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  Die wirtschaft der ddr - daten und fakten

Inhaltsverzeichnis                                                                                                  Seite                                                                    1.       Preise                                                                            2 2.       Wirtschaftswachstum und Arbeitsproduktivität                    4 3.       Handelspartner der DDR                                                  8 4.       Löhne und Gehälter / Lebensstandard                                13 5.       Erwerbstätigenstruktur                                                     15   Anmerkungen Literaturverzeichnis                            1.

       Preise   Von wenigen Ausnahmen abgesehen wurden die Preise in der DDR behördlich festgelegt. Besonders die Preise für Nahrungsmittel (Preissteigerung von 1980 auf 1989 3,5% 1 und für Wohnungsmieten und Energie (Preissteigerung 1980 auf 1989 0,4% 2 ) blieben praktisch unverändert. Kurios wirken die Preisvergleiche ausgewählter Waren. So kosteten bspw. Roggenmischbrot, Weißbrot, Weizenmehl, Haferflocken, Speiseerbsen, Vollmilchschokolade, bestimmte Rind- und Schweinefleischsorten, Jagdwurst, Tafelbutter, Margarine, Gouda, Bohnenkaffee "Rondo" (70 Mark pro kg), Vollbier und Filterzigaretten im Jahre 1989 bis auf den Pfennig genau so viel wie im Jahr 1960.3   Interessant ist, dass sich die Endprodukte nicht verteuerten, wohl aber die dafür notwenigen Rohstoffe.

Während Brot im Preis stabil blieb, stiegen die Preise für Weizen, Roggen und Hafer von 1970 auf 1988 um durchschnittlich 73% (insgesamt, nicht per anno).  Dasselbe galt für das preislich konstante Schweinefleisch, während die Preise für Schlachtschweine von 1970 bis 1988 um 59% stiegen. Dies deutet darauf hin, dass Preissteigerungen für Grundnahrungsmittel politisch unerwünscht waren. Der Staat wurde dadurch in Fällen steigender Rohstoffpreise mit steigenden Subventionsleistungen belastet.4   Insgesamt stiegen die Lebenshaltungskosten im Zeitraum 1980 bis 1989 um 12,3%. Am oberen Ende der Preissteigerungen lagen Bekleidung und Schuhe (32,1%), Gesundheits- und Körperpflege (25,7%) sowie Möbel, Haushaltsgeräte usw.

(21,2%).5   Den in diesem Kapitel gemachten Angaben zu Preissteigerungen liegt ein Wägungsschema von 1989 zugrunde, welches auf einen 4 - Personen - Arbeiter- und Angestelltenhaushalt mit mittlerem Einkommen abgestimmt ist. In der vom Statistischen Bundesamt herausgegebenen Schrift "DDR 1990 Zahlen und Fakten" wird von einem anderen Wägungsschema ausgegangen, welches sich auf die Struktur der Einzelhandelsumsätze bzw. die Ausgaben privater Haushalte im Jahr 1985 bezieht. Hierbei kommt zu einer noch viel höheren Preisstabilität. Insgesamt blieben die Einzelhandelsverkaufspreise sowie die Leistungspreise und Tarife (z.


B. Miete, Energie, Handwerksleistungen etc.) praktisch konstant (1970: Index=100, 1988: Index=99,5% 6), fast ohne relevante Schwankungen bei den einzelnen Waren- bzw. Ausgabengruppen. Denkbar wäre, dass die 1985er-Wägung eher den Umstand berücksichtigt, dass es nicht alles zu kaufen gab, was man erwerben wollte. Das, was zu haben war, gehörte dann tendenziell zu den Waren, dessen Preise sich kaum veränderten.

