9.november 1918
9. November 1918 - der erste Tag der Republik
Eine Chronik
Nacht vom 8. zum 9. November
In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend entstehen zwei Flugblätter, die für den kommenden Tag zum Generalstreik aufrufen:
Der Vollzugsausschuß des Arbeiter- und Soldatenrates, dem seit Ende Oktober Funktionäre der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD), der Revolutionären Obleute und der Spartakusgruppe angehören, formuliert: Auf zum Kampf für Friede, Freiheit und Brot. Heraus aus den Betrieben. Heraus aus den Kasernen! Reicht Euch die Hände.
Es lebe die sozialistische Republik.
Die Spartakusgruppe (Karl Liebknecht und Ernst Meyer) verweist in einem gesonderten Flugblatt die Arbeiter und Soldaten Berlins auf das revolutionäre Beispiel, das die Genossen und Kameraden in Kiel, Hamburg, Bremen, Lübeck Rostock, Flensburg, Hannover, Magdeburg, Braunschweig, München und Stuttgart mit ihrer revolutionären Erhebung seit dem 3. November gegeben haben, und fordert:
Aufhebung aller Einzelstaaten und Beseitigung aller Dynastien ... Wahl von Arbeiter- und Soldatenräten .
.. Übernahme der Regierung durch die Beauftragten der Arbeiter- und Soldatenräte ... Hoch die sozialistische Republik!
Nachrichten über die revolutionäre Erhebung und die Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten in Brandenburg/ Havel, Breslau (hier wird u.
a. Rosa Luxemburg aus der Haft befreit), Eisenach, Erfurt, Görlitz, Königsberg, Plauen, Posen treffen ein.
Früher Morgen
In Berlin ist die Bildung von Räten durch den Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Linsingen, ausdrücklich verboten. Zusätzlich sind drei angeblich kaisertreue Jägerbataillone aus Naumburg und Lübben im Zentrum um Schloß und Rathaus stationiert. Der Eisenbahnverkehr ist unterbrochen. In der Morgenausgabe des »Vorwärts.
Berliner Volksblatt. Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands« erscheint der Aufruf des Parteivorstandes und der Reichstagsfraktion vom Vorabend, in dem ein Aufschub von wenigen Stunden für jedwede Aktion verlangt wird, da »die Kaiserfrage« (der Rücktritt Wilhelms II.) noch nicht erledigt sei. Es wird vor »Unbesonnenheiten« gewarnt, alles Notwendige werde die SPD- Führung mit der Regierung des Prinzen Max von Baden, an der die SPD seit Anfang Oktober beteiligt ist, regeln.
Staatssekretär Philipp Scheidemann (SPD) erklärt am frühen Morgen dem Reichskanzler Max von Baden, wenn der Kaiser nicht abdankt, weiß ich wirklich nicht, wie wir die Leute noch abhalten sollen, auf die Straße zu gehen.
8 Uhr
Zwischen 8 und 10 Uhr beginnt in Großbetrieben, aber auch in vielen kleineren Werkstätten und Fabriken, der Generalstreik.
Beteiligt sind u. a. die Arbeiter und Angestellten der Daimler-Werke Marienfelde, der Berliner Maschinenbau AG vormals L. Schwartzkopff in der Scheringstraße, in den AEG-Werken in der Brunnenstraße, der Hutten- und Voltastraße (auch in Hennigsdorf), in der Knorrbremse am Ostkreuz, bei Borsig, Siemens & Halske, bei Bergmann in Schönholz, bei Loewe, in den Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken in Charlottenburg, der Geschoßfabrik O. Jochmann Borsigwalde, fast allen Weißenseer Fabriken, Stock & Co. und Fritz Werner AG in Marienfelde, bei Mix & Genest, der Akkumulatorenfabrik Oberschöneweide, also in allen bedeutenden Werken, vor allem der Rüstungsindustrie in und um Berlin.
