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  Die geschichte des personal computers

Die Geschichte des Personal Computers Vortrag im Rahmen des Proseminars 'Geschichte der Informatik' Lothar Fritsch Saarbr"ucken, im April 1992         SILICON VALLEY   Das Silicon Valley ist der Geburtsort des Personal Computers. Vom Namen her wohl vielen ein Begriff, aber wo liegt das 'Tal der Chips' eigentlich, und welche Funktion hatte es bei der Entstehung des Personal Computers? Wie ist das Silicon Valley "uberhaupt entstanden?   Geographie   'Silicon Valley' ist, streng geografisch gesehen, kein Tal. Es handelt sich um eine circa 20 mal 40 Kilometer gro"se Fl"ache am S"udende der San Francisco Bay an der Westk"uste Kaliforniens, ungef"ahr bei 122 Grad westlicher L"ange und 37.5 Grad n"ordlicher Breite. Die Entfernung von San Francisco betr"agt etwa 70 Kilometer.   Die San Francisco Bay ist von Gebirgsz"ugen umgeben; vom Silicon Valley aus gesehen sind dies im S"uden die Santa-Cruz-Mountains (bis ca.

800 Meter hoch) und im nord"ostlichen Teil die Diablo Ranges mit bis zu 1200 Metern H"ohe. Die Orte des Silicon Valley liegen zwischen 10 und 300 Metern "uber dem Meeresspiegel.   Das Gel"ande hat den Namen Silicon Valley erst seit 1971. Damals pr"agte der Journalist Don Hoeffler den Namen in einem Artikel "uber die Halbleiterindustrie der Vereinigten Staaten. Zuvor hie"s das Gebiet einfach Santa Clara County, benannt nach der Hauptstadt des Gebietes.   Die wichtigsten St"adte, gesehen aus nordwestlicher Richtung (von San Francisco her), sind Palo Alto mit der Stanford-Universit"at, die bei der Entstehung des Silcon Valley eine Schl"usselrolle spielte, danach weiter in s"ud"ostlicher Richtung Mountain View, Sunnyvale, Cupertino, Santa Clara und schlie"slich San Jose, gr"o"ste Stadt des Silicon Valley und zugleich das s"ud"ostliche Ende.

In etwa dieser Reihenfolge ist das Silicon Valley auch gewachsen. Angefangen hat alles an der Stanford-Universit"at, und im Laufe des Wachstums breitete sich die Industrie in Richtung San Jose aus. Entsprechend finden wir auch die gesellschaftliche Struktur im Silicon Valley vor. In Palo Alto, Sunnyvale, Cupertino und Santa Clara leben haupts"achlich Ingenieure und Akademiker. Mountain View ist wegen seiner relativ hohen Lage "uber der Bucht und der guten Aussicht auf Meer und Gebirge zur Residenzstadt der Million"are des Silicon Valley geworden. San Jose hat seinen Bev"olkerungsreichtum haupts"achlich der Tatsache zu verdanken, da"s sich hier die Arbeiter der umliegenden Firmen ansiedeln.

Darunter sind viele Ausl"ander, zumeist lateinamerikanischen, phillipinischen oder asiatischen Ursprungs, die in den Chip- und Technologiefabriken die Massenarbeit verrichten.   Ebenfalls g"unstig nahegelegen ist die Berkeley-Universit"at, die knapp 100 Kilometer n"ordlich liegt.   Die Stanford-Universit"at   Die Leyland Stanford Junior University wurde 1891 gegr"undet. Dies wurde m"oglich durch eine Landstiftung des damaligen Senators Stanford, der 8800 Morgen Land einer Farm sowie 20 Millionen Dollar zur Verf"ugung stellte, um eine Universit"at zu gr"unden .   1924 wird Frederick E. Terman Professor f"ur Radiotechnik in Stanford.

Er spielte in der Geschichte des Silicon Valley gleich in zweifacher Weise eine besondere Rolle. Zun"achst verhalf er der allerersten Elektronikfirma in der Bucht zur Gr"undung, indem er seinen Studenten William Hewlett und David Packard einen gr"o"seren Kredit verschaffte. Die Firma Hewlett-Packard d"urfe heute ein Begriff auf dem Gebiet der Mikroelektronik sein.   Seine zweite bedeutende Tat war die Gr"undung des Stanford Industrial Parc, auch Stanford Research Parc genannt. Die Gr"undung dieses Forschungsparks f"ur universit"atsnahe industrielle Forschung sollte Stanford zu mehr Kapital verhelfen, um mehr Wissenschaftler einstellen und bessere Einrichtung anschaffen zu k"onnen. Denn das Problem in Stanford war, da"s man sehr viel Land besa"s, aber laut Schenkungsurkunde nichts davon verkaufen durfte.

So kam Terman Ende der vierziger Jahre auf die Idee, das Land einfach f"ur 99 Jahre an interessierte Firmen zu verpachten. 1951 war es dann soweit: die erste Firma bezieht ihr Grundst"uck im Forschungspark: Varian Associates. Hewlett-Packard folgt 1954. Zu Beginn der 80er Jahre waren mehr als 90 Firmen, darunter auch die bekanntesten der amerikanischen Hi-Tech-Industrie, im Forschungspark vertreten.   Der Transistor und seine Folgen   1947 erfanden Wiliam Shockley, John Bardeen und Walter Brattain den Transistor. Zun"achst wurde er nur als Verst"arker benutzt, aber bald erkannte man seine Eignung als schneller Schalter.


Anfang der 50er Jahre wurde der Transistor dann in Massen produziert, und Hauptabnehmer war das Milit"ar.   Shockley und seine Kollegen erhielten 1956 den Nobelpreis f"ur die Erfindung des Transistors. Kurz davor gr"undete Shockley seine Firma Schockley Semiconductor Laboratory . Er stellte acht Ingenieure, vor allem von der Ostk"uste Amerikas, ein - die sog. Shockley Eight. Als Firmen- und Wohnsitz suchte er sich Palo Alto aus, weil ihm das Klima und die Universit"atsn"ahe zusagten und weil seine Mutter von dort stammte und er somit ein wenig ortskundig war.

  Doch bereits 1957 verlie"sen Ingenieure wegen Unstimmigkeiten "uber die Produktlinie Shockley und gr"undeten eine eigene Firma: Fairchild Semiconductors . Es war die erste Firma, die ausschlie"slich Siliziumhalbleiter produzierte. Ihre Gr"under waren Robert Noyce und Gordon Moore. Bei Fairchild wurden f"ur die Halbleiterherstellung bedeutende Ding wie der Planarproze"s erfunden.   Danach erfolgten explosionsartig immer neue Firmengr"undungen. Fast alle kann man auf Shockley/Fairchild zur"uckf"uhren.

