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  Martin luther

Martin Luther und die Reformation                 "Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helf mir! Amen."   Gliederung   1.) Einleitung 2.) Legenden um Martin Luther      2.1 Luther in Worms      2.

2 Der Wurf mit dem Tintenfass 3.) Lebenslauf (wesentliche Fakten im Überblick): Martin Luther 4.) Die Reformation      4.1 Die Verhältnisse vor der Reformation   4.1.1 Der Ablasshandel   4.

1.2 Abendländisches Schisma      4.2 Ursachen der Reformation           4.3 Die Reformation in verschiedenen Ländern            4.3.1 In Frankreich            4.

3.2 In Deutschland            4.3.3 In Skandinavien            4.3.4 In der Schweiz                        4.

3.5 In England      4.4 Der Thesenanschlag an die Schlosskirche zu Wittenberg 4.5     Die Folgen der Reformation 5.) Zusammenfassung 6.) Quellenverzeichnis                                             1.

)Einleitung   Im Folgenden möchte ich über die Reformation innerhalb der katholischen Kirche im Mittelalter sprechen. Ich möchte näher darauf eingehen, welche Umstände letztendlich dazu führten, welche Personen beteiligt waren und vor allem auf den eigentlichen Auslöser, nämlich den Thesenanschlag Martin Luthers an die Schlosskirche zu Wittenberg. Weiterhin habe ich die Verhältnisse während der Reformation in verschiedenen Ländern betrachtet und näher beleuchtet. Der Thesenanschlag hatte nämlich nicht nur Auswirkungen auf Deutschland, sondern auch auf andere europäische Länder und insbesondere auf die innere Struktur der katholischen Kirche.     2.) Legenden um Martin Luther   Eine so heiß diskutierte Person wie Martin Luther bildet natürlich einen idealen Nährboden für die Entstehung von Anekdoten und Legenden.

Des weiteren lebte Luther in einer Zeit, in der der Glaube an Hexen und den Teufel, an übernatürliche Ereignisse und das baldige Ende der Welt weit im Volk verbreitet war. Der Wahrheitsgehalt dieser Legenden ist zwar eher gering, aber der Unterhaltungswert dagegen nicht. Und außerdem ist in fast jeder Legende ein Körnchen Wahrheit enthalten. Deshalb möchte ich im Folgenden auf zwei dieser Sagen genauer eingehen:   2.1 Luther in Worms Ein Zitat Luthers auf dem Reichstag zu Worms lautet: "Hier stehe ich!" Mit einem Triumphzug zieht Luther in Worms ein. Der Kaiser und die Kirche erwarten auf dem Reichstag jedoch den Widerruf seiner Thesen von Luther.

Die Bücher Luthers werden auf einen Tisch gelegt. Nun wird Luther die Frage gestellt, ob er etwas aus diesen Schriften widerrufen möchte. Daraufhin bittet Luther um ein wenig Bedenkzeit. Danach lehnt er jedoch mit der berühmt gewordenen Rede den Widerruf ab: "Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde; denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, daß sie öfter geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!" (Zitat von der Internetseite www.

luther.de; im Quellenverzeichnis angegeben)                         Es ist jedoch Legende, dass Luther die berühmt gewordenen      M. Luther  Worte "Hier stehe ich und kann nicht anders! Gott helfe mir, Amen!" am Ende seiner Rede hinzugefügt hat. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde es im Nachhinein nur hinzugefügt, um die Geschichte interessanter zu machen und sie als "Pressesensation" darzustellen.   2.2 Der Wurf mit dem Tintenfass Diese Legende berichtet, dass Luther seit seiner Kindheit von bösen Geistern, Dämonen und Teufeln belästigt wurde.

Auch in späteren Zeiten berichtet Luther recht häufig noch von solchen Ereignissen. Vor allem während des Aufenthaltes auf der Wartburg. In der Einsamkeit der Wartburg nahmen die Ängste vor solchen Angriffen stark zu. Luther begründete sie jedoch mit seinen Depressionen und Stimmungsschwankungen. Die Begründung für die ständige Angst vor dem Satan kann in der spätmittelalterlichen Religiösität im Elternhaus und während der Ausbildung gesehen werden. Gegen die ständigen Belästigungen wehrte sich Luther durch Gebet, durch "fröhliches Singen" oder den sogenannten "Wurf mit dem Tintenfass": Luther soll nachts durch den Satan geweckt worden sein.


Mit einem furchtlosen Wurf mit dem Tintenfass habe er sich daraufhin gegen den Teufel verteidigt. Sogar Luther selbst berichtet, dass er auf der Wartburg vom Teufel belästigt worden sei. Seine Aussage aber, er habe "den Teufel mit Tinte vertrieben", wird heute jedoch eher auf Luthers Bibelübersetzung bezogen, als auf die nächtlichen Kämpfe auf der Wartburg. Man konnte im letzten Jahrhundert sogar noch einen Tintenfleck in der Lutherstube auf der Wartburg sehen. Dieses Beweismittel scheidet jedoch aus, weil es reichlich Berichte gibt, nach denen der Fleck in den letzten Jahrhunderten oftmals nachgebessert, neu angebracht und nachgefärbt worden ist.     3.

) Lebenslauf (wesentliche Fakten im Überblick): Martin Luther    Kurzbiographie: Ø      1483 (10.11.) Geburt in Eisleben Ø      1505 Mönch in Erfurt Ø      1512 Doktor der Theologie in Wittenberg Ø     1517 Thesenanschlag Ø     1521 Ächtung und Flucht auf die Wartburg Ø      1522 Rückkehr nach Wittenberg Ø      1525 Heirat mit Katharina von Bora Ø      1534 Herausgabe der Bibel in deutscher Übersetzung Ø      1546 (18.2.) Tod in Eisleben   Martin Luther, geboren am 10. November 1483 in Eisleben, war der zweite Sohn des Bergmanns und späteren kleinen Bergbauunternehmers Hans Luther und seiner Frau Margarete, geborene Lindemann.

