Der nordirlandkonflikt
Das
ist mein Alltag , hier laufe ich täglich vorbei!!!!!
bearbeitet von: Nathalie Wienerroither Klasse: 4 D Abgabe
Datum: 12. März 2001 Inhaltsverzeichnis
Seite 1 Titelbild: Gewalt ist in
Nordirland überall anzutreffen Seite 2 Inhaltsverzeichnis
Seite 3 Teil 1 - Der Konflikt : *Geschichtlicher
Überblick Seite 4 *Chronologie der Geschichte
Irlands Seite 9 *Erklärungen und Abkürzungen
Seite 10 *Quellenverzeichnis Seite 11 Teil
2 – Bucherzählung : *Die Autorin Käthe Recheis
*Inhaltsangabe Seite 15 Schlusswort
Teil 1: Der Konflikt Geschichtlicher
Überblick Der Konflikt um Nordirland bzw. um
die Nordirische Provinz Ulster dauert nun schon mehr als 200 Jahre.
Damals, zu Beginn des 19. Jahrhunderts, wurde das irische Parlament
aufgelöst und in das Großbritannische Reich eingegliedert.
(Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland)
In den Jahren danach versuchten die Iren, die großteils Katholiken
waren, immer wieder Irland als selbstständigen Staat herzustellen.
Aus diesem Grund siedelte Großbritannien im Laufe des 19. Jahrhunderts
Britische Staatsbürger in Irland an. Die Briten, hauptsächlich
Protestanten unterdrückten die kath. Bevölkerung. Dadurch
kam es zu vielen Spannungen. In der Mitte des 19.
Jahrhunderts erlebte Irland eine Wirtschaftskrise mit großer
Hungersnot. Mehr als 2 Mill. Menschen starben vor Hunger und an der
„Kartoffel-Krankheit“ bzw. verließen das Land für
immer. Der Grund dafür waren die ins Land gekommenen Briten,
die fruchtbares Ackerland im Süden Irlands in Weideland umwandelten,
und Vieh und Fleisch exportierten. Da der Norden Irlands durch
die Industrie bevorzugt war, siedelten sich dort besonders viele Briten
an.
Während es in den folgenden Jahren immer wieder Versuche Irlands
gab, selbstständig zu werden, hatte die im Norden Irlands gelegene
Provinz Ulster das Bestreben, bei Großbritannien zu bleiben.
Nach dem Unabhängigkeitskrieg in den 20er Jahren des 20.
Jahrhunderts und nach vielen Ver-handlungen wurde 1949 die Republik
Irland ausgerufen, die Provinz Ulster aber blieb bei Großbritannien.
In den Jahren danach gab es immer wieder Versuche, die Spannungen
zwischen der Republik Irland und Nordirland zu lösen.
Der Grund für den Konflikt, wie er in den letzten 30 Jahren ausgetragen
wurde, geht auf das Jahr 1969 zurück: Ca. 70 Katholische Demonstranten
marschierten friedlich von Belfast nach Londonderry und wurden dabei
von Protestanten angegriffen.
Die Polizei, die eigentlich die friedlich demonstrierenden Menschen
hätte schützen müssen, nahm statt dessen einige fest
und stellte sich auf die Seite der Angreifer. In den darauffolgenden
Jahren eskalierte der Konflikt, und es starben viele unschuldige Menschen
bei Terroranschlägen der I.R.A. und durch das Eingreifen der
Britischen Polizei. Erst im Jahre 1994 wurde ein Waffenstillstand
zwischen der Regierung und der Untergrundorganisation I.
R.A. unterzeichnet, der bis heute mit einigen Ausnahmen anhält.
Chronologie der Geschichte Irlands seit Beginn des 19. Jahrhunderts
1801 Act of Union. Auflösung des irischen
Parlaments.
Irland schickt 100 Abgeordnete ins Parlament von Westminster. Die
„United Kingdom of Great-Britain and Ireland“ entstand.