Selbst die Anf"ange bekannter Firmen wie National Semiconductors oder Advanced Microcomputer Devices (AMD) sind bei Fairchild zu finden.   1968 zog sich Robert Noyce aus Fairchild zur"uck und gr"undete Intel (Integrated Technology) .   Texas Instruments und Motorola sind zwei der wenigen gro"sen Halbleiterfirmen, die nicht im Silicon Valley entstanden sind. Fast der gesamte Rest der Halbleiterhersteller Nordamerikas begann im Silicon Valley.   Ins-tru-ments Taschen-rechner be-herr-schten Schalt-kreis Grund-rechen-arten le-dig-lich DER MIKROPROZESSOR   Der Mikroprozessor ist heute weit verbreitet. Ohne Mikroprozessor h"atte es die rasante Entwicklung zum Personal Computer nicht gegeben.

Doch urspr"unglich war der Mikroprozessor gar nicht zur Anwendung in Computern gedacht. Tats"achlich wu"ste der Erfinder Intel eine zeitlang "uberhaupt nicht, was er mit seiner teuren Entwicklung anfangen sollte.   Vor dem Mikroprozessor   Vor dem Mikroprozessor gab es Mainframes und Minicomputer. Mainframes waren sehr gro"se Rechner, zumeist raumf"ullend, stromverschlingend und kosteten viele Millionen. Minicomputer waren schon so klein, da"s sie Schrankgr"o"se hatten. Sie kosteten mehrere hunderttausend Dollar.

Der kleinste Minicomputer, die PDP-8 von DEC, konnten sogar von Handelsvertretern im Kofferraum zur Vorf"uhrung mitgenommen werden . Aber all diese Maschinen waren nicht im entferntesten das, was man unter Personal Computern versteht. Die Mainframes und Minicomputer konnten von mehreren Leuten benutzt werden, und Rechenzeit war nur zentral in Rechenzentren gegen viel Geld zu bekommen . Computer im Besitz von Privatpersonen gab es nicht. Nur Institute, Beh"orden und sehr gro"se Firmen konnten sich "uberhaupt einen Computer leisten.   Tisch- und Taschenrechner   Eine der ersten popul"aren Anwendungen von hochintegrierten Schaltkreisen neben der milit"arischen Nutzung und dem Bau von Gro"srechnern waren die Rechenmaschinen.

Zun"achst waren dies Tischger"ate, viele tausend Dollar teuer, die lediglich die Grundrechenarten beherrschten und eine Leuchtanzeige mit wenigen Stellen besa"sen.   Doch es dauerte nicht lange, bis die Rechenmaschinen dank h"oher integrierter Halbleiter und neuer Schaltkreise immer kleiner und leistungsf"ahiger wurden. Vor allem Texas Instruments verkaufte Chips"atze f"ur Rechenmaschinen in gro"sen Mengen. Diese Chips"atze wurden von kleinen Firmen gekauft, die daraus Rechner bauten und gewinnbringend verkauften. Hewlett-Packard verkaufte 1968 mit dem HP9100A einen Tischrechner f"ur 4900 Dollar, der immerhin schon trigonometrische Funktionen berechnen konnte . Das Ger"at besa"s eine Kathodenstrahlr"ohre als Anzeige.

  Der n"achsten Schritt war die Entwicklung des Taschenrechners. Ende der sechziger Jahre kamen die ersten Modelle auf den Markt. Sie konnten lediglich die Grundrechenarten ausf"uhren und hatten nur selten Speicherfunktionen.   1972 stellte Hewlett-Packard den HP35A vor. Es handelte sich um einen f"ur heutige Begriffe recht gro"sen Taschenrechner mit extrem vielen Funktionen. Er kostete fast 500 Dollar .

  Bald begann ein richtiger Kampf um Marktanteile im Taschenrechnergesch"aft. Die Branche hatte Probleme, zum einen durch den massenhaften Import von billigen Rechnern durch Commodore, zum andern durch die wachsende Konkurrenz auf dem Halbleitermarkt. Dies f"uhrte dazu, da"s Texas Instruments sich 1972 schlie"slich entschlo"s, anstelle des Verkaufs von Chips"atzen nun die komplett montierten, funktionsf"ahigen Taschenrechner anzubieten. Dies ver"anderte den Markt schlagartig. Die Taschenrechner von Texas Instruments waren so billig, da"s s"amtliche kleineren Firmen, die bis dahin vom Bau von Taschenrechnern gelebt hatten, in Schwierigkeiten kamen. So kosteten die billigsten Rechner von Texas Instruments rund 50 Dollar, andere Rechner aber immer noch etwa 100 Dollar.

1974 war der Durchschnittspreis eines Taschenrechners auf 26,25 Dollar gefallen . Dies f"uhrte unter anderem dazu, da"s eine kleine Firma namens MITS sich nach einem neuen Produkt umsehen mu"ste. Doch dazu sp"ater mehr.   Die Geburt des Mikroprozessors   Im Jahr 1969 trat die japanische Firma Busicom an den Halbleiterhersteller Intel mit dem Auftrag der Herstellung eines Chipsatzes f"ur Taschenrechner heran. Intel hatte sich bisher auf die Herstellung von Speicherbausteinen konzentriert, aber Robert Noyce, Chef von Intel, sagte sich, da"s dieser Entwicklungsauftrag nichts schaden k"onne . So wurde Marcian Ted Hoff, ein neuer Mann bei Intel, mit dem Design des Chipsatzes beauftrage.

Hoff kam gerade von der Universit"at und hatte dort auch Kontakt mit verschiedenen Minicomputern gehabt, unter anderem auch mit der PDP-8 von DEC. Er merkte, da"s der gew"unschte Chipsatz den Taschenrechner in etwa so teuer machen w"urde wie einen Minicomputer. Und f"ur ihn als Wissenschaftler war klar: er w"urde den Computer dem Taschenrechner vorziehen .   Er wandte sich mit der Idee eines programmierbaren Universalschaltkreises an den Auftraggeber, doch der war davon nicht begeistert. Robert Noyce ermutigte Hoff jedoch, weiterzumachen, weil ein programmierbarer Universalchip Intel von Nutzen sein k"onnte - er k"onnte jedes Taschenrechnerproblem der Welt l"osen, ohne da"s st"andig neue Hardware h"atte gebaut werden mu"ssen.   Mitte 1969 kam Stan Mazer von Fairchild zu Intel und unterst"utzte Hoff beim Design seines Schaltkreises.

Nach Vollendung des Designs, aber noch vor der teuren Produktion des ersten Schaltkreises, gelang es Intel, den Auftraggeber von der N"utzlichkeit des Hoff'schen Schaltkreises zu "uberzeugen. Die Japaner bekamen einen Exklusivvertrag zur Nutzung des Mikroprozesors f"ur etwa 60000 Dollar. Mazer und Hoff freuten sich, und begannen zusammen mit Frederico Faggin, einem weiteren Intel-Mitarbeiter und Ex-Fairchild-Mann, den Entwurf in einen Schaltkreis umzusetzen. Der Schaltkreis bekam die Nummer 4004, zum einen, weil er rund 4000 Transistorfunktionen innehatte, und zum anderen, weil er der vierte Prototyp des Bausteins war. Au"serdem verarbeitet der 4004 immer 4 Bit auf einmal. Die Prototypen 4000, 4001, 4002 und 4003 hatten kleine Fehler, und der 4004 war der erste Chip, der vollst"andig funktionierte.