Im Jahre 1484 siedelte die Familie nach Mansfeld über. Dort hatte Hans Luther die Gelegenheit erhalten, ein Hüttenwerk zu pachten. In Mansfeld besuchte Luther ab 1488 die dortige Schule, später die Schule in Magdeburg (1497/1498) und Eisenach (1498). Aus der neuen Betätigung des Vaters in Mansfeld resultierte ein gewisser Wohlstand, der es dem Schüler Martin Luther ermöglichte, eine gute Schulausbildung zu absolvieren. In der Domschule St. Georg erwarb Luther innerhalb von 3 Jahren ausgezeichnete Lateinkenntnisse.

Im April 1501 begann er das Studium an der Universität Erfurt, erwarb dort 1505 den Magistergrad. Danach schrieb er sich an der juristischen Fakultät der Universität ein. Er verblieb dort jedoch nur zwei  Monate, da er nach einem Gewitter mit Blitzeinschlag das Gelübde ablegte, Mönch zu werden. Daraufhin trat er 1505 ins Erfurter Augustiner-Eremitenklosterein. In diesem Kloster wurde besonderer Wert auf asketische (enthaltsame) Lebensführung und das Bibelstudium gelegt. Im Jahre 1506 legte er das Mönchsgelübde ab, empfing 1507 die Priesterweihe und begann das Studium der Theologie.

1510 unternahm Luther aufgrund einiger Ordensangelegenheiten eine Reise nach Rom. 1511 wurde er nach Wittenberg versetzt. Am 19.10. 1512 machte er den Doktor der Theologie und wurde Professor an der Universität. Erste Vorlesungen über die Psalmen hielt Luther 1513-1515.

1515/1516 folgten Vorlesungen über den Römerbrief und 1516-1518 über Galater- und Hebräerbrief. Die Verkündigung des Ablasses (siehe Ablasshandel im Folgenden) zugunsten des Neubaus der Peterskirche in Rom durch den Dominikaner J. Tetzel in marktschreierischer Weise rief bei Luther Widersprüche hervor. Diese Bedenken formulierte er in 95 Thesen, die er am 31.10. 1517 zum Zweck einer Disputation mit Gelehrten in Wittenberg anschlagen ließ.

Des weiteren sandte er sie dem Mainzer Erzbischof und dem Bischof von Brandenburg zu. Er forderte die beiden zu einer schriftlichen Gegenäußerung auf. Eine weite Verbreitung der Schriften folgte, mit der selbst Luther nicht gerechnet hatte. Mit dem Thesenanschlag begann jedoch auch der sich alsbald ausweitende Ablass-Streit. 1518 erhoben der Erzbischof von Mainz und die Dominikaner Anklage in Rom. Im Verhör durch den Kardinallegaten Th.

Cajetan de Vio im Oktober 1518 zu Augsburg lehnte Martin Luther einen Widerruf seiner Thesen ab. Auf der Leipziger Disputation im Juli 1519 zwischen J. Eck und A. Karlstadt lehnte Luther weiterhin die Irrtumslosigkeit der allgemeinen Konzilien ab. Aus seiner Rechtfertigungsverkündigung ergab sich automatisch die Kritik am Papsttum, das sich nach Luthers Meinung über den klaren Wortlaut der Schrift hinwegsetzte. Am 15.

Juni 1520 wurde die Bulle "Exsurge Domine" mit Bannandrohung gegen ihn ausgefertigt. Die Bulle forderte seine Unterwerfung. Die Antwort Luthers darauf war die Veröffentlichung seiner 3 großen Programmschriften: 1.      "An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung" (August 1520) 2.      "Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche" (Oktober 1520) 3.      "Von der Freiheit eines Christenmenschen" (November 1520) Durch diese Schriften gewann er den größten Teil des deutschen Volkes für sich.

Die päpstliche Bulle seiner Verurteilung übergab er am 15.12. 1520 feierlich der Verbrennung. Daraufhin wurde am 3. Januar 1521 der Bann über ihn verhängt durch Papst Leo X..

Auf dem Wormser Reichstag, vor dem Luther vom16.-18. April erschien, wurde am 8. Mai zusätzlich die Reichsacht (siehe Begriffserklärungen) durch Kaiser Karl V. über ihn verhängt. Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen ließ Luther nach                          H.

Zwingli einem Scheinüberfall auf die Wartburg bringen. Auf der Wartburg begann er im Dezember 1521 mit der Übersetzung der Bibel, die ihn mit fortdauernder Revision bis 1546 in Anspruch nahm. Die neue Übersetzung des Neuen Testaments erschien 1522 erstmals im Druck und wurde 1534 durch die Übersetzung des Alten Testaments ergänzt. Während des Aufenthaltes in der Wartburg hatten sich viel lutherische Gemeinden gebildet. Seine Schrift gegen die Mönchgelübde war für viele Mönche und Nonnen der Anlass, die Klöster zu verlassen. Aus Anlass der sogenannten Wittenberger Unruhen kehrte er im Frühjahr 1522 nach Wittenberg zurück, das er bis zu seinem Lebensende nur noch selten verließ.

Die 1524/25 im Reich ausbrechenden Bauernaufstände beriefen sich vielfach auf Luthers Lehren. Die Ungerechtigkeiten veranlassten Luther letztendlich dazu für die Anliegen der unter Rechtsunsicherheit leidenden Bauern, die Fürsten "wider der räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern" aufzurufen. Am 13. Juni 1525 heiratete er die ehemalige Zisterziensernonne Katharina von Bora.                                       Der Gegensatz zu H. Zwingli (schweizerischer Theologe und Reformator; bedeutendster Vertreter der Schweizer Reformation)  und den Wiedertäufern trat nun immer schärfer hervor.

Das Marburger Religionsgespräch (1529) mit Zwingli führte nur zu teilweiser Übereinstimmung, weil Luther an der wirklichen Gegenwart  Christi im Abendmahl festhielt. Zur Belehrung des Volkes verfasste Luther 1529 den "Kleinen Katechismus" (geistliches Buch) und für die Pfarrer den "Großen Katechismus". In der Schrift "Von den Conciliis und Kirchen" von 1539 legte er seinen Kirchenbegriff dar. Er zeigte den Ursprung der Kirche in Wort und Sakrament, ohne menschliche Zusätze auf. Er leugnete dabei jedoch nicht die Heilsmöglichkeit für den römisch-katholischen Christen innerhalb einer vom Papst geleiteten Kirche. In seinen letzten Lebensjahren widmete sich Luther vor allem dem Ausbau seiner Gemeinden.

