Politische Parteien in Österreich Einführung
Politische Parteien sind Vereinigungen, deren Mitglieder und Anhänger einen gemeinsamen Einfluß auf die Staatsgestaltung und die staatliche Willensbildung erstreben (Volksvertretung, Regierungsbildung, Wahl des Staatsoberhaupts). Die ersten politischen Parteien entstanden um 1830 in den Vereinigten Staaten (Zeit der "Jacksonian Revolution").
Die Ziele und Grundprinzipien einer Partei sind im Parteiprogramm festgelegt. Dieses wird vom höchsten Parteiorgan, dem Parteitag, für eine nicht begrenzte Zeit erstellt und ist sowohl für die Gesamtpartei als auch für ihre bezirklichen und lokalen Untergruppen und deren Mitglieder verbindlich. Das wichtigste Mittel, diese Ziele zu erreichen, ist die Parteipropaganda, die durch Presse (auch Parteiorgane), Versammlungen, Demonstrationen und Rundfunk die öffentliche Meinung zu gewinnen versucht.
Es existieren verschiedene Aspekte, nach denen man politische Parteien einteilen kann:
nach ihrer Struktur (Kaderpartei, Massenpartei)
nach ihrer Ideologie (konservative, liberale, demokratische, konfessionelle, sozialistische)
nach ihrem Tätigkeitsbereich (Gesamtstaatspartei, regionale Partei, kommunale Partei)
Wichtigste Parteien in Österreich SPÖ - Sozialdemokratische Partei Österreichs
Gründungsdatum: 1889
Parteiobmann: Viktor Klima
Einteilung: sozialistisch-demokratische Massenpartei
Die Sozialdemokraten treten für eine Gesellschaftsordnung ein, deren Ziel die freie Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit in der Gemeinschaft ist.
Sie setzen sich für die Beseitigung der gesellschaftlichen Klassen, für Gleichberechtigung (sowohl zwischen den Geschlechtern, als auch in allen anderen Lebensbereichen, z.B. Arbeiter-Angestellter) und soziale Gerechtigkeit ein. Sie treten gegen jede Art von Unterdrückung und Ausbeutung durch politische Gewaltherrschaft oder kapitalistische Macht auf. Daher lehnen sie jede Art von Diktatur, sowohl einer Minderheit als auch einer Mehrheit, ab. Sie distanzieren sich auch von der kommunistischen Diktatur in der ehemaligen Sowjetunion.
Zusammengefasst sind die wichtigsten Prinzipien der SPÖ Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Demokratie.
Zum gegebenen Zeitpunkt ist die SPÖ die stärkste Partei im österreichischen Parlament und an der Regierung maßgeblich beteiligt. Sie befürwortet die Europäische Union und die einheitliche Währung, lehnt jedoch einen NATO-Beitritt Österreichs ab.
ÖVP - Österreichische Volkspartei
Gründungsdatum: 1893 als christlich-soziale Partei, 1945 Volkspartei
Parteiobmann: Wolfgang Schüssel
Einteilung: konservativ-demokratische, konfessionelle Massenpartei
Die ÖVP, sich selbst als die christdemokratische Partei bezeichnend, tritt ein für die Freiheit des Einzelnen und für die Förderung und Anerkennung der persönlichen Leistung. Sie bekennt sich zur parlametarischen Demokratie und zum Mehrparteien-System. Sie begründet ihre gesellschaftspolitischen Grundsätze aus dem christlichen Bekenntnis zur Würde des Menschen.
Dennoch erklärt sie, sich an keine Konfession binden zu wollen.
Die Grundprinzipien der Volkspartei sind die persönliche Freiheit, das Grundrecht auf privates Eigentum und die Demokratie.
Die ÖVP ist bundesweit die zweitstärkste Partei und Koalitionspartner der SPÖ. Sie stellt in 6 Bundesländern den Landeshauptmann. Die ÖVP befürwortet sowohl EU mit Einheitswährung als auch die NATO.
Die Grünen
Gründungsdatum: 1982, als Vereinte Grüne Österreichs, seit 1986 Grüne Alternative
Parteiobmann: Alexander van der Bellen
Einteilung: demokratische Massenpartei
Die Grünen sind eine moderne Bewegung, deren oberster Grundsatz der Schutz der Umwelt ist.
Weiters sind sie aufgrund ihres sozialen Engagements eher dem linken Lager zuzuordnen. Sie treten ein für die Liberalisierung des privaten Lebens auch in Grenzbereichen (Lesben, Schwule).
Sie sind im Nationalrat mit 9 Mandaten vertreten und damit fünftstärkste politische Kraft in Österreich. Die Grünen befürworten die Europäische Union und lehnen einen NATO-Beitritt strikt ab.
FPÖ - Freiheitliche Partei Österreichs
Gründungsdatum: 1956
Parteiobmann: Jörg Haider
Einteilung: nationalistische, liberal-demokratische Massenpartei
Die Freiheitlichen, 1956 aus dem VDU, der Organisation der ehemaligen Nationalsozialisten, ist eine stark nationalistische, jedoch keine faschistische Partei. Sie engagiert sich sehr stark gegen illegale Einwanderung und Schwarzarbeit.
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