1823 Gründung der Catholic Association durch
Daniel O’Connell. Dieser Politiker, er war auf Grund seiner
Religionszugehörigkeit vom Parlament ausgeschlossen, brachte
erstmals eine Massenbewegung auf die Beine. (1828: 3 Mill. Mitglieder)
Das Ziel war die Gleichstellung von Katholiken und Protestanten.
1828 – 1829 Unter dem Druck der Bevölkerung
musste die Regierung nachgeben. Das antikatholische Gesetz wird aufgehoben.
Daniel O’Connell wird ins Britische Parlament gewählt.
(Emancipation Act) So galt Daniel O’Connell als Held. Als nächstes
wollte O’Connell die Unabhängigkeit Irlands von Großbritanien
erreichen, doch damit scheiterte er! 1845 – 1849
Ausbruch der „Kartoffelkrankheit“. Im September
1845 wurden die Kartoffel von einer Pilzkrankheit befallen.
Während der darauffolgenden großen Hungersnot verliert
Irland über 2 Mill. Menschen durch Tod oder Emigration. (Viele
Menschen verlassen Irland für immer.) Während der größte
Teil Irlands in dieser Zeit hungerte, kam es im protestantischen Ulster
zur Industriellen Revolution. Maschinenbau-Betriebe, Leinenwebereien
und Schiffswerften entstanden. Belfast entwickelte sich zu einer Großstadt,
in der die Landbevölkerung auf der Suche nach Arbeit war.
Ulsters Industrielle Revolution verhalf dem Norden Irlands nicht nur
zum Wohlstand, sondern auch zu dem Bewusstsein seiner Zugehörigkeit
zu Großbritannien. 1870 - 1875 Die Forderung nach
irischer Selbstverwaltung innerhalb des Vereinigten Königreiches
wird wieder gestellt. Charles Stewart Parnell wird Präsident
der Irish Home Rule League. Charles Stewart Parnell stammte aus einer
alteingesessenen protestantischen Gutsherrenfamilie. 1875 wurde er
ins Britische Unterhaus gewählt, doch scheiterten seine Bemühungen
am Widerstand des Oberhauses die Selbstbestimmung für Irland
durchzusetzen. 1914 Das Gesetz über die Selbstverwaltung
Irlands wird bis Kriegsende in Europa ausgesetzt.
1916 Osteraufstand in Dublin, Anführer werden
hingerichtet. Begonnen hat der Osteraufstand am 24. April 1916. James
Connolly und seine Partei Sinn Fein gaben den Anstoß für
diese Idee. Der Osteraufstand fand 2 Jahre nach Beginn des 1.Wektkrieges
am Ostermontag statt.
Irland, welches im 1.Weltkrieg neutral blieb, glaubte Großbritannien
wäre durch den Krieg geschwächt und so könnte Irland
Großbritannien aus Nordirland verdrängen. Doch Großbritannien
schlägt militärisch zurück. Daraufhin verbündeten
sich die Iren mit Deutschland. Deutschland liefert Waffen nach Irland.
1918 Ende des 1.
Weltkrieges. Im November 1918 wird gewählt und die Partei „Sinn
Fein“ wird zur dominierenden irischen Partei“.
1919 - 1921 Untergrundkrieg der I.R.A. gegen die Polizei
und Armee.
Der Unabhängigkeitskrieg gegen Großbritannien endet mit
der Aufnahme eines Freistaates Irlands als selbstständiges Mitglied
im Commonwealth. Nordirland bleibt auf eigenem Wunsch bei Großbritannien
erhält ein eigenes Parlament, den Stormont. 1921
Noch während man den Vertrag über die Teilung Irlands
unterschrieb, kam es zum Ausbruch des Bürgerkrieges, da einige
Iren nicht damit einverstanden waren, das Irland geteilt werden soll.
