Klöster im mittelalter und der investiturstreit
Die Kirche im Mittelalter und der Investiturstreit Die Bedeutung der Klöster 2 Anliegen der Kirche im Mittelalter: 1) Vertiefung des religiösen Lebens 2) Ausbreitung des Christentums Klöster bestens dafür geeignet Benedikt von Nursia: gründete 529 erstes Kloster in Monte Cassino „ora et labora“ (bete und arbeite): Verknüpfung von Verehrung Gottes mit sinnvoller Arbeit strenge Ordensregeln: persönliche Armut, Bedürfnislosigkeit, Gehorsam gegenüber dem Abt, hingebungsvoller Dienst an Gott Funktionen der Mönche/Klöster: neben Missionarstätigkeit auch Feldarbeiten, Rodungen, Trockenlegung von Sümpfen handwerkliche Tätigkeit (Klöster mußten sich im Mittelalter selbst versorgen) für die Wissenschaft: kopierten Werke antiker Philosophen und Schriftsteller, und bewahrten sie so vor Verfall und Vergessen legten Verzeichnisse des Klosterbesitzes an (=Urbarien) hielten wichtige Ereignisse in Annalen fest (unschätzbar für Geschichtsschreibung) Heimstätten der Bildung, Ausbildung von Klerikern und Laien für die Gesellschaft: Seelsorge und Krankenpflege Der Verfall der Tugend in der Kirche Sonderrechte für Klöster von Kirchenherren, Fürsten und König Adel hatte Einfluß auf die Wahl der Klöster: Gefolgsleute gewählt, diese waren ihrer Aufgabe oft nicht würdig, und waren nicht selten ohne kirchliche Weihen Enge Umklammerung von Kirche + Welt: großer Kirchenbesitz durch Schenkungen geistige Würdenträger als Lehnsherren: führten Krieg (!), nahmen an öffentlichen Spielen und Jagden teil Verfall auch in den Klöstern: Ordensregeln und Gelübde mißachtet religiöse Bildung der Priester war erschreckend gering Die cluniazensische Kirchenreform Reformbewegung startete im Jahr 910 im Kloster von Cluny (Burgund) Kloster unterstellte sich direkt dem Papst, um staatlicher Einmischung zu entgehen Mönche waren für strenge Einhaltung der Ordensregeln für strenge Einhaltung des Zölibats für Einhaltung des Gottesfriedens von Mittwoch abend bis Montag früh gegen Simonie (Verkauf von Kirchenämtern) gegen Laieninvestitur (Könige oder Fürsten setzten Bischöfe und Äbte in ihr Amt ein) Reformbewegung strahlte nach Frankreich und Deutschland aus und erfaßte nach und nach die gesamte Kirche neue Papstwahlordnung: Vorschlagsrecht nicht mehr beim Kaiser, sondern bei den Bischöfen in Rom, Kaiser war jetzt ohne Einfluß bei Papstwahl Der Investiturstreit Streit über die Vorherrschaft von geistiger oder weltlicher Macht entbrannte Kaiser Heinrich IV (1050-1106) gegen Papst Gregor VII (1021-1085) Gregor verbot Laieninvestitur und Simonie Heinrich ließ Gregor durch deutsche Bischofssynode absetzten Gregor sprach Bann über Heinrich aus (aus Kirche ausgeschlossen) Fürsten fallen von Heinrich ab Canossagang: Papst reist nach Deutschland, um bei Einsetzung eines neuen Königs mitzuwirken Kaiser reist ihm bis zur Burg Canossa entgegen, und tut öffentlich Buße wird vom Bann befreit Streit flammt kurz darauf erneut auf Deutschland in 2 Lager gespalten à Bürgerkrieg Lösung des Konfliktes erfolgt erst unter ihren Nachfolgern im Wormser Konkordat (1122): Wahl der Bischöfe und Äbte im Beisein des Kaisers oder eines Stellvertreters dann folgen weltliche Belehnug und kirchliche Investitur Gleichberechtigung von beiden Mächten noch kein endgültiger Friede, Streit dauerte bis 1254 (Beginn des Interregnums) an Gewinner sind die Landesfürsten, die den Streit ausnützten, um die Macht des Kaisers zu schmälern
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