  Ein Blick in die Bundesrepublik zeigt die Entwicklung der Preise als Abbild der Angebots- und Nachfragesituation. So stieg die Lebenshaltung für einen 4-Personen-Angestellten-/Arbeiterhaushalt mit mittlerem Einkommen von 1980 bis 1989 um ca. 25% 7 (Vergleich DDR bei 1989er-Wägung 12,3%). In der praktische Preisstabilität in der DDR feststellenden Statistik wurde ein Vergleich des Jahres 1970 und 1988 gezogen. In der Bundesrepublik kam es in dieser Zeit zu einem Preisanstieg um 97%.8   Bei Betrachtung des Preisbildungsmechanismus werden unmittelbar die Unterschiede zwischen staatlicher Planwirtschaft und sozialer Marktwirtschaft klar.

In der Planwirtschaft verfolgt die Festsetzung der Preise z.T. politische Ziele: Besonders für Grundnahrungsmittel und Mieten wurde staatlicherseits Preisstabilität verordnet. Daraus ergaben sich Konsequenzen: Da die Mieten für Wohnraum derart weit unter dem eigentlichen Marktwert festgelegt wurden, wurden Renovierungen oder Sanierungen für die Hauseigentümer (1981 befanden sich 48% der Wohnungen in Privatbesitz, 37% gehörten zu kommunalen Wohnungsverwaltungen und 15% zu Wohnungsgenossenschaften9) unrentabel. Dies bedeutete, dass die Häuser, besonders die Altbauten, allmählich verfielen.   Das DDR - Preissystem spiegelte weder die Knappheit von Gütern wider noch gab es für die Produktion, für den Umgang mit Ressourcen und für den Konsum die Signale, die Verschwendung billiger Waren (Brot als Viehfutter), Versorgungsmängel und die Fehlleitung von Produktionsfaktoren vermieden hätten.

10     2.       Wirtschaftswachstum und Arbeitsproduktivität:   Ein Vergleich des Wirtschaftswachstums in Ost und West stellt sich schwierig dar, weil sich die volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen der DDR an einem vom RGW herausgegebenen System orientiert, während die BRD einem Vorschlag der Vereinten Nationen folgt. In der Konsequenz heißt dies, dass die wesentlichen volkswirtschaftlichen Größen unterschiedlich definiert sind. Weiterhin trifft man in Teilen der Literatur auf den Hinweis, dass den Statistiken der DDR nicht zu trauen sei, da sie nicht widerspruchfrei seien.   Der Begriff "Bruttosozialprodukt" findet in der RGW-Gesamtrechnung kein Äquivalent. Herwig E.

Haase nennt dennoch bezugnehmend auf  Thad. P. Alton et al. die Steigerung des Bruttosozialproduktes der europäischen RGW-Staaten von 1966 bis 1985. Leider werden keine Angaben darüber gemacht, ob es sich um das BSP zu jeweiligen oder zu vergleichbaren Preisen handelt.11 1966-70       1971-75       1976-80       1981-85   Bulgarien               4,7              4,5              1,2              0,9 DDR                      3,2              3,5              2,4              1,7 Polen                    3,8              6,6              0,9              1,2 Rumänien              4,6              6,2              3,9              2,0 CSSR                     3,5              3,4              2,2              1,4 Ungarn                  3,1              3,4              2,3              0,9 UdSSR                            5,3              3,8              3,0              2,0   Tabelle 1, Jährliche durchschnittliche Wachstumsraten osteuropäischer Länder, Quellen: Alton, Thad P.

et al. (1987), Economic Growth in Eastern Europe 1970-1986 (Occasional Paper No.95), New York, p.24, sowie: United Nations/Economic Commission for Europe [Hrsg] (1987), Economic Survey of Europe in 1986-1987 (Vol.40), New York, pp.116,213, beide in: Haase, H.

