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  Ist sachsen im 17./18. jhd ein absolutistischr staat? - belegarbeit

Ist Sachsen im 17./18. Jhd. ein absolutistischer Staat? 1. Was ist Absolutismus? Absolutismus war die vorherrschende Regierungsform im Europa des 17./18.

Jahrhunderts, nach der die ganze Epoche benannt wurde. Der absolute Monarch galt als über dem Recht, jedenfalls als über den Gesetzen stehend. Er vereinigte alle Staatstätigkeiten in sich: Gesetzgebung, Verwaltung, Rechtssprechung und die militärische Gewalt. Die Willensbildung war kein verfahrensmäßig begründeter Akt. Die Einholung und Beachtung von Rat stand im Belieben des Monarchen. Er hatte Eingriffsrechte sowohl gegenüber öffentlichen Einrichtungen, wie auch weiterhin gegenüber den Staatsbürgern.

Die Beamten und Offiziere waren durch einen persönlichen Treueid an den Monarchen gebunden und schuldeten ihm unbedingten Gehorsam. Legitimiert {1} wurde der Absolutismus durch die Souveränitätsthese (J. Bodin), sowie durch die auch nach absolutistischer Zeit noch aufrecht erhaltene Theorie vom Gottesgnadentum. Der Absolutismus entstand als Reaktion auf die Schrankenlosigkeit der Adels- und Ständeherrschaft; er bezweckte die straffere Zusammenfassung des Staates in Notzeiten und war Voraussetzung für die Entstehung der Nationalstaaten. Seine schärfste Ausprägung mit Gottesgnadentum, stehendem Heer und Merkantilismus (Staatswirtschaft) fand der Absolutismus unter Ludwig XlV. von Frankreich: "Des Königs Wille ist oberstes Gesetz", "Der Staat bin ich".

Der glänzende Hof von Versailles war das Vorbild für andere Fürstentümer, nachdem vorher schon Spanien unter Philipp ll. Einen Höhepunkt des Absolutismus erlebt hatte. Im 18. Jhd. milderten viele Fürsten den persönlichen Absolutismus zu einem aufgeklärtem Absolutismus, z.B.

Friedrich der Große in Preußen, Katharina von Russland. Überall wurde das Strafrecht humanisiert {2} (Folter abgeschafft), Schul- und Bildungswesen gehoben, religiöse Toleranz gefordert, aber keine Mitbestimmung der Untertanen im Staat zugelassen. Eine äußerliche Parallele scheint zwischen dem Absolutismus und den modernen Führerstaaten (Diktaturen) zu bestehen: Gemeinsam ist die Neigung zur gesetzliche Ungebundenheit des Regierenden. Doch sind nicht mehr die Souveränitätsthese und der Grundsatz des Gottesgnadentums die Legitimationsgrundlagen, sondern eine romantische Vorstellung über die "Verkörperung" des Volkes im Führer (so der Nationalsozialismus), über die "Objektivierung" des Volksgeistes im Sinne Hegels. In der Herrschaftstechnik zeigen sich auch neue Formen in der Akklamation {3} des Volkes und anderen psychologischen Mitteln. 2.

Regierung und Verwaltung 2.1. Sächsische Herrscher 1656 - 1680 Kurfürst Johann Georg ll. (*1613 - 1680) 1680 - 1691 Kurfürst Johann Georg lll. (*1647 - 1691) 1691 - 1694 Kurfürst Johann Georg lV. (*1668 - 1694) 1694 - 1733 Friedrich August l.

(der Starke) (*1670 - 1733) 1733 - 1763 Kurfürst Friedrich August ll. (der Gerechte) (*1669 - 1763) 2.2. Beamte und Gesetze Vor dem 17. Jhd: Die Gesetzgebung, Rechtssprechung und Verwaltung richtet sich stark nach dem Willen und der Macht der Regierenden. Für ganz Deutschland galt das sogenannte "Gemeinsame Recht".

