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  Baukunst ägyptens

Die Baukunst Ägyptens Einleitung Die eigentliche Baukunst Ägyptens beginnt im "Alten Reich", 3. bis 6. Dynastie (2700 - 2300 v. Chr.), die Zeit der Pyramiden. In sie fällt das einzig noch erhaltene antike Weltwunder, die Cheops-Pyramide.

Nach dieser Epoche traten sie in den Hintergrund und andere monumentale Bauwerke, die Tempel, errangen die Führung. Sie wurden verschiedensten Gottheiten gewidmet, und ließen dann, auch wegen der zunehmenden Bedrohung durch Grabräuber, die Grabform der Pyramide nicht mehr auferstehen. Die Architektur Pylon Ein Pylon ist eine Tempelfassade mit zwei Türmen zwischen diesen das Eingangstor liegt. Charakteristisch für die Türme sind geböschte Wände, die Verstärkung ihrer Kanten mit dem sogenannten Rundstab und je einer Hohlkehle als oberen Abschluss. Außen standen in den Wandnischen gewaltige, mit farbigen Fahnen ausgestattete Flaggenmaste aus Koniferenholz, die das Bauwerk deutlich überragten und in halber Höhe mit Holzzangen in Position gehalten wurden. Im Bezug auf Tempel, welche als Abbild des Kosmos galten, wurde der Pylon den Horizontbergen gleichgesetzt und markierte somit den Ort des Sonnenaufgangs.

Sie wurden an den Außenwänden mit kriegerischen Szenen wie dem "Erschlagen des Feindes durch den König" verziert, um so den Feind abzuschrecken. Erste Pylonbauten aus Ziegeln traten schon in der 11. Dynastie auf. Mit dem Baumaterial Stein wurden sie aber erst ab dem "Neuen Reich" (18. - 20. Dynastie) gebaut.

Der größte jemals ausgegrabene wurde während der 30. Dynastie in Karnak errichtet und besaß eine Breite von 112 Metern. Hypostyl - Säulenhalle Ein Hypostyl ist die Bezeichnung für einen ägyptischen Säulensaal mit überhöhtem Mittelschiff. Diese Bauten sind typisch für die Zeit des Neuen Reiches, wobei der größte seiner Art in Karnak steht (siehe Abbildung 2). Die Beleuchtung der Halle erfolgte über gewaltige Gratfenster in den Mittelschiffwänden. Abb.

1.: Pylon im typischen Stil des Neuen Reiches. Abb. 2.: Hypostyl des Neuen Reiches. Säulen Die Sakralarchitektur Ägyptens verfügte über verschiedenste Säulentypen, deren Formen meist pflanzliche Vorbilder hatten.

Sie besaßen eine Basis und einen quadratischen Deckblock ("Abakus") über dem Kapitell. Während Säulen aus Hartgestein monolithisch gearbeitet wurden, sind Kalk- oder Sandsteinsäulen aus miteinander verdübelten Trommeln oder auch Halbtrommeln zusammengestellt. Dabei wurden die einzelnen Lagen erst nach Errichtung der Säule geglättet und in die gewünschte Form gebracht. Abb. 3.: (1) Polygonale Säule: Sie besitzt bis zu 32 Kanten.

Sie gleichen dabei den Schäften griechischer Typen. (2) Die Zeltstangensäule wurde in Stein nur im Festtempels Thutmosis' III in Karnak eingesetzt. Sein oberer Abschluss besteht aus einem glockenförmigen Knauf, der durch umlaufenden Grat vom glatten Schaft abgehoben ist. (3) Dieser Typus, der Palmsäule, ist vom Alten Reich bis hin zur griechisch-römischen Zeitepoche anzufinden. Über dem zylindrischen Schaft wird das Kapitell von hoch gestellten, leicht gebogenen Palmwedeln gebildet. (4) Der Schaft der Lotusbündelsäule besteht aus einer Bündelung von vier bis acht Pflanzenstängeln mit geschlossenen Blüten als Kapitell.

Im Gegensatz zur Papyrusbündelsäule läuft der Schaft an der Basis geradeaus. (5) Papyrusbündelsäulen gibt es in verschiedenen Varianten, mit geöffnetem oder geschlossenem Blütenkapitell. Die Schäfte, mit eingezogenem Fuß und einem Dekor, waren zunächst gerippt als Pflanzenbündel, ab der 19. Dynastie dann jedoch glatt ausgeprägt. Der Schaft diente zusätzlich zur Anbringung eines Testfeldes mit der Königstitulatur. Hathor-Kapitell Dieses Kapitell ist der obere Abschluss des seit dem "Mittleren Reiches" bekannten Säulentyps in Form eines Sistrums (Sistrumsäule).

