Der marschall-plan
Der Marshallplan
Kaum ein zweiter Begriff wird so sehr mit Nachkriegszeit und Wiederaufbau verknüpft, wie der des Marshall-Plans, noch heute steht der Begriff gleichsam als Synonym für den wirtschaftlichen Neubeginn in Deutschland und Europa und wenn Politiker heute auf die nötige Unterstützung für eine Region hinweisen, dann heißt es häufig: "Wir brauchen eine Marshallplan für...."
Worum ging es beim Marshallplan?
Was aber genau war der Marshallplan, was für Alternativen zu der finanziellen Unterstützung wurden nach Kriegsende diskutiert? In diesem Zusammenhang halten sich hartnäckig die falschen Vorstellungen, daß der Plan nur oder hauptsächlich Deutschland zugute kam, und daß die USA diesen Plan aus reiner Selbstlosigkeit durchführten. Vielmehr war es so, daß sehr viele Länder in Europa von dieser Unterstützung profitierten - Deutschland im Verhältnis sogar recht wenig.
Ebenso läßt sich feststellen, daß die USA auch ganz konkrete Vorstellungen vom Nutzen des Marshallplans hatten, nämlich zum einen langfristige wirtschaftliche Vorteile (nur ein gesundes Europa konnte zu einem guten Handelspartner für sie werden) und zum anderen eine Abwendung der kommunistischen Gefahr durch relativen Wohlstand in den geförderten Ländern.
Welche Folgen hatte der Marshallplan?
Der Marshallplan leitete die wirtschaftliche Zusammenarbeit der westeuropäischen Staaten mit den USA ein. Die Wirtschaft wurde erfolgreich angekurbelt, die Ziele der Amerikaner gingen auf. Man profitierte von den Geldern, die man investiert hatte, indem man einen großen neuen Absatzmarkt geschaffen hatte. Westeuropa stand nun unter großem Einfluß der USA. In Deutschland entstand das sogenannte Wirtschaftswunder.
Man hatte Europa vor der "bolschewistischen Bedrohung" gerettet und die Expansionspolitik der Sowjetunion zurückgedrängt. Man " (Churchill) hatte erfolgreich einen Puffer gegen die Sowjetunion in Europa gebildet.Die Absichten, eine kapitalistische Gesellschaft in Europa nach dem Vorbild der USA zu errichten gingen auf.
Auf der anderen Seite hatte man zwei Blöcke geschaffen. Die Sowjetunion und auch die USA hatten beharrlich auf ihre Rechte plädiert und konsequent versucht ihre Ziele durchzusetzen. Die amerikanische Führung sah die Alternative, entweder ganz Deutschland an den Osten zu verlieren oder sich mit der Teilung Deutschlands abzufinden.
Schon durch die Bildung der Trizone war der Weg für die Gründung eines westlichen deutschen Staates geebnet worden. So kam es im Jahr 1949 dann auch zur Gründung zweier deutscher Staaten, nämlich der Bundesrepublik Deutschlands im Westen und wenig später der Deutschen Demokratischen Republik im Osten.
Die Sowjetunion hatte auf den Marshallplan ihrerseits mit wirtschaftlichen Bündnissen reagiert und so z.B. das COMECON ins Leben gerufen. Die Tschechoslowakei erhielt in diesem Zusammenhang bei einer schlechten Ernte Getreide aus der Sowjetunion.
Das System der Planwirtschaft konnte sich nicht erfolgreich etablieren. Der Kommunismus stellte sich als hinfällig heraus. Er war nicht in der Form durchsetzbar, in der es sich seine geistigen Führer erhofft und erträumt hatten.
Aufgrund der sturen und kompromißlosen Politik wurden zwei Machtblöcke geschaffen, die sich in den folgenden Jahren im Zeichen des "Kalten Krieges" streiten sollten. Der "Kalte Krieg" war von gegenseitigem Argwohn und Mißtrauen geprägt. Ein beispielloses Wettrüsten sollte in den folgenden Jahren einen Schatten über die Welt legen.
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