Einen langen Bericht von Frederico Faggin zur Entstehung des 4004 findet man in .   Doch der Exklusivvertrag mit dem japanischen Kunden machte Intel zu schaffen. Dort hatte man mittlerweile erkannt, da"s der Mikroprozessor auch in Me"s- und Steuerger"aten gut einsetzbar war. So kam es gerade recht, da"s die Japaner Ende 1970 um eine Preissenkung des 4004 baten, um konkurenzf"ahig zu bleiben. Intel nutzte die Gelegenheit und kaufte mit der Preissenkung das Recht am Mikroprozessor zur"uck. Denn mittlerweile hatte sich eine weitere Firma bei Intel gemeldet, die einen Schaltkreis haben wollte, der ein Terminal steuert.

Es war sofort klar, da"s dies eine weitere Anwendung f"ur den Mikroprozessor war. Allerdings war der 4004 daf"ur ungeeignet, da er nicht einmal den Zeichencode eines Buchstabens auf einmal bearbeiten konnte. So fingen Hoff und seine Kollegen an, einen neuen Mikroprozessor mit der F"ahigkeit, 8-Bit-Daten zu verarbeiten, zu entwerfen. Doch die Entwicklung des 8008 dauerte dem Auftraggeber zu lange, und er sprang ab. Nun sa"s Intel auf einem fast fertigen Mikroprozessor, f"ur dessen Entwicklung viel Geld investiert wurde, und es gab keinen Kunden. Also entschlo"s man sich 1972, f"ur den Mikroprozessor zu werben.

Zu diesem Zweck wurde Regis McKenna eingestellt, der die ber"uhmte Werbekampagne 'A computer on a chip' - ein Computer in einem Schaltkreis gestaltete. Die Aussage war zwar nicht ganz korrekt, da man immer noch Speicherbausteine und einige sonstige Bauteile ben"otigte, aber die Kampagne traf. Sie l"oste eine derartige kontroverse Diskussion dar"uber aus, ob es wirklich einen Computer auf einem Chip geben k"onne oder nicht, da"s Intel bald in aller Munde war .   Mit der Vermarktung des Mikroprozessors kamen neue Probleme auf Intel zu: der Prozessor mu"ste ausf"uhrlich dokumentiert werden, damit Kunden etwas damit anfangen konnten. Au"serdem mu"sten die Kunden unterst"utzt werden, wenn sie keine Programmiererfahrung hatten. Zu diesem Zweck wurden zwei neue Leute eingestellt.

Der eine hie"s Adam Osborne und sollte die Dokumentation zu den Mikroprozessoren erarbeiten. Diese Dokumentation, zusammen mit den B"uchern, die er sp"ater schrieb, wurde zu den wichtigsten Faktoren auf dem Weg zum Personal Computer .   Der zweite Mann hie"s Gary Kildall. Er bekam keine Festanstellung bei Intel, sondern wurde unter Berater-Status gef"uhrt. Hauptberuflich dozierte er an einer Schule der Armee im Bereich Informatik, doch der Mikroprozessor faszinierte ihn so stark, da"s er sich an Intel wandte. Dort bekam er ein Entwicklungssystem zur Verf"ugung gestellt, auf dem er dann kleine Programme f"ur Intels Mikroprozessoren schrieb.

Unter anderem implemetierte er einen PL-1 Compiler und fa"ste einige kleinere Routinen zum 'Control Program for Microcomputers' CP/M zusammen. Damit konnte man erstmals Peripherie an den Rechnern benutzen, ohne jedesmal die Treiber f"ur die Zusatzger"ate neu schreiben zu m"ussen. CP/M sollte das f"uhrende Betriebssystem der kommenden Mikrocomputer werden.                                                                                               Nun erkannten auch andere Firmen die Vorz"uge des Mikroprozessors. Es wurden dutzende verschiedener Typen gebaut und angeboten. Mit der Zeit wurden enorme Verbesserungen erzielt.

Zum einen verbesserte sich die Technologie der Halbleiterherstellung rasant, so da"s eine gr"o"sere Zahl Schaltungen auf einem Chip untergebracht werden konnte, zum anderen kamen neue Ideen und Konzepte wie Transputer, Signalprozessoren, Microcontroller oder das RISC-Konzept auf. Doch durch den fr"uhen Markteintritt von Intel und Motorola gegen"uber anderen Firmen sind Prozessoren der beiden Firmen heute f"uhrend im Bereich der Personal Computer, wenn auch vor allem Prozessoren von Intel in letzter Zeit verst"arkt von anderen Firmen nachgebaut werden. Einen kleinen Einblick in die Generationsfolge der Mikroprozessoren gibt Tabelle auf Seite .   Soft-ware-pa-ket Com-pu-ter kommer-ziel-ler Hexa-dezi-mal-tas-tatur Zif-fern-an-zeige Bau-satz trag-bar Kom-plett-sys-tem DER 'PERS"ONLICHE' COMPUTER   Mit der Verf"ugbarkeit von Speicherbausteinen und vor allem des Mikroprozessors waren die Grundlagen des Personal Computers gelegt. Doch es sollte noch einige Jahre dauern, bis jemand die Idee in die Tat umsetzte.   Erste Ideen   Bereits vor dem ersten gro"sen kommerziellen Erfolg eines Mikrocomputers hatten einige Leute die Idee, Personal Computer zu bauen oder malten sich die Anwendungen von kleinen, preiswerten Computersystemen aus.

  *People's Computer Company   Robert Albrecht war in den 60er Jahre Ingenieur bei Control Data Corporation. Er versucht dort, die Entwicklung von kleinen, erschwinglichen Computern anzuregen, jedoch ohne Erfolg. Schlie"slich k"undigte er und gr"undete das 'Portola Institute', welches f"ur das Bekanntmachen von Computern wichtige Vorarbeit leistete. Es beeinflu"ste ma"sgeblich Ted Nelson's Buch 'Computer Lib' und f"uhrte zur Gr"undung der 'People's Computer Company' (PCC) in der N"ahe von San Francisco. Die PCC-Zeitung war eines der ersten Bl"atter, die die Idee des Personal Computers vertraten. Die Erstausgabe erschien 1972.

  *DEC   Die Firma DEC hatte mit der PDP-8 den einem Mikrocomputer "ahnlichsten Rechner. Doch einer der Angestellten von DEC wollte einen Schritt weiter: David Ahl wollte kleine, preiswerte Computer im Bildungsbereich einsetzten und begann mit seinem Team an einem Prototypen zu arbeiten. Dieser wurde schlie"slich 1973 der Firmenleitung vorgestellt. Diese war zwar von der Kompaktheit fasziniert (das Ger"at hatte die Gr"o"se eines Fernsehers und war in einem DEC-Terminal untergebracht), sah aber keinen Bedarf f"ur ein solches Ger"at am Markt. Es war einfach undenkbar, da"s irgend eine Privatperson einen Computer, der zudem noch relativ wenig Leistungsf"ahigkeit besa"s, kaufen w"urde. David Ahl k"undigte daraufhin und begann mit der Herausgabe der Zeitschrift Creative Computing .

