Das jungvolk
Das Jungvolk
Das "Deutsche Jungvolk" (abgekürzt DJ) war die Organisation für die 10-14jährigen Jungen, die auch als "Pimpfe" bezeichnet wurden. Die Teilnahme an den Veranstaltungen der Hitlerjugend war seit 1939 für alle 10-18jährigen Jungen und Mädchen gesetzliche Pflicht. Der Jungvolkdienst sah wöchentliche Heim- und Sportnachmittage, Tagesfahrten, Aufenthalte in Freizeitlagern, Feierstunden und Sportfeste vor. Die Heimabende fanden in Gruppen zu je 10 Jungen statt. Wenn gesungen oder gebastelt wurde, auch in größeren Gruppen (20 oder 40 Jungen). Die Heimabende wurden von Führern geleitet, die meist nur wenig älter als die Jungen selbst waren.
Die "Pimpfe" lernten den Aufbau der NSDAP und der Hitlerjugend , den Lebenslauf Adolf Hitlers und die Namen und Funktionen der wichtigsten nationalsozialistischen Führer. Außerdem lernten sie die Bestimmungen der Hitlerjugend : "Befehle sind ohne "Wenn und Aber" durchzuführen. Disziplin und Ordnung sind nationalsozialistische Grundtugenden". Der Jungvolksport wurde außer für das körperliche Training weitgehend für vormilitärische Übungen genutzt. Bereits elfjährige Pimpfe hielten mit dem Luftgewehr Schießübungen ab. Die Fahrten in die nähere Umgebung fanden einmal im Monat statt.
Lageraufenthalte wurden einmal im Jahr durchgeführt und dauerten acht bis zehn Tage. Das gemeinsame Erleben des Tagesablaufes - ohne Einschränkungen durch Elternhaus oder Schule - sollte das Gemeinschaftsgefühl und ihr Zugehörigkeitsgefühl zu der deutschen Volksgemeinschaft entwickeln. Die Lageraufenthalte dienten, wie die Sportnachmittage, in erster Linie zur vormilitärischen Schulung. Appelle mit dem Hissen und Einziehen der Fahne, der Kontrolle der Sauberkeit und Ordnung, dem Entgegennehmen von Befehlen und Tagesparolen sowie Übungen im Zeltbauen, im Geländekartenlesen und Geländesport sollten schon bei den kleinen Jungen soldatische Fähigkeiten entwickeln und schulen. Bevor die "Pimpfe" - jedes Jahr am Tag des Geburtstages Adolf Hitlers - in die HJ überwiesen wurden , mussten sie eine Leistungsprüfung (auch "Pimpfenprobe" genannt) ablegen: Sportliche Leistungen und Kenntnisse der auf den Heimabenden behandelten Themen wurden verlangt. Die Pimpfe sollten -wie alle Mitglieder der Hitlerjugend- bei allen Veranstaltungen eine Uniform tragen, die aber von den Eltern der Jungen bezahlt werden musste, was sich bei weitem nicht alle Eltern leisten konnten.
Die "Pimpfe" trugen schwarze Hosen, braunes Hemd mit Schulterklappen, Halstuch und Schulterriemen. Während des zweiten Weltkrieges wurden auch die "Pimpfe" im Kriegseinsatz der Hitlerjugend eingesetzt: Sie bastelten z.B. Spielzeug und Kerzenleuchter für Kinder von Soldaten, sammelten Geld für das Winterhilfswerk, Altkleider und Altmaterial zur Wiederverwertung oder machten erste Meldegänge für Partei- und Luftschutzdienststellen. Die zahlreichen Aktivitäten neben der Schule füllten einen großen Teil ihrer Freizeit aus.
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