»Frieden und Brot«, »Nieder mit der Regierung«, »Schluß mit dem Krieg«- das vor allem sind die Losungen, die die Demonstrationszüge skandieren, die sich aus den Betrieben formieren,
denen sich auch Frauen und Kinder anschließen. Sie ziehen zu den Kasernen, um die Soldaten zur Verbrüderung aufzufordern, »Brüder, nicht schießen«. Dann strömen sie gemeinsam zum Zentrum und besetzen hier wichtige Gebäude, durchweg unblutig. Beispielhaft: Die Arbeiter aus der Waffen- und Munitionsfabrik in der Charlottenburger Kaiserin-Augusta-Allee entwaffnen Polizeiwachen, besetzen die Gaswerke, alle Betriebe der Umgebung, die Lazarette und das Schloß, das Rathaus und die Technische Hochschule.
9 Uhr
Um 9 Uhr war aus dem Großen Hauptquartier in Spa (Belgien) die Nachricht eingetroffen, daß die Fronttruppen nicht mehr ihrem obersten Kriegsherrn treu seien.
10 Uhr
Etwa um 10 Uhr nimmt die Regierung von der Massenerhebung Kenntnis.
Vor der Kaserne der Gardefüsiliere, den »Maikäfern«, in der Chausseestraße gibt es die ersten Toten: Ein Offizier erschießt aus der Masse der eindringenden Demonstranten den Monteur Franz Schwengler, den Gastwirt Richard Glatte und den Werkzeugmacher Erich Habersaath, einen sozialistischen Jugendfunktionär.
Das »kaisertreue« Jägerbataillon Nr. 4 aus Naumburg und andere Formationen in der Kaserne am Kupfergraben sowie die Lübbener Jäger am Schloß und die dort stationierten Panzer-Kraftwagen- Besatzungen weigern sich, gegen die Demonstranten vorzugehen. Andere Truppeneinheiten, u. a. die Jüterboger Artilleristen, schließen sich der Gehorsamsverweigerung an.
Am Marstall und am Schloß sowie vor der Universität kommt es zu Schießereien.
Morgens war in der SPD-Zentrale in der Lindenstraße in aller Eile ein Arbeiter- und Soldatenrat gebildet worden, dem u. a. die leitenden Funktionäre Otto Braun, Friedrich Ebert, Eugen Ernst und Otto Wels sowie die Betriebsobleute Fritz Brolat und Gustav Heller, indes keine Soldaten angehörten. Eine Absprache mit der USPD hatte nicht stattgefunden.
Die sozialdemokratischen Mitglieder der kaiserlichen Regierung, die Staatssekretäre Scheidemann, Bauer und die Unterstaatssekretäre David, Müller, Schmidt erklären ihren Rücktritt.
12 Uhr
Reichskanzler Max von Baden erhält aus dem Großen Hauptquartier die Nachricht, der Kaiser habe sich zur Abdankung entschlossen (was zu diesem Zeitpunkt nicht zutrifft).
Etwa zur gleichen Zeit erscheint eine Extraausgabe des »Vorwärts« mit der Überschrift: Generalstreik. Der Arbeiter- und Soldatenrat von Berlin hat den Generalstreik beschlossen. Alle Betriebe stehen still. Die Versorgung werde aufrecht erhalten. Ein großer Teil der Garnison habe sich dem Arbeiter- und Soldatenrat zur Verfügung gestellt.
Und dann: Die Bewegung wird gemeinschaftlich geleitet von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und der Unabhängigen sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Arbeiter und Soldaten, sorgt für Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung. Es lebe die soziale Republik! Der Reichskanzler Max von Baden läßt (ohne Zustimmung aus Spa) dem offiziösen Wolffschen-Telegraphen- Bureau (WTB) den Erlaß zukommen, der Kaiser und König habe sich entschlossen, dem Throne zu entsagen. Bis zur offiziellen Abdankung bleibe er, der Prinz, im Amt, habe dann aber die Absicht, dem Abgeordneten Ebert das Reichskanzleramt zu übergeben und Wahlen für eine verfassunggebende Nationalversammlung vorzuschlagen, die dann die künftige Staatsform des deutschen Volkes festzustellen habe. Die Nachricht wird in Extrablättern verbreitet. Um 12.
