Karl der große
Karl der Große
Karl wird Alleinherrscher (771)
vermutlich geboren am 02.04.742/43 oder 748 (sein Geburtsjahr ist umstritten)
Sohn von König Pippin (Pippin III., der Jüngere, 714/15-768)
Nach dem Tod seines Vaters 768 wurde er, - er war 26 - zusammen mit seinem Bruder Karlmann, fränkischer König. (Sie teilten sich die Herrschaft)
Nach dem Tod seines mitregierenden Bruders Karlmann wurde er ab 771 Alleinherrscher.
Zu dieser Zeit war Europa in Aufruhr und der Bestand des Frankenreiches schien bedroht.
►Karl war zu einer Neuordnung der Verhältnisse in Westeuropa entschlossen
Unterwerfung der Langobarden (774)
Karl der Große erobert und zerstört das Langobardenreich in Nord- und Mittelitalien (bestand seit 568) nachdem die Franken Pavia erobert hatten.
Karl setzte den letzten Langobardenkönig Desiderius ab (er wird in ein fränkisches Kloster gesteckt), dessen Tochter er zuvor geheiratet, bald darauf aber verstoßen hatte.
Karl lässt sich zum König der Langobarden mit der berühmten langobardischen Eisenkrone krönen.
Kriegszüge gegen die Mauren (778)
Weit geringeren Erfolg zeitigte ein Kriegszug nach Spanien im Jahr 778:
Karl der Große belagerte ohne Erfolg die muslimische Stadt Zaragoza. (Versuch von Rückeroberung und Rechristianisierung von Spanien)
Wegen der Nachricht vom Sachsenaufstand brach er die Belagerung ab
Auf dem Rückzug plünderte er aber das christliche Pamplona.
Die Basken (die vermeintlichen "Heiden") verfolgten seine Nachhut und vernichteten sie.
(Dieses Ereignis wurde im 11. Jahrhundert im berühmten Rolandslied wieder aufgegriffen)
Die Beziehungen zur arabischen Welt scheinen trotz der Feldzüge nicht generell schlecht gewesen zu sein (angeblich schenkte der Kalif von Bagdad, Harun al-Rashid, Karl den ersten in der überlieferten Geschichte nördlich der Alpen gesichteten Elefanten namens Abul-Abbas - es war ein asiatischer Elefant)
Karl der Große als Reformer: Neuordnung des Reiches im Innern
Karl ordnete mit teilweise tief greifenden Reformen das Frankreich auch im Innern neu:
schaffte Stammesherzogtümer ab (die rechtliche Eigenständigkeit der Stämme wurde gewahrt)
ordnete die Aufzeichnung der Stammesrechte an
Karl wollte die Reichsverwaltung vereinheitlichen und übertrug sie im Wesentlichen einem Dienstadel
Unter diesen Grafen, die im königlichen Auftrag handelten (Grafenbann), erlangten die Markgrafen besondere Bedeutung: Sie waren die Regenten in den neu geschaffenen Grenzmarken und hatten weitreichende Sonderrechte, etwa als Militärbefehlshaber oder auch als Gerichtsherren.
Die Landgrafen mussten Wehrpflichtige stellen
Die Übertragung von Ämtern an die führenden Adelsfamilien sicherte deren Loyalität und begründete eine neue Reichsaristokratie
Die Aristokratie: Staatsform, in der der Adel die Macht ausübt
Die Grafschaftsverfassung wurde zum wichtigsten Instrument zur Wahrung der Einheit des Reiches (obwohl es an den unterschiedlichen Traditionen
Mit den Kapitularien wurde zudem eine weitgehend einheitliche Gesetzgebung geschaffen, das Gerichtswesen und die Rechtsprechung reformiert (u.a. Einführung von Rügezeugen und von Schöffen)
Die Regierbarkeit von Karls Riesenreich sollten vor allem sogenannte Königsboten, die missi dominici, sichern (ein weltlicher und ein geistlicher Vertreter wurden meist paarweise entsandt)
sie sollten Anweisungen und Erlasse des Königs und Kaisers durchsetzen
sie konnten in einem zugeteilten Bezirk gfs. auch unmittelbare Reichsgewalt ausüben
Eine herausragende Rolle bei der Neuordnung und Festigung im Innern spielte die Kirche:
es wurden zahlreiche neue Bistümer gegründet, wobei sich Karl das Recht vorbehielt, die Bischöfe selbst zu ernennen
durch umfangreiche Schenkungen, die Bekräftigung des Zehntgebots und durch Reformen machte Karl der Große die Kirche zum wahrscheinlich wichtigsten Band der Einheit seines Reiches
Außerdem wurde das gänzlich uneinheitliche Geldwesen wurde reformiert:
Die Goldbindung des Geldes wurde aufgegeben
der Silberdenar wurde als reichsweit geltende verbindliche Währung eingeführt
Heiligensprechung:
Auf Betreiben Kaiser Friedrich Barbarossas wurde Karl 1165 durch den Erzbischof von Köln, unter Billigung des Gegenpapstes Paschalis III.
, heilig gesprochen. Diese Heiligsprechung wurde von Papst Alexander III. aber abgelehnt, so dass sein Gedenktag nie offiziell anerkannt wurde. Seit 1176 wird die Verehrung allerdings von der katholischen Kirche geduldet.
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