(1990), Das Wirtschaftssystem der DDR: Eine Einführung, 2. Auflage, Berlin, S.150.     In dieser Aufstellung wurde kein Vergleich mit der BRD vorgenommen. Als Orientierung für einen Vergleich sollen folgende Daten dienen:   BSP zu jeweiligen Preisen:                   1960 bis 1970: jährlich 8,3% Wachstum 1970 bis 1980: jährlich 8,2% Wachstum 1980 bis 1985: jährlich 4,4% Wachstum 1985 bis 1989: jährlich 5,2% Wachstum   BSP zu Preisen von 1980:                    1960 bis 1970: jährlich 4,4% Wachstum 1970 bis 1980: jährlich 2,7% Wachstum 1980 bis 1985: jährlich 1,2% Wachstum 1985 bis 1989: jährlich 2,8% Wachstum.   Tabelle 2, Jährliche durchschnittliche Wachstumsraten der Bundesrepublik, Quelle: Eigenberechnungen, fußend auf: Statistisches Bundesamt [Hrsg] (1990), Statistisches Jahrbuch 1990 für die Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart, S.

30.     Das die Gesamtheit der Güter und Dienstleistungen angebende Bruttosozialprodukt der Bundesrepublik ist nominell deutlich höher als das der östlichen Länder. Die große Differenz des BSP zu jeweiligen Preisen zu dem BSP zu Preisen von 1980 macht deutlich, dass in der Bundesrepublik ein Teil des Wirtschaftswachstums wieder durch Preissteigerungen "aufgefressen" wurde. So gesehen sieht die Bilanz der DDR gar nicht so schlecht aus, geht man von einem insgesamt moderateren Preisanstieg aus.   Doch sagt das Wachstum der Wirtschaft noch nichts über die Qualität von Waren und Produktionsanlagen aus. Die westdeutschen Waren mussten sich im Wettbewerb gegen in- und ausländische Konkurrenz die Gunst des Verbrauchers erkämpfen, während es in der Planwirtschaft quasi eine Absatzgarantie gab.

Dies hatte natürlich Auswirkungen auf die Qualität der Produkte. Bspw. wäre ein Trabant 601 in den achtziger Jahren im Westen nur noch an Liebhaber zu verkaufen gewesen. Die Wachstumszahlen im Osten konnten also nur durch die konsequente Abschottung des Marktes gegen westliche Konkurrenten aufrechterhalten werden.   Durch fehlenden Wettbewerb und mangels privater Produktionsmittel kam es dazu, dass Innovationen Mangelware blieben. Wettbewerb konnte auch nicht aufkommen, schließlich wurden die Marktanteile per Plan verordnet, zweitens fehlte eine Grundvoraussetzung in Form des Preises als Marktregulativ.

Der Preis spiegelt in einer Marktwirtschaft die Anbieter- und Nachfragesituation wider. Ist das Angebot knapp und/ oder die Nachfrage groß, so steigt der Preis. Das Festsetzen der Preise in der Planwirtschaft führte nun dazu, dass die Angebots- und Nachfragesituation nicht durch den Preis zusammengeführt werden konnten. Das Ergebnis war dann in Form leerer Regale und fehlender Waren zu begutachten.   Seit Ludwig Erhard weiß man, dass erst der Wettbewerb zu Höchstleistungen anspornt. Das Motiv für besondere Leistungen liegt dabei zumeist in einem zu maximierenden Gewinn.

Dieser Faktor war, weil kapitalistisch, unerwünscht in den DDR-Betrieben. Die volkseigenen Betriebe hatten die Gewinne in den Staatshaushalt abzuführen. Um doch die Motivation aufrecht zu erhalten, grassierte in der DDR schließlich das Medaillen- und Auszeichnungswesen für besondere Leistungen.   Die genannten Faktoren führten im Laufe der Jahre zu einem immer deutlicheren Rückstand der DDR-Wirtschaft gegenüber der BRD. Was die Wirtschaft nicht selbst herstellen konnte, musste gegen knappe Devisen importiert werden. Um diese zu erlangen mussten sich die ostdeutschen Waren im Wettbewerb des Weltmarktes behaupten, was aus genannten Gründen schwierig war.

  Ein weiteres Merkmal für die Leistungsstärke einer Wirtschaft ist die Arbeitsproduktivität. Hierunter versteht man das Verhältnis von Output zu einer Beschäftigtenstunde. Um das Puddingbeispiel noch einmal zu bemühen: Stellt ein DDR-Arbeiter 500 Tüten Schokoladenpudding pro Stunde her, sein West-Kollege aber aufgrund besserer Technik 1.000 Puddingtüten, so ist die Produktivität, was Schokopuddings betrifft, in der BRD doppelt so hoch wie in der DDR. Diese Darstellung trifft die Realität recht genau. So berichtet Haase, dass die DDR nur 47% der Produktivität der BRD erreicht hätte.