Luthers Schriften und Bibelübersetzungen haben zur Verbreitung und Durchsetzung einer allgemeinen deutschen Hochsprache wesentlich beigetragen. Geprägt war Luthers Sprache vom Stil der meißn. Kanzleien und der mittelalterlichen Prosaliteratur. Luthers Theologie hat ihr Zentrum in der Rechtfertigungsverkündung. In seiner "genialen" Bibelauslegung ist eine Vielzahl theologischer Neuansätze angelegt, die sich schlecht in ein System einfangen lässt. Im Ringen um die Wahrheit der Offenbarung Gottes in Christus bereitete Luther auch dem heutigen Welt- und Menschenbild die Bahn.

Selbst verstand sich Luther jedoch lediglich als Lehrer der Heiligen Schrift, nicht als Reformator der Kirche oder des Staates im Rahmen der damaligen Gesellschaftsordnung.   Begriffserklärung "Reichsacht": Der Begriff bedeutet den Ausschluss von Rechtsbrechern aus der Gemeinschaft, besonders in den mittelalterlichen europäischen Städten. Der Rechtsbrecher wurde durch einen Gerichtsspruch in die "Acht" erklärt und war damit ehr- und rechtlos und vogelfrei. Somit konnte er von jedermann straflos getötet werden. Wer ihn jedoch aufnahm, verfiel ebenfalls der "Acht". Die Reichsacht durfte dagegen nur vom König verhängt werden.

Als weltliche Strafe entsprach sie dem kirchlichen Bann. Die "Acht" konnte gelöst werden, wenn der Geächtete binnen Jahr und Tag vor Gericht erschien. Andernfalls verfiel er der unlösbaren "Aberacht".     4.) Die Reformation   Reformation (lateinisch reformatio: Umgestaltung; Erneuerung) ist die Bewegung innerhalb der christlichen Kirche, die am Anfang des 16. Jahrhunderts von Martin Luther begründet wurde.

Durch die Reformation wurde die Vorherrschaft des Papstes in der westlichen Kirche beendet und die protestantische Kirche gegründet. Die Reformation gehört zu den wichtigsten geistesgeschichtlichen und politischen Bewegungen Europas, da es zu einer komplett neuen Umgestaltung der Kirche kam.   4.1 Die Verhältnisse vor der Reformation John Wyclif, ein englischer Theologe, Philosoph und später auch Reformator, äußerte bereits im 14. Jahrhundert scharfe Kritik am Papsttum, dem Ablasshandel, Pilgerfahrten und der Heiligenverehrung. Er war der Übersetzer der Bibel ins Englische und hielt seine predigten in der Landessprache, um dem englischen Volk die Botschaft der Bibel zugänglich zu machen.

Jan Hus nahm seine lehren in Böhmen auf und entwickelte diese weiter. Die Lehre Wyclifs, die von Hus vertreten wurde, wurde vom Konstanzer Konzil jedoch als Ketzerei verurteilt und deshalb wurde Jan Hus 1415 verbrannt. Ein Konkordat zwischen dem König  und dem Papst in Frankreich hatte 1516 die    französische Kirche dem König unterstellt. Damit war der Stein für die Entstehung autonomer Nationalkirchen gelegt. Die babylonische Gefangenschaft der Päpste in Avignon im 14. Jahrhundert und das Abendländische Schisma führten zu einer Beeinträchtigung des Ansehens der Kirche.

Daraus resultierte letztendlich eine Spaltung der Anhänger, die sich jeweils hinter einen der Päpste stellten. Da die                 Jan Hus, böhmischer Reformator und bedeutendster Vorstreiter der Notwendigkeit von Reformen nun sehr   lutherischen Reformation  deutlich zu erkennen war, kam es zur Einberufung des Konstanzer Konzils (1414-1418). Dieses erörterte ausgedehnte Maßnahmen zur Umstrukturierung der kirchlichen Hierarchie. Der Humanismus, eine geistesgeschichtliche Bewegung, die in Italien zu beginn der Renaissance ihren Anfang nahm und deren Ziel die Wiederbelebung der Antike war, löste die mittelalterliche Scholastik als vorherrschende philosophische und theologische Richtung Westeuropas ab. Die Konsequenz war, dass die geistlichen ihr Monopol auf Studium und Lehre verloren. Gelehrte wie der italienische Humanist Lorenzo Valla kritisierten die bis dahin existierenden Bibelübersetzungen und andere kirchliche Dokumente, die die Grundlage der geistlichen Lehre und Überlieferung bildeten.

Die Erfindung des Buchdrucks führte automatisch zur größeren Verbreitung von Büchern und damit auch Ideen in ganz Europa. Humanisten außerhalb Italiens nutzten das neue Wissen, um die Kirchenpraxis zu untersuchen und um sich eine komplexere Kenntnis der Heiligen Schrift anzueignen. Damit war die Grundlage geschaffen, auf der Martin Luther und auch andere Reformatoren die Bibel und nicht mehr die Kirche als Quelle der religiösen Autorität betrachteten.         4.1.1 der Ablasshandel Der Ablass ist in der römisch-katholischen Kirche der volle oder teilweise Nachlass der "zeitlichen Sündenstrafen" durch Erfüllung bestimmter Leistungen wie beispielsweise Gebete oder gute Werke.

Ablass gilt als eine besondere Form der Fürbitte und kann nur von einem kirchlichen Würdenträger gewährt werden, welche die Gesamtkirche in ihren Gebeten als Versöhnung Gottes mit einem lebenden oder toten Kirchenmitglied leistet. In der frühen christlichen Kirche erlegte der Gemeindepriester oder der Bischof allen Sündern eine harte Buße auf. Dazu gehörten zum Beispiel das Fasten und Pilgerfahrten. Diese Dinge wurden später durch Gebete oder Almosen in Verbindung mit Ablässen ersetzt. Die Gewährung eines Ablasses wurde in zunehmendem Maße ein Vorrecht des Papstes. Dieser nutzte die Ablasszahlungen jedoch vorwiegend zur Aufbesserung seiner Finanzen.