30 Uhr erhält der Kriegsminister vom Oberkommandierenden in den Marken, Generaloberst von Linsingen, die telefonische Mitteilung, daß der größte Teil der Truppen nicht mehr schießen wird und Soldatenräte gebildet hat.
13 Uhr
Die »BZ am Mittag meldet«: Der Kaiser hat abgedankt. Thronverzicht des Kronprinzen. Ebert wird Reichskanzler. Einberufung einer Nationalversammlung.
Etwa um 13 Uhr erscheinen Ebert und Scheidemann beim Reichskanzler und erklären, die SPD könne nicht mehr am Fortbestehen der Monarchie eventuell in Form einer Regentschaft festhalten, da sonst die Bewegung über sie hinweggehe.
Max von Baden überträgt Ebert das Reichskanzleramt. Dieser bildet mit Philipp Scheidemann und Otto Landsberg ein Kabinett, dem die meisten Mitglieder der bisherigen Regierung weiterhin als Staatssekretäre angehören sollen. Reichskanzler Ebert teilt in einem ersten Aufruf an die »Mitbürger !« mit, daß die neue Regierung eine »Volksregierung« sein wird. Es gelte, schnellstens den Frieden zu bringen, die errungene Freiheit zu befestigen und die Ernährung zu sichern. Er bittet um Unterstützung und fordert die Mitbürger dringend auf: Verlaßt die Straßen. Sorgt für Ruhe und Ordnung!
13.
15 Uhr erteilt die Berliner Kommandantur der Garnison den Befehl: Truppen haben nicht von den Waffen Gebrauch zu machen, auch bei der Verteidigung von Gebäuden. Die demonstrierenden Arbeiter und Soldaten im Regierungsviertel nehmen ohnehin keine feindselige Haltung gegen Regierungsgebäude ein. Sie haben inzwischen u. a. das Reichsmarineamt in der Kaiserin-Augusta-Allee und auch die Kommandantur am Platz vor dem Zeughaus besetzt. Sie entwaffnen Offiziere, entfernen die kaiserlichen Kokarden und Schulterstücke, bilden Soldatenräte.
So auch im Kriegsministerium an der Ecke Leipziger/ Wilhelmstraße. Der hier gebildete Soldatenrat besteht aus Sozialdemokraten und bürgerlichen Demokraten mit schwarzrotgoldener Armbinde. Zu den Soldaten des Alexander-Garde- Grenadierregiments, zu den 4. Jägern und anderen Truppenteilen spricht Otto Wels vom SPD-Vorstand, er läßt Soldatenräte wählen
Um 13 Uhr stürmen Arbeiter und Soldaten das Gefängnis Moabit und die Strafanstalt Tegel, es werden über 200 politische Gefangene befreit, unter ihnen der Spartakusfunktionär Leo Jogiches. 650 Häftlinge kommen aus dem »Militärgewahrsam« frei. Geöffnet werden auch die Kasematten in Spandau.
Früher Nachmittag
Revolutionäre dringen in die letzte »Zwingburg« des alten Regimes, das Polizeipräsidium am Alexanderplatz, ein. Es werden Hunderte politische Gefangene befreit. Emil Eichhorn (USPD) übernimmt die Leitung des Polizeipräsidiums. Am frühen Nachmittag ist die ganze Innenstadt mit Regierungsviertel, dem Gelände um den Reichstag und das Schloß von Demonstranten, Soldaten und vereinzelt von Matrosen besetzt. Vom Reichstag, dem Brandenburger Tor und dem Roten Rathaus wehen rote Fahnen. In seiner 4.
und 5. Extraausgabe ruft der »Vorwärts« die Soldaten auf, in die Kasernen zurückzukehren.