12 Haase versäumt es, ein Erhebungsjahr für diese Angabe anzugeben. Die von ihm zitierten Quellen stammen aus der Mitte der Achtziger Jahre, so dass eine Eingrenzung auf Ende der Siebziger / Anfang der Achtziger sich anbieten könnte. Die BRD lag in der Produktivität knapp hinter der Niederlande und Frankreich, aber deutlich hinter den USA, die eine 50% höhere Produktivität erreichten. Auch Haendcke-Hoppe-Arndt kommt für 1983 auf einen Wert der DDR-Arbeitsproduktivität, der 47% der BRD-Produktivität beträgt.13 Sie weist allerdings auf die Fragwürdigkeit der DDR-Statistiken und die unterschiedlichen Methoden bei der Berechnung des Sozialproduktes in Ost und West hin, die einen Vergleich erschweren würden.   Die Ursachen für die geringe Produktivität lagen unter anderem in den veralteten Anlagen.

1989 waren 50% der Industrieausrüstungen in der DDR älter als 10 Jahre, davon fast die Hälfte älter als 20 Jahre. In Westdeutschland waren nur 35% älter als 10 Jahre, darunter nur 6% älter als 20 Jahre.14 "Die ständig steigende Reparaturanfälligkeit und dadurch bedingte Stillstandszeiten, gekoppelt mit branchenfremden Produktionsauflagen wie Konsumgüterproduktionen für Investitionsgüterindustrien und die Abspaltungen für die Rüstungsproduktionen hatten den Rückstand der Arbeitsproduktivität gegenüber der früheren Bundesrepublik ständig vergrößert".15   Ein dunkles Kapitel ist die Umweltverträglichkeit der DDR-Betriebe. Durch den weitgehenden Verzicht auf ökologisch verträgliche Fertigungsmethoden und Filtersysteme, die auch auf gesetzlichem Wege nicht vorgeschrieben wurden (es hätte schließlich die "eigenen", sich im Staatsbesitz befindlichen, Betriebe getroffen), kam es zu beträchtlichen Schadstoffemissionen in die Luft und in die Gewässer. Große ehemalige Braunkohleabbaugebiete wurden weitestgehend nicht rekultiviert und hinterließen große Krater in der Landschaft.

  3.       Handelspartner der DDR   Der Außenhandel war geprägt von einer Dominanz des Handels mit den RGW-Ländern, insbesondere der UdSSR, die etwa einen Anteil von einem Drittel an den Ein- und Ausfuhren einnahm. Ein weiteres Drittel nahmen die anderen sozialistischen Länder (zumeist RGW-Staaten) ein. Die westlichen Ländern waren 1980 zu 30,5% an der Einfuhr (BRD 7,9%) und zu 24,1% an der Ausfuhr (BRD 9,2%) beteiligt.16   Horst Lambrecht weist darauf hin, dass die Daten über den Außenhandel nicht widerspruchsfrei seien und teilweise nicht mit den Angaben des Partnerlandes übereinstimmen würden. Dies gelte insbesondere für die Rangfolge der einzelnen Länder und das Verhältnis zwischen Einfuhren und Ausfuhren sowie dem Verhältnis des Handels mit der BRD und anderen westlichen Industrieländern.

17     Einfuhr                  Ausfuhr        (1980, in Mrd. DM)   Alle Länder:                    37,61                    34,08   Prozentuale Anteile nach Ländern: Sozial. Länder:                 63,3%                            68,7% Davon: RGW                   60,2%                            65,4% Darunter: UdSSR             35,3%                            35,7%   Westl. Industrieländer:     30,5%                            24,1% Darunter: BRD:                7,9%                    9,2%   Entwicklungsländer:                   6,2%                    7,2%   Tabelle 3, Der Außenhandel der DDR nach Ländergruppen, Quelle: Jochen Bethkenhagen und andere (1981), DDR und Osteuropa: Wirtschaftssystem - Wirtschaftspolitik - Lebensstandard, Ein Handbuch, Opladen, S.157.     Der Hauptwirtschaftsraum des Außenhandels der DDR waren bereits in den 50er und 60er Jahren die sozialistischen Länder.

