König ludwig ii. - könig von bayern
König Ludwig II. von
Bayern wird bis heute als Märchenkönig verehrt. Sein Leben und seine Schlösser
Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee scheinen einer anderen, märchenhaften Welt
zu entstammen. Und tatsächlich schuf Ludwig sich mit seinen Bauten Traumwelten,
Gegensätze der Wirklichkeit, die er als unerträglich empfand Weit weg von den Menschen
waren es einsame Orte, an denen er Zuflucht finden und seiner Phantasie freien lauf lassen
konnte. Dort versank er in die Welt der französischen Könige Ludwig XIV. und XV.
, die
des Orients und vor allem die der Opern von Richard Wagners. In seinen Schlössern
errichtete Ludwig Teile aus den Opern um in seiner Phantasiewelt zu leben. Sie gaben ihm
die Möglichkeit , die Realität zu verlassen und ganz in die Welt von Lohengrins,
Tannhäusers und Parsifals zu versinken. Sie waren ihm Vorbild für ein " ideales
Reich", von welcher Gründung er träumte. Ein Reich in dem die " Herrschaft der
Materie und gemeinen Sinnlichkeit" durch eine des Geistes abgelöst sein sollte und
"alles Edle und Schöne seine Stätte finden sollte". König Ludwig II um 1865
Bild 1
Am 25.
August 1845 wurde den
Einwohnern von München der Landeshauptstadt von Bayern festlich mitgeteilt, daß im
Schloß Nympfenburg am Rande von München dem König Maximilian II und seiner Frau
Prinzessin Marie von Preußen ein Thronprinz geboren wurde. Sie tauften ihn auf den Namen
Otto Friedrich Wilhelm Ludwig. Zwei Jahre darauf wurde Otto I, Ludwigs Bruder geboren. Die
Kindheit verbrachten die beiden Prinzen größtenteils auf Schloß Hohenschwangau, bei
Füssen, mit ihrer Mutter. Die Wände des Schloß Hohenschwangau waren mit unzähligen
Bildern aus Sagen geschmückt. Diese bunten Sagenbilder waren Ludwigs einziger Trost in
seiner einsamen Jugend.
Dadurch entstand auch die spätere Freundschaft zu Richard Wagner.
Der Kronprinz bekam eine gute
Schulbildung unter anderem von seinem Hauslehrer Michael Klaß. Als er 19 Jahre alt war
starb sein Vater Maximilian der II und er mußte den Thron besteigen, obwohl er noch wenig
Ahnung von den Regierungsgeschäften hatte.
Am 2.Februar 1861, im Alter von 16
Jahren sah Ludwig zum ersten mal eine Oper von Richard Wagner. Obwohl Wagners Musikart in
der damaligen Zeit nicht sehr angesehen war, war Ludwig sofort fasziniert von Wagners
Musik.
Drei Jahre darauf am 4.Mai 1864 begegneten sich die beiden dann zum ersten mal, und
eine lange Freundschaft begann.
1864 beschloß Ludwig ,daß
Gottfried Sempler, hoch über dem Isarufer in München, ein Theater erbauen sollte wie
noch keines in diesem Jahrhundert gebaut wurde. Darin sollte Wagner seine Opern aufführen
und auch sein Volk die Möglichkeit haben, diese aus Ludwigs Sicht wundervolle Musik
anzuhören. Dieser Plan wurde jedoch von seinen Ministern abgelehnt, da er zu teuer sei.
Es hieß Ludwig gebe für Wagner zu
viel Geld aus daher mußte Ludwig seinen Freund Wagner beten die Stadt zu verlassen.
Der
dann am 10. Dezember 1865 die Stadt verließ. Von diesem Zeitpunkt an war Ludwig
enttäuscht und verärgert über die Politiker. Von nun an baute er nichts mehr für die
Öffentlichkeit sondern nur noch Schlösser für sich selbst. Er wurde sehr verschlossen
und hatte immer mehr ausgefallene, verträumte Ideen.
Am 22.
Januar 1867 verlobte sich
Ludwig mit der Prinzessin Sophie Charlotte von Bayern, der Schwester der Österreichischen
Kaiserin Sissi. Die Hochzeit sollte die größte der bayrischen Geschichte werden und der
König begann sofort mit den Vorbereitungen. Doch schon nach kurzer Zeit war er es leid,
seine Freiheit aufgeben zu müssen und verschob die Hochzeit immer wieder unter dem
Vorwand, daß noch nicht alle Vorbereitungen getroffen waren. Doch er konnte die Verlobung
aus seiner Sicht nicht aufheben, da er heiraten und einen Sohn haben sollte, um die
Königskrone in seiner Familie zu behalten. Im Herbst 1867 stellte Maximilian von Bayern
seinem zukünftigen Schwiegersohn ein Ultimatum: Entweder eine Hochzeit im Frühjahr, oder
er würde die Verlobung seiner Tochter sofort aufheben. Ludwig sah darin den Ausweg aus
seiner unglücklichen Lage und schon am 10.
10.1867 wurde die Verlobung aufgehobenen.
