Chronik der deutschen nation
Chronik der Nation
Geschichte der Nation
18.1.1871
In Versailles wird das Deutsche Reich mit Kaiser Wilhelm I. an der Spitze gegründet. Schwarz-Weiß-Rot sind die Nationalfarben, die aber erst im Ersten Weltkrieg zum Symbol nationaler Identität werden.
6.
6.1900
Der Deutsche Reichstag billigt das zweite Flottengesetz. Damit wird die Kriegsflotte in ihrem Bestand verdoppelt. Das Deutsche Reich demonstriert damit vor allem gegenüber Großbritannien den Anspruch, als Großmacht gesehen zu werden und auf den Weltmeeren militärisch präsent zu sein.
27.7.
1900
Kaiser Wilhelm II. hält anlässlich der Truppenentsendung nach China zur Niederschlagung des Boxeraufstandes eine Rede, die als "Hunnenrede" in die Geschichte eingeht: "Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht."
1.8.1914
Die Mobilmachung für den Ersten Weltkrieg wird bekannt gegeben.
26.
-30.8.1914
In der Schlacht bei Tannenberg wird die russische Narew-Armee von den Streitkräften unter Befehl Paul von Hindenburgs vernichtend geschlagen.
21.2.1916
Mit der Blutmühle von Verdun versucht das Deutsche Reich Frankreich durch eine "Ermattungsstrategie" in die Knie zu zwingen.
22.12.1917
Die Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk beginnen: Russland braucht nach der Revolution der Bolschewiki unter Führung Lenins (24./25. Oktober 1917) Frieden.
9.
11.1918
In Berlin wird von Philipp Scheidemann die Republik ausgerufen, Kaiser Wilhelm II. und der Kronprinz verzichten auf den Thron und gehen ins Exil in die Niederlande. Die Regierungsgewalt fällt an Friedrich Ebert, den Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.
11.11.
1918
Die neue deutsche Regierung, der Rat der Volksbeauftragten, unterzeichnet im Wald von Compiègne einen Waffenstillstand.
6.2.1919
Die Reichsregierung beruft die verfassung-gebende Nationalversammlung nach Weimar ein, die im Nationaltheater den Reichspräsidenten Friedrich Ebert und die Reichsregierung Philipp Scheidemann wählt. Weimar als Ort der deutschen Klassik (Goethe- und Schillerstadt) erscheint den Gründern der Republik passender als Potsdam, das den Geist des preußischen Militarismus verkörpert.
28.
6.1919
Im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles - 1871 Ort der Reichsgründung - wird der Friedensvertrag unterzeichnet, der von vielen Deutschen, vor allem von nationalistisch Gesinnten, als Schmachfrieden empfunden und bekämpft wird. Der verantwortlichen Regierung wird der Vorwurf eines Verzichtfriedens gemacht.
26.8.1921
Rechtsextremisten ermorden den Zentrumspolitiker Matthias Erzberger, die Mörder entstammen nationalistischen republik- und demokratiefeindlichen Kreisen.
Das Deutsche Reich wird von einer Terrorwelle heimgesucht.
24.6.1922
Außenminister Walther Rathenau (Deutsche Demokratische Partei) wird von Rechtsextremisten ermordet.
11.8.
1922
"Verfassungstag": 1919 hat Reichspräsident Ebert die Weimarer Verfassung unterzeichnet. Dieser Tag bietet den Anlass, das Deutschlandlied zur Nationalhymne zu erklären.
9.11.1923
Adolf Hitler und Kampfgefährten unternehmen in München einen Putsch, der von Reichswehr und Freikorps niedergeschlagen wird. Die Nationalsozialisten nehmen später dieses Ereignis zum Anlass, den 9.
November zu einem nationalen Gedenktag zu stilisieren.
26.4.1925
Paul von Hindenburg wird nach dem Tod Friedrich Eberts zum Reichspräsidenten gewählt. Mit dieser Wahl rückt eine Symbolfigur des konservativen und nationalistisch gesinnten Lagers an die Spitze des Deutschen Reiches.
5.
5.1926
Reichspräsident Paul von Hindenburg erlässt - was verfassungsrechtlich nicht einwandfrei ist - eine Verordnung, nach der die Auslandsvertretungen nicht nur die schwarz-rot-goldene Reichsflagge, sondern auch die Handelsflagge zu zeigen haben. Diese trägt noch die ehemaligen preußisch-deutschen Farben Schwarz-Weiß-Rot. Dieses Zweiflaggensystem gilt als Zugeständnis an die reaktionären Kräfte.
