Wiener kongress
Wiener Kongress
Am 18. September 1814 traten die Staatsmänner der Siegermächte der Befreiungskriege und ihre Monarchen in Wien zusammen, um über die territoriale und politische Zukunft Europas zu beraten und seine Neuordnung nach dem Sturz der Herrschaft Napoleons zu entscheiden. An dem Kongress nahmen Großbritannien, Österreich, Preußen, Russland, Schweden, Spanien und Portugal teil. Unter dem Vorsitz des österreichischen Staatskanzlers Fürst Metternich nahmen an den Beratungen vor allem Zar Alexander I., der preußische Staatskanzler Fürst von Hardenberg, der britische Außenminister Viscount Castlereagh und Frankreichs Außenminister Talleyrand teil.
Der Wiener Kongress beriet über die Wiederherstellung der politischen Verhältnisse vor der Französischen Revolution und eine allgemeine Neuordnung in Europa.
Doch nicht alle politischen Veränderungen und die durch die Kriege herbeigeführten territorialen Verschiebungen konnten aufgehoben werden.
Russische Ansprüche in Polen und Kompensationsforderungen durch Preußen schienen zunächst unvereinbar mit österreichischen und britischen Vorstellungen, die Verhandlungen drohten zu scheitern.
In dieser Situation des Streites über die Aufteilung Europas kehrte Napoleon am 1. März 1815 nach Paris zurück. Napoleons Ziele dabei waren, die Herrschaft zurückzuerobern und einen Kompromissfrieden mit den Alliierten auszuhandeln. Doch die Meldung von der Rückkehr Napoleons alarmierte die Siegermächte und man erneuerte umgehend die militärische Koalition: Österreich, Preußen, England und Russland bildeten ein Heer von 180000 Mann.
Nun gelang den beteiligten Ländern in Wien kurzfristig eine Einigung, außerdem erfolgte am 13. März 1815 eine Verurteilung des erneuten Versuches Napoleons sich in die europäische Politik einzumischen. Am 8. Juni 1815 wurde das Abschlussdokument, die Wiener Kongressakte, von allen Teilnehmern unterzeichnet.
Die Truppen der Belle-Alliance mussten zunächst Niederlagen hinnehmen. Doch dann standen sich am 18.
Juni 1815 bei Waterloo britische Truppen unter Arthur Wellesley Wellington und die neue Armee Napoleons gegenüber. Erst die herbeigeführten preußischen Truppen unter Feldmarschall Blücher führten den Sieg über die Franzosen herbei, leiteten den endgültigen Zusammenbruch des 1. Empire ein und beendeten die so genannte "Herrschaft der 100 Tage".
Wiederum musste Napoleon abdanken; diesmal wurde er auf die Atlantikinsel St. Helena verbannt.
Die wichtigsten Bestimmungen der Wiener Schlussakte und der territorialen Neuordnung:
Frankreich blieb in den Grenzen von 1792 bestehen.
Anstelle der mehr als 100 Staaten in Deutschland wurden 39 selbstständige Staaten gebildet, die sich im Deutschen Bund zusammenschlossen.
Großbritannien erhielt Hannover, Helgoland, Mauritius, die Kapprovinz, Ceylon und Malta zugesprochen.
Russland erhielt große Teile des Herzogtums Warschau (Kongresspolen).
Österreich verzichtete auf die österreichischen Niederlande (Belgien) und erhielt dafür Gebiete in Oberitalien (Lombardei, Venetien), Dalmatien, Kroatien, Galizien.
Preußen gewann große Teile Sachsens, die Rheinprovinz, Westfalen und Vorpommern.
Der Vatikan wurde wieder hergestellt.
Die Schweiz gewann die Kantone Wallis, Neuenburg und Genf und erhielt eine dauerhafte Garantie ihrer Neutralität.
Die ehemaligen österreichischen Niederlande schlossen sich mit den Vereinigten Provinzen zum Königreich der Niederlande zusammen
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