Dabei zeigt das Kapitell von zwei oder vier Seiten das Gesicht der Göttin Hathor. Verwendung fand diese Stützenform in Heiligtümern weiblicher Gottheiten wie z.B. Bastet, Isis oder Hathor selbst. Scheintür Als Hauptkultstelle eines Mastaba-Grabes (Grab eines höheren Beamten oder Königs) bezeichnet die Scheintür während des Alten Reiches den magischen Erscheinungsort des Verstorbenen, um die Versorgungsgüter des Totenopfers entgegenzunehmen. In ihrer Standardausführung besteht sie aus einer einfachen oder doppelten Nische von rechteckiger Grundform mit der Türrolle als Imitation des aufgerollten Vorhangs, über dem eigentlichen Türdurchgang.

Darüber liegt eine Opfertafel mit Speisetischszenen. Den äußeren Rahmen bilden zwei traditionelle Architekturelemente: der dreiseitig umlaufende Rundstab und als Gesims eine sogenannte Hohlkehle, deren Ursprung auf die eingesteckten Palmwedel einer Ziegelmauer zurückgeht. Neben dieser Normalscheintür, welche aus unterschiedlichen Materialen bestehen konnte, waren die Kultkammern größerer Gräber oft mit einem anderen Typus zusätzlich ausgestattet, der sogenannten "Prunkscheintür". Die Geschichte der Pyramide Die Stufenpyramide des Djoser (2650 v. Chr.) Er gilt, gemeinsam mit seinem Bauherrn Imhotep, als eigentlicher "Erfinder" der Pyramide.


Neu war nicht nur die Form, auch das Material war revolutionär, denn hier wurde erstmals nur Stein verwendet. Ursprünglich ließ Djoser eine gewaltige Grabkammer erbauen die aus zwei Stockwerken bestand. Darum zog sich eine zehn Meter hohe Mauer, die ein Areal von 554 x 277 Metern umschloss. Dann ließ Djoser die Grabkammer um drei Meter, später um weitere 8,4 und schließlich wieder um 3 Meter erweitern. Die Form der Pyramide zeichnete sich jedoch erst ab, als Imhotep Mastaba auf Mastaba setzte, bis letztendlich durch sechs Stufen eine Höhe von 60 Metern erreicht wurde. Der Grundriss maß jetzt 125 x 110 Meter.

Abb. 4.: Stufenpyramide des Djosers mit umliegendem Tempelareal. Die Pyramide von Meidum (2590 v. Chr.) Die erste "echte" Pyramide gilt als Bauwerk von Pharao Snofru, dem Begründer der 4.

Dynastie. Sie ist die Nahtstelle zwischen der Bautradition der 3. und 4. Dynastie und stürzte, noch als reine Stufenpyramide geplant, wegen des steilen Steigungswinkels schon beim Bau zusammen. So begann Snofru mit dem Bau einer weiteren Pyramide in Dahschur. Die Knickpyramide des Snofru (2590 v.

Chr.) Das Bauwerk König Snofrus erhielt ihren Namen aufgrund seiner ungewöhnlichen Form. Der Grund dafür liegt im instabilen Untergrund der Pyramide, so veranlasste der Bauherr nach der ersten Hälfte eine Änderung des Steigungswinkels von 54 auf 44 Grad, andernfalls wäre sie noch beim Bau in sich zusammengestürzt. Diese Maßnahme verminderte so natürlich auch die geplante Höhe der Pyramide von 135 auf 105 Meter, bei einer Kantenlänge von 189 Meter. Abb. 5.

: Knickpyramide des Snofru. Zu einer Besonderheit der Pyramide zählt ein zweiter Eingang hoch oben auf der Westfassade. Die "Rote Pyramide" des Snofru (2580 v. Chr.) König Snofru zeigt uns die erste Pyramide in klassischer Form, welche ohne weiter bautechnische Änderungen bis in die heutige Zeit erhalten blieb und ist damit auch die dritte und letzte Pyramide des Snofru. Er gilt so als größter Bauherr des Alten Reiches.