Doch durch die "Federführung der italienischen Rechtsschulen unter dem Einfluss des römischen Rechts" zersplitterte das deutsche Reich. Im 17./18. Jhd.: Man wollte nun die Verhältnisse Sachsens ändern bzw. verbessern.

So wurden verschiedene Einrichtungen geschaffen: · Einsetzung eines Kammerpräsidenten in der Zentralverwaltung · Gründung des Bergrats - Kollegiums · Errichtung des geheimen Kriegsrats - Kollegium Doch das von den albertinischen Wettinern regierte Sachsen bildete verfassungs- und verwaltungsrechtlich noch keine Einheit. Es war von Kurfürst Moritz in fünf Kreise gegliedert worden. Diese waren selbstständige Standesherrschaften. Anfang des 18. Jhd. wurden weitere Behörden geschaffen: · Der Statthalter (da August oft in Polen war) · Das Generalrevisionskollegium, Auftrag: Abstellen der Missstände im Steuerwesen, Heranziehung eines pflichtbewussten und exakt arbeitenden Beamtentum · "Das Generalakzisekollegium als neue, nur dem Landesherrn verantwortliche oberste Steuerbehörde für die gegen den Willen der Landstände eingeführte, für Sachsen völlig neuartige indirekte Steuer · Das Geheime Kabinett als oberste Zentralbehörde des Landes mit je einem Departementminister für die auswärtigen, die inneren und die Militärangelegenheiten" (erste Behörde dieser Art in den deutschen Ländern: der König regierte nicht mehr mit und unter seinen Geheimen Räten, sondern verkündete aus seinem Kabinett seinen unumstößlichen Willen.

· Das Oberrechnungskollegium als zentrale Revisionsbehörde aller landesherrlichen Kassen · Das Generalkriegsgericht Ein weiterer wesentlicher Grundsatz für den Absolutismus ist die Berufung leitender Staatsbeamter aus anderen Staaten. Das betraf für Kursachsen: Hans Adam von Schöning, Anton Egon Fürst von Fürstenberg, Baron von Löwendal, Christpoh Heinrich Graf von Flemming, August Graf von Wackerbarth, Georg Graf von Werthern, Ernst Christpoh Graf von Manteuffel. Sachsen hatte auch eine geordnete, neuartige Staatsverwaltung: · Veröffentlichung der Gesetz, Verordnungen, Mandate und Landtagsabschiede in einem bis dahin unbekannten Gesetzbuch (= Codex Augusteus, Druck: seit 1724 in Leipzig) · Herausgabe eines Staatshandbuches in Gestalt des Hof- und Staatskalenders, erstmalig 1728 · Landesweite statistische Erfassung der Amtsregalien, Einkünfte und Nutzungen nach einem einheitlichen Schema · neue und exakte Landesvermessung · Gründung der ersten Staatsbank 1698 in Deutschland, Sitz: Leipzig · Errichtung einer Landeslotterie, 1715 · Einführung des Gregorianischen Kalenders, 1700 · Einführung schriftlicher Messrelationen, ab 1729 "An der Spitze des Kabinetts stand als erster Präsident der Oberhofmarschall Pflugk. Zum Kabinett gehörten weiter General Flemming als Minister für die Auswärtigen Angelegenheiten und der Obersteuer- und Akzise- Direktor Hoym für Inneres und Finanzen. Ohne Ministeramt war der Chef des Geheimen Kriegskollegiums im Kabinett vertreten. Später wurden Minister des Kabinetts zugleich zu Direktoren des Geheimen Rates und zu Kanzlern der Landesregierung ernannt, so dass im Kabinett die Leiter aller zentralen Kollegien als Minister- Konferenz vereint waren.


[...] Zur Beratung wichtiger ressortübergreifender {4} Fragen entstand erneut eine Minister- Konferenz, die teils mit, teils ohne Landesherrn tagte." Daran haben manchmal auch die Konferenz- Minister des seit Beginn des Jahrhunderts Geheimes Konsilium genannten Geheimen Rates teilgenommen. Das Kabinett hatte sich als wichtigste Behörde des sächsischen Staates durchgesetzt.

