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  Französisches königstum und verlauf bis zum absolutismus

ANLASS: Im Verlauf des 13. Jh. entwickelte sich ein starker frz. Einheitsstaat. Nach dem Aussterben der Kapetinger begann die Herrschaft des Hauses Valois (1328-1589). Zur Anerkennung seines Thronfolgerechts begann Eduard III.

von England 1338 den Krieg mit F., der mit längeren Unterbrechungen bis 1453 dauerte (Hundertjähriger Krieg). VERLAUF: 1339-1453: Hundertjähriger Krieg zw. England und Frankreich. 1339   -   Edward III. von England beansprucht als Sohn Isabellas, der Tochter des Capetingers Philipp IV.

, gegen das Haus Valois offiziell den französischen Thron für sich und eröffnet den Hundertjährigen Krieg, in dem er den ersten Feldzug erst einmal durch mangelhafte Unterstützung seiner Verbündeten (im Wesentlichen Deutschland) verliert. 1340   -    Enterkampf zwischen englischer und französischer (Handels-) Flotte endet in der Schlacht von Sluis siegreich für dieEngländer. 1345   -   In Florenz machen zwei Bankhäuser bankrott, weil sie sich mit der Finanzierung englischer Kriegsanleihen im Hundertjährigen Krieg gegen Frankreich übernommen haben. 1346   -   Die mit 68´000 Mann angreifenden Franzosen werden von den mit nur 20´000 Mann zahlenmäßig stark unterlegenen Engländern bei Abbeville in der Schlacht von Crécy entscheidend geschlagen. An der Schlacht nimmt auch der 16-jährige Sohn von König Edward III. (Der Schwarze Prinz) teil 1347   -   England erobert Calais; die Bevölkerung wird vertrieben und durch englische Siedler ersetzt.

1349   -    Frankreich erwirbt die zum deutschen Burgund gehörende Dauphiné ("Dauphin" wird Thronfolgertitel).   Johann II. (der Gute) wird König von Frankreich. 1350   -   Die Pest rafft in England fast die Hälfte der Bevölkerung dahin; um dem Mangel an Arbeitskräften zu begegnen, werden Höchstlöhne und Arbeitszwang eingeführt.  Wirtschaftlicher Verfall Frankreichs. 1352   -   Neuer Papst wird Innocenz VI.

(+1362). 1355   -   In Frankreich verwüsten die Truppen des englischen Prinzen Edward ("Der Schwarze Prinz") die Languedoc. 1356   -   In der Schlacht bei Maupertuis gerät der französische König Johann II. in englische Gefangenschaft.  Der Dauphin Karl V. wird französischer Regent.

1357   -    Aufstände in Frankreich zwingen den Dauphin, Paris zu verlassen. 1358   -   Die Aufstände in Frankreich vom Vorjahr dauern an und werden blutig niedergeschlagen. 1359   -   England und Frankreich schließen den Frieden Brétigny. England erhält lehnsfreien Besitz in Frankreich, der französische König Johann II. (Jean II.) wird gegen ein Lösegeld von 3 Mio Goldstücke freigelassen.

1364   -   In Frankreich wird Karl V. (der Weise, +1380) als Nachfolger seines verstorbenen Vaters König. 1369   -    Wiederaufnahme des Krieges zwischen England und Frankreich, welches das von England gestützte Kastilien besiegt und durch Thronwechsel an sich bindet. 1371   -   In England gewinnt das Haus Stuart die schottische Königskrone (ab 1603 auch englische, beide Kronen 1688 verloren). 1372   -   In der Seeschlacht von La Rochelle wird England durch eine kastilisch-französische Flotte besiegt. 1373   -   England und Portugal gehen ein Bündnis ein.

1375   -    Waffenstillstand von Brügge zwischen Frankreich und England, dem die meisten französischen Besitzungen bis auf Calais und Bordeaux verloren gehen. 1376   -   In England wird Edward, der Sohn von König Edward III., der "Schwarze Prinz", in der Kathedrale von Canterbury beigesetzt. 1377   -   In England wird Richard II. König (+1399). 1378   -   Karl (der Böse) von Navarra verliert die Normandie an Frankreich und verkauft Cherbourg an England.

1380   -   In Frankreich wird der 12-jährige Karl VI. (der Wahnsinnige, +1422) König. 1381   -    Bauernaufstand in England unter Wat Tyler und John Ball wird blutig niedergeschlagen. 1388   -   In Frankreich beginnt Karl VI., die Staatsfinanzen durch Verschwendungssucht zu gefährden. 1392   -   Der gerade einmal 24-jährige König Karl VI.

von Frankreich verfällt dem Wahnsinn. Sein jüngerer Bruder Ludwig übernimmt die Regierung und behauptet sich damit gegen Burgund. 1396   -   England und Frankreich vereinbaren einen 28-jährigen Frieden. 1399   -   Das englische Parlament setzt König Richard II. ab, nachdem dieser durch Verwandtenmord an das erhebliche Vermögen der Lancasters zu kommen trachtete; als neuer König wird Heinrich IV. aus dem Hause Lancaster bestimmt.


