amerikanischer Bodentruppen zu vermeiden. Der Tonking-Golf Zwischenfall:Im Zusammenhang mit den seit Beginn des Jahres 1964 durchgeführten 34A-Operationen, begannen die USA im März 1964 mit Einheiten der 7.

US-Flotte Patrouillen zur elektronischen Feindaufklärung, Deckname "De Soto", im Golf von Tonking durchzuführen.Diese amerikanischen Marineeinheiten hatten unter anderem die Aufgabe, die südvietnamesische Seite zur Durchführung der 34A-Operationen mit nachrichtendienstlichen Erkenntnissen über die nordvietnamesische Seite im Einsatzgebiet zu versorgen.Am 31. Juli 1964 verübten südvietnamesische Spezialeinheiten Sabotageakte auf den nordvietnamesischen Inseln Hon Me und Hon Niem, nahe der nordvietnamesischen Küste. Zeitgleich operierte der amerikanische Zerstörer USS Maddox in den Gewässern vor der Inselgruppe.In der Nacht des südvietnamesischen Angriffes auf die beiden Inseln im Golf von Tonking, befand sich der Zerstörer Maddox rund 120 Meilen südlich der Inselgruppe und steuerte erst am 02.

August in den Golf von Tonking.Der Kommandant des Zerstörers hatte Befehl, sich mindestens acht Seemeilen von der nordvietnamesischen Küste und vier Seemeilen von den beiden besagten Inseln fernzuhalten.Am Nachmittag des 02. August wurde die USS Maddox von nordvietnamesischen Patrouillenbooten attackiert, obwohl sich der Zerstörer in einer Entfernung von 23 Seemeilen zur Küste befand – mit Kurs auf internationale Gewässer.Die beiden nordvietnamesischen Boote wurden jedoch umgehend von Flugzeugen des US-Flugzeugträgers USS Ticonderoga zerstört.Präsident Johnson entschied sich, die ausgearbeitete Resolution noch nicht in den Kongress einzubringen, da ihm der Tatbestand der Aggression noch nicht deutlich genug war.

Vielmehr reagierte der Präsident sehr züruckhaltend, denn er wollte nicht, dass dieser "Angriff" auf ein Schiff der USA durch Nordvietnam in irgendeinen Zusammenhang mit den durch US-Unterstützung durchgeführten 34A-Operationen gebracht würde. Man bemühte sich vielmehr darum, dieses Ereignis herunterzuspielen und als einmalige Kurzschlusshandlung eines nordvietnamesischen Offiziers darzustellen.Anstatt direkt gegen Nordvietnam vorzugehen, entschloss sich Präsident Johnson, einen weiteren Zerstörer, die USS C. Turner Joy, in den Golf zu entsenden, um "(...

) the right of freedom of the seas (...)"zu gewährleisten.Desweiteren richtete Präsident Johnson eine harsche Protestnote an die nordvietnamesische Regierung in Hanoi, solche Feindseeligkeiten in Zukunft zu unterlassen und er stellte klar, dass die Vereinigten Staaten alles unternehmen würden, "(..

.) to destroy any force that attacks our forces in international waters."Jedoch war dieses Vorgehen Johnsons vielen Politikern seiner Administration zu schwach. Hierzu gehörte nicht nur der Präsidentschaftskandidat der Republikaner Berry Goldwater, sondern auch Politiker seiner Administration, wie beispielsweise Max Taylor, der neue US-Botschafter in Saigon, welcher Präsident Johnson in einem Telegramm mitteilte, dass die Reaktion der USA auf den Zwischenfall vom 02. August durchaus als Zeichen dafür gewertet werden könne, "(..

.) dass die Vereinigten Staaten vor einer direkten Konfrontation mit den Nordvietnamesen zurückschrecken (...)".Diese mögliche Interpretation der amerikanischen Antwort war für Präsident Johnson und seine Regierung selbstverständlich unerwünscht, ging es in Vietnam doch nicht nur um eine Eindämmung des Kommunismus, sondern auch um den Beweis amerikanischer Bündnisverlässlichkeit.

Zunächst einmal schienen der amerikanischen Regierung jedoch die Hände gebunden zu sein, da Teile des amerikanischen Senats die Regierung drängten, die amerikanische Rolle an den 34A-Operationen klarzustellen und das in gewissem Maße vorhandene Misstrauen zu beseitigen. Auch diese "Hearings" sind ein Beispiel dafür, wie die Johnson Administration versuchte, den amerikanischen Kongress bewußt über Planungen bezüglich Vietnam zu hintergehen. Beispielhaft ist eine Aussprache zwischen Außenminister Dean Rusk und Senator Church aus Idaho am Nachmittag des 02. August 1964, in der Senator Church Außenminister Rusk fragt , ob amerikanische Kriegsschiffe diese Operationen unterstützen. Minister Rusk behauptete, "unsere Kriegsschiffe geben keine Deckung irgendwelcher Art."Neben der Verlegung des USS C.