  *Der Cream-Soda-Computer   Ein Student namens Steven Wozniak baute sich 1972 mit Hilfe eines Freundes einen kleinen Computer zusammen. Sie nannten ihn den Cream-Soda-Computer, in Anspielung auf ihr Lieblingsgetr"ank. Wozniak hatte vorher an seiner Universit"at und in verschiedenen Firmen eingehend die Architektur der Rechner studiert, auch die der PDP-8 und PDP-11. Der Rechner hatte keinen Mikroprozessor, sondern in Eigenarbeit gebaute Recheneinheiten. Er wurde mit Schaltern f"ur Adressen- und Dateneingabe programmiert. Bei der Vorf"uhrung vor der "ortlichen Presse brannte der Rechner durch und geriet in Vergessenheit.

.   *Mark-8   Die Hobbyelektronik-Zeitschrift 'Radio Electronics' stellte 1974 in ihrer Juliausgabe die Baupl"ane f"ur den Mark-8, einen kleinen Rechner auf Basis des 8008-Mikroprozessors, vor. Die Sensation war perfekt - ein Computer zum selberbauen, und das auch noch f"ur unter 1000 Dollar. Doch schon bald offenbaren sich Nachteile: fehlende Massenspeicher, umst"andliche Dateneingabe per Schalter, sowie der entschieden zu langsame Prozessor 8008 sind erste Kritikpunkte .   Der Altair 8080 erobert den Hobbymarkt   1974 kam eine Firma namens MITS - Micro Instrumentation Telemetry Systems durch den radikalen Preisverfall am Taschenrechnermarkt in finanzielle Schwierigkeiten. Das Hauptprodukt der Firma, ein Taschenrechner f"ur 100 Dollar, verkaufte sich praktisch nicht mehr.

  MITS wurde Mitte der 60er Jahre unter anderem von Ed Roberts gegr"undet. Urspr"unglich baute man Funkfernsteuerungen und Me"sger"ate aller Art, bis das lukrative Taschenrechnergesch"aft entdeckt wurde. Doch durch den Markteintritt von Texas Instruments ging der Taschenrechnermarkt kaputt.   So wurde ein neues Produkt ben"otigt. Roberts hatte die Idee, einen Computerbausatz herzustellen. Er hatte keine Vorstellung davon, ob sich "uberhaupt jemand daf"ur interessieren w"urde, aber fasziniert von den M"oglichkeiten des Mikroprozessors begann er mit der Entwicklung.

Er entschied sich f"ur den 8080-Prozessor von Intel, weil er diesen durch geschickte Verhandlungen f"ur 75 Dollar das St"uck anstatt 360 Dollar das St"uck bekam. Dadurch, da"s es ein Bausatz wurde, sollte der Preis m"oglichst gering sein. Au"serdem dachte Roberts sich, da"s das Ger"at erweiterbar sein sollte, damit sich K"aufer ben"otigte Zusatzteile selbst bauen konnten. So entschied er sich zum Einbau eines Bussystem mit der M"oglicheit zum Einsetzen von Steckkarten. Der Bus war 100-polig und stellte alle wichtigen Signale des Mikrocomputers zur Verf"ugung. Der Altair hatte 18 Erweiterungssteckpl"atze.

  W"ahrend der Entwicklung des Bausatzes geschah noch etwas, was sich f"ur Roberts als Gl"ucksfall erweisen sollte. Die Zeitung 'Radio Electronics' ver"offentlichte im Juli '74 die Baupl"ane zu einem 8008-basierten Computer. Dies brachte der Zeitung nat"urlich neue Leserschaft, und die Konkurenzzeitung 'Popular Electronics' mu"ste sich nun etwas einfallen lassen, um mithalten zu k"onnen. So ging man auf die Suche nach einem "ahnlichen Projekt, welches nach M"oglichkeit den Mark-8 auch noch "ubertreffen sollte. Der Chefredakteur von 'Popular Electronics', Leslie 'Les' Solomon, traf dabei auf Roberts und interessierte sich f"ur Robert's Computer-Bausatz. Nach Verhandlungen und Vereinbarungen zwischen MITS und Popular Electronics erschien der Bausatz unter dem Namen Altair und unter rei"serischer Aufmachung auf der Titelseite der Januarausgabe 1975.

Unter anderem wurde davon gesprochen, dies sei der erste Minicomputerbausatz, der mit kommerziellen Modellen mithalten k"onne . Der Preis des ganzen Bausatzes: 397 Dollar. Viele Leute wollten dies nicht glauben, da der 8080 selbst 360 Dollar kostete.   Der Erfolg war unglaublich. Roberts hatte gehofft, einige hundert der Baus"atze verkaufen zu k"onnen, um seine Firma zu retten. Doch schon wenige Tage nach Erscheinen der Zeitschrift waren "uber 2000 Bestellungen eingegangen, zum Teil sogar mit Schecks oder Bargeld.

  Dies brachte MITS bei aller Freude "uber den pl"otzlichen Aufschwung wieder neue Probleme: man wurde mit der Massenproduktion nicht fertig. Es kam zu Wartezeiten von mehreren Monaten, und dann konnte es passieren, da"s der Bausatz nicht vollst"andig oder nicht funktionsf"ahig war. Doch zum einen waren die Kunden fast ausschlie"slich Ingenieure oder Bastler, die Schaltkreise aufbauen und zum Funktionieren bringen konnten, zum anderen war MITS ohne Konkurrenz. So blieb den Kunden nichts weiter "ubrig, als zu warten .   Roberts beging einige grobe Fehlentscheidungen beim Vermarkten des Altair. So koppelte er in Hinblick auf die Konkurrenz im Bereich Speicherkarten den Verkauf des Altair-Basic mit dem Verkauf der unzuverl"assigen MITS-Speichererweiterung.

Altair-Basic kostete alleine 500 Dollar, zusammen mit MITS-Speichererweiterung nur 150 Dollar. Dies verursachte die erste Raubkopierwelle im noch jungen Softwaregesch"aft: die Lochstreifen mit dem BASIC waren begehrtes Tauschobjekt. Bill Gates, Autor des BASIC, beschwerte sich am 3.2.1976 sogar in einem offenen Brief "uber die Kopien und mangelnde Verk"aufe .   Ein weiterer schlimmer Fehler war es, den Altair nur an Computergesch"afte zu liefern, die ausschlie"slich MITS-Produkte verkauften.