Aber auch dieser Krieg konnte die Teilung nicht verhindern. Erst 2
Jahre später unterzeichnete man den Vertrag und erst jetzt war
der Norden Irlands ein eigener Staat, der aber trotzdem noch zu Großbritannien
gehörte. 1923 - 1927 Der Politiker De Valera
ruft die I.
R.A. zur Waffenniederlegung auf, gründet die oppositionelle Fianna
Fail-Partei und zieht in das „Dail“ ein. Erst 1927 wird
die Grenze zwischen dem Freistaat und Nordirland wirklich akzeptiert
1932 Der Prince of Wales eröffnet das neue
Parlamentsgebäude Storemont Castle. Es wird zum Symbol protestantischer
Mehrheitsregierung bis zur Auflösung durch London im Jahr 1972.
Die I.
R.A. wird im Freistaat für illegal erklärt.
1939 Irland bleibt im Zweiten Weltkrieg (militärisch)
neutral. Nordirland hat wichtige strategische Bedeutung für die
Alliierten. 1941 Ein deutscher Bombenangriffe
auf Belfast endete mit 949 Toten.
1949 Die Republik Irland wird ausgerufen und
scheidet aus dem Commonwealth aus. London garantiert Nordirland gesetzlich,
dass es Teil des Vereinigten Königreiches bleibe, solange die
Mehrheit des Nordirischen Parlaments es wünsche. 1950-1968
Wiederholte Bombenanschläge der I.R.A. 50-Jahrfeier des
Osteraufstandes im Jahr 1966.
Der erste Regierungskontakt zw. der Republik und Nordirland seit 40
Jahren. Die Nordirische Bürgerrechtsbewegung veranstaltet friedliche
Protestmärsche, der zweite ist verboten und wird von der Polizei
brutal aufgelöst Ab 1969 Der eigentliche Konflikt, wie
er in den letzten Jahren ausgetragen wurde, beginnt 1969 mit einem
friedlichen Protestmarsch der Katholiken von Belfast nach Londonderry.
Sie fordern gleiche Rechte, gleiches Stimmrecht, bessere Wohnungen
und Arbeitsplätze für Katholiken. An diesem genehmigten
Protestmarsch nehmen an die 70 Demonstranten teil. Sie werden von
200 protestantischen Gegnern mit Stöcken und Steinen angegriffen.
Die Polizei sieht tatenlos zu und verhaftet hinterher gar noch Teilnehmer
des Protestmarsches, während sie die Angreifer laufen ließ.
Der Nordirische Premier Sir Chister Clark wollte die Gleichberechtigung
aller Bürger in Nordirland einführen. Da häufig Häuser
brannten und zahlreiche Menschen starben, musste nun etwas geschehen.
So kam es, dass man britische Truppen nach Belfast und Londonderry
setzte. Der damalige Regierungschef von Dublin ging ins Fernsehen,
nachdem er von den Unruhen in Nordirland vernommen hatte. Er forderte,
dass die Republik in den Konflikt eingreifen solle.
Außerdem verlangte er den Einsatz von UN-Truppen. 1970
wird die I.R.A. mehr oder weniger die Schutzgruppe der Katholiken
in Nordirland. Am 30.
Jänner 1972 werden 13 Katholiken während einer Demonstration
von der britischen Armee erschossen. Dieser Tag ist bekannt unter
dem Namen „Bloody Sunday“. Am 31. Juni dieses Jahres („Bloody
Friday“) sterben weitere 9 Menschen durch Bombenanschläge
der I.R.A.
1973 tritt die Republik und Großbritannien der EU bei.
London, Belfast und Dublin vereinbaren ein Abkommen. In diesem Abkommen
geht es um die Machtteilung (Power Sharing). Erstmals sollen Katholiken
an einer nordirischen Regierung und die Republik an einem Irland-Rat
beteiligt sein. Der Widerstand der Unionisten und eine loyalistische
Streikbewegung lähmen 1974 Nordirland und bringen die Regierung
zu Fall. Die I.