Die Minister, oder auch Staatssekretäre, trugen die Entscheidungsfragen aller Fachkollegien dem Landesherrn vor. Aber auch August der Starke hat Behörden gegründet, die für die Entwicklung Sachsens wichtig waren: · Kommerzkollegium (siehe 3.3.) · Kollegium für Erhebung der Generalkonsumtionsakzise · Oberrechenkammer zur Rechnungsprüfung Dann nach August gegründete Kollegien: · Geheimes Finanzkollegiums, zuständig für Kammer-, Berg-, Akzise- {5} und Kommerziensachen; förderte Wirtschafts- und Finanzverwaltung im Sinne des aufgeklärten Absolutismus 3. Wirtschaft in Sachsen 3.1.

Manufakturwesen Im 17./18. Jhd. war der Bergbau in Sachsen weit verbreitet. Der Bergbau und die Manufakturen zusammen stellten Kursachsen an die Spitze manufakturkapitalistischer Länder Europas im 18. Jhd.

. "Die Manufakturen verarbeiteten Produkte des Bergbaus, wie Silber, Blei, Kobalt, Wismut, Zinn, Kupfer und Eisen; ferner der Land- und Forstwirtschaft, wie Wolle, Flachs, Hanf, Hopfen, Leder und anderes." Die kräftigste Entwicklung gab es in der Textilindustrie, wo Schafwolle, Leinwand, Seide, Baumwolle und Kattune verarbeitet wurden. Förderungen vom Staat erhielt das Manufakturwesen in der Herstellung von Luxusgütern und militärischen Ausrüstungen, z.B. die Meissner Porzellanmanufaktur, die Glas- und Spiegelherstellung und die Gewehrproduktion.

Weiterhin wurde produziert: Tuche (mit solider Qualität), Gold- und Silbergespinste (Leonische Waren), Damast, Blaufarben und Tapeten. Im Augusteischen Zeitalter lag der Höhepunkt der Manufakturen, denn es wurden 30 zensierte Manufakturen in dieser Zeit gegründet, in Städten, sowie in Dörfern. Doch viele waren nur kurzlebig. Wirtschaftliche Krisensituationen, Rohstoff- und Geldmangel, wechselnde Modeerscheinungen, Fehler in der Leitung, Willkürmaßnahmen des Staates oder des Fürsten selbst ließen die einen vergehen und neue entstehen. Vorteile: "Steigerung der Arbeitsproduktivität durch effektivere Organisation der Produktion; Arbeitsteilung; Anwendung von technischen Neuerungen; Entwicklung von Spezialwerkzeugen; Ausnutzungen von Erfindungen trugen dazu bei, dass durch sie auch immer mehr Massenbedarfsgüter hergestellt werden konnten." Nachteile: "einseitige Beanspruchung der Arbeiter; rücksichtslose Ausnutzung der Frauen- und Kinderarbeit; Sinken des Wertes der Arbeitskraft" Die Mehrheit der Arbeiter (landlose Bauern, Landarbeiter, Tagelöhner) besaß keine feudalen Bindungen und verfügte über die persönliche Freiheit, den Arbeits- und Wohnort zu wechseln.

Die Arbeitszeit betrug zwischen zwölf und vierzehn Stunden täglich. "Zeit- und Stücklöhne blieben gering", so dass unverheiratete Arbeiter meist mit vielen anderen in primitiven Dachkammern hausten. Die Ernährung war einseitig (sie bestand fast nur aus Brot, Brei, Hülsenfrüchten, Milchprodukten und Ziegenfleisch). Im Stubenofen wurde gekocht und gegessen wurde gemeinsam aus der Schüssel. Unter den Gründern und Mitinhabern der Manufakturen befanden sich, manchmal neben August dem Starken auch Adlige. Doch die meisten waren Bürger.

