Vernichtungspolitik im dritten reich
Arbeitsblatt- Vernichtungspolitik
I. die Schutzstaffel
II. Euthanasie- der Massenmord an Behinderten
III. Sinti und Roma
IV. Konzentrationslager
V. Produktion und Vertrieb von Zyklon B
VI.
die Wannseekonferenz
VII. Thesen
I. SS (Schutzstaffel)
- ab 1940 Leitung der Konzentrationslager beim SS-Führungshauptamt/ der Waffen-SS
- im Inland à - die Verfolgung und Ermordung Hunderttausender von
Menschen, aus rassischen (Juden, Sinti und Roma),
moralischen (Homosexuelle u. a.) oder politischen Gründen
- Bewachung der flächendeckend eingerichteten
Konzentrationslager durch die SS-Totenkopfverbände
- im Ausland à - Einsatz von SS- Verbänden im Rücken der Front
(Totenkopf- Verbände; Sipo; SD)
à Einsatzgruppen: - systematische Massenerschießungen von
vermeintlich "reichs- und deutschfeindlichen
Elementen hinter den Linien der
kämpfenden Truppe"
- "Einsatzgruppe zur besonderen Verfügung" (Sipo- Beamte): erstmals
Massenerschießungen an Juden
- nach Polenfeldzug zunächst aufgelöstàreguläre Polizeikräfte
(Zivilverwaltung unterstellt)
- Reaktivierung bei Überfall auf Sowjetunionà jetzt reine Mordkommandos
II. Euthanasie:
- (griech.
: "schöner Tod")
- 14. Juli 1933 "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses"
àüber Sterilisation entschied Erbgesundheitsgericht (Amtsrichter, Beamter, Arzt)
à im Juni 1935: "Erweiterung zum Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses"
(erzwungene Abtreibung)
Euthanasiebefehl vom Oktober 1939
à Adolf Hitler ermächtigte zur Tötung so genannten "lebensunwerten Lebens"
- begann erste systematische Vernichtung einer Gruppe im Dritten Reich
- verschleiert den Begriff "Gnadentod"
- als "lebensunwert" galten: - missgebildete Kinder
- an Geistes-, Erbkrankheiten, Alkoholsucht,
Syphilis leidende Erwachsene, insbesondere wenn Angehörige einer
"minderwertige Rasse"
à Organisation systematischer Vernichtung
- Zusammenhang zwischen Euthanasie und Krieg um "Lebensraum"
à symbolische Rückdatierung des Euthanasiebefehls auf den 1. September 1939
- Schloss Grafeneck in Württemberg gegen Ende 1939 erste Tötungsstätte
- weitere Euthanasieanstalten in Hadamar, Brandenburg an der Havel, Bernburg,
Schloss Hartheim und Sonnenstein
- "Aktion T4" wurde bekannt; es folgten Proteste (hauptsächlich durch Kirche und offizielle Einstellung der Aktion
- insgesamt 200.000 Opfer
III. Sinti und Roma
Definition: - offizielle Bezeichnung für Menschen die fälschlich "Zigeuner" genannt werden
à wird oft mit "ziehender Gauner" assoziiertà S. u.
R. wollen nicht so bezeichnet werden
Geschichte: - Sprache der S. u. R. ("Romanes") aus dem indischen Sanskrit
- ursprüngliche Heimat: Punjab (in der Nähe von Neu Dehli)
- kamen über Iran, Pakistan und Türkei nach Europa
- während des 15. Jh.
mit Argwohn betrachtet (durch fremdländisches Aussehen);
als Türkenspione verdächtigt
à wie Juden gerieten sie immer wieder in die "Sündenbockrolle"
àwurden verfolgt, vertrieben und ermordet
- Vorwand für Diskriminierungànomadenhafte Lebensweise
- im Kaiserreich und der WR: - "Zigeunerkinder" von Eltern getrennt und in "Fürsorgeheime"
gebracht
Sinti und Roma
im Dritten Reich: - erste Deportationen von S. u. R. in sog. "Zigeunerlager" (ab 1933)
- durch "Erlaß zur Bekämpfung der Zigeunerplage"(1936) wurde dies "legitimiert"
- diese Praxis zunächst (bis 1942) fortgesetzt
- bereits 1940 erste Deportationen von S. u.
R. nach Polen
- "Auschwitz- Befehl" (1942) von Heinrich Himmler
à alle S. u. R. im Machtbereich der SS sind in das "Zigeuner-
Familienlager" Auschwitz- Birkenau zu bringen und dort zu dezimieren
à 500.000 Tote, davon über 100.
000 Kinder
è dieser Massenmord bis in die späten 70er verleugnet
IV. Konzentrationslager
Allgemein zu
Konzentrationslager: - Lager ist wirtschaftlicher Faktor
- nach dem II. Wk vor allem in Polen vertreten
- nach "Reichstagsbrandverordnung" am 28.Februar 1933 formaljuristische
Handhabe zur Verfolgung der Gegner
- jeder potentielle Gegner des Staates war potentieller Häftling
- hauptsächlich 4 Gruppen von Gefangenen: - politische Gefangene
- Angehörige "minderwertiger Rasse"
- Kriminelle; Asoziale und Homosexuelle
- Randgruppen (Geistliche; Andersdenkende)
- mussten äußere Kennzeichen in Form eines farbigen Dreieckwinkels tragen
- von 1933-März 1944 neben den 7 Hauptlagern insgesamt 22 neue Lager mit über 160
angeschlossenen Arbeitslagern
- von insgesamt ca. 7 Millionen Menschen, haben 500000 überlebt
Beispiel KZ- Auschwitz: - in drei Lager unterteilt:
AUSCHWITZ I:
- ursprüngliche Konzentrationslager und Verwaltungszentrum
- ca. 70.