Am 5.September 1869 war die
Grundsteinlegung für Neuschwanstein, welches auf einem Felsen über dem elterlichen
Schloß Hohenschwangau steht. Der Bau wurde nach 17 jähriger Bauzeit nach dem Tod Ludwigs
eingestellt. Ludwig wohnte in seinem bis heute nicht ganz nach seinen Plänen
fertiggestellten Märchenschloß nur wenige Tage bis zu seinem Tod.
Während der langen Bauzeit vom
Schloß Neuschwanstein begann Ludwig noch zwei andere Schlösser zu restaurieren.
Lindenhof begann er am 30. September
1870. Er baute hinter diesem Schloß eine Grotte aus, die aus einer Hauptgrotte und zwei
Nebengrotten besteht. In dieser künstlich angelegte Tropfsteinhöhle spielte Wagner den
ersten Akt des Stückes Tannenhäuser Aus dem Schlafzimmer hat man einen wunderschönen
Blick auf den künstlichen Wasserfall hinter dem Schloß.
Dieses Schloß hat wie Schloß
Herrenchiemsee ein Speisezimmer mit einem Tischlein-deck-dich.
Das Tischlein kann mit
Hilfe eines Gestänges ins Erdgeschoß versenkt und wieder herausgehoben werden. So konnte
der König ohne von Dienerschaft gestört zu werden, alleine speisen.
Herrenchiemsee wurde um 1878
begonnen und am 1886 fertiggestellt. Das Schloß kostete rund 1 200 Millionen DM. In
diesem Schloß baute Ludwig das Schlafzimmer so, daß er wie der französische Kaiser
Ludwig XIV aus dem Bett Regieren konnte. Dieses Paradeschlafzimmer war wie alle Räume in
seinen Schlössern mit viel Gold verziert.
Ludwig lies von 1879-1881 nach
Plänen vonG.Dollmanns die Spiegelgalerie von Schloß Versaille maßstabsgetreu nachbauen.
Nur sollte diese 98 Meter lang werden, also länger als die des
Spiegelsaales von Schloß
Versailles.
Am 22. Mai 1872 war die
Grundsteinlegung des Festspielhaus in Bayreuth das schon im Wonnejahr der Freundschaft
geplant wurde und um 1876 vollständig erbaut war. Dort konnte nun Richard Wagner endlich
seine Festspiele verwirklichen.
Dort werden heute noch jeden Sommer Wagners Festspiele
abgehalten, welche von einem Nachkommen Wagners geleitet werden.
Beim Bau der Königsschlösser
bezahlte Ludwig als einziger König seine Arbeiter mit Geld und nicht mit Verpflegung wie
die anderen Könige es taten. Aus diesem Grund schnellte die königliche Privatkasse in
Windeseile in die Tiefe da er alle Schlösser aus eigener Kasse bezahlen mußte.
Im Juni 1886 berufen die
Wittelsbacher einen Familienrat ein. Der Grund dafür war Ludwig II, er sollte sich mehr
der Regierung widmen und nicht so viel Geld für Prachtbauden ausgeben.
Doch in der gleichen Zeit wollten
seine Minister durch ein ärztliches Gutachten König Ludwig II als Geisteskrank erklären
und ihn dadurch vom Königsamt entmündigen.
Am 1.Juni 1886 reiste der König
nach Hohenschwangau und über Pfingsten auf Schloß Neuschwanstein.
Am 8.Juni 1886 wurde das Gutachten
von einigen Ärzten für Ludwig erstellt, das seine Geisteskrankheit beweisen sollte.
10. Juni 1886 kurz vor 4.
00Uhr kamen
seine inzwischen verfeindeten Minister auf Schloß Neuschwanstein um Ludwig von seiner
Geisteskrankheit zu erzählen. Ludwig rief die Gendarmerie und die Feuerwehr die um 7.00
Uhr die Minister Ludwigs Feinde verhafteten.
12. Juni 1886
Dr. Gulden und andere Begleiter
brachten Ludwig auf Schloß Berg am Stamberger See, welches früher einmal ein
Lieblingsschloß von ihm war.
Doch nun war es zu einem halben Gefängnis umfunktioniert
worden. Dort sollte er psychiatrisch behandelt werden.
13. Juni 1886
Ludwig unternahm einen Spaziergang
mit dem Doktor und zwei Wärtern. Nachdem er dann alleine gegessen hatte beobachtete
er den Starnberger See. 18.
00-19.00 Uhr wollte er nochmals mit dem Doktor
spazierengehen. Dabei schickten sie die Wärter wieder Zurück. Als Ludwig und Dr. Gulden
nach 20.00 Uhr noch immer nicht zurück waren ließ man zuerst Wachpersonal im Park
nach ihnen suchen.
Als jedoch diese erfolglos zurückkamen schickte man das ganze Personal
in den Park um nach den verschollenen Ludwig und sein Arzt zu suchen. Einige Minuten nach
23.00Uhr wurden ihre Leichen im Starnberger See gefunden.
Anmerkungen: |
| impressum | datenschutz
© Copyright Artikelpedia.com