3.2. Handel und Verkehr August der Starke vertrat, wie viele Herrscher aus dieser Zeit, die Ansicht, dass ein Staat nur dann reich ist, wenn er eine aktive Handelsbilanz aufweisen kann. Deswegen wollte er den Import bremsen und den Export fördern. Daher gründete er viele Manufakturen. "Mit der Eigenproduktion wuchs die Bedeutung des Handelns und seines Zentrums Leipzig.

Die Leipziger Messe lief der Messe in Frankfurt am Main endgültig den Rang ab. Bisher hatten die Leipziger Kaufleute vor allem am Zwischenhandel verdient. Von nun an spielte der Exporthandel mit Landesprodukten eine ebenso große Rolle wie die Vermittlung des Warenaustausches zwischen Ost und West." Die Leipziger Kaufleute gehörten zu den wenigen Sachsen, die mit der Polenpolitik ihres Herrschers (August der Starke) ohne Einschränkung einverstanden waren, denn der Handel mit Polen brachte sogar doppelten Gewinn: die sächsischen Manufakturerzeugnisse fanden auf den polnischen Märkten reißenden Absatz, und auch der Profit aus dem Weiterverkauf der importierten Rohstoffe, welche die sächsische Wirtschaft dringend benötigte, konnte sich sehen lassen. Nach dem Nordischen Krieg waren die Straßen von Sachsen so schlecht, dass sie die Entwicklung sogar behinderten. Die Verkehrswege waren einfach zu eng.

Dafür aber fehlte das Geld. So mussten die Bürger und verschiedene Ämter das nötige Geld durch Steuern aufbringen. So konnte das komplette Straßennetz verbessert werden. Preußen befürchtete nun, dass, wenn Sachsen immer stärker wird, Preußen verliert und untergeht. Also wurden alle Zölle, die vor Sachsen gezahlt werden mussten, erhöht, sodass sich der Handel mit Sachsen nicht mehr lohnte. Friedrich Wilhelm l.

wollte die wirtschaftliche Macht Sachsens wenn nötig sogar mit Waffengewalt zerstören. Also schlug August Verhandlungen vor - und Fr. Wilhelm l. willigte ein, weil die Auswirkungen des Wirtschaftskrieges sein Aufrüstungsprogramm gefährdeten. Nach einigen weiteren Auseinandersetzungen gewann Preußen schließlich doch noch, denn Sachsen konnte nicht mehr so viele Dinge herstellen, wie die ständig wachsende Armee brauchte. 3.

3. Eingriffe des Staates Der Staat förderte am meisten die Herstellung von Luxusgütern und militärischen Ausrüstungen. Die staatliche Unterstützung von Manufakturen war Bestandteil territorial-staatlicher merkantilistischer Wirtschaftspolitik, wie auch die Zeitgenossen bereits deutlich erkannten. Sie kamen zu dem Schluss, dass der Staat immer mehr Manufakturen anlegen will, damit gar kein Geld mehr aus dem Staat rauskommt. Wirtschaftliche Krisensituationen, Rohstoff- und Geldmangel, wechselnde Modeerscheinungen, Fehler in der Leitung, Willkürmaßnahmen des Staates oder der Fürsten ließen neue Manufakturen entstehen oder vergehen. Das Kommerzkollegium (schon erwähnt in 2.

2.) wurde von August der Starke gegründet. Es kümmerte sich als eine beratende Instanz {6} um die Förderung von Manufakturen, Handel und Gewerbe und damit progressiver {7} ökonomischer Potenzen. 4. Außenpolitik 4.1.

stehendes Heer Der sächsischre Kurfürst Johann Georg l. beschloss im Jahre 1613 eine Defensionsordnung, d.h. dass alle Grundbesitzer Kriegspflicht hatten. "Danach setzte sich die Armee aus zwei Regimentern {8} schwerer Reiter, zwei Regimenten Infanterie und aus Arbeitstruppen zusammen. Eine Artillerietruppe mit 17 Geschützen vervollständigte diese Streitmacht.