Um das Desaster der Knickpyramide nicht zu wiederholen, ist ihr Steigungswinkel auf knapp 45 Grad festgelegt worden. Dies ist der Grund dafür, dass trotz der gewaltigen Kantenlänge von 220 Metern sie nur eine Höhe von 101 Metern erreicht. Nurmehr Pharao Cheops konnte dieses Bauwerk übertreffen. Ihren Namen erhält sie durch ihre im Abendlicht rötlich glänzenden Steinquader. Abb. 6 u.

7.: Noch während die Knickpyramide fertiggestellt wurde, begann Snofru mit dem Bau der Roten Pyramide ein paar Kilometer nördlich. Das Plateau von Gizeh Die Cheops-Pyramide (4. Dynastie, 2560 v. Chr.) Die Cheops-Pyramide ist das einzig noch erhaltene Weltwunder der Antike.

Sie weißt eine Kantenlänge von 230,38 Meter und ursprünglich eine Höhe von 146,6 Meter auf, da ihre Spitze, das Pyramidion, verloren ging. Bis auf geringe Reste sind die Verkleidungsblöcke aus weißem Kalkstein ebenfalls nicht mehr vorhanden. Sie stammten aus den Steinbrüchen von Tura, am Ostufer des Nils. Für das Kernmauerwerk verwendeten die Baumeister 2,5 Millionen Blöcke mit einem Gewicht von je 2,5 Tonnen aus Numulithen-Kalkstein, die sie in 210 Steinlagen übereinander türmten. Der jetzt für den Tourismus benutzte Eingang auf der Nordseite ist eigentlich ein Grabräuberstollen aus der Kalifenzeit, dieser etwas unterhalb des Originalzugangs liegt. Die Wissenschaft rätselt bis heute noch über diesen König.

Denn für seine architektonische Leistung war er ein recht unbekannter Pharao. Man fand bis heute weder Aufzeichnungen noch Grabinschriften über ihn. Das Bauwerk wurde ihm nur zugeschrieben, da John S. Perring und Howard Vyse 1837 in eine der Entlastungskammern die vermutlich durch einen Bauarbeiter gezeichnete Inschrift des Namens "Chufu" (Cheops) entdeckt haben. Abb. 8.

: Das Innere der Pyramide ist recht verzweigt. Allem Anschein nach wurden die Pläne während der Bauarbeiten mindestens zweimal geändert. Der auf den nördlichen Himmelspol ausgerichtete Eingang führt über eine Passage unter die Oberfläche des Plateaus von Gizeh. Hier baute man zunächst eine Kammer, deren Fertigstellung jedoch vermutlich der unzumutbaren Arbeitsbedingungen aufgegeben wurde. Im Zentrum der Pyramide ist die Königskammer anzutreffen, welche durch einen mit Fallgattern ausgestatteten Gang anschließend an die "Große Galerie" geschützt werden sollte. Von der Königkammerkammer aus gehen zwei Schächte jeweils durch die Nord- und Südwand gen Himmel.

Sie dienten sicher nicht der Luftzufuhr und sind wahrscheinlich religiösen Zwecken zuzuordnen. Die Pyramide und Sphinx des Chephren (4. Dynastie, 2530 v. Chr.) Diagonal zum Bau des Cheops hat Chephren seine aufgrund ihres höheren Standplatzes größer wirkende Pyramide errichten lassen. Er bleibt mit einer Höhe von 143,5 Meter etwas unter Cheops.

An der Spitze ist die ursprüngliche Kalksteinverkleidung noch gut zu sehen, deren unterste Lagen aus rotem Granit bestehen. Noch nicht allzu lange her hat man die unterirdische Verbindung zu seiner Sphinx bestätigt. Die Sphinx wurde aus einem anstehenden Felsen herausgearbeitet und zeigt den Kopf des Chephren mit dem Körper eines Löwen. Ihr jetziger Zustand ist klimatisch und teils durch mutwillige Zerstörung bedingt. Die Pyramide des Mykerinos (4. Dynastie, 2500 v.