Da bald nach dem Altair zum einen viele Erweiterungen von Zweitfirmen auf den Markt dr"angten und zum anderen weitere Computer erschienen, verlor MITS die H"andler nach und nach an die anderen Firmen. Die L"ucke, die das Fehlen des Altair im Angebot der Gesch"afte hinterlie"s, wurde bald von einer Firma namens IMSAI geschlossen, die den Altair einfach nachbaute.   Letzlich f"uhrte dies dazu, da"s es unter steigender Konkurrenz mit MITS bergab ging. Um ein Fiasko wie die Taschenrechner-Katastrophe nicht noch einmal erleben zu m"ussen, verkaufte Ed Roberts MITS am 22.5.1977 an eine Firma namens Pertec, die MITS nach kurzer Zeit aber aufgab und zumachte, als es nicht gelang, die Firma zu retten .

  Nachbau: IMSAI   Die Lieferschwierigkeiten von MITS halfen dem sch"arfsten Konkurrenten f"ur Ed Roberts: eine Firma namens IMSAI. Ihr Gr"under, William Millard, wollte anwendungsbezogene Computersysteme verkaufen. Eines Tages fragte ein Autoh"andler bei ihm an, ob es kein System g"abe, seine Lagerbest"ande und Finanzangelegenheiten per Computer zu erledigen. Dabei sollte das komplette Paket sich im Rahmen von 5000 Dollar bewegen. Bill Millard dachte dann sofort an einen Altair-Computer und wollte die Software entwickeln. Doch MITS konnte auf Monate keinen Computer liefern.

So entschlo"s sich Millard, das IMSAI einen eigenen Altair-kompatiblen Computer entwickeln und verkaufen werde. Er stellte Ingenieure ein, die "uber Bekannte Altair-Computer zur Anschauung haben konnten, und letztlich kamen die Altairs von MITS auch an. So entwarf man den IMSAI 8080. Millard war IBM-Vertreter gewesen und verstand von kaufm"annischen Angelegenheiten und der Vermarktung eines Produktes mehr als Ed Roberts. Er hatte auch erstmals die Idee, die Rechner nicht nur per Post zu verkaufen, sondern lieferte sie in gro"sen St"uckzahlen an Kaufhausketten . Doch IMSAI machte den Fehler, nur zu verkaufen und zu wenig auf die Produktentwicklung zu achten.

Die Firma meldete am 4.9.1979 Konkurs an. Eine ihrer Tochterfirmen "uberlebte: Computerland. Dabei handelte es sich um eine Ladenkette nach dem Prinzip, da"s Interessenten einen Laden aufmachen konnten und dann nach dem von der Gesellschaft ausgearbeiteten Plan den Laden betrieben. Millard's Vorbild war McDonald's.

Computerland wurde eine der ersten gro"sen Ladenketten, die Personal Computer verkauften. Computerland existiert heute noch, und zur Zeit ist die Kette dabei, in Deutschland Gesch"afte zu er"offnen. Millard allerdings verkaufte seine Anteile an Computerland im Februar 1987 nach Streitigkeiten mit Anteilseignern .   Informationsaustausch   MITS hatte mit dem Altair-Computerbausatz in ein Wespennest gestochen. Offenbar war der Bedarf, einen Computer zu besitzen, so gro"s, da"s hunderte von Leuten einer v"ollig unbekannten, kleinen Firma auf einen Bericht in einer Hobby-Elektronik-Zeitung hin Unmengen an Geld schickten.   Die Kundschaft bestand damals "uberwiegend aus Ingenieuren und Hobby-Elektronikern, die sich bereits mit Computern auseinander gesetzt hatten und in der Lage waren, einen solchen aufzubauen und zu reparieren .

Doch schon bald stellte sich die Frage, was man mit dem teuer erworbenen Computer anfangen konnte. Man mu"ste die Programme immer neu eingeben, wenn man sie benutzen wollte, und die Eingabe erfolgte mittels Schaltern. Als Ausgabe gab es lediglich einige Reihen Leuchtdioden. Eines der ersten Programme f"ur den Altair war ein Ged"achtnisspiel, bei dem der Computer ein Leuchtdiodenmuster anzeigte und der Spieler dies mit den Schaltern nachstellen mu"ste.   Da der K"aufer au"ser dem Altair und einem Bauplan nichts bekam, waren Informationen vonn"oten. Hier spielte ein Buch von Adam Osborne eine wichtige Rolle: er hatte ein Buch "uber Programmierung und Funktion des 8080 geschrieben.

Doch dies allein gen"ugte nicht. Es bildeten sich Clubs mit dem Ziel des Informationsaustausches. Einer davon war der Homebrew Computer Club. Er wurde von Gordon French ins Leben gerufen. Er hing einfach ein Flugblatt mit der Aufforderung an Bastler und Computerinteressierte, sich am 5.M"arz 1975 in Menlo Park in seiner Garage zum Informationsaustausch einzufinden.

Die Resonanz war "uberw"altigend. Bereits zum dritten Homebrew-Treffen kamen mehrere hundert Interessierte. So wurden schlie"slich die Treffen in einem H"orsaal in Stanford abgehalten. Eigentlich handelte es sich nicht um einen richtigen Club mit Mitgliedschaft. Es konnte kommen und gehen, wer wollte. Einzig eine bestimmte Tages- und Diskussionsordnung mu"ste eingehalten werden.

Zum Leiter der Treffen avancierte Lee Felsenstein, der auch in anderen Computerprojekten engagiert war. Neben dem Homebrew-Club bildeten sich, vor allem in gr"osseren St"adten, andere Clubs. Und erste kleine Zeitungen mit Titeln wie 'The Hobbyist' und 'Micro-8-Newsletter' konnten abonniert werden.   Der Homebrew Club verursachte eine Vielzahl von Firmengr"undungen . Bastler stellten ihre Ideen bei den Clubtreffen vor und gr"undeten zusammen mit anderen Computerbegeisterten eine Firma, wenn die Idee Anklang fand. So kam es, da"s f"ur den Altair-Computer immer mehr Erweiterungen angeboten wurden.

  Zeitschriften   Nach regem Interesse an den verschiedenen Clubzeitungen, die in der amerikanischen Hobby-Computer-Szene kursierten, witterten alsbald Verleger und Redakteure ein gutes Gesch"aft im Bereich der Computerfachzeitschriften. Die erste kommerziell vertriebene Zeitschrift war Creative Computing, die bereits 1974 zu haben war. Sie richtete sich vor allem an Lehrer und verbreitete Ideen und Diskussionen "uber den Einsatz von Computern als Lehrmittel. Im September 1975 folgte eine weitere Zeitschrift: Byte. Byte war ein butes Gemisch aus Einkaufsf"uhrer, Einsteigertips, Hardwaretest und Artikeln f"ur 'Freaks'. Die Zeitschriften waren derart erfolgreich, da"s nach ihnen noch viele Titel auf den Markt dr"angten: Kilobaud, SCCS Interface, Personal Computing, ROM und viele andere.

Diese Publikationen waren allesamt nicht rechnerspeziefisch. Die erste rechnerspezifische Zeitung war Computer News aus dem Hause MITS - ein Informationsblatt zum Altair-Computer. Mit der steigenden Verbreitung einzelner Computersysteme wuchsen auch die Grundlagen f"ur spezifische Magazine. 80 Microcomputing widmete sich 1978 ganz dem TRS-80 von Tandy. Mit dem Aufkommen des IBM-PC zu Begin der 80er Jahre begann eine neue Welle von IBM-spezifischen Zeitschriften zu rollen .   Schaut man sich heute auf dem deutschen Computerzeitschriftenmarkt um, entdeckt man eine Vielzahl systemspezifischer Zeitschriften.