" Doch dies war immer noch kein stehendes Heer. Im Dreißigjährigen Krieg wurden viele Teile Sachsens vollständig verwüstet. Daher schuf Kurfürst Johann Georg lll. 1682 ein stehendes Heer. Doch der Staat war sehr arm. Deswegen konnten die Bürger die Kosten kaum aufbringen.

Also blieb es fast beim Alten. Die Größe des Heeres betrug etwa 20000 Mann. Doch unter Umständen auch mehr. 4.2. Kriegspolitik Es gibt kaum einen anderen Staat, der von so vielen Kriegen heimgesucht wurde, wie Sachsen.

Man kann sagen, dass Sachsen das klassische Schlachtfeld Deutschlands war. Einige Kriege: · Die 1631 bei Breitenfeld, Gustav Adolf von Schweden schlug General Tilly · 1632 bei Lützen, Herzog Bernhard von Sachsen - Weimar schlug Wallenstein · im zweiten Nordischen Krieg (1700 - 1721) war Sachsen Schlachtfeld · Karl Xll. Von Schweden griff Russland, Dänemark und Polen (König: August der Starke von Sachsen) und Sachsen an, er gewann · 1706 kämpfte Sachsen unter kaiserlichem Oberbefehl im Spanischen Erbfolgekrieg (1704 - 1714) · 1745 schlug Friedrich ll. Sachsen im zweiten Schlesischen Krieg · 1760 Schlacht von Torgau Ergebnis: Es bestätigt sich, dass Sachsen "zwar reich an Waffenruhm, aber arm an glänzenden Erfolgen" gewesen ist. "Die sächsische Armee war eine Armee, die es zu kämpfen verstand. Dass sie trotz mancher Höhepunkte nicht im historischen Scheinwerferlicht steht, ist wohl darauf zurückzuführen, dass sie letzten Endes mehr als andere Armeen Opfer der jeweiligen politischen Konstellationen {9} war.

" 5. Kunst und Kultur 5.1. Religion Seit Luther: Ganz Sachsen ist evangelisch Mit der seit etwa 1559 eingesetzten Gegenreformation der römisch - katholischen Kirche konnten viele Länder rekatholisiert werden. Nur bei Sachsen blieb das erfolglos. "Selbst der Erwerb der Lausitzen im Jahre 1635, die beachtliche Reste des Katholizismus aufwies, führte zu keiner Änderung des Bekenntnisstandes.

Nur Herzog Christian August aus der Nebenlinie Sachsen - Zeitz, der spätere sogenannte "Kardinal von Sachsen" trat 1689 zum Katholizismus über." Er überredete August den Starken, das selbe auch zu tun. August der Starke willigt ein - er hätte sonst auch nie König von Polen werden können. Die Folge davon war, dass der ganze Hof katholisch wurde. Doch die Katholiken waren trotzdem immer noch eine Minderheit in Sachsen. Immer wenn es brannte, oder sonstige Verbrechen geschahen wurden die Katholiken dafür verantwortlich gemacht.

Aber immerhin gab es Religionsfreiheit. 5.2. Kunst "Während die Zäsur {10} sich vor allem auf die Bautätigkeit auswirkte, ist jedoch auf einem anderen Gebiet der sächsischen Kunst eine Kontinuität {11} zu beobachten. Es sind drei Bildhauerfamilien an der Elbe, die den Übergang zum Barock vorbereiteten und vollzogen. [.

..] Johann Heinrich widmete sein Lebenswerk kompromisslos der Schöpfung des sächsischen Frühbarock. Vom abstrakten Knorpelwerk zum üppigen Früchte- und Blumengerank und der großförmigen Tuchdekoration, von der hier kantigen, da ovalen Schrifttafel zum weitgespannten bewegten Inschrifttuch: das sind die neuen von der flämischen Kunst angeregten Elemente. Vor allem aber führte der Weg von der meist kleinen Figur zur großen, von der in der Architektur befreiten Großplastik." Die Freitreppe am Schloss von Troja bei Prag mit einem Figurenprogramm, an dem sich sein barockes Temperament voll entfalten konnte, dem Kampf der Titanen, ist die größte Schöpfung von George Heermann.

