Das mittelalterliche dorf
Das mittelalterliche Dorf
Einleitung: Wie entstand ein Dorf?
· Durch starkes Wachstum der Bevölkerung sonderten sich ein paar Menschen ab und gründeten Gemeinschaften in kleineren Siedlungen. Sie siedelten sich von einer Stadt entfernt unabhängig an. Das Dorf entstand.
Allgemeines:
· Bevölkerung damals 90% Bauern (heute 5%)
· Bestand aus 10-30 Höfen mit 100-300 Einwohnern
· Gemeinschaft mit gemeinsamen Anlagen(z.B.: Brunnen, Backhaus)
· Jedes Dorf hatte eigene Rechte und Gesetze (d.
h. sie waren unabhängig)
· Aufgaben wurden selbst erledigt
· Durch wachsen von Aufgaben wurde die Gemeinschaft und der Zusammenhalt erweitert
· Dorfbewohner wurden Tölpel genannt
· Häufigstes Dorf = Haufendorf (Häuser um den Dorfplatz)
· Im Mittelalter ca. 170000 Dörfer
Aussehen eines Dorfes:
· Zwischen den Dörfern markierten Steine und Pfähle die Grenze (=Mark)
· Häuser nahe aneinander
· Mitte: Dorfplatz (Nutzung als Gerichtsort) mit Wirtschaftsgebäuden (Kirche, Friedhof, Backhaus) und einer Linde, sowie Brunnen (Schöpfbrunnen)
· Kirche mehr oder weniger planlos durch Gassen und Wege mit Bauernhäuser verbunden
· Jedes haus hatte Garten für Kleinanbau wie Gemüse oder für Blumen
Dieser Bereich war das eigentliche Dorf
· Hinter eigentlichem Dorf: Ackerflur
o war vom Dorf durch einem Zaun (Dorfetter) getrennt; hielt Vieh zurück, Grenze des Rechts- und Friedensbezirks des Dorfes
o war in mehrere Feldblöcke eingeteilt wg. Dreifelderwirtschaft (Sommersaat, Wintersaat, Brache)
o Bauer musste sich einem Flurzwang unterwerfen um Ernte und Aussaat des Nachbarfeldes nicht zu beschädigen
Dieser Bereich wurde Ackerflur genannt
· Hinter Ackerflur: Allmende
o Wurde von den Bewohnern gemeinsam genutzt
o War meistens Wald- oder Weidefläche; konnte auch Gewässer sein
o Nutzungsrechte waren für die Unterschicht eingeschränkt
Dieser Bereich wurde Allmende genannt
Rangordnung:
1. a)´Meier` (Verwalter des Hofes vom Grundherrn)
b)´Schultheiß`(Art Bürgermeister; hatte besondere Rechte vom Grundherrn bekommen; besaß einen großen Hof je nach geographischer Lage 101-40ha groß)
2. ´Vollbauern und Hufenbauern`(ca.
1/3 der Bevölkerung)
Dies ist die Oberschicht, die ein uneingeschränktes Nutzungsrecht an der Allmende hatten; diese saßen in der Gemeindeversammlung
3. evtl. Müller und Schmied
4. ´Halb- und Viertelhufner` ( hatten verkleinerte Höfe)
5. Häusler oder Kätner (von Kate = Hütte) (halfen bei Großbauern aus oder übten sich als Weber, Schuster oder Schneider, um etwas zu Essen zu bekommen; besaßen nur ein kleines Häuschen
6. Knechte und Mägde (=Gesinde) (bekamen Unterkunft und Essen; bei reichen und guten Herren etwas, jedoch sehr wenig Lohn)
Die ärmeren Dorfbewohner konnten sich meistens nicht satt essen.
Dorfverwaltung:
· Aufgaben nach der Auflösung des Fronthofdienstes übernahm das Dorf bzw. die dörfliche Oberschicht und die Vollbauern selbst (Folge: Herausbildung von Ämtern)
· Vorsteher: Schulze oder Schultheiß (vom Dorfherrn bestimmt; leitete Gemeindeversammlung)
· Vollbauern bestimmten Finanzen, Anbauordnung (Flurzwang), Verwaltung, ernannten Amtsträger (z.B.: Forstwart), erließen dörfliches Recht, kontrollierten Gemeinschaftseinrichtungen wählten Dorfgericht und sorgten für den Kirchenbau und die Dorfarmen
Gefahren im Dorf:
· Krankheiten (z.B.: Pest)
· Missernte (bedeutete Hunger über den ganzen Winter hinweg)
Diese Gefahren führten meistens ohne Ausnahme zum Tod
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