Der sogenannte Ablasshandel bürgerte sich in der Amtskirche erst im Mittelalter ein. Geistliche verkauften Ablässe und behaupteten, auch ohne persönliche Reue des Sünders seien ihm die Sünden damit bereits vergeben. Dies war der Anlass für Martin Luther mit der katholischen Kirche zu brechen und sich für die Reformation einzusetzen. Seit 1514 war Luther nicht nur Mönch und Universitätsprofessor, sondern auch Prediger an der Wittenberger Stadtkirche. In der Predigt, bei der Abnahme der Beichte, sowie bei der gemeinsamen  Feier der Heiligen Messe hatte Luther die Aufgabe, den Menschen den richtigen Weg zur Erkenntnis von Gottes Willen zu zeigen. Hier musste er auch die falschen, diejenigen, die von Gottes Willen wegführen, deutlich machen.

Genau an diesem Punkt stieß Luther unversöhnlich mit dem System der katholischen Kirche in form des Ablasshandels zusammen. Im Frühjahr 1517 musste es Luther immer häufiger erleben, dass die Wittenberger immer seltener zur Beichte erschienen, und stattdessen immer häufiger in die auf brandenburgischem beziehungsweise anhaltinischem Gebiet liegenden Städte strömten, um sich durch den Erwerb von Ablasszetteln von ihren Sündenstrafen freizukaufen. Ohne jegliche Reue und Besserung wollten sie sich danach von Martin Luther absolvieren lassen. Das konnte Luther absolut nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, da er der Auffassung war, dass man als Sünder Gottlieben und deshalb Leid und Reue über seine Sünden ein Leben lang tragen müsse. Die Kirche versprach nun, dass man sich mit Geld von dieser einzig möglichen christlichen Existenzweise freikaufen könne. In einem langdauernden Prozess hatte sich der Ablass im Zusammenhang mit dem Bußsakrament herausgebildet.

Der Sünder hatte zu bereuen, musste dies durch die Beichte vor dem Priester kundtun und erhielt von diesem anschließend eine Sündenstrafe, welche nur durch Ablasszahlung getilgt werden konnte. Das System des Ablasses entartete jedoch im Spätmittelalter zu undurchsichtigen, finanzpolitischen Transaktionen. Bereits vor der Veröffentlichung der Thesen betrachtete Martin Luther den Ablasshandel mit Misstrauen. Dies war jedoch nicht der Auslöser für seine Thesen. Es war der Petersablass, den Papst Julius II. im Jahre 1507 ausgerufen hatte, um den 1505 begonnenen Neubau des Petersdoms in Rom fertig stellen zu können.

Die Durchsetzung dieses Ablasses übertrug Papst Leo X. 1515 dem Hohenzollernprinzen Albrecht. Für diese eigentlich unerlaubte Einkommenshäufung musste er Gelder in Höhe von 29000 Gulden an die Kurie in Rom zahlen. Deshalb musste er bei den reichen Fuggern (Verb: Tauschgeschäfte machen) in Augsburg einen Kredit aufnehmen. Von den einzunehmenden Ablassgeldern sollte eine Hälfte zum Bau des Petersdoms nach Rom gehen und die andere Hälfte, über 36000 Gulden, sollte der Kardinal zur Begleichung seiner Schulden bei den Fuggern behalten dürfen. Albrecht ließ nun für seine Unterkommissare ein Anleitung erarbeiten.

Auf der Grundlage dieser Instruktion zog anschließend der berüchtigte Dominikaner Johann Tetzel in den magdeburgischen und brandenburgischen Gebieten durch Dörfer und Städte und pries marktschreierisch Ablass an. Bald darauf waren Gerüchte über ihn im Umlauf. Und zwar hieß es, dass man bei Tetzel auch Ablass für die Sünden schon Verstorbener erlangen könne. Und natürlich wollte jeder seinen verstorbenen Verwandten mit der Zahlung einer bestimmten Summe den Weg ins Paradies öffnen. Ein weiteres Gerücht war es, dass Tetzel sogar Ablass für Sünden verkaufte, die man erst in der Zukunft begehen würde. Für die damaligen Menschen war es die beste Lebensversicherung, die man sich vorstellen konnte.

Der Höhepunkt war, dass es hieß, Tetzel, wäre dies möglich, würde die schwere Sünde der Vergewaltigung der Gottesmutter Maria durch Ablass vergeben. Es waren jedoch nicht diese offensichtlichen "christlich" motivierten Finanzmanipulationen, die Luthers Zorn hervorriefen. Mit einer Ablassvorstellung, wie sie Tetzel verbreitete, wurde Luthers Überzeugung geradezu verspottet, dass sich der sündige Mensch in Demut Gottes Majestät zu unterwerfen habe. Hiermit wurde den Gläubigen jedoch ein bequemer, oberflächlicher und damit ein falscher, Gott beleidigender Weg versprochen. Gelegentlich hatte Luther sich schon gegen den Ablassmissbrauch geäußert. Besonders in seinen Predigten wiederholte er sehr oft, dass man Gottes Ehre verletze, indem man Ablässe ohne wahrhafte innere reue und Buße erwirbt.

Nun hatte sich Luther die Aufgabe vorgenommen, sich an die Verantwortlichen zu wenden, um das System des Ablasshandels            Johann Tetzel zurückzunehmen und das schändliche Wirken der Ablassprediger einzustellen. Am 31. Oktober 1517 wandte sich Luther in Briefen an den Bischof Hieronymus Schulze von Brandenburg und den Erzbischof Albrecht von Magdeburg. Ungewiss ist, ob er noch anderen Bischöfen schrieb. Erhalten ist nur der Brief an Albrecht. Luther war sich der Brisanz des angesprochenen Themas wohl bewusst.