Die obersächsische Plastik erhielt die Bestätigung ihres Charakters von den aus Böhmen herübergewanderten und danach in Dresden ansässigen Brüdern Jeremias und Conrad Max Süßner. Die Wege der Familien trafen sich in Dresden, dem Zentrum der sächsischen Kunst, und sie wurden die Wegbereiter einer neuen Generation, die Dresdens kulturellen Aufstieg zur europäischen Großstadt tragen sollte, welcher mit dem Regierungsantritt Augusts des Starken begann. Er gestaltete seine Residenz zu einer glanzvollen Feststadt. Daraufhin kamen viele namenhafte Architekten nach Dresden. Ihnen verdanken wir z.B.

Pöppelmanns Zwinger, Chiaveris Hofkirche, Knöffels Rokoko-Paläste entlang des Elbufers und die Gebäudekomplexe des Premierministers Brühl. Symbol für Dresdens Festarchitektur ist der Zwinger, eine beispiellose Symbiose {12} aus Architektur und Skulptur. "Die Kunst und die vielen davon abgeleiteten Produkte gehobener Lebensform und fürstlicher Prachtentfaltung förderten einen ganz wichtigen Motor des Absolutismus, den Merkantilismus. Das Sammeln von Kunst und Kunsthandwerk wurde eine typisch adelige Tätigkeit, Mäzenatentum {13} gehörte zur höfischen Kultur." Auch wichtig für Kunst und Merkantilismus ist die Porzellankunst. Das künstlerische Schaffen Sachsens geriet in der Mitte des 18.

Jahrhunderts, nach dem 30 -jährigem Krieg, in eine schwere Krise. Danach wurde der Klassizismus erfunden. Dieser wurde an den Akademien gelehrt. 5.3. Bildung Da es ab 1630 für Sachsen schreckliche Kriegsjahre gab, kümmerte sich keiner um die Wissenschaft bzw.

Bildung. "Aber die folgenden Friedenszeiten mit einem langsamen Wiederaufbau brachten eine neue Blüte, die dadurch begünstigt wurde, dass Leipzig der Mittelpunkt eines Welthandelverkehrs und die Stadt des Buches wurde und der Kurstaat durch die Tatkraft Augusts des Starken sich zu einer Großmacht entwickelte." Das am meisten geförderte Fach der Universitäten war Geschichte. Aber auch die neueren Sprachen, das Staats- und Völkerrecht und die Naturwissenschaften wurden aufgenommen. Johann Friedrich Christ pflegte als einer der ersten Gelehrten die Kunstgeschichte. Er wurde aber auch als Altphilologe und Bibliothekar eine der Leuchten der niedersächsischen Universität.

Doch das Volksschulwesen war noch nicht so geschult. Das vorhandene Bestreben nach Bildung in weiten Schichten des Volkes konnte organisatorisch noch nicht befriedigt werden. 6. Das Leben am Hof 6.1. Bauten Für die Gestaltung des Schlosses von August dem Starken gab nicht, wie vielleicht vermutet, Versailles den Ausschlag, sondern Venedig.

Er versuchte, sowohl in der Anordnung der Räume als auch in der Ausgestaltung von Thronsaal und Schlafzimmer, seine absolutistische Herrschaft zu zeigen. "Seine persönlichen Kunstleidenschaften paarten sich mit der zeitgemäßen öffentlichen Zurschaustellung der Kostbarkeiten, besonders im Grünen Gewölbe und im Porzellanzimmer. Viele Gedanken, Ideen, Skizzen, Entwürfe und Pläne zeigen nicht allein flüchtige Eingebungen, sondern beweisen auch sorgfältige Überlegungen mit Sachverstand, den August durch das Studium vieler Bücher über Baukunst und Architektur fortbildete und in Gesprächen mit Männern vom Fach vertiefte." Weitere Gebäude/ Bauwerke: Zwinger, Goldener Reiter, Stallhof, Semperoper (*Abb. 2). Es gab ein Oberbauamt mit vielen Fachkräften, die für den Bau verantwortlich waren.

