Raketen
Geschichte
Vorläufer des Raketenantriebs entstanden schon vor langer Zeit – meist zu militärischen Zwecken. In alten Zeiten benutzte man Schwarzpulver als Treibmittel. Diese „Raketen„ aus alter Zeit funktionierten ähnlich wie die heutigen Feuerwerksraketen.
Im Jahr 1232 sollen in China bei der Verteidigung der Stadt Kaifeng gegen die Mongolen derartige Raketen zum Einsatz gekommen sein.
Seit der Renaissance gibt es in der Literatur Hinweise auf den geplanten oder tatsächlichen Einsatz von Raketen in europäischen Kriegen.
Bereits 1804 bildete die britische Armee ein Raketenkorps, das entsprechend ausgerüstet war.
Diese Raketen hatten eine Reichweite von etwa 1 830 Metern.
1926 wurde die erste, mit flüssigem Treibstoff angetriebene Rakete erfolgreich gestartet.
Etwa im gleichen Zeitraum wurden in verschiedenen Teilen der Welt Experimente mit Raketenantrieben durchgeführt.
Der 2.Weltkrieg lieferte den Anstoß für die Entwicklung weitreichender Raketen. So entwickelten beispielsweise die USA, die damalige UdSSR, Großbritannien und Deutschland gleichzeitig Raketen für militärische Zwecke.
Am Ende des Krieges nahm die US-Armee einige der mit flüssigem Treibstoff angetriebenen V-2-Raketen mit zurück in die Vereinigten Staaten, wo man sie bei Forschungsexperimenten für vertikale Flüge einsetzte.
Verlauf eines Fluges
Raketen startet man von einer eigens dafür konstruierten Abschußrampe.
Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, werden die Raketentriebwerke gezündet und die Rakete hebt ab.
Um das Schwerefeld der Erde überwinden zu können, muss die Rakete auf die Fluchtgeschwindigkeit von rund 40.320 km/h beschleunigt werden. Bei niedriger Geschwindigkeit bleibt die Rakete im Schwerefeld der Erde.
Ist die Rakete nicht mehr im Schwerefeld der Erde, so wird die Nutzlast vom Rest der Rakete weggesprengt.
Die Umlaufbahn um die Erde kann kreisförmig oder elliptisch sein. Auf einer kreisförmigen Umlaufbahn bewegt sich ein künstlicher Satellit mit gleichbleibender Geschwindigkeit.
Satelliten bewegen sich meist auf einer 36.000 km hohen Bahn. Diese wird als geostationäre Bahn bezeichnet.
Wenn er zusätzlich genau dieselbe Geschwindigkeit wie die Erde hat, so bleibt er in einer festen Position über einer bestimmten Stelle der Erde.
Auf einer elliptischen Umlaufbahn ist die Geschwindigkeit veränderlich. In Erdnähe ist sie am höchsten und in Erdferne am niedrigsten.
Solange die Umlaufbahn eines Flugkörpers im Vakuum des Weltraumes verläuft, wird sich der Körper ohne Antriebskraft auf dieser Umlaufbahn weiterbewegen, da keine abbremsenden Reibungskräfte vorhanden sind. Verläuft jedoch ein Teil oder aber die gesamte Umlaufbahn durch die Erdatmosphäre, wird der Körper durch den aerodynamischen Luftwiderstand verlangsamt. Dadurch sinkt seine Umlaufbahn immer tiefer, bis der Körper wieder vollständig in die Atmosphäre eingetreten ist und schließlich wie ein Meteor auf die Erdoberfläche herabstürzt.
Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre muß das zurückkehrende Raumschiff vor dem Verglühen geschützt werden.
Hierzu werden Hitzeschilde aus Keramik, Kunststoffen und Metallen hergestellt.
Vor der Entwicklung des Space Shuttles, das auf einer Rollbahn landet, erfolgte die Landung aller bemannten US-Raumschiffe mit Hilfe von Fallschirmen im Meer. Die Astronauten und die Kapsel wurden per Hubschrauber geborgen und an Bord wartender Marineschiffe gebracht. Russische Raumschiffe landeten ebenfalls mit Hilfe von Fallschirmen, allerdings an Land.
DER ANTRIEB
Die Rakete wird nach dem Rückstoßprinzip angetrieben (d.
h. sie wird durch Abstoßen von Masse beschleunigt).
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einstufigen und mehrstufigen Raketen. Ein Beispiel für eine einstufige Rakete wäre jede beliebige Silvesterrakete. In der Raumfahrt sind diese jedoch bedeutungslos. Hier werden Mehrstufenraketen verwendet.
Natürlich gibt es viele verschiedene gängige Antriebsarten. Auf diese werden wir nun im Detail eingehen.
Feststoffantrieb Feststoffraketen sind einfach aufgebaut. Sie bestehen im wesentlichen aus Gehäuse, Treibsatz und Düse.
Die Brennkammer ist ein Zylinder, der an der einen Seite verschlossen und an der anderen von der Düse begrenzt wird. Förderungssysteme wie bei der Flüssigstoffrakete entfallen.
Stark vermischt wird der Treibstoff entweder direkt in das Brennkammergehäuse gegossen oder als gepresste Blöcke eingeschoben.
Hybridantrieb Ähnlich wie bei den Feststoffraketen besteht das Triebwerk der Hybridraketen aus einem zylindrischen Behälter und der Brennkammer.
Über der Brennkammer ist der Flüssigkeitstank angebracht. Die Förderung der Flüssigkeit erfolgt meist durch Druckgas.
Die Leistung des Hybridantriebs ist im allgemeinen größer als die der Feststofftriebwerke und reicht teilweise an die Leistung von Flüssigkeitstriebwerken heran.
Flüssigstoffantrieb Bei Flüssigstoffraketen wird der Sauerstoffträger und der Treibstoff im flüssigen Zustand mitgenommen.
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