R.A. erklärt 1975 einen Waffenstillstand; die Sinn Fein Partei
stellt Überwachungsposten in katholischen Wohngegenden auf.
Im Jahr 1976 entsteht durch 2 Frauen die Friedensbewegung Peace People.
Sie wird zur Massenbewegung in Nordirland mit weltweiter Unterstützung.
Die beiden Gründerinnen erhalten dafür den Friedensnobelpreis.
Großbritannien wird im Jahr 1978 vom Europäischen
Gerichtshof für Menschenrechte indirekt der Foltermethoden im
Jahr 1971 beschuldigt. 1979 fordert der Papst bei seinem Irlandbesuch
die I.R.A. zur Beendigung der Gewalt auf. Im Maze–Gefängnis
hungern sich 1981 10 I.
R.A. Mitglieder zu Tode, ohne ihr Ziel, als politische Gefangene anerkannt
zu werden, erreicht zu haben. 1982: Die irische Polizei setzt
Terroristen als Kronzeugen ein und bringt auf diese Weise eine große
Anzahl loyalistischer und republikanischer Widerstandskämpfer
vor Gericht und ins Gefängnis. 1984: Erst jetzt erkennte
man, dass man auch die Katholiken in die Verhandlungen miteinbeziehen
muß, um zu einer Lösung des Konfliktes zu kommen. Doch
schon im nächsten Jahr werden wieder Menschen durch Bombenanschläge
der I.
R.A. schwer verletzt und getötet. Bis 1994 wurden
noch etliche Bombenanschläge und Terrorüberfälle verübt,
doch seit dem Herbst 1994 herrscht Waffenstillstand zwischen den Katholiken
und den Protestanten von Nordirland, der bis auf einige kleine Zwischenfälle
bis heute gehalten hat. Von 1969 bis 1985 starben im
Durchschnitt etwa 150 Menschen pro Jahr durch Gewalt und Terroranschläge
bzw. durch die Polizei und Armee.
Erklärungen und Abkürzungen I.R.A.
Untergrundbewegung. Zusammenschluss von Menschen (Katholiken), die
aus dem Untergrund für ein freies und unabhängiges Irland
kämpfen. Die Irisch-Republikanische Armee betrachtet sich nicht
als Terrorgruppe, sondern als Angehörige einer Befreiungsarmee.
Nach Auffassung der I.R.A. befinden sie sich mit Großbritannien
im Kriegszustand. Daraus ergibt sich auch, das die IRA auch in London
Terroranschläge verübt. Erklärtes Ziel der IRA ist
es, mit Terroranschlägen auch außerhalb Irlands auf sich
aufmerksam zu machen und die Britische Armee zu bekämpfen.
U.D.A. Protestantisches Gegenstück zur I.R.A.
Die U.D.A. (Ulster Defence Associatoin) stimmt mit der I.R.A.
überein, wenn es um die Anwesenheit der Britischen Truppen und
um die Britische Nordirland-Politik im allgemeinen geht.
Loyalisten Sind Bürger Nordirlands, die mit friedlichen Mitten
versuchen den Nordirland-Konflikt zu lösen. Unionisten
Sind jener Teil der Bevölkerung, die für einen Verbleib
Nordirlands bei Großbritannien eintreten Dublin
Hauptstadt der Republik Irland, ca. 920.000 Einwohner.
Belfast Hauptstadt von Nordirland, (Provinz Ulster) ca.
400.000 Einwohner. Londonderry Zweitgrößte Stadt
Nordirlands, ca. 70.000 Einwohner. Quellenverzeichnis
Als Grundlage für die vorliegende Jahresarbeit
wurden folgende Nachschlagwerke verwendet: Zeitgeschichte
Europa und die Welt, Teil II Verlag: Karl Höfle
Reisehandbuch Irland, 3.