"Planungen und Ausführungen bestimmter Objekte wurden mit dem Kurfürst persönlich besprochen." Besondere Architekten: Wackerbarth, Pöppelmann, Karcher, Longuelune, de Bodt Das Grüne Gewölbe: Es hat diesen Namen, weil das Hauptzimmer ursprünglich mal grün gestrichen worden war. Es gab folgende acht Räume: · Grünes Zimmer · Bronzezimmer, wo die Reiterstatuetten aus Bronze und die Brustbilder aus vergoldetem Kupfer waren · Getäfeltes Elfenbeinzimmer · Emaillenzimmer · Silberzimmer, wo Geschirr aus Gold und vergoldetem Silber aufbewahrt wurde · Pretiosensaal, der in Gold und Spiegelglas erstrahlte, um die Wirkung der Kunstwerke durch Spiegelungen zu verdoppeln oder vervielfachen · Wappenzimmer · Juwelenzimmer mit dem Schmuck Augusts (*Abb. 1) (Einzelschmuckstücke und Orden, kostbare Waffen) Dieses Zimmer wurde auch Politikum 6.2. Feste Im Februar 1965 fanden, unter der Herrschaft von August, der erste Karneval statt.

"Der Götterfestzug Als Götterbote, also als Merkur, erschien August der Starke. Man konnte sich auch beim Damenringrennen vergnügen. Dabei wurden die in kostbar geschmückten Wagen sitzenden Hofdamen von Höflingen kutschiert. So entstanden wie bei einem Pferdeballett verschiedene Figuren. Dann musste einer von ihnen mit Lanzen nach Ringen stechen. Zu dieser Zeit war das Vergnügen für den Fürsten noch ausschlaggebend.

Weitere Feste: · Quadrille · Wirttschafft · Ballet von Dames · mehrere Redouten Ab 1697 wurde auch der Tag gefeiert, als August der Starke König von Polen wurde. Er wurde mit kirchlichen Feierlichkeiten und Kanonenschüssen am Dresdener Hof gefeiert. "In den folgenden Jahren kümmerte sich August immer intensiver um die Gestaltung seiner Hoffeste." Im Mai/ Juni 1709 zeigte sich, beim Besuch des Dänenkönigs Friedrich lV. in Dresden, zeigte sich ein Wechselspiel zwischen Politik und Festlichkeit. August schuf dafür ein Festprogramm, "das sowohl die Tradition bemühte als auch Optimismus für günstige Unternehmungen stimulieren sollte.

" Mit Jagden, Schießen, Bauernwirtschaften und mit verschiedenen Höhepunkten, wie z.B. das Damenrennen und ein großes und prachtvolles Feuerwerk, gelang es ihm, die Bewunderung des Dänen zu erlangen. Öfter wurden auch Vorwürfe gegen August geäußert, wegen seiner verschiedenen und häufigen Feste bzw. der Verschwendung von Geld und Gut. Dies sagten nicht nur Menschen aus dieser Zeit, sondern auch aus nachfolgenden Generationen.

"Doch Pracht und Luxus - nicht nur in Festen verkörpert - waren Bestandteil absolutistischer Politik." So, wie der preußische Herrscher Wilhelm l. - der Soldatenkönig - alles Geld ins Heer steckte, steckte August der Starke seine Mittel in den Hof, die Feste, die Bauten und die Sammlungen. "Der Kürfürst entwickelte die kürsächsische Festtradition weiter und schuf hier persönliche Akzente und Elemente, die im engsten Zusammenhang mit seinen jeweiligen Zwecken und Zielen absolutistischer Politik standen. Er wendete dafür große finanzielle und materielle Mittel zielgerichtet auf." Seine Absicht dabei war, feudale Kultur und Lebensweise zu einem Höhepunkt zu führen.

