Geschichte der judentums
Die Geschichte der Juden
Die Geschichte des Judentums ist auch die Geschichte eines rast- und ruhelosen Volks, eine Geschichte voller Leid und Unterdrückung, Verfolgung und Vertreibung. Eine nachdenkliche, irreal anmutende Geschichte von den Abgründen der Menschheit, von Hass und Angst und Intoleranz. Fast wäre ihr Ende bereits besiegelt gewesen. Doch das Judentum hat Überlebt, hat sich beständig gewehrt gegen das Vergessen. Weil es nicht nur die Geschichte der Juden ist, sondern auch das Porträt einer unvollkommenen Art: dem Menschen.
Um 1900 v.
Chr. wanderte Abraham mit seiner Familie aus Ur im Zweistromland aus. Es war seine Berufung, in Palästina, ein neues Land zu finden und einen neuen Glauben zu gründen. Dort schuf er die hebräische Lebensweise ähnlich anderen Hirtenvölker dieser Zeit. Erstmals verehrte sein Stamm aber keine Götzen, sondern nur einen Gott. Gott schloss einen Bund mit Abraham, dass er und seine Nachkommen in Gegenwart Gottes leben und beschnitten werden sollen.
Im Gegenzug versprach Gott: „Dir und deinen Nachkommen gebe ich ganz Kanaan [das gelobte Land], das Land, in dem du als Fremder weilst, für immer zu eigen...“.
Abraham und seine Frau Sara hatten damals noch keine Kinder. Diese gebar dann noch im hohen Alter einen Sohn Namen Isaak.
Isaaks Frau gebar Zwillinge Esau und Jakob. Jakob erhielt von Gott den Namen Israel(„Kämpfer Gottes“).Deshalb wurden seine Nachkommen „Volk Israels“ genannt. Jakob hatte zwei Frauen, mit denen er zusammen 12 Kinder hatte (die 12 Stämme). Vom vierten Sohn, mit Namen Juda, leitet sich der Name Juden her.
Das Volk Abrahams lebte dort bis ins 17.
Jh. v.Chr. als es unter Jakob und Isaak nach Ägypten zog. Nach dem Sturz der dortigen Hyksoskönige gerieten sie in Knechtschaft und mussten unter den Pharaonen um die Erhaltung ihres Glaubens kämpfen. Es dauerte 250 Jahre bis Mose sie aus dieser Knechtschaft befreite.
Gott half seinem Volk auf dem Weg durch die Wüste. Er brachte sie zum Schilfmeer (heute Rotesmeer) und ließ Mose es Teilen. Die Israeliten kamen trocken auf die andere Seite, nur die Ägypter, die sie verfolgten Ertranken, mit allem was sie bei sich hatten, im Schilfmeer. Auf diesem Weg erneuerte Jahwe ,auf dem Berg Sinai den Bund mit seinem Volk und gab ihm die 10 Gebote als Richtmaß allen Handelns. Moses vereinigte die Tugenden eines Lehrers, Propheten, Führers und Generals in sich und gilt auch als Autor des Pentateuch, den ersten fünf Büchern der Bibel, wobei allerdings strittig ist, ob er die Bücher alle selbst geschrieben hat. Unter Mose und nach seinem Tode unter mehreren anderen religiösen Führern wanderte das Volk durch die Wüste.
Im 11. Jh. V.Chr. begannen sie nach einem König auszuschauen, obwohl ihnen Gott als König offenbart worden war. Der erste König, gesalbt durch den Propheten Samuel, war Saul.
Erst unter seinen Nachfolgern David und Samuel vergrößerte sich das Königreich Israel und es wurde z.B. der Tempel von Jerusalem gebaut, der mehr als 400 Jahre stand, bis König Nebukadnezar ihn zerstörte und die heiligen Geräte nach Babel verschleppte. Viele Juden wurden nach Babel verschleppt. Nach der Gefangenschaft bauten sie einen, mit dem alten verglichen, kümmerlichen Tempel. König Herodes begann den Tempel zu erneuern.
Er galt als das schönste Bauwerk der Welt, bis er 70 n.Ch. von Römern zerstört wurde. Ein Teil seines Fundamentes war die Klagemauer, die heute noch in Jerusalem steht und als Stätte der Pilgerfahrt, der Klage und des Gebetes betrachtet wird. Nach dem Tode Salomos ca. 922 v.