überarbeitete Auflage Iwanowski´s Reisebuchverlag
Nordirland; Geschichte und Gegenwart Verlag: M.P. Tieger
Interview aus: Der Spiegel -> Wir bekämpfen die Briten
überall Ausgabe 15 / 1980
Teil 2: Bucherzählung Der NordIrland - konflikt
nach einem Roman von Käthe Recheis Das Buch
„London 13. Juli“, erzählt die Geschichte zweier
junger Menschen die sich durch den Konflikt in London kennenlernen.
Geschrieben wurde es von Käthe Recheis.
Die AUTORIN: Käthe Recheis, die Autorin des Buches wurde
1928 in Engelhartzell in Österreich geboren.
Sie unternahm viele Reisen in die USA und nach Kanada. Das lag auch
an ihrem Beruf, da sie in der Auswanderungsbehörde tätig
war. Diese Auslandsreisen wurden meist zur Grundlage für ihre
Werke. Sie schrieb Bücher über Kriege, Konflikte und Auseinandersetzungen,
aber auch ihrer Phantasie ließ sie freien Lauf. Sie wurde schon
oft mit Kinder- und Jugendbuchpreisen ausgezeichnet.
INHALTSANGABE: Das Buch London 13.
Juli spielt in London in den 30-er Jahren. Es ist in der ICH- Form
geschrieben. Eine der beiden Hauptpersonen ist Noreen. Sie ist Protestantin
und lebt in London, aber ihre Großmutter stammte aus Irland
und Noreen liebte es, wenn ihre Großmutter Geschichten von Irland
erzählte. Donald, die zweite Hauptperson ist ein Ire und Katholik.
Donald ist der IRA beigetreten, da seine Familie durch Gewalt umgebracht
wurde bzw.
erschossen worden ist. An jenem 13. Juli besucht Noreen Magde Cassidy,
die Haushaltsgehilfin von Noreens Mutter. Magde ist immer sehr nett,
doch dieses Mal hat sie Besuch von Jimmy, ihrem Neffen aus Irland
und dessen Freund Donald. Die beiden wollen den Sommer bei Magde in
London verbringen. So kommt es, dass Magde Noreen wegschickt.
Noreen möchte aber noch nicht nach Hause gehen und so
setzt sie sich auf eine Kiste in einem Mauerwinkel. Wenig später
verlassen Donald und Jimmy Magdes Wohnung und gehen an Noreen vorbei,
ohne sie zu bemerken. Und weil Noreen nicht weiß was sie machen
soll, schleicht sie den beiden nach. Sie steigt in den gleichen Bus
ein und geht ihnen auch weiter unbemerkt nach. Plötzlich bekommt
Donald eine braune Aktentasche von einem Radfahrer zugesteckt. Als
Donald und Jimmy um die nächste Ecke biegen, ist Noreen zu langsam
und so verliert sie die beiden aus den Augen.
Kurze Zeit später fährt ein Bierwagen an Noreen vorbei und
als dieser am Ende der Straße an einer Telefonzelle vorbeifährt,
explodiert diese. Die Pferde des Bierwagens werden dabei durch herumfliegende
Glassplitter und andere Teile der Telefonzelle verletzt. Noreen kann
das was sie eben gesehen hat nicht wirklich wahrnehmen. Auf einmal
steht Donald vor Noreen und da sie den selben Weg haben, begleitet
er sie nach Hause. Als Noreen Zuhause beim Abendessen sitzt,
ist das Radio eingeschaltet. In den Nachrichten hört sie etwas
über die Wingstmoorstreet .
Die Wingstmoorstreet ist jene Straße, in der heute die Telefonzelle
in die Luft geflogen ist. Vater meint, die I.R.A. hätte diesen
Anschlag verübt. Er steht auf und dreht das Radio ab, da er nichts
von der I.
R.A. hören möchte. Nur Noreen wollte etwas über diesen
Vorfall wissen und so wartet sie am nächsten Morgen gespannt
auf die Zeitung. Als sie die Zeitung endlich in die Finger bekommt,
findet sie auch etwas von dem Anschlag, über den am Vortag im
Radio berichtet wurde. Sie ließt den Artikel einige Male durch.