19.-21.
8.1927
Reichsparteitag der NSDAP: Nach Aufhebung des Redeverbots für Hitler hält die NSDAP diesen und alle folgenden Parteitage in Nürnberg ab. Sie werden generalstabsmäßig geplant und durchgeführt als Demonstration gegen Demokratie und Parlamentarismus.
18.9.1927
Ein Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht bei Tannenberg 1914 wird in Hohenstein in Ostpreußen eingeweiht.
Bei der Feier sind Hakenkreuzfahnen in der Menge zu sehen, die Fahnen des Kaiserreiches sind aufgezogen. In der Nazizeit wird das Denkmal zum "Reichsehrenmal" erhoben. Im Januar 1945 wird es von sowjetischen Truppen gesprengt.
26.1.1932
Adolf Hitler hält einen Vortrag vor dem Industrieklub in Düsseldorf.
Indem er die politischen Ziele der NSDAP darlegt, sichert er sich die Unterstützung der Großindustrie für seine Partei.
25.2.1932
Durch Ernennung zum Regierungsrat bei der braunschweigischen Gesandtschaft in Berlin erwirbt der Österreicher Hitler die deutsche Staatsangehörigkeit. Erst damit kann er für politische Ämter im Deutschen Reich kandidieren.
17.
7.1932
"Altonaer Blutsonntag": In mörderischen Straßenkämpfen zwischen Sturmabteilungen (SA) der NSDAP und Anhängern der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) sterben 18 Menschen.
30.1.1933
Reichspräsident Paul von Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Kanzler des Deutschen Reiches.
21.
3.1933
"Tag von Potsdam": Propagandistisch wirkungsvoll wird die Reichstagseröffnung als Verbrüderung des "neuen" nationalsozialistischen mit dem "alten" konservativen Deutschland durch Handschlag zwischen Hitler und Hindenburg inszeniert.
23.3.1933
Der Reichstag beschließt das Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich, kurz Ermächtigungsgesetz. Damit kann die Regierung ohne Zustimmung des Reichstags verfassungsändernde Gesetze erlassen.
Das bedeutet das Ende der Demokratie in Deutschland und gnadenlose Verfolgung aller politisch Andersdenkenden.
1.5.1933
Als "Tag der nationalen Arbeit" wird der 1. Mai zum Feiertag erklärt.
2.
8.1934
Nach dem Tod Hindenburgs wird durch ein Gesetz das Amt des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers vereinigt. Hitler ist somit "Führer" und Oberbefehlshaber, die Armee wird auf ihn vereidigt.
1.-16.8.
1936
Die Nationalsozialisten nutzen propagandistisch geschickt die Olympischen Sommerspiele in Berlin, um Nazideutschland der Weltöffentlichkeit als friedliebendes, bestens organisiertes und mustergültiges Staatswesen darzustellen.
12./13.3.1938
Deutsche Truppen marschieren von vielen bejubelt in Österreich ein. Es folgt ein Anschlussgesetz, das Österreich zum Bestandteil des Großdeutschen Reiches erklärt.
8.5.1945
Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht endet der Zweite Weltkrieg in Europa. Das Deutsche Reich hat aufgehört zu existieren, die Siegermächte nehmen ihre Besatzungszonen ein.
5.6.
1945
Berliner Deklaration: Die Siegermächte UdSSR, USA, Großbritannien und Frankreich Übernehmen die oberste Regierungsgewalt in Deutschland durch den Alliierten Kontrollrat und für Berlin durch die Interallierte Kommandantur.
1945-1949
In Deutschland bestehen Länder mit Parlamenten und Regierungen, die die Befehle der jeweiligen Besatzungsmächte auszuführen haben. Ein Staat Deutschland als Ganzes existiert nicht.
1947
In der sowjetischen Besatzungszone wird der Demokratische Block, der bereits 1945 als Zusammenschluss aller nicht faschistischen politischen Kräfte gegründet wurde, in Nationale Front des demokratischen Deutschland umbenannt.
25.5.
1948
In der Ostzone wird die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NDPD) gegründet. Sie soll ehemalige NSDAP-Mitglieder und Offiziere der Wehrmacht in die neu entstehende Ordnung eingliedern.
23.5.1949
Das Grundgesetz für eine Bundesrepublik Deutschland wird im Parlamentarischen Rat feierlich unterzeichnet. Damit entsteht ein deutscher Staat, dem vorerst nur die Länder der westlichen Besatzungszonen angehören.