1402   -   Der in Äthiopien wild wachsende Kaffee wird dort zur Getränkeherstellung verwandt. 1404   -   In Frankreich beginnt zwischen König Ludwig von Orléans und dem Herzog Johann von Burgund, Sohn Philipps des Kühnen, ein Bürgerkrieg. 1413   -   Neuer König von England wird Heinrich V. (+1422), der die Lollarden (Anhänger der Lehre des John Wyclif, Vorbild vonJohan Hus) systematisch als Ketzer bekämpfen und die Politik seines Vaters weiterführen wird. In Frankreich ist der Machtkampf zwischen Burgund und Orléans in vollem Gange und führt zu Krieg jeder gegen jeden. 1415   -   England beginnt mit Heinrich V.

den Hundertjährigen Krieg erneut und schlägt in der Schlacht von Azincourt mit seinen Bogenschützen das 5-fach überlegene Heer Frankreichs vernichtend. Ein Großteil Frankreichs und Paris wird von Engländern besetzt. 1416   -   König Heinrich V. von England wird von Burgund als König von Frankreich anerkannt. 1417   -   Die Engländer erobern die Normandie. 1418   -   Die Burgunder besetzen Paris, das durch Verrat fällt, ermorden den Regenten Bernhard von Armagnac; der Dauphin Karl VII.

kann fliehen und eine Gegenregierung in Bourges bilden. 1419   -   Herzog Johann von Burgund wird bei einem Treffen zwischen ihm und dem Dauphin Karl VII. vom Gefolge des Dauphins erschlagen. Sein Nachfolger wird Philipp III. (der Gute, +1467), der Flandern fördern und Burgund zur Großmacht verhelfen wird. 1420   -   Im Vertrag von Troyes wird der französische Dauphin wegen angeblichen Verschuldens an der Ermordung Johanns von Burgund von der Thronfolge ausgeschlossen.

1422   -   In Frankreich sterben der englische König Heinrich V. (von den Generalstäben als französischer König anerkannt) und der (abgedankte) französische König Karl VI. (nach langer Zeit geistiger Umnachtung). Der Dauphin Karl VII. (+1461) erkennt die Abdankung seines Vaters nicht an, muß sich aber auf Südfrankreich als Machtgebiet beschränken. König von England wird Heinrich VI.

(+1471, ermordet im Tower). 1424   -   Die Engländer besiegen die Franzosen bei Verneuil. 1428   -   Der englische Statthalter in Frankreich, Herzog John von Bedford, beginnt mit der Belagerung von Orléans, um die Macht des Dauphin zu brechen. 1429   -   Jeanne d'Arc, die "Jungfrau von Orléans", das Bauernmädchen Johanna aus Domremy, tritt in Chinon vor Karl VII.,  erkündet, von Gott zur Rettung Frankreichs berufen zu sein, erhält nach einigem Zögern militärische Hilfe und marschiert nach Orléans. Engländer heben die Belagerung auf.

Jeanne d'Arc führt Karl VII. am 17.7. zur Krönung nach Reims. Damit tritt der "Hundertjährige Krieg" zwischen Frankreich und England in eine entscheidende Wende zugunsten Frankreichs. 1430   -   Johanna von Orléans (Jean d´Arc) verdrängt die Engländer nach und nach aus Frankreich, findet beim König und der Friedenspartei Frankreichs jedoch immer weniger Rückhalt.

Bei der Belagerung von Paris gerät sie in burgundische Gefangenschaft und wird gegen Lösegeld an die Engländer ausgeliefert. 1435   -   Burgund löst das Bündnis mit England und schließt Frieden mit Frankreich. Der englische Statthalter in Frankreich, Bedford, stirbt. 1436   -   Paris wird von Karl VII. eingenommen. 1445   -   Der (geistig minderbemittelte) König Heinrich VI.

von England heiratet Margarete von Anjou (*1429, +1482). König Karl VII. von Frankreich stellt das erste stehende Heer auf (Ordonnanz-Kompanie; insgesamt 1´500 Ritter mit je 5 Gefolgsleuten). 1449   -   Die Franzosen erobern Rouen von den Engländern. 1450   -    Franzosen siegen bei Formigny über die Engländer und erobern die Normandie zurück. In England wird ein Bauernaufstand in Kent unterdrückt.

1453   -   Der 100-jährige Krieg zwischen England und Frankreich, das gerade Bordeaux erobert hat, geht zu Ende. England verliert außer Calais den gesamten französischen Festlandsbesitz  ERGEBNISSE: - große Teile Frankreichs sind zeitweise in englischem Besitz - Aufstände in England sowie Frankreich (Pest, wirtschaftliche Turbulenzen) - Einsatz "moderner" Waffen (Langbogen, Kanonen) Johanna von Orleans beeinflußt den Krieg entscheidend -          WIRKUNG: - 1455 beginnen in Folge auf den Hundertjärigen Krieg die Rosenkriege um die englische Thronfolge    

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