Dem Brief an Kardinal Albrecht hatte Luther nun seine 95 Thesen beigelegt. Sie stellen kritische Fragen an die herrschende Praxis des Ablasshandels, ohne den Ablass insgesamt oder sogar die Kirche und ihre Repräsentanten als Vermittler des Heils in Frage zu stellen. Es war allerdings kein Zufall, dass es gerade über den Ablassstreit zum Konflikt mit Rom gekommen ist. Die Ablassthesen zielten, zwar ungewollt und unvorhergesehen, direkt ins Zentrum weltlicher Machtausübung der Kirche. *Preise einiger Ablassbriefe:  -ein Kirchenraub und Meineid 9 Dukaten             -ein begangener Mord kostete 8 Dukaten   4.1.

2 Abendländisches Schisma Mit der umstrittenen Wahl des Papstes Urban VI. begann das große Schisma (Glaubensabfall) des Abendlandes im Jahre 1378. Das Verhalten des Papstes hatte dazu geführt, dass ihm die Kardinäle den Gehorsam versagten. Daraufhin erklärten sie seine Wahl für ungültig und wählten Klemens VII. zum neuen Papst. Die Reaktion Urbans war, dass er Klemens und seine Anhänger verbannte und ein eigenes Kardinalskollegium gründete.

Klemens VII. ging darauf hin nach Avignon (Kloster), womit er das Schisma besiegelte. Ein Treffen von Kardinälen und Bischöfen beider Seiten 1409 in Pisa konnte das Schisma nicht überwinden. Es folgte eine dritte Papstwahl. Das Konstanzer Konzil (1414-1418) führte letztendlich zum Rücktritt der rivalisierenden Päpste und zur Wahl Martins V. (1417-1431 regiert).

Damit wurde das Abendländische Schisma beendet. Das Schisma hatte die Stärkung des Konziliarismus ( Das Konzil und nicht der Papst ist die höchste Instanz der Kirche) zur Folge und des weiteren verstärkte das Schisma den Ruf nach Reformen, der schließlich in der protestantischen Reform gipfelte.    4.2 Ursachen der Reformation Die Ursachen der Reformation sind eindeutig bei dem moralischen Tief der Kirche im Spätmittelalter um 1500 zu suchen. Trotzdem war die Kirche die mächtigste Institution in ganz Europa aufgrund des angehäuften Vermögens durch Schenkungen. Ihre Verwaltungsstruktur reichte bis in die kleinsten Dörfer.

Doch hatte die Kirche kein großes Ansehen mehr, weil sie Kirchenämter verkaufte, um ihren stark gestiegenen Finanzbedarf zu decken und weil sie ihre geistlichen Rechte für politische Zwecke ausnutzte. Auch erließ die Kirche Bestrafungen gegen Geld, um ihren Geldbeutel noch weiter zu füllen. So wurde der Will nach Reformen im Volk immer stärker. Der größte und mit Sicherheit war der schon oben genannte Ablasshandel, der schließlich auch der Auslöser der Reformation war. Das Reich, als die politische Organisationsform Deutschlands um 1500 war von einem Dualismus, der zwischen Kaiser und Ständen herrschte, bestimmt. Selbst durch eine Reichsreform und zahlreiche einberufene Reichstage konnte er nicht aufgehoben werden.

Es standen sich also Zentralgewalt und eine wachsende Territorialgewalt in Deutschland gegenüber. Es war ein Zuwachs der Landbevölkerung zu verzeichnen, während die Einwohnerzahlen in den Städten eher zurückgingen. Die Abhängigkeit der Bauern von der Grundherrschaft führte weiterhin zu sozialen Spannungen. Das bereits obengenannte Abendländische Schisma hatte dem ansehen der Kirche geschadet und forderte eine Auseinandersetzung um die Gültigkeit päpstlicher Macht heraus. Trotz des Zieles, die kirchliche Hierarchie umzustrukturieren, verliefen die daraufhin einberufenen Reformkonzilien ergebnislos. In den Jahrzehnten nach den Konzilien erlebte das Papsttum einen Niedergang.

Das geistige Klima in Deutschland war zwar romfeindlich, aber nicht kirchenfeindlich. Heiligenverehrung, Wunderglauben, Reliquienkult, kirchliches Stiftungswesen etc. nahmen weiterhin einen festen Platz im Leben der Menschen ein. Das Konkordat zwischen dem König und dem Papst in Frankreich, das 1516 die französische Kirche dem König unterstellte, war Ausdruck des verstärkten Hervortretens nationalkirchlicher Bestrebungen. Die Verbrennung von Jan Hus, der zum Ketzer verurteilt wurde, zog eine Reihe weiterer Inquisitionsprozesse (Ermittlungsprozesse) nach sich. Während der italienischen Renaissance begann eine Neubesinnung.

Der forschende Blick war nun auf die Welt gerichtet, die als vom Menschen gestaltbar und wandelbar erfahren wurde. Der Mensch war Objekt und Ziel der Studien. Die Gelehrten der Renaissance suchten Auskunft über den Menschen in antiker Kunst und Sprache. Diese geistigen Impulse und die Leitgedanken, die vor allem die Wichtigkeit der Sprachenkenntnis betonten, bestimmten den Humanismus. Er löste die mittelalterliche Scholastik (eine auf der antiken Philosophie basierende theologische Lehre des Mittelalters, die christliche Dogmen vernunftmäßig zu begründen suchte) als herrschende theologische und philosophische Richtung Westeuropas ab. Folge war, dass die Geistlichen ihr Monopol auf Studium und Lehre verloren und Nichtgeistliche begannen, sich mit der antiken Literatur zu beschäftigen.

Humanisten kritisierten Bibelübersetzungen und andere Schriften, welche die Grundlage der kirchlichen Lehre bildeten. Ihr Anliegen, eine genauere Kenntnis der Heiligen Schrift zu erlangen, bildeten die Grundlage der Kritik, die Martin Luther an der Kirche übte. Eine weitere Ursache für die Reformation die Erweiterung des geographischen Vorstellungsvermögens durch große Entdeckungen jener Zeit. Dadurch etablierte sich in den durch wirtschaftliche Neuorientierung erblühenden Städten ein erstarkendes Bürgertum, das durch die Erweiterung des Wissens auch allmählich ein Verlangen nach einer Reformation verspürte.       4.3 Die Reformation in verschiedenen Ländern  4.

