Das Internet
Die Geschichte
Die Anfänge des Internet finden sich, wie bei vielen anderen großen Entwicklungen auch, in einem Projekt mit einem ganz anderen Ziel: das ARPANET, das 1969 von Bolt, Beranek und Newman im Auftrag der Arpa (Advanced Research Projects Agency) des US-Verteidigungsministeriums entwickelt wurde, war der Anfang. Teilnehmer an diesem Netzwerk waren das Militär, die Rüstungsindustrie und einige Universitäten. Es diente den Forschern bei der Informationsübermittlung und derer gemeinsamen Nutzung und sollte im Falle eines Nuklearangriffs die Aufrechterhaltung der Kommunikation gewährleisten. Die Entwicklung ging rasant weiter. Nachdem die Entwickler nur Forschern den Zugriff erlaubten, die ihre selbst entwickelten Programme auf fernen Rechnern testeten, wurden nach und nach Möglichkeiten zur Daten- und Nachrichtenübermittlung geschaffen.
Als neben dem Arpanet auch andere Netzwerke entwickelt wurden, wurde klar, daß es eine gemeinsame Schnittstelle zum Datenaustausch geben mußte.
Daraufhin wurde 1973 von der in Darpa (Defense Advanved Research Projects Agency) umbenannten Arpa das Programm “Internetting Project” ins Leben gerufen. Aufgabe dieses Programms war es, das Internetting - das Vernetzen verschiedener Netzwerke unter Umgehung von netzwerkspezifischen Werkzeugen durch sogenannte Gateways - voranzutreiben.
Die Lösung für solche Internet-Verbindungen lag in der Verwendung des richtigen Protokolls.
Ein Protokoll besteht aus einer Reihe von Regeln, die die Datenübertragung zwischen zwei Computern festlegen und auftretende Fehler automatisch beseitigen. Das heutige Standardprotokoll Internet ist TCP/IP. Es wurde 1974 von Robert Kahn und Vinton G.
Cerf entwickelt wurde.Im Internet gibt es zwei Protokolle: Das Internet Protokoll (IP). Es teilt die Daten in Packets (Pakete) und wird mit einem sogenannten Header versehen, indem die genaue Adresse des Empfängers vermerkt ist. Damit diese Daten auch korrekt zugestellt werden, ist ein anderes Protokoll, das Transmisson Control Protocol (TCP), verantwortlich. Wenn jedoch einige Packets verloren gehen werden diese automatisch wieder neu angefordert. Beide Protokolle sind gewissermaßen voneinander abhängig, man spricht deshalb von TCP/IP (Transmisson Control Protocol / Internet Protocol).
Die Packets werden über verschiedene Leitungen und Netzwerke verschickt, da die Route nach der Auslastung des Systems bestimmt wird. Dadurch ermöglicht man einen von der Plattform (sprich von der verwendeten Hard- und Software) unabhängigen, standardisierten Informationsaustausch.
Als TCP/IP vom US-Verteidigungsministerium für alle Arpanet-Hosts vorgeschrieben wurde, war damit ein Standard festgelegt, auf dessen Grundlage das Internet wachsen konnte. Es ermöglichte, weitere Netzwerke dem ursprünglichen Netzwerk hinzuzufügen, ohne daß daran selbst Änderungen vorgenommen werden mußten.
Die Geburtsstunde des Internet wird allgemein im Jahre 1983 angesiedelt. Damals wurde das Arpanet in das Milnet, das die militärische Funktion übernahm, und in das Arpanet für die weitere Forschung im Netzwerkbereich, aufgeteilt.
Das Csnet war zu Beginn der 80er Jahre das erste eigenständige Netzwerk, das die Erlaubnis der Darpa erhielt, sich dem Arpanet anzuschließen.
Das Arpanet selbst wurde im Juni 1990 aufgelöst und dessen Funktion in die größere Struktur des Internet integriert, wobei die National Science Foundation (NSF) viele der Funktionen übernahm. Die beiden Netzwerke Arpanet und Csnet hatten jedoch bereits das grundlegende Prinzip des Internet geschaffen: Netzwerke sollen durch arbeitsfähiger Protokolle über Gateways mit neuen Netzwerken, die dem permanent wachsenden Metanetzwerk hinzugefügt werden, kommunizieren.
Die NSF wollte die sechs Supercomputerzentren in den USA mit einem Netzwerk verbinden. So entstand das Nsfnet (National Science Foundation Network). Als Protokoll wählte man TCP/IP und damit war 1986 die Funktion des Nsfnet als Backbone-Netzwerk (engl.
Rückgrat) des Internet geboren. Die NSF förderte daneben noch die Gründung regionaler Netzwerke, mit dem Ziel auch die Universitäten einzubinden. Da der Datenverkehr sehr rasch zunahm, schloß man einen Vertrag mit Merit Inc. (Michigan Education and Research Infrastructure Triad) ab. Diese arbeiteten eng mit der Telefongesellschaft MCI Corporation und IBM zusammen. Durch diesen Vertrag wurde Merit die Verwaltung, Betreibung und weitere Entwicklung des Nsfnet-Backbones übertragen.
Zum damaligen Zeitpunkt waren 13 Orte verbunden (sechs Supercomputerzentren, der Rest regionale Netzwerke). Die anfänglich verwendeten 56 Kbps (Kilobit-pro-Sekunde) Standleitungen waren schnell überlastet, dadurch mußten die 13 Knoten bereits im Juli 1988 mit 1,5 Mbps (Megabit-pro-Sekunde) Leitungen vernetzt werden. Der Datenverkehr wuchs noch stärker (mit einer Wachstumsrate von 20% pro Monat) an. Ein 14. Knoten wurde hinzugefügt, ebenso Verbindungen zu FIX East und FIX West (Federal Interagency eXchange). Das sind Verbindungspunkte zu Einrichtungen der amerikanischen Regierung (FIX West befindet sich im NASA Ames Research Center in der Nähe von San Francisco und FIX East in der Nähe der Universität von Maryland).
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