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  Erasmus walser

  _________________________________________________________________________ Zeitgeschichte Das Ende des Ersten Weltkriegs und der Friedenskongress von Versailles( Trianon Sèvres) 1918/1919 __________________________________________________ Kommentar zum Video von Herb Schmertz: «Versailles - der verlorene Frieden (Reihe « Between the wars- von Versailles nach Pearl Harbor [I]»in diversen TV-Anstalten)   Das Video zeigt die persönliche Tragödie des US-Präsidenten Woodrow Wilson, Demokrat, im Amt 1912-1919. Wilsons Botschaft an den Kongress vom April 1917 zum Kriegseintritt der USA und sein 14 Punkteplan ( "To make the world safe for democracy"/ "Selbstbestimmungsrecht der Völker")) zur Erreichung des Friedens ("Ein Frieden ohne Sieger") enthält die entscheidenden Wendepunkte der amerikanischen Aussenpolitik: weg vom Isolationismus hin zu menschenrechts- und ordnungspolitischen Konzepten kollektiver Sicherheit (Völkerbund als "Parlament der Völker", Frieden als Zustand ohne Aggressoren/ohne Geheimdiplomatie/ohne Wettrüsten). Der Erste Weltkrieg konnte von den Alliierten GB F USA nur mit Hilfe der technologischen und Energieressourcenüberlegenheit dank den USA gewonnen werden. Politisch hatte die deutsche OHL alle Friedenspläne mit dem Ruch des Landesverrats stigmatisiert, bis es zu spät war. Die US-Regierung wollte nur noch mit parlamentarisch abgestützten Vertretern Deutschlands (SPD, katholisches Zentrum, Demokraten) verhandeln. Der Erste Weltkrieg ist für die US-Bürger eine verblassende Erinnerung, für die Europäer aber ins Leben eingegraben.

Die heutige Instabilität im östlichen Mitteleuropa , Ex-Yugoslawien und im Gebiet des ehemaligen Osmanenreichs hat ihre erste Entstehung in den neuen Grenzziehungen des Versailler Vertragswerks, welcher alt Zaren-Russlands, alt Deutschlands, alt Oesterreich-Ungarns und alt Ottomaniens Konkursmasse regulierte. (Neue Staaten Tschechoslowakei, Yugoslawien, Polen, Profiteure der bisherigen alten Grossreiche Rumänien, Griechenland, Italien)   Woodrow Wilson wurde in Paris empfangen ,"wie wenn Christus persönlich erschienen wäre". Seine Delegation umfasste Wissenschaftler und Politiker aus der amerikanischen Pazifistenbewegung. Auch Franklin D. Roosevelt war als junger Marinestaatssekretär mit von der Partie, während der spätere Präsident Herbert Hoover ein Wiederaufbauprogramm im zerstörten Belgien leitete. Der stolze Wilson selbst wollte die Aussenpolitik alleine gestalten und brüskierte so seinen eigentlich überflüssigen Aussenminister Robert Lansing.

Intimus und Vertreter des US-Präsidenten jedoch bei den Verhandlungen mit dem liberalen GB-Premierminister Lloyd George und dem französischen Ministerpräsidenten Georges Clémenceau ("Ils ne garderont jamais l'Alsace et la Lorraine") wird der einflussreiche Texaner Oberst House (Wilson "Er ist mein alter ego - er denkt, was ich denke"). In den USA läuft zwischen 1915 und 1920 ein regelrechter Kulturkampf zwischen zurückweichenden religiös-puritanischen, ländlichen Werten und gegenüber moderner Kunst (Braque) und Wissenschaft (Freud) aufgeschlossenen neuen städtischen Eliten. Paris hingegen ist 1919 nicht mehr die künstlerisch brillante Lichterstadt vom Fin de siècle, sondern grau und von den Kriegsstrapazen der Bevölkerung gezeichnet. Frankreich hat 25% seiner (jungen männlichen) Bevölkerung im Krieg geopfert und Clemenceaus Rache- und Sicherheitsbedürfnis gegenüber Deutschland("Ils ne garderont jamais l¹Alsace et la Lorraine!") kennt kaum noch Grenzen. Im Lauf der Verhandlungen kehrt Wilson zwischenzeitlich nach den USA zurück. Wesentliche der Wilsonschen Positionen gibt Oberst House derweil in den zähen und langwierigen Verhandlungen mit Clemenceau auf, so dass in den Versailler Vertrag französische Racheelemente wie die Entmilitarisierung (u.

a. auch Rheinland), der deutsche Kriegsschuldparagraph und die enormen Forderungen nach deutschen Reparationen (1918 bis 1958 zu zahlen) hineingeraten. Bei seiner Rückkehr nach Paris ist Wilson düpiert über die laufenden Verhandlungsergebnisse. Als Wilson an der Grippe erkrankt und mit hohem Fieber nicht an den weiteren Verhandlungen dabeisein kann - in Wahrheit handelt es sich möglicherweise um eine Hirnhautentzündung - führt House seine Nachgiebigkeit gegenüber Clémenceau noch weiter. Der genesene Wilson erlitt dann eine derartige Persönlichkeitsveränderung , dass er bei den Schlussverhandlungen jede seiner auch kaum durchgesetzten Positionen als rundum glänzenden Sieg erlebte. Aus dem etwas selbstgerechten Friedenspolitiker mit den grossen Würfen wurde ein erschöpfter, illusionärer Politiker, den im Hinblick auf sein Hauptprojekt Völkerbund der eigene, republikanisch dominierte Kongress desavouierte und dem Pakt nicht beitrat.


Die USA-Wähler fallen dem nun chronisch kranken Wilson 1919 mit einer Abwahl in den Rücken. Der Nachfolger und Republikaner , Präsident Warren Harding setzt wieder auf Isolationismus.   ©Erasmus Walser Dozent für Zeitgeschichte Hochschule für Technik und Architektur Bern 1998    

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