Turner Joy autorisierte General Earle Wheeler, Vorsitzender der Vereinigten Stabschefs, eine Annäherung an die nordvietnamesische Küste bis auf elf Meilen. Hieraus ergab sich ein nicht unerhebliches Problem, denn Nordvietnam beanspruchte eine zwölf-Meilen-Zone als Hoheitsgewässer. Somit operierten die US-Zerstörer aus amerikanischer Sicht in internationalen Gewässern, aus Sicht der nordvietnamesischen Regierung jedoch in nordvietnamesischem Territorium ein Umstand, der in der Bearbeitung der Ereignisse um den 04. August 1964 noch Aufmerksamkeit finden wird.Am 04. August 1964 meldete der Zerstörer USS Maddox, dass erneute nordvietnamesische Angriffe auf US-Schiffe bevorstünden, man habe entsprechende Funksprüche der Nordvietnamesen abgefangen.

In der Nacht des 04. August wurden die amerikanischen Zerstörer im Golf von Tonking von einer nicht näher bestimmten Anzahl nordvietnamesischer Schnellboote attackiert, worauf die amerikanischen Zerstörer das Feuer erwiderten.Nun war der Zeitpunkt gekommen, die Resolution in den Kongress einzubringen, um durch militärische Vergeltungsmaßnahmen Nordvietnam zu Verhandlungen über Vietnam zu bewegen.Auch bei diesem zweiten Zwischenfall verschleierte das Gespann Johnson/McNamara die Wahrheit, indem McNamara öffentlich erklärte "the Maddox was operating in international waters (...

)", was nach obiger Erklärung nicht unbedingt der Wahrheit entspricht.Auch der Kommandeur der De Soto – Patrouille, Captain Herrick, hatte arge Zweifel, ob dieser zweite Angriff seitens der Nordvietnamesen überhaupt stattgefunden hatte. Captain Herrick befand sich zur fraglichen Zeit an Bord der USS Maddox und schickte aufgrund seiner Zweifel ein Blitztelegramm nach Washington und Honolulu, in dem er seine Wahrnehmung der Ereignisse schilderte: "(...) Überprüfung des Vorfalls lässt (.

..) Torpedoangriffe zweifelhaft erscheinen. (...

) Meldungen beruhen vermutlich auf wetterbedingt verzerrten Radarbeobachtungen (...) von der Maddox aus sind keine Vorkommnisse gesichtet worden. (..

) Schlage gründliche Auswertung vor, bevor weitere Aktionen erfolgen".Admiral Sharp, Kommandeur der US-Flotte im Pazifik, der das besagte Telegramm in Honolulu erhielt, erklärte der Regierung, er habe überhaupt keine Zweifel, dass der zweite Angriff stattgefunden habe und Captain Herrick revidierte seine Aussage, die er kaum eine Stunde vorher getroffen hatte.Unmittelbar nach der Äußerung Admiral Sharps versammelte Verteidigungsminister McNamara die Vereinigten Stabschefs in seinem Büro, um die Ziele für Vergeltungsmaßnahmen festzulegen. Dies fiel den Verantwortlichen jedoch nicht besonders schwer, da bereits zusammen mit der Kongress-Resolution eine Liste über lohnende Ziele in Nordvietnam ausgearbeitet worden war. Bereits zweieinhalb Stunden nach dem Bericht über einen zweiten Angriff auf US-Schiffe beschloss Präsident Johnson die Einbringung der Resolution in den Kongress, sowie die Durchführung von Vergeltungsschlägen gegen Ziele in Nordvietnam. Des weiteren erörterte Johnson die Mobilisierung des US-Marine-Corps und jener Armeeverbände, die auf eine etwaige chinesische oder nordvietnamesische Vergeltungsaktion antworten sollten.

Auch Verteidigungsminister McNamara erläuterte dem Präsidenten, dass man auch für einen Angriff auf Nordvietnam, falls nötig, vorbereitet war:"(...) We have ample forces to respond not only to these attacks but also to retaliate (...

) against targets on land (...)".Dennoch war Johnson äußerst vorsichtig, was eine direkte Einmischung amerikanischer Truppen in Nordvietnam anging, da er sich vor einer möglichen Einmischung Chinas fürchtete, die Zeitungsberichte in den USA und Europa befürchten ließen: "(..

.) ungefähr 10 rotchinesische Divisionen sind (...) im Grenzbereich Nordvietnams und der VR China aufmarschiert (..