Chr.) Der Grund für ihre bescheidene Höhe von nur 66 Meter ist vermutlich auf fehlende, durch vorangegangene Herrscher bedingte, wirtschaftliche Ressourcenknappheit zurückzuführen. Sie konnte trotz der 30-jährigen Regierungszeit Mykerinos' nicht komplett fertiggestellt werden. Der darin befindliche Basalt-Sarkophag ging beim Transport ins Britische Museum samt Schiff im Golf von Biscaya unter. Die unteren 16 Lagen wurden wie auch bei Chephren aus Granit statt aus Kalkstein zusammengestellt. So ergibt sich ein Kontrast der Farben Rot und weiß, der Farben der beiden Landesteile Ägyptens.

Abb. 9.: Dr. Zahi Hawass, Generaldirektor, Unterstaatssekretär und derzeitiger Leiter der Ausgrabungen in Gizeh, Saqqara und Bahrija. Theben (Luxor) Theben war vorerst eine unbedeutende Provinzstadt im vierten oberägyptischen Gau. Erst unter Mentuhotep II geriet sie in den Brennpunkt politischer Macht.

Sie diente ihm als Residenz, von dieser er in Begriff war, das Land zu Beginn des "Mittleren Reiches" wiederzuvereinigen. Ihre absolute Blütezeit erreichte sie aber erst in der 18. Dynastie des "Neuen Reiches". Homer nannte sie auch die "Stadt der hundert Tore". Mehr als 200 Jahre lang regierten große Pharaonen wie Thutmosis III von Theben aus über das Imperium, welches sich im Süden bis tief in den nubischen Raum und im Norden über weite Teile der palästinensischen Gebiete erstreckte. Nördlich von Luxor befindet sich die Tempelstadt von Karnak.

Archäologisch nachweisbar beginnt ihre über 2000-jährige Baugeschichte im frühen Mittleren Reich und reicht bis in die griechisch-römische Zeit. Der gesamte Tempelkomplex wird aus drei eigenständigen Bezirken gebildet, wobei jeder mit einer Umfassungsmauer aus Ziegel ausgestattet ist. In seinem Zentrum liegt mit einer Grundfläche von 123 Hektar das Areal des Amun-Tempels. Nördlich davon findet man den Bezirk des Month, der alten Ortsgottheit von Theben, an. Das andere Nachbarheiligtum, das der Göttin Mut, wurde südlich des Amun-Bezirkes gebaut und ist mit diesem über eine Sphingen-Allee verbunden. Theben West und das Tal der Könige Das so bekannte Tal der Könige ist nur ein verhältnismäßig kleines Gebiet der Totenstadt von Theben-West.

Die Verwendung dieses weiträumigen Friedhofsgebietes nahm schon im dritten Jahrtausend mit einigen Ziegel-Mastabas ihren Anfang. Hier, in den so genannten "Millionenjahrhäusern", verband sich der Kult des Amun-Re von Karnak mit dem des Pharaos. Bis hin zur 20. Dynastie haben sich u.a. Herrscher der Ramessidischen Familie und Königin Hatschepsut dort begraben lassen.

Doch erst mit dem Beginn der politischen Macht in Theben (-Ost) begann es zur größten Totenstadt des Landes zu werden. Abb. 11: Unmittelbar neben dem Heiligtum Mentuhoteps II ließ Königin Hatschepsut ihren Totentempel vor den steilen Klippen des Westgebirges anlegen. Saqqara Neben dem Friedhofsgebiet von Theben-West ist Saqqara die am meisten ausgedehnte Totenstadt Ägyptens, deren Geschichte von der Frühzeit (1. und 2. Dynastie) bis hin in die Ptolemäerzeit und damit bis in die christliche Epoche reicht.

Saqqara erlebte ihre politische Blütezeit während des Baus der Stufenpyramide des Djoser, das Wahrzeichen dieses Gräberfeldes im Alten Reich. Nördlich des Djoser-Bezirkes erstreckt sich das Feld der spätzeitlichen Tierfriedhöfe, darunter das berühmteste Tierheiligtum des Landes, das Serapeum. Es ist eine gewaltige unterirdische Galerie zur Beisetzung der dort heiligen Apis-Stiere. Über 15 der jeweils 70 Tonnen schweren Sarkophage sind Meter an Meter in eigenen Nischen nebeneinander aufgestellt. Zugänglich sind diese über den 200 Meter langen begehbaren Teil des Hauptganges. Doch die Ägypter bestatteten dort nicht nur Stiere, sondern auch mehrere Millionen von Tiermumien verschiedenster Arten übereinander in Stockwerken von unterirdischen Galerien, beginnend bei Krokodilen und Hunden über Katzen, bis hin zu Vögeln und Schlangen.