Zu über 95% betraf dies die im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe zusammengefassten Länder. Anfangs war der Anteil aufgrund des regeren Warenaustausches mit China (nicht im RGW) niedriger.   Die Importe bestanden zu großen Anteilen aus Roh- und Brennstoffen sowie Maschinen und Ausrüstungen. Bei den Importen aus westlichen Ländern bestand stets das Problem knapper Devisen. Die Mark der DDR war nicht konvertierbar, das heißt sie war eine reine Binnenwährung. Importe mussten somit mit harter Währung bezahlt werden, die im Exportgeschäft beschafft werden mussten.

  Einen Sonderstatus nahm hier der innerdeutsche Handel ein, der auf dem "Berliner Abkommen" vom 20.9.1951 in seiner Neufassung vom 16.8.1960 fußt. Es wurde ein bilateraler Handel mit dem Ziel des Ausgleiches von Lieferungen und Bezügen vereinbart, ferner unterlagen alle Geschäfte (auch auf westlicher Seite) einem Genehmigungsverfahren, die Bewertung erfolgte aufgrund westlicher Marktpreise, Zahlungen erfolgten ausschließlich auf dem Verrechnungswege über die Deutsche Bundesbank und die Staatsbank der DDR (diese erfolgte in Verrechnungseinheiten VE) und es wurde der DDR ein zinsloser Überziehungskredit namens "Swing", der einen störungsfreien Handel ermöglichen sollte, eingeräumt.

"Swing" betrug 1951 30 Mio. VE und wurde schrittweise weiter erhöht und betrug im Jahre 1976 850 Mio. VE, um danach wieder etwas zurückgeführt zu werden.18   Die Ausfuhren wurden seit jeher dominiert von der metallverarbeitenden Industrie. 1979 betrug der Anteil von Investitionsgütern wie Maschinen, Ausrüstungen und Transportmitteln etwa 55% der Gesamtausfuhren. Schwerpunkte lagen hierbei auf elektrotechnischen Investitionsgütern, Schiffen, Kraft- und Schienenfahrzeugen, Metallverarbeitungsmaschinen (speziell Werkzeugmaschinen), Landwirtschafts-, Büro- und Textilmaschinen.

Interessant ist die einseitige Ausrichtung der Maschinenexporte. Zu etwa 90% gingen diese in die sozialistischen Länder. Im Westen hatten vor allem Wasserfahrzeuge und Werkzeugmaschinen Erfolge.19   Lambrecht kritisiert, dass der Import der DDR zu sehr von Rohstoffsicherung und der Export zuerst mit dessen Abdeckung beschäftigt sei. Hochtechnologie oder lebensstandarderhöhende hochwertige Konsumgüter seien kaum importiert worden. Die Industrie erhalte so keine Impulse für qualitatives Wachstum.

Dies gelte für den Handel mit den RGW-Staaten, aber auch für den Westhandel. Die Westimporte seien geprägt von Sortimentsabrundungen und von Erzeugnissen, die der Sicherung der laufenden Produktion dienten. Grundstoffe und Produktionsgüter seien auch im Westhandel die wichtigste Position. Außerdem erhalte die DDR-Wirtschaft durch die Ausrichtung auf die technologisch und sozioökonomisch auf niedrigerem Niveau stehenden RGW-Länder keine ausreichenden Wachstumsimpulse. L. hebt positiv hervor, dass die UdSSR die Rohstoffversorgung der östlichen Länder garantierte und dass durch die Kooperation ähnlicher Wirtschaftssysteme eine relative Stabilität gegenüber Risiken des Weltmarktes bestehe.