Sie sind in der "Uberzahl. Daneben gibt es Zeitschriften, die sich einem bestimmten Betriebssystem oder bestimmten Anwendungen der Rechner widmen. Die Publikationen, die sich allgemein mit Personal- oder Heimcomputern besch"aftigen, sind in der Minderzahl.  Andere fr"uhe Mikrocomputer   Durch den Erfolg des Altair kamen auch viele andere Bastler auf die Idee, einen Computerbausatz oder Zusatzteile zu entwickeln und zu vermarkten. In k"urzester Zeit entstand ein Markt mit einer schwer zu "ubersehenden Zahl von Mikrocomputern, die auf den verschiedensten Mikroprozessoren basierten und eine Vielzahl von Steckkarten f"ur diese Rechner.   *KIM-1   Die Halbleiterfirma MOS-Tech brachte Ende 1975 einen eigenen Mikrocomputerbausatz auf den Markt: KIM-1.

Basierend auf dem 6502-Prozessor von MOS handelte es sich um eine kleine Platine mit 2 Kilobytes Speicher und im Gegensatz zu anderen Baus"atzen hatte KIM statt Schaltern und Leuchtdioden eine Hexadezimaltastatur und eine Leuchtziffernanzeige. Dies erleichterte die Programmierung erheblich.   *SWTPC 6800   Ein weiterer Bausatz nach Altair-Muster war der SWTPC 6800 von South-West Technologies. Er d"urfte der erste Mikrocomputer auf Basis des 6800-Prozessors gewesen sein. Er erschien Ende 1975.   *Apple I   1976 erschien auch der ber"uhmte Apple I.

Dabei handelete es sich urspr"unglich um einen Bausatz, bestehend aus einer gedruckten Schaltung und den Bauteilen auf Basis des 6502-Mikroprozessors. Entworfen und gebaut hat ihn Steven Wozniak. Er war ein erster Erfolg f"ur die Firma Apple, als es Steven Jobs gelang, einen Auftrag "uber 50 zusammengebaute Apple I von Paul Terell, Besitzer des Byte Shop, zu bekommen. Dieser Bausatz wurde rund 220 mal verkauft und bildete die Grundlage zum Erfolg der Firma Apple.   *Sol   Ein weiterer Schritt in Richtung des heute "ublichen Personal Computers war der Sol. "Urspr"unglich hatte Leslie Solomon von der Zeitschrift 'Popular Electronics' lediglich ein Terminal, basierend auf einem Mikroprozessor, bei der Firma Processor Technology in Auftrag gegeben.

Doch die Entwickler Bob Marsh und Lee Felsenstein machten sich einen Spa"s daraus und bauten einen 'Terminalcomputer' mit dem 8080-Prozessor, der sowohl als Terminal, als auch als Computer benutzt werden konnte. Doch das eigentlich Neue war, da"s der Sol "uber ein komplettes Holzgeh"ause mit Tastatur verf"ugte. Er mu"ste nur noch an einen Monitor angeschlossen werden . Dies l"autete ein neues Kapitel der Heim- und Personalcomputergeschichte ein: die fertig montierten, sofort benutzbaren Rechner kamen auf den Markt.   Computerverkauf   Waren die Hersteller der ersten Personal Computer noch auf den Versand der Baus"atze und Ger"ate angewiesen, so lohnte es sich doch bald, Computer "uber den Ladentisch zu verkaufen. Im folgenden betrachten wir einige Pioniere, die sich als erste ins Feld der Computerl"aden wagten.

  *Der erste Computerladen   Urspr"unglich wurden die Computerbaus"atze und fr"uhen Personal Computer nur per Versand oder auf den gerade aufkommenden Messen verkauft. Doch im Juni 1975 hatte Dick Heiser die Idee, ein Gesch"aft nur f"ur Computer zu er"offnen. Er handelte Preise mit MITS aus und er"offnete die Arrowhead Computer Company - 'The Computer Store'. Der Umsatz "uberstieg seine k"uhnsten Erwartungen: die Kunden kauften nicht nur die Altair-Baus"atze oder die von ihm zusammengebauten Rechner, sondern lie"sen auch mehrere tausend Dollar f"ur Erweiterungen und B"ucher da. Au"serdem f"uhrte er Reparaturen und Kundenberatung durch .   *Die erste Ladenkette   Paul Terell war Computervertreter.

Er wurde auf MITS aufmerksam, und Ed Roberts war gerade dabei, H"andler zur Vermarktung des Altair zu suchen. Da H"andler den Altair 25 billiger bekamen, beschlo"s Terell, einen Laden aufzumachen. Er "offnete Ende 1975. Das Gesch"aft hie"s, in Anlehnung an die bekannte Zeitschrift 'Byte', Byte Shop. Bald meldeten sich Interessenten, die ebenfalls einen Byte Shop aufmachen wollten. So wurde Terell's Gesch"aft innerhalb weniger Jahre zu einer "uber 75 Gesch"afte umfassenden Ladenkette, der ersten im Personal-Computer-Gesch"aft .

  Die erfolgreichen Beispiele machten Schule, und bald gab es "uberall in Nordamerika L"aden, die Computer "uber den Ladentisch verkauften.   *Computer-Marketing   Bald erwies es sich f"ur eine Firma als wichtig, Verkaufskan"ale f"ur ihren Mikrocomputer zu haben. Nachdem eine gro"se Zahl an Computern verf"ugbar war, reichte es nicht mehr, den Rechner per Zeitschriftenanzeige und in einigen Computerl"aden anzubieten. Genau aus diesen Gedanken entstand Computerland, eine Ladenkette zum Verkauf des IMSAI-Computers.   Doch es waren zwei gro"se Firmen, die von den kleinen Computerh"andlern gef"urchtet wurden, weil sie ihr Marketingnetz zur Vermarktung nutzten k"onnten. Wenn anfangs auch z"ogernd, weil sich niemand vorstellen konnte, Mikrocomputer in Massen umzusetzen, lief das Gesch"aft doch "uberraschend schnell an.

  Die Rede ist hier von Commodore und Tandy. Commodore brachte 1977 den PET - Personal Electronic Transactor, gebaut vom Entwickler des 6502 Chuck Peddle, auf den Markt. Dabei handelte es sich um einen Rechner in einem Metallgeh"ause, inclusive Monitor, Tastatur und einigen Kilobytes Speicher. Der PET hatte einen Bus zum Anschlu"s von Peripherieger"aten wie Drucker und Diskettenlaufwerke. Sogar ein Kassettenlaufwerk zum Speichern der Programme war eingebaut. Au"serdem hatte der PET ein Betriebssystem auf ROM, so da"s beim Einschalten des Rechners nicht immer erst ein Betriebssystem geladen werden mu"ste.