3.1 In Frankreich Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die Reformation durch eine Gruppe von Humanisten in Frankreich eingeleitet, die sich unter der Leitung von Lefèvre d'Étaples in Meaux in der Nähe von Paris versammelten. Lefèvre d'Étaples beschäftigte sich vor allem mit den Briefen des Paulus und leitete aus ihnen automatisch die Überzeugung von der Rechtfertigung allein durch persönlichen Glauben ab. Zusätzlich leugnete er die Lehre der Transsubstantiation (katholische Lehre, nach der sich Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandeln).Fernerhin war er der Übersetzer des Neuen Testaments ins Französische (1523).

Als jedoch Vertreter der Kirche und des Staates die Ähnlichkeit zwischen seinen Thesen und der Lehre Luthers erkannten, wurde eine Vielzahl der Protestanten verfolgt. Ein Großteil dieser floh in die Schweiz. Daraufhin wurden über 120 Pastoren in Genf ausgebildet, die 1567 nach Frankreich zurückkehrten, um den Protestantismus zu verbreiten. Die erste protestantische Kirche in Frankreich wurde im Jahre 1559 gegründet, während Abgesandte von 66 protestantischen Kirchen bei einer nationalen Synode in Paris zusammenkamen, um ein Glaubensbekenntnis und disziplinarische Regeln zu entwerfen, die den Genfer regeln nachempfunden waren. Ihre Mitglieder werden als Hugenotten bezeichnet. Es wurden viele Versuche unternommen die Hugenotten zu unterdrücken.

Trotzdem wuchs die Zahl der Hugenotten sichtlich. Die Teilung der Kirche in Frankreich führte zu einer Reihe von Kirchenkriegen, den sogenannten Hugenottenkriegen (1652-1698). In der Bartholomäusnacht wurden Tausende von Hugenotten ermordet. Erst nach der Thronbesteigung durch den Hugenottenkönig Heinrich IV. wurden den Hugenotten mehr Rechte eingeräumt. Über 90 Prozent der Franzosen blieben jedoch Katholiken, weshalb selbst der König letztendlich zum Katholizismus übertrat.

Im Jahre 1598 gewährte er den Hugenotten durch das Edikt von Nantes Religionsfreiheit. Aufgrund einer Einschränkung des Ediktes verließen später viele Hugenotten Frankreich.   4.3.2 In Deutschland Die Kirche forderte von Luther, dass er seine Kritik zurücknimmt und sich der kirchlichen Gewalt unterwirft. Luther fuhr jedoch fort, das System der Sakramente zu kritisieren und er bestand darauf, dass der Glaube des einzelnen auf der Bibel basieren müsse.

Da der Papst ihm mit dem Bann drohte, verbrannte Martin Luther die päpstliche Bulle (Urkunde, die die           Luther vor dem Reichstag zu Worms, 1521 wichtigsten Rechtakte des Papstes betrifft). Dieses Handeln kann man als ein Symbol für seinen endgültigen Bruch mit der gesamten westeuropäischen Kirche sehen. Auf dem M. Luther              Wormser Reichstag, der den Zweck hatte den Aufstand einzudämmen, forderten Kaiser Karl V. sowie weitere deutsche Fürsten Martin Luther dazu auf, seine Thesen öffentlich zurückzunehmen. Aufgrund seiner Verweigerung wurde über ihn die Reichsacht verhängt.

Während dieser Zeit, in der er sich verstecken musste, übersetzte er das Neue Testament ins Deutsche und verfasste weitere Schriften, in denen er seine Auffassung darlegte. Durch wirtschaftliche und religiöse Grenzen war Deutschland in zwei Teile geteilt. Die  römisch-katholische Kirche wurde vom Kaiser und zahlreichen Fürsten unterstützt, die daran interessiert waren, die althergebrachte Ordnung aufrechtzuerhalten. Luthers Lehren wurden von de norddeutschen Fürsten, dem niederen Klerus, Kaufleuten und großen Teilen der Bauernschaft unterstützt, die in der Veränderung eine Chance auf größere religiöse und wirtschaftliche Unabhängigkeit  M. Luther  M. Luther                                   sahen.

1524 kam es zum öffentlichen Kampf zwischen den beiden Seiten im sogenannten Bauernkrieg. Damit versuchten die Bauern ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern. Des weiteren forderten sie ihre Befreiung von bestimmten Diensten, die sie bei ihren geistlichen und weltlichen Herren zu leisten hatten. Angeregt wurden ihre Forderungen durch Luthers Lehren. Luther gefiel es jedoch überhaupt nicht, dass seine Schriften dazu benutzt wurden, um einen Umsturz der bestehenden wirtschaftlichen Verhältnisse zu legitimieren. Da Luther am Frieden interessiert war, forderte er die Herrschenden auf, die Forderungen der Bauern zu erfüllen.

Aufgrund der Gewaltanwendung der Bauern verurteilte Luther diese Taten heftig in seiner Schrift mit dem Titel "Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern". Im selben Jahr noch wurden die Bauern besiegt. Der Konflikt zwischen der gespaltenen Kirche spitzte sich jedoch weiterhin zu. Im Reichstag zu Speyer im Jahre 1526 wurde beschlossen, dass sich die deutschen Fürsten frei für die Lehren Luthers entscheiden können. Drei Jahre später kommt es zu einer neuen Einberufung des Reichstages, auf dem die römisch-katholische Kirche den Beschluss für ungültig erklärt. 1530 entwarf Philipp Melanchthon das Augsburger Glaubensbekenntnis, eine zusammenfassende Darstellung der Lehre Luthers, die auf dem Augsburger Reichstag vorgetragen und danach zur theologischen Grundlage der neuen lutherischen Kirche wurde.