Auch sei die UdSSR ein aufnahmefähiger Markt für die DDR-Exporte.20   Bei Betrachtung der Lieferungen der DDR an die Bundesrepublik im Vergleich 1970 und 1980 fällt auf, dass der Anteil der Grundstoff- und Produktionsgüterindustrie von 31,4% auf 54,1% signifikant gestiegen war. Besonders deutlich fielen darunter die Steigerungen von Motorenbenzin, Heizöl und vor allem Dieselkraftstoff auf. Dagegen gingen die prozentualen Anteile der Investitionsgüter-, Verbrauchsgüter- sowie Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrien zurück.21   Auch Maria Haendtcke-Hoppe-Arndt beschreibt in ihrem Aufsatz "Bilanz der Ära Honecker : Die ökonomische Hinterlassenschaft der SED" , dass der "unaufhaltsame Absturz in den 80er Jahren"22 durch folgende Situation Anfang der 80er Jahre gekennzeichnet war: Die erneute Preisexplosion für Erdöl habe immer neue Fertigwarenexporte in die UdSSR notwendig gemacht. Die knappen Investitionsmittel seien durch Umbaumaßnahmen, die der Substituierung von Erdöl durch Braunkohle dienten, und durch das milliardenschwere Mikroelektronikprogramm, welches politisch falsch, aber für z.

B. wettbewerbsfähige numerische Steuerungen des DDR-Exportschlagers Werkzeugmaschinen notwendig gewesen sei, verbraucht worden. Auch seien die Partnerländer auf DDR-Mikroelektronik angewiesen gewesen. Die Devisenbestände der DDR haben sich auf einem alarmierenden Tiefstand befunden. Als sich schließlich Ende 1981 die Preise für sowjetisches Erdöl um 50% verteuerten und zudem die Lieferungen gekürzt wurden, habe man einen verstärkten Westexport forciert. Mangels wettbewerbsfähiger Produkte seien verstärkt Mineralölerzeugnisse exportiert worden, mit den bis zu einem Drittel der Westexporterlöse erzielt worden seien.

Gleichzeitig seien die Westimporte gedrosselt worden, was zum großen Teil zu Lasten wichtiger Modernisierungsmaßnahmen ging. Diese Maßnahmen schienen die Devisenbilanz bis Ende 1985 zu entlasten. Auch sei die Vertrauenskrise der internationalen Finanzwelt, in die die DDR Anfang der 80er Jahre im Sog von Polen und Rumänien geraten sei, durch die beiden jeweils 1 Mrd. DM umfassenden Kredite, die durch Franz-Josef Strauß (unter Verbürgung der Bundesregierung) eingefädelt wurden, beendet worden. Die DDR schien wieder kreditfähig. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre sei schließlich der Untergang mit einstürzenden Erdöl-Weltmarktpreisen eingeläutet worden.

Diese hätten zu einem Einbruch der Deviseneinnahmen geführt, gleichzeitig habe die DDR wegen des gleitenden Preismechanismus im Erdölgeschäft mit der UdSSR Höchstpreise für die Importe bezahlen müssen, wenn auch nicht in Devisen, so doch mit Warenexporten. Die im Zuge der Importdrosselung unterlassenen Modernisierungen hätten sich nun gerächt, was durch wachsende Stillstandszeiten und verfallende Arbeitsproduktivität zum Ausdruck gekommen sei. Die Rohstofflastigkeit im Im- und Export habe nun nicht mehr dem eines entwickelten Industrielandes entsprochen. Die rückgängigen Westexporte hätten zu einer weiteren Westverschuldung geführt. Trotz dieser Probleme habe man an den massiven Preissubventionen festgehalten, da man diese als eine mit der Losung "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" (IX: Parteitag 1975) versehende Hauptaufgabe ansah.23   Auch Haase kritisiert, dass der Anteil von Fertigwaren im innerdeutschen Handel ungewöhnlich gering sei, die Erzeugnisse der Grundstoffindustrie hingegen dominierten.