Chr. spaltete sich das Königreich. 10 der 12 Stämme bildeten das „neue“ Israel, welches wesentlich größer und reicher an Rohstoffen war als Juda, was durch die zwei anderen Stämme gebildet wurde. Israel näherte sich langsam der Götzenverehrung an und rückte ab von der alten Vision eines auf einem Bund mit Gott basierenden Gesetzes und einer göttlichen Herrschaft. Auch Israels Herrscher verfielen einem aufrührerischem Lebensstil. Juda hingegen lebte unter Davids Nachkommen ein ruhigeres Leben.
Israel war zu der Zeit ein reiches und mächtiges Land, in dem auch die Schriftpropheten lebten, die einen großen Teil der Bibel geschrieben haben.
Um 721 hörte Israel auf zu existieren, da es von Assyrien, welches es schon lange bedrohte besiegt wurde. Juda überlebte und durchlebte 621v.Chr. die größte jüdische Reform der Geschichte unter König Joschija anlässlich der Entdeckung des Bundesbuches 597 v.Chr.
wurde Juda erstmals von den Babyloniern angegriffen und 582 wurde das gesamte Land zerstört, woraufhin die Juden wieder ohne Heimat waren. Nachdem 538 v.Chr. Jerusalem von dem persischen König Kyros erobert wurde ließ er sie wieder zurückkehren. Unter Esra und Nehemia wurde wieder ein theokratischer (von Gott regierter) Staat geformt. Später wurden sie unter anderem von Mazedoniern bedroht und 198 v.
Chr. von Seleukiden kontrolliert, die viele Bräuche und Reichtum brachten. Die Juden rebellierten 164v.Chr. erfolgreich gegen ihre Unterdrücker und kamen, unter anderem unter Judas, wieder frei. Nachdem sie bis zum Jahre 63v.
Chr. ihre Grenzen erneut erweitert hatten, wurden sie unter römische Kontrolle gebracht. Unter den Römern wurde z.B. der Tempel Jerusalems erweitert und die Festung Masada gebaut, trotzdem wurden die Juden unterdrückt. Die Juden befreiten sich durch den Zelotenaufstand 66n.
Chr. für kurze Zeit bis die Römer 70-73 Jerusalem endgültig besiegten und jüdische nationale Unabhängigkeit beendeten. Ab diesem Zeitpunkt gab es zwar noch jüdische Gelehrtenschulen aber keinen Staat mehr.
Der Untergang ihres Staates, die Unterdrückung durch die Römer und die Wirtschaftliche Not brachte viele Juden dazu, in den ersten hundert Jahren unserer Zeitrechnung, Palästina zu verlassen und sich in alle Richtungen zu zerstreuen. Dieser Vorgang wird geschichtlich auch Diaspora (griechisch = Zerstreuung) genannt. Sie ließen sich in vielen Staaten der Erde nieder, ohne als Volk wirklich eine Heimat zu finden.
Oft wurden Juden wegen ihres Glaubens verfolgt, vertrieben und getötet. Erst nach dem größten Verbrechen am jüdischen Volk, bei dem im nationalsozialistischen Deutschland etwa 6 Millionen Juden in West - und Osteuropa in Massenvernichtungslagern ermordet wurden, gründeten die Juden 1948 den Staat Israel, der so war wie jeder andere Staat auch, mit politischen und wirtschaftlichen Problemen, militanter Außenpolitik und gespaltenem religiösem Bewusstsein.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland, ist eine Dachorganisation und Repräsentanz der jüdischen Gemeinden in Deutschland. Der Zentralrat wurde am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main als Dachorganisation der jüdischen Gemeinden und ihrer Landesverbände in der Bundesrepublik Deutschland gegründet. Er hat seinen Sitz seit dem 1.
April 1999 im Leo – Baeck –Haus in Berlin. Der Zentralrat der Juden vertritt die gemeinsamen Interessen der deutschen jüdischen Gemeinden gegenüber Staat und Öffentlichkeit, fördert das religiöse und das kulturelle jüdische Leben und setzt sich für die Erhaltung des geschichtlich – kulturellen jüdischen Erbes in Deutschland ein, seit 1956 vergibt er jährlich den Leo – Baeck – Preis. Mit dem Zentralrat verbunden sind die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V., die jüdische Wochenzeitung >>Allgemeine<<, der jüdische Pressedienst und die Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg.
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