1546 verbündete sich der Kaiser mit dem Papst und dem Herzog Moritz von Sachsen im Kampf gegen den Schmalkaldischen Bund, einem Verteidigungsbündnis protestantischer Fürsten. Erst 1555 wurde der Religionskrieg mit dem Augsburger Religionsfrieden beendet, der die Religionsfreiheit aller annehmen mussten. Dessen Prinzip war: "Wessen das Land, dessen die Religion".   4.3.3 In Skandinavien Hier wurde die Reformbewegung vom dänischen und schwedischen König unterstützt, die mit dem Katholizismus brachen.

1536 hob eine Nationalversammlung in Kopenhagen die Macht der römisch-katholischen Bischöfe in den nordischen Ländern auf. Christian III. König von Dänemark und Norwegen, lud den deutschen Reformator Johann Bugenhagen ein, um auf der Grundlage des Augsburger Glaubensbekenntnisses eine lutherische Kirche in Dänemark aufzubauen. In Schweden führten 1529 die Brüder Olaus und Laurentius mit der Unterstützung des schwedischen Königs Gustav I. den Protestantismus als Staatsreligion ein.   4.

3.4 In der Schweiz Die schweizerische Reformation lief zur gleichen Zeit wie in Deutschland ab. Es war hingegen eine unabhängige Bewegung. H. Zwingli kritisierte 1518 den Ablasshandel und erkannte nur die Bibel als die einzige Quelle moralischer Autorität an. 1523-1525 wurden unter seiner Leitung  in Zürich Reliquien verbrannt, die Heiligenverehrung abgeschafft, Priester und Mönche von ihrem Zölibatsgelübde entbunden, und die Messe wurde durch einen schlichteren Kommunionsgottesdienst ersetzt.

Kaufleute und Händler, welche die  schweizerische Reformation hauptsächlich unterstützten, zeigten so ihre Unabhängigkeit von der römisch-katholischen Kirche und dem deutschen Kaiserreich. Andere Städte wie Bern und Basel folgten mit ähnlichen Reformationen. Die konservativen Bauern blieben jedoch katholisch. Zwischen 1529 und 1531 kam es zu zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen katholischen und protestantischen Bezirken in der Schweiz, bei denen Zwingli ums Leben kam. Nach der Friedensschließung sich jedes Gebiet eigenständig für eine Religion entscheiden, wobei die ländlichen Berggebiete zum größten Teil katholisch blieben, während sich in den Tälern und größeren Städten der Protestantismus durchsetzte. Da der französische Theologe und Reformator Johannes Calvin in Frankreich verfolgt wurde, ließ er sich 1536 in der Republik Genf nieder, die kurz zuvor unabhängig geworden war.

Er setzte sich vor allem für eine demokratische Organisation der Kirche ein. Pastoren wurden von nun an von Mitgliedern ihrer Gemeinde in ihre Ämter gewählt. Staat und Kirche waren zwar offiziell getrennt, arbeiteten aber immer noch sehr eng zusammen. Um für ausreichend Disziplin zu sorgen, führte Calvin eine strenge Kontrolle der Ausgaben ein und gründete einen Zusammenschluss, der aus Pastoren und Laien bestand. Die Kleidung der Bürger war genauestens vorgeschrieben. Freizeitvergnügen wie Tanz-, Karten- oder Würfelspiele waren verboten.

Nonkonformisten (jemand, der eine unabhängige, individualistische, von der herrschenden Richtung abweichende Haltung einnimmt) wurden verfolgt und sogar zum Tode verurteilt. Jeder Bürger in der Schweiz erhielt eine Grundbildung, damit er die Bibel lesen und verstehen konnte. Insbesondere gelang es Calvin, die verschiedenen  Standpunkte zeitgenössischen protestantischen Denkens in einem klaren und logischen System darzustellen.   4.3.5 In England Bei der Reformation in England handelten König und Parlament gemeinsam, um die kirchliche Gerichtsbarkeit vom Papst auf den König zu übertragen.

Anders als in anderen Ländern gab es in England keine Zersplitterung in regionale Glaubensgemeinschaften, und die Reformation führte deshalb auch nicht zum Bürgerkrieg, wie in vielen anderen europäischen Ländern. Die Scheidung Heinrich VIII. von seiner ersten Frau Katharina von Aragon führte letztendlich zum politischen Bruch mit dem Papst. Da die Ehefrau keine männlichen Nachkommen und damit auch gleichzeitig erben zur Welt gebracht hatte, fürchtete der König das Ende des Herrschergeschlechts. Der Papst dagegen bestand auf die Gültigkeit der Ehe und weigerte sich, sie aufzulösen. Im Jahre 1533 heiratete Heinrich VIII.

nochmals und ließ sich von seiner vorherigen Frau scheiden. Daraufhin verbannte der Papst ihn. 1534 ließ Heinrich VIII: durch das Parlament eine Verfügung verabschieden, nach welcher der König und seine Nachfolger Oberhaupt der Kirche von England wurden und durch die zugleich eine unabhängige englische Staatskirche geschaffen wurde. Nach diesem Beschluss folgte eine Unterdrückung der Klöster und der König beschlagnahmte ihr Eigentum. Heinrichs Motive waren eher politisch als religiös ausgerichtet. Deshalb versuchte er die Lehren Luthers zu unterdrücken.

Weiterhin ließ er vom Parlament 1539 die Sechs Artikel (Blutiges Statut) verabschieden, die die Leugnung der Grundsätze des Katholizismus für Ketzerei erklärten und gleichzeitig den Gehorsam gegenüber dem Papst als kriminelles Vergehen verurteilten. Daraus folgte die Verbrennung zahlreicher Protestanten und die Hinrichtung der Katholiken, die sich weigerten, die kirchliche Oberherrschaft des Königs anzuerkennen. Eduard VI. führten die protestantischen Lehren erneut in der anglikanischen Kirche ein. Die Sechs Artikel wurden 1547 wieder aufgehoben. 1549 wurde ein Gebetbuch in englischer Sprache veröffentlicht, das Common Prayer Book, um die Gottesdienste besser vereinheitlichen zu können.