Abb. 12: Hauptgang durch die unterirdische Galerie der Apis-Stiere in Saqqara. Achet-Aton (Tel el-Armana) Der aufgrund der Einführung seines Eingottglaubens berühmt gewordene Pharao Echnaton schuf sich östlich von Karnak einen eigenen Tempelbezirk. Ein Ort, der ausschließlich dem einzigen Gott Aton galt. Mit diesem Bezirk, dieser Stadt, namens Achet-Aton wurde eine neue Form der (Bau-) Kunst geschaffen, die Armana-Kunst, benannt nach dem heutigen, dort liegenden Ort Tell el-Armana. Ein Hauptaspekt dieser Kunst war die idealisierte, nach Echnatons Wunsch gerichtete Darstellung des Pharaos.

Bei Opferungen für den Gott war jetzt nicht nur mehr der Pharao selbst beteiligt, sondern seine gesamte Familie. Sie war Symbol für das Wirken und die Güte des Gottes. Ebenso änderten sich die Darstellungen des Pha¬raos in Figuren und Statuen. Sie wurden nicht mehr jugendlich und idealisiert dargestellt, son¬dern ungewöhnlich realistisch bis erschre¬ckend. Abb. 13.

: Rekonstruktion des Großen Aton-Tempels. Die langgestreckte Anlage bildete den vorderen Teil eines riesigen Bezirkes, des Per-Aten. Heute sind nur noch Reste des Ziegelmauerwerks und der Fundamente erhalten, da das meiste Material später abtransportiert und in den Tempeln des Westufers wieder verwendet wurden. Das Per-Aten war die Hauptkultanlage des Gottes Aton und damit des gesamten Reichs unter Echnaton. Nur dadurch wird die ungeheure Fülle an Opfergaben verständlich, die auf Hunderten von Altären niedergelegt worden sind. Die großen begehbaren Hochaltäre, die in den hintersten beiden Höfen lagen, waren wohl dem König und seiner Familie vorbehalten.

Die Griechisch-Römische Zeit Die Epoche der griechisch-römischen Herrschaft begann mit der Thronbesteigung Alexanders des Großen und dauerte von 323 bis 30 v. Chr. Alexandria wurde als eigene Stadt der Mittelpunkt kultureller, politischer und wirtschaftlicher Ereignisse. In die¬ser Zeit politi¬scher Streitigkeiten um die Thron¬folge war das Herrscherhaus in Begriff einen Kompromiss der Kulturen zu finden und führte so¬mit den Gott Serapis ein, eine Mi¬schung aus Osiris-Apis und der griechischen Hauptgottheit. Mit dieser religiösen Vereinigung ent¬stand eine neue Baukunst zufolge der neuen Gottheit, eine Mischung aus grie¬chischer und ägyptischer Archi¬tektur. Der Hauptgedanke der neuen Baukunst war es, das Allerheiligste tief im Inneren des Tempels einzu¬betten.

Das Innere des Tempels wirkt abgeschirmt zur äußeren Welt und verschafft somit ein Gefühl der Ruhe. Beispiele für diesen Tempelkultus sind der Isis-Tempel von Philae, der Horus-Tempel von Edfu und der Hathor-Tempel von Dendara. Baukunst des Volkes Ägyptische Dorfbewohner lebten mit ihren Familien in einfachen Häusern aus Nilschlammziegeln. Die Wände waren innen und außen mit Kalk verputzt und der Boden mit Lehm verstrichen. Flachdächer wurden mit Holzbalken gestützt, größere Bauten schon mit zwei Säulen im Zentrum. Die Häuser waren so gebaut, dass sie vor der Hitze schützten.

So besaßen sie nur kleine hohe Fenster, eine Küche im Freien und eine Dachterrasse. Im Inneren waren bis auf Tische und Betten nur wenige Möbel vorzufinden. Ein Esstisch wie wir in heute kennen war jedoch unbekannt. So diente der Wohnraum meistens zugleich als Ess- und Schlafraum. Ein vor Hitze abgeschirmter Lagerraum zum Frischhalten der Nahrungsmittel wurde auch benötigt. Manch größere Häuslichkeiten besaßen im Zentrum einen Hauptraum der hauptsächlich repräsentativen Zwecken diente.

Abb. 16.: Querschnitt durch ein ägyptisches Dorf.

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