14 Uhr
Philipp Scheidemann spricht von der Balustrade eines Fensters im Reichstag zu den Versammelten: Das deutsche Volk hat auf der ganzen Linie gesiegt. Das alte Morsche ist zusammengebrochen; der Militarismus ist erledigt! Die Hohenzollern haben abgedankt! Es lebe die deutsche Republik! Ebert ist Reichskanzler, der neuen Regierung werden alle sozialistischen Parteien angehören. Ruhe, Ordnung und Sicherheit sind nötig.
Dem Kriegsminister wird ein sozialdemokratischer Beigeordneter beigegeben, der alle Verordnungen gegenzeichnen wird.
Und nochmals: Es lebe die deutsche Republik! (Scheidemann schreibt später in seinen Memoiren. Ebert sei vor Zorn dunkelrot im Gesicht geworden: Ist es wahr? ... Du hast kein Recht, die Republik auszurufen! Was aus Deutschland wird, das entscheidet eine Konstituante.) Kurz nach 14 Uhr läßt Wilhelm II.
mitteilen, er danke als Kaiser, nicht als König von Preußen ab.
15 Uhr
Reichskanzler Ebert ruft die Behörden und Beamten auf, ihre hilfreiche Hand zu bieten, um das deutsche Volk vor Bürgerkrieg und Hungersnot zu bewahren und seine berechtigten Forderungen auf Selbstbestimmung durchzusetzen.
16 Uhr
Karl Liebknecht erscheint am Schloß, das von Soldaten, Arbeitern und Matrosen besetzt ist. Von einem Kraftwagen aus erklärt er den Demonstranten: Der Tag der Revolution ist gekommen. Wir haben den Frieden erzwungen. Der Friede ist in diesem Augenblick geschlossen.
Das Alte ist nicht mehr.
Die Herrschaft der Hohenzollern, die in diesem Schloß jahrhundertelang gewohnt haben, ist vorüber.
In dieser Stunde proklamieren wir die freie sozialistische Republik Deutschland. Dann spricht Liebknecht vom Balkon über dem Portal IV des Schlosses und fordert die Versammelten zum Schwur auf die freie sozialistische Republik und die Weltrevolution auf. Viele Hände erheben sich, und am Mast der Kaiserstandarte wird die rote Fahne gehißt.
Später Nachmittag
Revolutionäre Arbeiter und Soldaten besetzen das Zeitungsviertel.
Der Spartakist Hermann Duncker dringt mit einer Soldatengruppe in die Redaktion des Berliner Lokal-Anzeigers (Scherl-Verlag) ein und erreicht, daß die 1. Abendausgabe des Blattes eine Beilage mit den Forderungen der Spartakusgruppe erhält. Die 2. Abendausgabe erscheint als »Die Rote Fahne. Ehemaliger Berliner Lokal-Anzeiger«. Die Überschrift lautet: Berlin unter der Roten Fahne.
Besetzt sind die Redaktionen weiterer bürgerlicher Zeitungen, das WTB sowie das Haupttelegraphenamt in der Jägerstraße. Die Nachrichten des WTB werden unter Vorzensur gestellt.
Früher Abend
Im Reichstag, im Fraktionszimmer der USPD, beraten Mitglieder des Vollzugsausschusses des Arbeiter- und Soldatenrates (u. a. Karl Liebknecht und Wilhelm Pieck) mit Führern der revolutionären Obleute (u. a.
Richard Müller und Emil Barth)
und USPD-Führern (u. a. Georg Ledebour und Ernst Däumig) über den Fortgang der Revolution. Es erscheinen Delegationen des eben gebildeten (sozialdemokratischen) Soldatenrates, die die USPD-Funktionäre zur gemeinsamen Regierungsbildung mit der SPD auffordern, da nur durch eine solche ein Waffenstillstand abgeschlossen werden könne. Ab 19 Uhr nimmt Philipp Scheidemann an den Beratungen teil.
Georg Ledebour, Richard Müller und Karl Liebknecht, der als Repräsentant der Linken in die Regierung eintreten sollte, lehnen eine gemeinsame Regierung mit den »Regierungssozialisten« ab.