1552 wurde ein zweites Gebetbuch herausgegeben und ein neues Glaubensbekenntnis mit 42 Artikeln eingeführt. Später wurden die 42 Artikel des anglikanischen Glaubensbekenntnisses auf 39 Artikel reduziert. Diese waren stark protestantisch geprägt und standen dem lutherischen Bekenntnis näher als dem calvinistischen, wobei die Riten der katholischen Kirche beibehalten wurden. Die sogenannten Nonkonformisten schlossen sich zusammen oder traten einer der zahlreichen calvinistischen Gemeinschaften bei, wie beispielsweise den Brownisten, den Presbyterianern, den Puritanern, den Separatisten, oder den Quäkern.        4.4 Der Thesenanschlag an die Schlosskirche zu Wittenberg   Die Legende um den berühmt berüchtigten Thesenanschlag Martin Luthers besagt, dass Luther am 31.

Oktober 1517  die 95 Thesen mit lauten Hammerschlägen, die durch ganz Europa hallen, an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg nagelte. Bis ins 20. Jahrhundert wurde dies als Tatsache anerkannt. Es ist ein Bild, das wie kaum ein anderes, zum Symbol der Reformation geworden ist. 1961 trat jedoch der katholische Lutherforscher Erwin Iserloh mit der sensationellen Behauptung an die Öffentlichkeit, dass der Thesenanschlag ins Reich der Legenden gehören würde. Die darauffolgende heftige Diskussion ist bis zum heutigen Tag nicht in der Lage, das Problem zweifelsfrei zu lösen.

Jedoch sind die angeführten Fakten durchaus einleuchtend. Zum einen stammt die erste schriftliche Darstellung dieses Ereignisses von Philipp Melanchthon, der jedoch kein Augenzeuge gewesen sein konnte, da er erst 1518 als Professor an die Wittenberger Universität berufen wurde.Auch erscheint diese Darstellung erst nach dem Tode Luthers; von ihm selbst ist also kein Kommentar zu den 'Nagelarbeiten' des Jahres 1517 überliefert. Weiterhin ist zu bemerken, dass in Wittenberg keine öffentliche Disputation der Thesen stattfand und bis jetzt noch kein Urdruck der Thesen gefunden werden konnte. Seit Anfang 1517 schien sich Luther befreiter zu fühlen, da er in vielen seiner Briefe mit "Eleutherius" (griech.-frei) unterschrieb.

Deutlich wird, dass Luther sich der Brisanz des Themas für die kirchliche Praxis bewusst war, dass er in ein Wespennest gestochen hatte.  "Über Luthers eigene Haltung nach der Versendung seiner Thesen, seine Hoffnungen und seine Ängste wissen wir sehr wenig. Die erste bekannte Äußerung stammt erst vom 15. Februar 1518. Glaubhaft schilderte er hier sein Erschrecken darüber, dass die Thesen, in denen es ihm doch um nichts anderes als um das Seelenheil der Christen gegangen war, so schnell in die Sphären der hohen Politik eingedrungen waren. Man hatte ihn verdächtigt, nichts anderes als ein Handlanger des Kurfürsten von Sachsen zu sein.

Dieser hatte nämlich schon vor dem Thesenanschlag den Vertrieb des Petersablass in seinen sächsischen Gebieten verboten. Sein politischer Konkurrent, der Erzbischof von Magdeburg, sollte seine wirtschaftliche Macht nicht noch mit gutem sächsischen Gelde vergrößern. Der Vorwurf des Opportunismus, der bis in die Gegenwart immer mal wieder auftaucht, ist Luther nicht zu machen, wenngleich außer Frage steht, dass sich gerade in der Ablassfrage religiöse, wirtschaftliche, soziale und politische Verhältnisse und Interessen verbanden."     4.5 Die Folgen der Reformation Sowohl der Adel als auch die katholische Kirche verloren durch die Reformation an Macht. Religiös begründete Beschränkungen des Handels und des Bankwesens wurden durch die Umstrukturierung beseitigt und der Weg war frei für die Entwicklung des modernen Kapitalismus.

Die reformatorischen Schriften waren nicht mehr in Latein, sondern in der jeweiligen Landessprache verfasst. Deshalb konnten sich Nationalsprachen und Nationalliteraturen besser entwickeln. Durch die neuen Schulen entwickelte sich die Volksbildung weiter. Religion war nun nicht mehr ein eng abgesteckter Bereich, sondern ein unmittelbarer Ausdruck des Volksglaubens.     5.) Zusammenfassung   Der Reformationsgedanke Martin Luthers hatte eine nachhaltige Wirkung auf das europäische Christentum.

Bis heute hat die lutherische Bibelübersetzung eine große Bedeutung, weil die Bibel zu den meist verkauften Büchern der Welt gehört. Ihr Stellenwert ist dadurch enorm. Meiner Meinung nach war diese Reformation und damit auch die Spaltung der katholischen Kirche zum damaligen Zeitpunkt dringend notwendig. Die Zustände mussten geändert werden, da die Kirche ihre Monopolstellung ausnutzte, indem sie die Sünden ihrer Gläubigen benutzten, um ihre Finanzeinnahmen zu erweitern. Das hat für mich nichts mehr mit Glauben zu tun, sondern ist einfach nur noch Kommerz. Mit dem Glauben an Gott hat es rein gar nichts mehr zu tun.

Die Menschen von damals wollten es jedoch nicht sehen, weil die Kirche heilig war und es wäre die größte Sünde gewesen, die Kirche auf diese Weise anzugreifen, indem man an ihr Kritik ausüben würde. Die Menschen hatten nicht das Rückgrat,  sich gegen die Kirche aufzulehnen. Lieber kauften sie sich ganz einfach von ihren Sünden frei. Das war für sie der einfachste und bequemste Weg. Diesen Zustand verändern zu helfen, war Luthers großer Verdienst in der Geschichte der katholischen Kirche.      6.

) Quellenverzeichnis   -         Kindler Verlag "Die Grossen" -         Encarta 99 Enzyklopädie -         Bertelsmann Lexikon -         www.luther.de              

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