Es wurde berichtet, dass man eine Aktentasche am Tatort gefunden habe.
Nun wusste Noreen, dass Donald etwas damit zu tun haben müsse
und sie eilt zu ihm, um ihm zu sagen, was sie weiß. Am
nächsten Morgen besucht Noreen wieder Magde und hilft ihr beim
kochen des Abendessens. Als sie aus dem Schlafzimmer Mehl für
Magde holt, entdeckt sie einen Sack voll mit Sprengstoff. Wenig später
kommt Peader, der Mann von Magde nach Hause. Er kommt aber nicht alleine.
Zwei Polizisten begleiten ihn. Sofort kapiert Noreen, was sie zu tun
hat. Unbemerkt schleicht sie sich in das Schlafzimmer von Magde und
nimmt den Sack mit dem Sprengstoff. Schnell überlegt sie, was
sie tun soll. Der einzige Fluchtweg führt durch die Kammer von
Jimmy und Donald und dann aus dem Fenster. Sie klettert geschwind
hinaus und steigt auf die Feuerleiter, die an der Außenwand
angebracht ist.
Plötzlich sagt ein Junge zu ihr, sie solle ihm den Sack geben.
Der Sack verschwindet durch ein Fenster und auch Noreen klettert in
diese Wohnung. Der Junge heißt Michael und ist der Nachbar von
Magde. Er weiß sofort, was sich in dem Sack befindet
und gemeinsam spülen sie den Sprengstoff im Klo hinunter. Nach
einer Weile kommen die beiden Polizisten zu Michael und durchsuchen
auch seine Wohnung, aber sie finden nichts und so gehen sie nach ein
paar Minuten wieder. Noreen und Michael warten noch etwas, dann begeben
sich beide zu Magde.
Sie erzählen Magde, was sie gemacht haben. Als es in London
von Tag zu Tag schwüler wird, meint Noreens Vater, das Mutter,
Noreen und ihre beiden Geschwister schon jetzt ans Meer fahren sollten
und nicht wie gewöhnlich erst im August. Doch Noreen möchte
unbedingt in London bleiben, da sie nun neue Freunde gefunden hat.
Und sie schafft es auch, ihre Eltern zu überreden, beim Vater
in London bleiben zu dürfen. Am Tag darauf kommen Magde und Jimmy
nach dem Einkaufen bei Noreen zu Hause vorbei. Als Noreen Jimmy etwas
zum trinken herrichten möchte, stößt sie die Einkaufstasche
um.
Da ertönt ein ticken aus der Tasche und Magde nimmt sie bei der
Hand und sie laufen schnell hinaus“. Glücklicherweise passiert
nichts und sie gehen wieder ins Haus zurück. Jimmy erklärt
Noreen, es sei eine Rauchbombe mit einem Zeitzünder, der nun
Gott sei Dank nicht losgegangen ist. Als sie gemeinsam zu Magde nach
Hause gehen, werfen sie die Rauchbombe in eine fremde Mülltonne.
Kurz darauf leert eine Frau heiße Asche in die Mülltonne
und es qualmt fürchterlich aus der Tonne heraus. Die Frau wundert
sich sehr.
Noch am selben Tag erfährt Noreen, dass Jimmy und Donald
am kommenden Montag ein großen Auftrag haben, das heißt,
daß sie einen Bombenanschlag ausführen müssen. Noreen
macht sich große Sorgen und denkt die ganze Zeit nur an diesen
Montag und an Donald. Trotzdem besorgt Noreen einen Wecker für
ihr Vorhaben, da sie glaubt, bei ihr sei es nicht so auffällig.
Als Noreen am Montag zu Magde kommt, brüht sie für Donald
einen Tee auf, da er schon ziemlich nervös ist. Um drei Uhr haben
Donald und Jimmy ihren Auftrag. Um halb drei gehen die beiden los.