000 Menschen getötet (polnische Intelektuelle und
sowjetische Kriegsgefangene)
AUSCHWITZ II (Birkenau)
- Vernichtungslager
- ca. eine Million Juden, Sinti und Roma vergast
AUSCHWITZ III (Monowitz)
- Arbeitslager, dass der IG Farben (Chemiefabrik) angegliedert war
V. Produktion und Vertrieb von Zyklon B
Degesch
- "Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung m.b.H."
- alleinige Vertriebsfirma von Zyklon B während des Krieges
- Vertrieb durch: Testa: - Firma "Tesch und Stabenow"
- zuständig für die Belieferung von Zyklon B nördlich und östlich der Elbe
à fast sämtliche Lieferungen an KZs , insbesondere das KZ Auschwitz
Heli: - Firma "Heerdt-Lingler"
- Anteilseigner war die Firma Degesch, ab 1931 sogar zu 51%
- Belieferung mit Zyklon B in Gebieten westlich der Elbe
à KZs Mauthausen, Buchenwald und Dachau
à ist heute unter dem Namen Detia Degesch GmbH eine weltweit produzierende Schädlingsbekämpfungsfirma
Dessauer Werke für Zucker und chemische Industrie AG:
- war der größte Hersteller von Zyklon B
- ab 1924 produzierte man Zyklon B
- nach dem Krieg weitere Produktionà1948 enteignetà hieß nun "VVB Zuckerrafinerie Dessau"
àab 1952 "VEB Gärungschemie Dessau"
- 1951 zur Herstellung von Zyklon B wieder aufgebautà Produktion bis 1960 unter dem
Namen Cyanol
VI.
Wannseekonferenz
- am 20. Januar 1942 in Berlin-Wannsee; Geheimbesprechung führender Nationalsozialisten
- Vorsitzender: Reinhard Heydrich
- Spitzenvertreter von SS-Dienststellen und von allen betroffenen Behörden
- Thema: àKoordination des Massenmordes an den Juden
à"Endlösung der europäischen Judenfrage"
- Ziel: Rationalisierung der Judenverfolgung/-vernichtung
- systematische Ausdehnung auf alle besetzten Gebieteà 11 Mio. Juden
- in Ghettos und Konzentrationslager nach Polen deportiert
à "natürliche Verminderung" infolge von Zwangsarbeit
à Vernichtung der Überlebenden
à etwa sechs Millionen Menschen durch diese "Industrie" ermordet
VII. Thesen:
1. Ohne die Unterstützung der Wirtschaft hätte die Vernichtungspolitik des Hitler- Regimes
nie ein solches Ausmaß annehmen können.
2.
Eine Menschenvernichtung in dieser Größenordnung war unmöglich zu verheimlichen, d.h. die
Menschen in Deutschland mussten wenigstens teilweise Kenntnis davon haben, was in
Konzentrationslagern und sogenannten "Heilanstalten" ablief.
3. Mit Beginn des Russlandfeldzuges kommt es zu einer Radikalisierung in der Vernichtungspolitik,
während in Polen eine "Flurbereinigung" stattfand, wurde in eroberten russischen Gebieten die
"Vernichtung der Lebenskraft Russlands und seiner Bewohner" (Bsp.: "Kommissarbefehl") betrieben,
um "Lebensraum im Osten" zu erobern.
Ähnliches setzte sich in anderen eroberten Ostgebieten fort.
4. Die Ermordung von Behinderten war die Vorstufe zur "Endlösung", denn Verantwortliche
für die Aktion "T4" bereiteten später die Vernichtungslager und deren Mitarbeiter auf ihre
Aufgabe vor möglichst viele Menschen in möglichst kurzer Zeit zu ermorden.
5. Mit dem sog. "Auschwitz- Befehl" befahl Himmler einen Völkermord.
Quellen: I. Brockhaus multimedial 2001
II. "Der Lautlose Tod"; 1. Auflage; Rohwolt Taschenbuch Verlag GmbH; Reinbek bei Hamburg 1989
III. "Die gesellschaftliche Konstruktion des Zigeuners. Zur Genese eines Vorurteils"; 1.
Auflage;
Jacqueline Giere (Hg.):. Frankfurt/New York 1996
IV. "Die Polizei im NS- Staat"; 1. Auflage; Verlag Ferdinand Schöningh; Paderborn 1997
V. "Euthanasie und Sterilisierung im Dritten Reich"; 3.
Auflage; VEB Druckerei "Thomas Müntzer"; Weimar 1980
VI. "Hitlers Ostkrieg und die deutsche Siedlungspolitik"; 2. Auflage; Fischer Taschenbuchverlag; Frankfurt am Main 1991
"Kinder und Jugendliche als Opfer des Holocaust"; 2.Auflage; Edgar Bamberger (Hg.); Heidelberg 1995
VII. Internet: www.
shoa.de
www.zdf.de
www.zyklon-b.info
www.
ghwk.de
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