Stalin und der stalinismus
Stalin und der Stalinismus
Wer war Stalin?
Stalin wurde als Jossif Wissarionowitsch Dschugaschwili 1879 in Georgien geboren.
Mit 15 trat er dem orthodoxen Priesterseminar von Tiflis bei, 4 Jahre später der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands. Wegen propagandistischer Tätigkeiten wurde er 1899 aus dem Priesterseminar ausgeschlossen. Darauf hin schloss er sich den Bolschewiken und Lenin an. Es folgten Raubüberfälle, Verhaftungen und Verbannungen nach Sibirien. 1912 wird er von Lenin in das Zentralkomitee der Bolschewiki berufen.
Seitdem nannte er sich Stalin.
Als Organisationsexperte der Oktoberrevolution 1917 und Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) konnte er sich nach Lenins Tod 1924 gegen seine Rivalen Trotzki und andere durchsetzen.
Ab 1927 herrscht Stalin praktisch als uneingeschränkter Diktator über die 1922 gegründete UdSSR.
Ein Jahr später unter dem Leitspruch "Sozialismus in einem Land" lässt Stalin den ersten Fünfjahresplan für die Industrialisierung aufstellen und beginnt damit die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft.
Mit der 1934-1939 andauerndem "Großen Säuberung" beseitigt Stalin alle potentiellen und vermeintlichen Gegner seiner Herrschaft in der Partei wie der Roten Armee.
Im Mai 1941 wird Stalin Vorsitzender des Rates der Volkskommissare.
Einen Monat darauf der für ihn Überraschende deutsche Angriff, woraufhin er die politische und militärische Kriegsführung übernimmt. Auf Grund des Angriff schließt er mit Großbritannien und den USA einen Bündnisvertrag, der die umfangreiche Waffenlieferungen der Westalliierten an die Rote Armee sichert. Stalin sorgt dafür, dass bis 1948 alle osteuropäischen Staaten unter alleiniger sowjetischer Kontrolle stehen. Jedoch führte sein zunehmendes aggressives Verhalten gegenüber den westlichen Verbündeten zum "Kalten Krieg". Stalin hat der UdSSR bis 1949 verholfen neben den USA zu einer zweiten Weltmacht zu werden zugleich legte er damit auch den Grundstein für den Untergang der Sowjetunion. Am 5.
März 1953 stirbt Stalin bei Moskau.
Die Säuberungen:
1934 kam eine neue Terrorwelle - die Zeit der ,,Großen Säuberungen"! Die Großen Säuberungen, ein staatlich gelenkter Terror, bei dem Millionen von Menschen zum Opfer wurden. 1934- 1939 wurden fast alle Begleiter Lenins als Verräter angeklagt und teils umgebracht, teils in Zwangsarbeitslegern gesteckt. Nach der Zwangskollektivierung, der großen Hungersnot von 1932/33 und der Errichtung des Straflagersystems war dieses die letzte Handlung eines zehn Jahre langen Machtkampfes zwischen Stalin und seinen politischen Gegnern.
Diese letzte Handlung sollte das Ende bedeuten der Auseinandersetzungen zwischen der sogenannten ,,stalinistischen Bürokratie" und der ,,alten leninistischen Vereinigung".
Während 1937/38 wurde die Rote Armee regelrecht entmachtet.
Ziel der Säuberungen war es, mögliche Konkurrenten der Parteiführung zu beseitigen.
Entstalinisierung:
Die Entstalinisierung sollte das Ende Stalins abrunden. Die Sowjetische Führung hatte schon seit 1953 ein milderes Klima in der Innen- und Kulturpolitik geduldet, das sogenannte ,,Tauwetter". Allerdings war die Sowjetunion nicht angetan von der Vorstellung mit der Entstalinisierung gleichfalls Teile ihrer Macht abzugeben.
Verurteilt wurde in dieser Phase vor allem der Personenkult um Stalin und die von ihm begangenen "Verletzungen der sozialistischen Gesetzlichkeit.
Viele Opfer der "Großen Säuberungen" wurden rehabilitiert.
Die Entstalinisierung war eine unter der Führung Nikita Chruschtschow 1956 eingeleitete Phase neuer sowjetischer Politik. Ziele waren es:
- Der Massenterror gegen die Bevölkerung sollte ein Ende haben
- Die Auflösung vieler Zwangsarbeitslager
- Umbenennung von Städten, Beseitigung von Denkmälern
- Die Verwerfung des Personenkults
- Die öffentliche Verurteilung der Terrormaßnahmen Stalins
- Mehr Rechtssicherheit für die Bürger
- Die Ankurbelung der Konsumgüterproduktion
Nach dem Ende Chruschtschows 1964 kam es zur Wiederaufwertung Stalins. Die unter
Generalsekretär M. S. Gorbatschow leitete eine Politik der Umgestaltung ein und ermöglichte ab Ende der 80er Jahre eine Diskussion des Stalinismus in der Öffentlichkeit; daher konnte man erst ab da von einer wirklichen Entstalinisierung sprechen.
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