"Unbefriedigend ist vor allem die unausgewogene und dem Entwicklungsniveau beider Volkswirtschaften nicht angemessene Warenstruktur." (Haase, S.95). Als Beispiel verweist Haase auf den 1988 auf 3% des Waren- und Dienstleistungsverkehrs gesunkenen Verkauf von Maschinen, wohingegen Ernährungsgüter - vornehmlich zur Versorgung von Westberlin - und Textilien überproportional vertreten seien.24 4.       Löhne und Gehälter / Lebensstandard   Angegeben sind die Bruttomonatsverdienste inklusiver diverser Prämien und Gratifikationen.

    1970           1975            1980            1985            1989   DDR Industrie        768             893             1038            1145            1322 M DDR Handel           668             798             905             1021            1168 M   BRD Ind. & Handel 1263               -               2965            3589            4190 DM   Tabelle 4, Lohn- und Gehaltsentwicklungen in Handel und Industrie in Ost und West, Quellen: Statistisches Bundesamt [Hrsg] (1990), DDR 1990 Zahlen und Fakten, Stuttgart, S.78, sowie: Statistisches Jahrbuch der BRD, S.30)     Die Steigerung in der BRD beträgt zwischen 1970 und 1989 231% und somit deutlich mehr als die 72% (Industrie) bzw. 74% (Handel) in der DDR. Natürlich muss man hierbei berücksichtigen, dass sich die Lebenshaltungskosten (aller privaten Haushalte) in diesem Zeitraum etwa verdoppelt haben (x2,067) 26.

Somit kommt man auf einen preisbereinigten Zuwachs von ca. 60%.   Manfred Vatthauer spricht in einer anderen Quelle von einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen eines DDR-Beschäftigten (keine Brancheneinschränkung) im Jahre 1989 von 1100 Mark und eines BRD-Beschäftigten von 3.300 DM. Die entsprechenden Nettogrößen lauten 925 Mark (DDR) und 2.200 DM (BRD).

27 Auch hier tut man sich schwer, Schlüsse daraus zu ziehen. Es unterschied sich das Spektrum und die Struktur des Warenangebots in beiden deutschen Staaten so deutlich voneinander, dass der reale Lohnzuwachs zu unterschiedlichem Konsum genutzt wurde. So waren in der DDR die Dinge des täglichen Bedarfs relativ billig, technische Geräte wie Waschmaschine (Vollautomat; Trommelsystem, 4-5kg Fassung: 1989: 2.300 Mark), Kühlschrank (125l; 1989: 1425 Mark) oder Farbfernseher (51cm, Tischgerät; 1989: 4900 Mark) sowie vermeintliche Luxusartikel wie Bohnenkaffee ("Rondo": 70 Mark pro Kilo) 28 relativ teuer. In der Bundesrepublik war die Situation nivellierter: Die Dinge des täglichen Bedarfs waren relativ gesehen teurer, technische Geräte usw. hingegen billiger als im Osten.

Wie Vatthauer in seiner Schrift "Wirtschaft der DDR" ausführt, sei die Versorgungslage der DDR deutlich besser gewesen als in anderen osteuropäischen Ländern, sie hinke aber hinter den westlichen Industrieländern hinterher.29 "Die mengenmäßige Versorgung mit Grundnahrungsmitteln und Genussmitteln (mit Ausnahme der nur gegen konvertierbare Devisen zu beschaffenden Importe) ist mit der Bundesrepublik vergleichbar, wenngleich Abstriche bei der Produktvielfalt, zum Teil auch bei der Qualität zu machen sind."30   Durch die massiven Preissubventionen (1989: 58 Mrd. Mark, das entspricht etwa einem Fünftel der gesamten Staatsausgaben, Hauptposten waren 33 Mrd. für Lebensmittel, 8 Mrd. für Mieten und 2 Mrd.