.) Eine deutlich gegen die USA gerichtete Demonstration".Besonders besorgt war Johnson auch über Äußerungen einzelner Parteifreunde, die unmittelbar vor der Einbringung der Resolution politische Sachverhalte auszuplaudern begannen, die man der Öffentlichkeit nicht unbedingt mitteilen wollte, wie etwa der genaue Inhalt der 34A-Operationen. Besonders ins Auge fallen Äußerungen Humphreys, Johnson späterer Vize-Präsident: "(...

) How would you account for these PT boat attacks on our destroyers when we are innocently out there in the gulf, sixty miles from shore?" Humphrey: "Well, have been carrying on some operations in that area (...) knocking out roads and petroleum things."64 Dies passte Präsident Johnson ganz und gar nicht, zumal er nicht nur eine Resolution durch den Kongress zu bringen hatte, sondern auch die Wahl im November 1964 gewinnen mußte "(..

.) ought to keep his (..) big mouth shut on foreign affairs (..) until the election is over (.

..)".Am 07. August 1964 passierte die sogenannte "Tonking Gulf Resolution" den Senat mit nur zwei und das Repräsentantenhaus ohne jede Gegenstimme. Somit war der Weg frei für die Operation "Pierce Arrow", also für Bombenangriffe auf Nordvietnam.

Präsident Johnson bekam die Vollmacht, alle notwendigen Schritte zur Abwehr von Angriffen auf US-Streitkräfte zu ergreifen, eine Bevollmächtigung, die doch zweifelsohne einen beträchtlichen Interpretationsspielraum ließ. Auch bei der Genehmigung der Ziele in Nordvietnam ging Johnson mit äußerster Vorsicht ans Werk, um die VR China nicht unnötig zu provozieren. So wurde die Bombardierung des Stadtzentrums von Hanoi, die Verminung des Hafens von Haiphong und die Bombardierung in unmittelbarer Nähe zur chinesischen Grenze untersagt.Auffällig ist auch, wie unterschiedlich der zweite Zwischenfall von amerikanischer und nordvietnamesischer Seite betrachtet wird. Die offizielle Stellungnahme des US-Verteidigungsministeriums sprach von einem "(..

.) zweiten vorsätzlichen Angriff (...) in internationalen Gewässern etwa 65 Seemeilen vom nächsten Land entfernt (..

.)", die nordvietnamesische Seite bestritt die beiden Angriffe, sprach aber offen über die amerikanischen Aktionen in Laos und auf den beiden Inseln, Hon Ngu und Hon Me, im Golf von Tonking: "(...) haben die US-Imperialisten ihre Interventionen in Laos intensiviert (..

.) benutzten die US-Aggressoren Flugzeuge, die von Flugplätzen in Thailand und Laos starten, um Nam Can und Noong De, die auf dem Gebiet der DRV an der vietnamesisch-laotischen Grenze liegen, zu bombardieren (...) entsandten die US-Aggressoren Kriegsschiffe (..

) um in die Territorialgewässer der DRV einzudringen (...)". Die amerikanische Seite stritt die, wie bereits unter Punkt 2.2 gezeigt, durchaus berechtigten Kritikpunkte Nordvietnams kategorisch ab: "(.

..) nordvietnamesische Vorwürfe, dass amerikanische Kriegsschiffe im Golf von Tonking nordvietnamesische Inseln beschossen und amerikanische Flugzeuge von Laos aus nordvietnamesische Dörfer angegriffen hätten, wies der Regierungssprecher zurück (...) beide Vorwürfe seien "ohne Grundlage".

Auch hier wurde die amerikanische Öffentlichkeit bewusst getäuscht und über das bereits bestehende Ausmaß der amerikanischen Verstrickung in Vietnam im Dunkeln gelassen.Ebenso ließ Präsident Johnson das amerikanische Volk im unklaren über das wahre Ausmaß der amerikanischen Vergeltungsschläge gegen Nordvietnam als er behauptete "(...) our response (..

) will be limited and fitted (...). We will seek no wider war. (.

..)". Obwohl Präsident Johnson und seinen Beratern bereits kurz nach Beginn der Luftangriffe gegen Nordvietnam klar wurde, daß sich eine weitere Eskalation und wenn auch nur eine Ausweitung des Luftkrieges, nicht vermeiden ließ. Doch 1964 war nun einmal ein Wahljahr und Johnson folgte stur dem Ratschlag seines Assistenten, Bill Moyers, "keep the public debate on Vietnam to as low a level as possible". Fazit:Rückblickend betrachtet, beruhten nahezu alle Entscheidungen der Johnson-Administration im Hinblick auf Vietnam auf gravierenden Fehlentscheidungen, die auf der einen Seite ihre Ursachen im McCarthyismus der 50er Jahre hatten, auf der anderen Seite in Johnsons Politikverständnis selbst.