Eine halbe Stunde später kommt Michael, der Nachbar keuchend
zu Magde in die Wohnung und fragt nach Donald und Jimmy. Schnell teilt
er Magde mit, dass Mac Neela, ein Anführer der I.R.A. verhaftet
worden sei und die Polizei habe bei ihm Pläne von Bombenanschlägen
gefunden. Als er mitbekommt, das die beiden schon unterwegs sind,
läuft er die Treppen hinunter, schwingt sich vor dem Haus auf
sein Fahrrad und fährt zum Bahnhof, wo sich die beiden befinden.
Und auch Noreen läuft zum Bahnhof. Am Bahnhofseingang
stehen schon sehr viele Leute und Noreen weiß sofort, dass Michael
zu spät gekommen ist. Sie drängt sich nach vorne und sieht,
wie zwei Bahren aus dem Bahnhof herausgetragen werden. Ihr wird ihr
ganz schlecht und so geht sie ganz verwirrt nach Hause. Sie geht in
ihr Zimmer und als später ihr Vater nach Hause kommt, möchte
sie sich aus dem Haus schleichen, um mit niemanden zu reden. Ihr Vater
bemerkt sie und als er auf sie zukommt, bricht Noreen in Tränen
aus.
So kommt es, dass Noreen ihm alles erzählt und gemeinsam gehen
sie zu Magde. Die Tür zu Magdes Wohnung ist offen, aber es ist
niemand zuhause. Sie warten auf Magde und als sie nach Hause kommt
erzählt sie, dass es Jimmy getötet wurde. Sie berichtet
Noreen und Noreens Vater, dass man Donald eingesperrt hat. Der Vater
fragt Magde, ob er etwas für sie tun kann, aber Magde meint,
sie sollten nach Hause gehen; Sie muß erst selbst zur Ruhe kommen.
Als Noreen am nächsten Morgen aufsteht, vernimmt sie 2
Stimmen aus dem Wohnzimmer.
Dort sitzen ihr Vater und ein Mitglied der I.R.A.. Von ihm erfährt
Noreen, dass Jimmy die Bombe in einem Koffer bei sich hatte. Als er
von der Polizei bemerkt wurde, wollte er den Koffer wegwerfen.
Durch den Aufprall des Koffers explodierte die Bombe. Dabei wurde
er so schwer verletzt, das er noch am Bahnhof starb. Am Tag
darauf besucht Noreen Magde und die beiden unterhalten sich sehr lange.
Eigentlich sollte Noreen einen Brief für Magde an deren Schwester
schreiben, um ihr von Jimmy zu berichten, aber Magde verschiebt es,
weil sie erst selbst damit zurecht kommen muß. Da man
auch Michael verdächtigte, ein Mitglied der IRA zu sein, flüchtete
dieser und wanderte nach Amerika aus. Schlußwort (Kinder
im Krieg) Selbst wenn es den Regierungen in London
und Dublin gelänge, auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik gemeinsam
Erfolge zu erzielen und den Geld- und Waffenfluß an die IRA
erheblich zu verringern – gegen den ständigen Nachwuchs
an jungen Menschen für die Organisation der IRA können sie
unmittelbar wenig ausrichten.
Die IRA setzt Kinder und Jugendliche gezielt für Ihre
Interessen ein. Beim Werfen von Brandbomben aus fahrenden Autos werden
Kinder gut sichtbar auf dem Beifahrersitz gesetzt, da man davon ausgeht,
die Polizei werde nicht auf Kinder schießen. So
erzählt eine Mutter: Wir wollen nicht, das unsere Kinder in diese
Dinge verwickelt werden. Aber wenn die Armee einen 16-jährigen
erschießt und am nächsten Tag kommt in den Nachrichten,
das ein Soldat von einer Provo-Bombe in die Luft gesprengt wurde –
wie will man da ver- hindern, dass sie dann „Hurra!“ rufen.
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