Die Staatsflagge zeigt die Farben Schwarz-Rot-Gold.
7.10.1949
Die Deutsche Demokratische Republik wird als zweiter deutscher Staat gegründet. Auch hier trägt die Staatsflagge die Farben Schwarz-Rot-Gold. Die neue Hymne stammt von Johannes R.
Becher (Text) und Hanns Eisler (Musik).
21.10.1949
In seiner Regierungserklärung begründet Bundeskanzler Adenauer den Anspruch der Bundesrepublik, für ganz Deutschland zu sprechen. Der Alleinvertretungsanspruch wird von den Westalliierten akzeptiert.
2.
5.1952
Bundespräsident Theodor Heuss erklärt nach Absprache mit Bundeskanzler Adenauer die dritte Strophe des Deutschlandliedes (Text: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben; Melodie: Joseph Haydn) zur Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland. Dieser Entscheidung war ein mehrjähriger Streit um die Hymne vorausgegangen.
17.6.1953
Bauarbeiter demonstrieren in Ost-Berlin gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen.
Die Demonstrationen weiten sich zum Aufstand in der gesamten DDR aus, der mit Waffengewalt unterdrückt wird.
17.6.1954
Erstmals wird in der Bundesrepublik dieser Tag als gesetzlicher Feiertag, als "Tag der deutschen Einheit" begangen. Er soll an den gescheiterten Aufstand vom Vorjahr erinnern.
1.
3.1956
Die DDR gründet die Nationale Volksarmee (NVA). Sie reagiert damit auf die Pläne zur Remilitarisierung in der Bundesrepublik Deutschland. Vorläufer der NVA war die 1952 gebildete Kasernierte Volkspolizei.
7.7.
1956
Der Deutsche Bundestag verabschiedet das Wehrpflichtgesetz. Die heftigen Debatten um die Remilitarisierung der Bundesrepublik seit 1952 finden allmählich ein Ende. 1957 ziehen die ersten Wehrpflichtigen in die Kasernen ein.
1967
Anlässlich der Einführung der Fünftagewoche in der DDR wird der gesetzliche Feiertag 8. Mai als "Tag der Befreiung vom Faschismus" abgeschafft. Als arbeitsfreier Feiertag wird seit 1967 der 7.
Oktober als Gründungstag der DDR begangen.
11.3.1968
Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) trägt dem Deutschen Bundestag den ersten Bericht "Zur Lage der Nation" vor. Künftig sollen diese Berichte über die Deutschlandpolitik, vor allem darüber informieren, ob und wie die weitere Spaltung des Landes aufzuhalten ist.
9.
12.1969
Die Bundesregierung unter Bundeskanzler Willy Brandt beschließt, dass künftig bei Sportveranstaltungen die DDR-Flagge gezeigt und die DDR-Hymne gespielt werden dürfen.
21.12.1972
Der Grundlagenvertrag zwischen der BRD und der DDR wird in Ost-Berlin unterzeichnet. Beide Staaten sind sich darin einig, dass über Fragen der Nation keine Einigung erzielt werden kann.
Dennoch soll das deutsch-deutsche Verhältnis so weit wie möglich normalisiert werden.
18.9.1973
Die DDR und die BRD werden als Vollmitglieder in die Vereinten Nationen aufgenommen.
7.10.
1974
Die DDR tilgt alle Bezüge auf ganz Deutschland und auf eine fortbestehende deutsche Nation aus dem Text ihrer Verfassung. Künftig darf auch der Text der Nationalhymne nicht mehr gesungen werden.
Herbst 1989
Bei Demonstrationen in der DDR wird mit dem Ruf "Wir sind ein Volk" die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands gefordert.
1.7.1990
Mit der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion werden die soziale Marktwirtschaft, die DM und das Sozialsystem der Bundesrepublik auf die DDR übertragen.
Im noch geteilten Land gibt es nun eine nationale Währung, die auch deshalb eingeführt wurde, weil zahlreiche DDR-Bürger mit dem Ruf "Wenn die DM nicht zu uns kommt, kommen wir zur DM" gedroht hatten.
3.10.1990
Mit dem Beitritt der fünf neu gegründeten Länder der DDR zur Bundesrepublik Deutschland findet die Teilung des Landes ihr Ende. Dieser Tag wird zum Nationalfeiertag erhoben.
1999
Regierung und Parlament ziehen von Bonn nach Berlin um
1.
1. 2002
Auch in Deutschland wird der Euro als Bargeld eingeführt
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