Dabei war der sächsische Hof der prächtigste (*Abb. 2) Die Kosten für die Hoffeste betrugen etwa 25.000 Taler. 4.587 Taler und 17 Groschen wurden für die Maskeraden und angemessene Kleidung gebraucht und eine Summe von 79.750 Talern wurde für das Orchester und die Tänzer gebraucht.

Worterklärung {1} legitimiert = gestärkt {2} humanisiert = zivilisiert {3} Akklamation = Zuruf, Beifall {4} Ressort = Geschäfts-, Amtsbereich {5} Akzise = Verbrauchssteuer, Zoll {6} Instanz = zuständige Stelle bei Behörden oder Gerichten {7} progressiv = stufenweise fortschreitend {8} Regiment = größere Truppeneinheit, Regierung {9} Konstellation = Zusammentreffen von Umständen {10} Zäsur = Einschnitt in eine Entwicklung {11} Kontinuität = lückenloser Zusammenhang, Stetigkeit, Fortdauer {12} Symbiose = "Zusammenleben" ungleicher Lebewesen zu gegenseitigem Nutzen {13} Mäzen = Kunstfreund, freigebiger Gönner Quellenangabe 1.: Enzyklopädische Bibliothek - Das Wissen der Welt 2.: Titel: SACHSEN - Historische Landeskunde Autor: Hermann Heckmann Verlag: Weidlich Erscheinungsjahr: 3. Auflage, 1991 3.1. / 3.

3.: Titel: August der Starke und Kursachsen Autor: Karl Czok Verlag: Köhler & Amelang Leipzig Erscheinungsjahr: 2. Auflage 1988 3.2.: Titel: August der Starke Verlag: Verlag Neues Leben Erscheinungsjahr: 1986 4.1.

/ 4.2.: Titel: SACHSEN - Historische Landeskunde Autor: Hermann Heckmann Verlag: Weidlich Erscheinungsjahr: 3. Auflage, 1991 5.: Titel: SACHSEN - Historische Landeskunde Autor: Hermann Heckmann Verlag: Weidlich Erscheinungsjahr: 3. Auflage, 1991 6.

: Titel: Am Hofe Augusts des Starken Autor: Karl Czok Verlag: Leipzig Erscheinungsjahr: 1. Auflage, 1989 Zitatennachweis 2.: Titel: SACHSEN- Historische Landeskunde Autor: Hermann Heckmann Seite: 110 3.: Titel: August der Starke und Kursachsen Autor: Karl Czok Seite: 129 - 131 4.: Titel: SACHSEN - Historische Landekunde Autor: Hermann Heckmann Seite: 32/33/36 5.1.

: Titel: SACHSEN - Historische Landeskunde Autor: Hermann Heckmann Seite: 132 5.2.: Titel: SACHSEN - Historische Landeskunde Autor: Hermann Heckmann Seite: 153 5.3.: Titel: SACHSEN - Historische Landeskunde Autor: Hermann Heckmann Seite: 142 6.1.

: Titel: Am Hofe Augusts des Starken Autor: Karl Czok Seite: 113, 118 6.2.: Titel: Am Hofe Augusts des Starken Autor: Karl Czok Seite: 91, 92, 93 7. Schlussfolgerung Sachsen war im 17./ 18. Jahrhundert auf jeden Fall ein absolutistischer Staat, denn, wenn auch aufgeklärt absolutistisch, denn: · Es wurde mit Beamten gearbeitet.

· Die Gesetze waren festgeschrieben. · Manufakturen waren viele vorhanden. · Handel und Verkehr blühten · Der Staat allein hatte die Macht (=Monarchie) · Es existierte ein stehendes Heer · Kriegspolitik gab es auch · Es herrschte Religionsfreiheit · Kunst und Bildung wurden gefördert · Der Hof des Regierenden war prachtvoll ausgestattet · Die Regierenden haben ihrem Prunk durch Feste nach außen hin gezeigt Bildanhang

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