Als der Druck durch die anwesenden Vertreter der Arbeiter und Soldaten wächst, formuliert Liebknecht sechs Bedingungen für eine gemeinsame SPD-USPD- Regierung sowie für seinen Eintritt in eine solche: Deutschland soll eine sozialistische Republik sein.
In der Republik soll die gesamte Macht in den Händen von gewählten Vertrauensmännern der gesamten werktätigen Bevölkerung und der Soldaten liegen. Die bürgerlichen Mitglieder sollten aus der Regierung ausgeschlossen sein. Die Beteiligung der USPD an der Regierung gilt zunächst nur für drei Tage, bis der Waffenstillstand abgeschlossen ist. Beide Leiter des Kabinetts sind gleichberechtigt.
21 Uhr
Die Antwort des SPD-Parteivorstandes trifft ein: Die Errichtung einer Rätemacht, wie sie faktisch in Liebknechts Bedingungen vorgeschlagen ist, wird abgelehnt.
Über die Zukunft Deutschlands wird eine freigewählte Konstituierende Nationalversammlung entscheiden.
Liebknecht und andere linke Führer der USPD lehnen daraufhin die gemeinsame Regierung ab. Der Vorstand der USPD formuliert in der entscheidenden Frage einen Kompromiß: Die politische Gewalt liegt in den Händen der Arbeiter- und Soldatenräte, die alsbald zu einem Reichskongreß zusammentreten sollen. Die konstituierende Versammlung soll erst nach Konsolidierung der durch die Revolution geschaffenen Zustände einberufen werden, also späteren Erörterungen vorbehalten bleiben. (Auf dieser Basis kommt in den Vormittagsstunden des 10. November eine Einigung der Leitungen der SPD und USPD zustande.
Sie bilden eine provisorische Regierung, den Rat der Volksbeauftragten, der aus je drei Vertretern der SPD [Friedrich Ebert, Otto Landsberg, Philipp Scheidemann] und der USPD (Emil Barth, Wilhelm Dittmann, Hugo Haase) bestehen soll. Gleichberechtigte Vorsitzende sind Ebert und Haase.
Die »Fachminister« bleiben als »technische Gehilfen« des entscheidenden Kabinetts im Amt. In den Reichsämtern [den Reichsministerien] werden sozialdemokratische »Beigeordnete« zur Kontrolle eingesetzt.Dieses Verhandlungsergebnis meldet die 7. Extraausgabe des »Vorwärts« am Sonntag, dem 10.
November, mit der Schlagzeile: Die Einigung zwischen beiden sozialdemokratischen Parteien ist vollzogen.)
Später Abend
Am späten Abend des 9. November findet im Plenarsaal des Reichstages eine Versammlung der Revolutionären Betriebsobleute und der am Tag neugewählten Arbeiter- und Soldatenräte statt. Anwesend sind auch die aus der Haft befreiten Pazifisten Hauptmann Hans-Georg von Beerfelde und Kapitänleutnant Hans Paasche, die mit den Sozialdemokraten Max Cohen-Reuß und Brutus Molkenbuhr in den Soldatenrat kooptiert werden. Diese improvisierte Versammlung beschließt, daß sich am nächsten Vormittag, 10 Uhr, sämtliche Arbeiter und Arbeiterinnen in den Fabriken versammeln sollen, um Arbeiterräte zu wählen. »Frauen sind wählbar«, Angestellte sind als Arbeiter zu betrachten.
Sämtliche Soldaten sollen in den Kasernen bzw. Lazaretten Soldatenräte wählen. Auf ein Bataillon entfällt ein Delegierter, auf 1000 Arbeiter bzw. Arbeiterinnen ebenso ein Delegierter. Kleinere Betriebe sollten Wahlkörper bilden.
10.
November
Am Nachmittag um 5 Uhr versammeln sich die gewählten Arbeiter- und Soldatenräte im Zirkus Busch (einem festen Gebäude am Spreeufer in der Burgstraße) und wählen die provisorische Regierung
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