Der PET war nicht kompatibel zum damals sich rasant verbreitenden Betriebssystem CP/M von Gary Kildall. Trotzdem wurde der PET vor allem in Europa ein Riesenerfolg, nicht zuletzt weil Firmengr"under Jack Tramiel sein zuvor aufgebautes B"uromaschinen-Vertriebsnetz zur Vermarktung nutzen konnte . Auf den PET folgten mehrere Weiterentwicklungen, und Anfang der 80er Jahre erzielte Commodore mit dem VC-20 und C-64 einen gro"sen Markterfolg. Diese preiswerten Heimcomputer setzten neue Ma"sst"abe f"ur die Verbreitung 'pers"onlicher' Computer.   Im Jahre 1985 schlie"slich brachte Commodore den Amiga auf den Markt, einen Personal-Computer auf Basis des 68000-Prozessors. Der Amiga setzte neue Ma"sst"abe durch seine grafische Oberfl"ache und das Multitasking-Betriebssystem (dabei ist es m"oglich, mehrere Programme parallel laufen zu lassen, z.

B. Berechnungen im Hintergrund zu erledigen und gleichzeitig Textverarbeitung zu nutzen). Doch gegen die IBM-kompatiblen konnte er sich au"ser im Videobereich nicht durchsetzen. Er wird heute "uberwiegend als Heimcomputer und Spielcomputer genutzt.   Tandy brachte nach einiger "Uberzeugungskunst durch die beteiligten Ingenieure "uber die Elektronikladenkette Radio Shack ebenfalls einen eigenen Computer auf den Markt. Tandy ist ein relativ gro"ser Konzern, der haupts"achlich Elektronik und elektronisches Spielzeug in seinen Ladenketten verkauft.

1978 war es soweit: der TRS-80 Modell I kam probeweise in einige Radio Shack-L"aden. Der TRS-80 Modell I basierte auf einem Z80-Mikroprozessor und vereinte ebenfalls Tastatur, Monitor und Schnittstellen sowie Kassettenrekorder in einem Geh"ause . Er war nach dem Auspacken betriebsfertig. Man konnte CP/M als Betriebssystem benutzen. Wie beim PET stand auch hier ein BASIC als Programmiersprache zur Verf"ugung. Auch der TRS-80 wurde ein gro"ser Erfolg, und es folgten Modelle mit Diskettenlaufwerken, mehr Speicher, Pixelgrafik, und dann zu Anfang der 80er Jahre der TRS-80 Color Computer, ein Heimcomputer mit Motorola's 6809-Prozessor, Farbrastergrafik, 16 bis 64 Kilobytes Speicherkapazit"at, BASIC im ROM und Schnittstellen.

Der Color Computer kostete 299 Dollar. Von ihm gab es auch eine europ"aische Variante: den Dragon Computer. Technisch war es der selbe Rechner, nur hatte der Dragon ein Apple-"ahnliches Geh"ause. Er war in England recht verbreitet und fa"ste in Deutschland sogar vor dem Commodore 64 Fu"s.   Es gab auch andere Hersteller, die beim Verkauf von Personal Computern auf gro"se Ladenketten oder Kundenst"amme zur"uckgreifen konnten, aber Commodore und vor allem Tandy seien als Beispiele genannt.                                                                                                                                       Weitere Entwicklung des Mikrocomputers   Die vom Altair losgetretene Lawine rollte mit unglaublicher Geschwindigkeit weiter.

Computer um Computer kam auf den Markt. Das Chip-Special Nr.14 -- Der Computer-Katalog -- aus dem Jahr 1984 enth"alt die Daten von rund 220 Personal- und Heimcomputern im Bereich von 100 Mark bis einige 10000 Mark. Eine kleine "Ubersicht "uber einige wichtige Mikrocomputer gibt Tabelle auf Seite . In ihr kann man auch deutlich die Tendenz erkennen, da"s die Mikrocomputer mit immer mehr Speicher und neuen, immer schnelleren Mikroprozessoren auf den Markt kommen. Ein weiterer Effekt l"a"st sich in Zeitschriften beobachten: der Preisverfall nach der Markteinf"uhrung eines Systems wird immer schneller.

Konnte sich der Apple II "uber f"unf Jahr bei seinem Preis von rund 1200 halten, so kostet die neuste Generation der IBM-PC-kompatiblen zwei Jahre nach Markteinf"uhrung inklusive 8 Megabytes Speicher und Festplatte mit rund 3500 DM nur noch ein Drittel bis ein Viertel des Einf"uhrungspreises. Mittlerweile hat sich der Markt auch polarisiert; es kommt nicht mehr jeder Mikrocomputer f"ur alle Anwendungen in Frage. So haben sich die IBM-kompatiblen f"ur den Bereich B"uro- und Gesch"aftsanwendungen herauskristallisiert, und sie sind von relativ billigen, kleinen Systemen bis zu Rechnern auf Workstation-Niveau zu bekommen. Der Bereich, auf den sich Apple mit dem MacIntosh spezialisiert hat, ist vor allem Desktop Publishing (das Erstellen von Druckvorlagen unter grafischer Oberfl"ache) und seit neuestem Multimedia. Apple legt auch gro"sen Wert darauf, da"s man ihre Rechner ohne langwieriges Lernen eines Betriebssystems benutzen kann. Rechner wie der Atari ST oder Amiga sind die wenigen, die als Heim- oder semiprofessionelle Computer "ubriggeblieben sind.

Je nach Ausstattung werden sie als reine Heim- und Spielcomputer, zur privaten Textverarbeitung oder "ahnlichen Anwendungen genutzt. Allerdings bieten sie auch die M"oglichkeit, professionelle Musik- oder Videoanwendungen benutzen zu k"onnen. Darunter gibt es noch die Spielekonsolen, denen man den Computer, der sie eigentlich sind, nicht mehr ansieht. Sie richten sich vor allem an Kinder, bei denen das Spielen im Vordergrund steht oder denen ein kompletter PC zu teuer ist.   F"ur den professionellen Bereich gibt es Workstations mit besonders hoher Rechenleistung und anderen Merkmalen. Sie stellen das obere Ende des Bereichs der 'pers"onlichen' Computer dar.

  Ein PC von IBM   Zu Beginn der 80er Jahre spielten auch bei IBM, bis dahin Hersteller von Gro"srechenanlagen, einige Ingenieure mit dem Gedanken, einen Personal Computer zu bauen. Die Firmenleitung war zun"achst skeptisch, doch nach einigen "Uberzeugungsversuchen und Provokationen (Mitarbeiter warfen IBM vor, nicht in der Lage zu sein, einen so kleinen Computer zu bauen) bekam die Entwicklergruppe um Don Estridge in Boca Raton den Auftrag, einen Personal Computer zu entwickeln . Dabei wurde f"ur IBM-Verh"altnisse vollkommen untypisch vorgegangen: der Rechner wurde aus frei k"auflichen Teilen, unter anderem Intel's 8088-Prozessor, gebaut. Das Betriebssystem wurde bei einer Fremdfirma in Auftrag gegeben. Die erste Firma, bei der nachgefragt wurde, war Digital Research. Doch Gary Kildall war gerade nicht da, und seine Frau wollte nicht ohne R"ucksprache das von IBM verlangte Geheimhaltungsabkommen unterschreiben.