Er war nie ein ambitionierter Außenpolitiker und fühlte sich dementsprechend in der Innenpolitik bedeutend wohler und maß ihr anscheinend auch eine größere Bedeutung bei – man denke nur an Johnsons "Great Society" oder seinen "War on Poverty". Beide innenpolitischen Reformen brachten zwar bedeutende Verbesserungen in den Vereinigten Staaten, blieben aber aufgrund der steigenden Kriegskosten ab Mitte der 60er Jahre in Kinderschuhen stecken, denn der Wille zum Sieg in Vietnam war unvereinbar mit den großen Sozialreformen.Des weiteren unterwanderten Präsident Johnson und seine Berater das System der "Checks and Balances", in dem sie den amerikanischen Kongress bewusst belogen und in keinster Weise in den außenpolitischen Entscheidungsprozeß miteinbezogen. Aber auch der Kongress ist an den Ereignissen des Jahres 1964 nicht ganz unschuldig – er vertraute den fadenscheinigen Äußerungen und Erklärungen der Regierung, ohne deren eingehende Prüfung.Der Kongress ging mit der Verabschiedung der Tonking-Resolution sogar so weit, seine außenpolitische Kontrollfunktion aufzugeben und gab dem Präsidenten damit eine Blankovollmacht in die Hand, der ihn zur nahezu uneingeschränkten Kriegsführung in Vietnam berechtigte. Erst 1971, mit Veröffentlichung der Pentagon-Papiere, erkannte der Kongress, dass er über Jahre hinweg getäuscht und belogen worden war, was folglich zu einem immensen Misstrauen gegenüber der US-Regierung führte, was noch bis in die Zeit des Golfkrieges 1991 zu spüren war.

Auch erscheinen Äußerungen Johnsons, wie etwa "(...) we are not about to send American boys 9-10.000 Miles away from home to do what Asian boys ought to be doing (..

.)", als nichts weiter als eine Farce ,wenn man bedenkt, dass die Entsendung amerikanischer Truppen zwar nicht unbedingt von Johnson gewollt war, aber als letztes Mittel durchaus ins Kalkül gezogen wurde.Die Regierung Johnson ordnete den Konflikt nahtlos in den Ost-West-Gegensatz ein, ohne die historischen Besonderheiten Vietnams zu beachten, was auch McNamara in einem CNN Interview eingestand "(...) we knew so little about the roots of the Vietnamese problem, it`s almost embarasing (.

..)".Vielleicht wäre einiges anders gelaufen, hätten die Vereinigten Staaten bereits Ende 1948 auf die Signale der Gesprächsbereitschaft Ho Chi Minhs reagiert, anstatt in schwarzweiß Kategorien des sich entwickelnden Kalten Krieges zu denken – ein Umstand in dem der Koreakrieg 1950 keine unwesentliche Rolle spielt, denn er schien den Vereinigten Staaten den expansiven Charakter der kommunistischen Ideologie aufzuzeigen.Des weiteren glaubte die amerikanische Regierung, dass das kommunistische Nordvietnam eine Marionette der UdSSR und Chinas darstellte – auch dies zeigt sich bei intensiverem Befassen mit der Materie als Fehleinschätzung, die zwangsläufig aufgefallen wäre, hätte man den Beobachtungen Senator Fullbrights, der erkannte, dass es keinen einheitlichen kommunistischen Block gab, auch nur geringfügig Achtung geschenkt.Aus der Sicht der Johnson-Administration stellte Vietnam jedoch plötzlich ein Problem für die nationale Sicherheit dar, um die "(.

..)maintenance of international peace and security (...)" zu gewährleisten, nachdem es über zwei Jahrzehnte hinweg lediglich eine untergeordnete Rolle gespielt hatte.

Vietnam geriet also in die "Falle amerikanischen Sendungsbewusstseins".Den begrenzten Krieg, den die Vereinigten Staaten im August 1964 begannen und im Laufe der nächsten Jahre schleichend ausdehnten, führte schließlich zum längsten Krieg in der amerikanischen Geschichte und der Entsendung von letztlich 550.000 US-Soldaten bis zum Sommer 1968.Mehrere Kritiker vertreten die These, dass der Krieg schließlich durch mangelnden politischen Willen verloren ging – also durch Johnsons begrenzte Kriegsführung. Beispielhaft hierfür ist die Aussage des renumierten Publizisten W. Lippmann, 1966: "(.

..) Sie versprechen die Befriedung ganz Asiens. Bei derart grenzenlosen Zielen ist es nicht möglich, einen Krieg mit begrenzten Mitteln zu gewinnen. Da unsere Ziele grenzenlos sind, werden wir mit Sicherheit besiegt werden (..

.)".Auch heute, glauben noch fast 75% der Amerikaner, dass der Krieg aufgrund mangelnden politischen Willens verloren ging. 

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