für Kinderkleidung)31 blieb die Grundversorgung "preiswert", der Staatshaushalt wurde hingegen massiv belastet.   Bei Betrachtung des Ausstattungsabstandes 1986 zeigt sich, dass die Bundesdeutschen über 441 Autos pro 1000 Einwohner verfügen, die Ostdeutschen nur über 208.32 Gerade bei dem Thema Autos zeigt sich, man denke an über 10 Jahre Lieferzeit, welche Folgen der fehlende Wettbewerb hatte. In einer anderen Quelle wird von Manfred Vatthauer eine Darstellung des Ausstattungsabstandes bei langlebigen Konsumgütern je Haushalt gebracht. So verfügten 49,9% der DDR-Haushalte über ein Auto (BRD: 67,8%), 46,5% (BRD: 87,4%) über einen Farbfernseher und nur 16,4% (BRD: 93,2%) über ein Telefon.33 Eine Jahresangabe wird nicht gemacht, allerdings bezieht sich das Buch aus dem Jahre 1990 auf die Gegenwart.

  5.       Erwerbstätigenstuktur   Betrachtet man die Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen, so stellt man fest, dass sich die DDR, wie andere Staaten auch, auf dem Weg von einer Industrie- in eine Dienstleistungsgesellschaft befand. So nahm der Anteil der Beschäftigten im primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Tierhaltung, Fischerei) von 30,7% (1949) auf 10,8% (1986) ab. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil der Beschäftigten im sekundären Sektor (Produzierendes Gewerbe: Industrie, Bauwirtschaft und produzierendes Handwerk) von 42,3% auf 47,1%. Entsprechend legte der tertiäre Sektor (übrige Bereiche wie Handel und Dienstleistung) von 27,0% auf 42,1% zu.34   Vergleicht man die Zahlen von 1986 mit denen der Bundesrepublik (Primärer Sektor: 5,2%; Sekundärer Sektor: 40,9%, Tertiärer Sektor: 53,9%, alles in 1986), stellt man fest, dass die BRD bereits eine Dienstleistungsgesellschaft geworden war, während die DDR, zumindest im Vergleich, noch der Arbeiter- und Bauernstaat war.

35   Auffällig war der hohe Anteil weiblicher Erwerbstätiger. Sie stellten in den Jahren 1970 bis 1989 relativ konstant knapp 50% der Erwerbstätigen.36 Dies lag unter anderem an den ausgebauten Möglichkeiten, seine Kinder tagsüber unterzubringen. Auch viele Betriebe boten eine Kinderbetreuung für Ihre Mitarbeiter an. Für die meisten war die Arbeit der Frau im Erwerbsleben etwas völlig normales, im Gegensatz zum Westteil Deutschlands, in dem für viele Frauen nach der Geburt des ersten Kindes eine mehrjährige Berufsabstinenz begann. Entsprechend war der weibliche Anteil an den Erwerbstätigen in der BRD sehr viel geringer und betrug ca.

36-38% im oben genannten Zeitraum.37   Ein weiterer großer Unterschied zur BRD lag in der Struktur der Betriebe. Während 1988 in der BRD durchschnittlich 190 Personen pro Betrieb im verarbeitenden Gewerbe tätig waren, waren es in der DDR 893. Dies lag daran, dass nahezu die gesamte Produktion in großen Kombinaten, die sich in Staatsbesitz befanden, stattfand. Vattenhauer spricht von 126 zentral geleiteten Kombinaten unter Leitung der Ministerien und 95 bezirkgeleiteten Kombinaten am Ende der DDR-Zeit. In den 30 größten Kombinaten seien 40% aller DDR-Industriearbeiter tätig gewesen.

Einen Mittelstand sei kaum vorhanden gewesen. Es habe allerdings noch ca. 81.000 handwerkliche Privatbetriebe mit 262000 Beschäftigten gegeben. Daneben treffe man in der Bereichen Landwirtschaft, Einzelhandel und Gaststätten auf Privatbetriebe. Insgesamt seien ca.

5% (450.000 Menschen) aller Erwerbstätigen in Privatbetrieben tätig gewesen.38   Sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR waren die meisten Beschäftigten in den Branchen Metallerzeugung, Elektrotechnik und Chemie tätig.

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