Anekdoten erz"ahlen, da"s Kildall an diesem Tag mit seinem Privatflugzeug unterwegs war und dadurch das Millionengesch"aft mit IBM verlor . Die IBM-Leute waren in Eile, und so ging der Auftrag an Microsoft. Microsoft war damals schon eines der gr"o"seren Softwareh"auser, bekannt geworden vor allem durch Microsoft-BASIC, welches auf fast jedem Mikrocomputer verf"ugbar war. Bill Gates, Mitbegr"under und Chef von Microsoft, kaufte einigen lokalen Programmierern einen Satz Diskettenroutinen ab, welche zum Kern von MS-DOS wurden. Bei den Verhandlungen mit IBM war Gates so geschickt, MS-DOS selbst an jedermann verkaufen zu d"urfen, nicht nur an IBM. Dies brachte Microsoft schlie"slich Millionen ein, als erste IBM-Kompatible erschienen und ein Betriebssystem brauchten.

Und im sp"ateren Softwaregesch"aft profitiert Microsoft heute noch davon, da"s genaue Informationen "uber die Interna von MS-DOS nur innerhalb der Firma bekannt sind.   Der IBM-PC erschien 1981. Die Reaktionen darauf waren unterschiedlich. Die Gesch"aftswelt reagierte begeistert, denn jetzt, wo der Computerriese IBM einen PC auf den Markt gebracht hatte, war der PC endg"ultig hoff"ahig und den Kinderschuhen entwachsen. Der Erfolg des IBM-PC d"urfte daher haupts"achlich psychologische Gr"unde gehabt haben.   Die Apple-Ingenieure, die zu dem Zeitpunkt an Lisa und MacIntosh arbeiteten, kommentierten den IBM-PC so: 'Wir schauten uns ihren PC nach der Markteinf"uhrung genau an.

Zuerst fanden wir es peinlich, wie schlecht ihr Apparat war. Dann versetzte uns dessen Erfolg in Schrecken. Wir hofften, der MacIntosh w"urde den Leuten zeigen, was der IBM-PC war: ein abgedroschener, banaler Versuch auf Grundlage der alten Technologie.' .   Steve Jobs kommentierte den IBM-PC folgenderma"sen: 'Wenn wir aus irgend einem Grund einen gro"sen Fehler machen und IBM gewinnt, werden wir nach meiner pers"onlichen "Uberzeugung 20 Jahre lang in einem finsteren Computer-Mittelalter leben. [.

..] Der IBM-PC stellt nur eine neue Verpackung und leichte Erweiterung des Apple II dar.' .   Com-puter-sys-tem APPLE COMPUTER   Viele Bastler machten beim Aufstieg des Personal Computers viel Geld. Doch nicht nur die Verbreitung des Computers geht auf das Konto von Hobbyisten, sondern auch die grundlegenden Entwicklungen.

Viele Firmen begannen, Computer herzustellen, aber nur wenige der damals gegr"undeten Firmen existieren noch heute. Eine davon ist Apple Computer. Der legend"are Aufstieg vom Hobbyprojekt zum Konzern mit Milliardenums"atzen z"ahlt zu einer der Legenden des Silicon Valley.   Die Geschichte von Apple Computer ist auch die Geschichte ihrer Gr"under Steven Wozniak und Steven Jobs. Sie zeigt, wie zwei junge Menschen die Entwicklung des Personal Computers nachhaltig beeinflu"st haben.   Zur Person   *Steven Wozniak   Am 11.

8.1950 wurde Steve Wozniak in San Jose im Silicon Valley geboren. Sein Vater war Ingenieur. Wozniak besuchte verschiedene Schulen. 1967 gewann er einen Elektronikwettbewerb mit einer selbstgebauten Rechenmaschine. Er hatte gro"ses Interesse an Elektronik und vor allem auch an Computern.

Einer seiner Lehrer erm"oglichte es ihm, sich mit einem DEC-Computer zu besch"aftigen. Von da an war es Wozniak's gr"o"ster Wunsch, selbst einen Computer zu besitzen. Seinem sp"ateren Partner Steven Jobs begegnet er 1968 zum ersten Mal. Ein gemeinsamer Freund brachte Jobs mit zu Wozniak. Doch da Interessierte Jobs sich nicht so sehr f"ur Elektronik und Computer und die Freundschaft kam noch nicht so recht auf.   1971 baute Wozniak seinen ersten, kleinen Computer: den Cream-Soda-Computer.

Dabei handelte es sich um ein komplett selbstgebautes Rechenwerk mit Speicherprogrammierung, welches --- wie sp"ater der Altair --- mit Schaltern programmiert und mit Hilfe von Leuchtdioden abgelesen wurde. Au"serdem traf er dabei Jobs wieder. Durch einen Zeitungsartikel kommen die beiden auf die Idee, sog. Blue Boxes zu bauen, kleine Schaltungen, die mit W"ahlt"onen Telefonschaltanlagen "uberlisten und zum kostenlosen telefonieren bringen konnten. Dieses Phone Phreaking war damals Mode, und so konnten Jobs und Wozniak eine zeitlang ein gutes Gesch"aft machen, indem sie die Schaltungen verkauften. Dabei lernten sie auch John Draper alias Capt'n Crunch kennen, der sp"ater einige wichtige Programme f"ur Apple-Computer schrieb.

  Wozniak begann mit einem Elektrotechnik-Studium in Berkeley und einem Job bei Hewlett-Packard. Seine Interessen blieben weiterhin Elektronik und Streiche .   *Steven Jobs   Steven Jobs wurde am 24.2.1955 in San Francisco geboren. Er wurde zur Adoption freigegeben und von der Familie Jobs aufgenommen.

Wegen eines Arbeitsplatzwechsels zog die Familie 1961 ins Silicon Valley um. Dort besuchte Jobs mehrere Schulen. Das Jahr 1968 war ein Jahr voll wichtiger Ereignisse f"ur Steven Jobs: er lernte in der Schule Bill Fernandez kennen, einen Freund von Steven Wozniak. Dadurch lernte er 'Woz', wie Wozniak von seinen Freunden genannt wird, kennen. Au"serdem begann der 13j"ahrige Jobs seinen ersten Ferienjob, und zwar bei der Firma Hewlett-Packard in der Me"sger"ateproduktion. Doch vorerst hielten Jobs und Wozniak nicht viel voneinander.

Dies "anderte sich erst, als Jobs bei Wozniak den Cream-Soda-Computer bewundern konnte. Obwohl die Elektronik zu Anfang nicht Grund ihrer Freundschaft war, sondern die gemeinsame Neigung, der Umgebung bei jeder Gelegenheit Streiche zu spielen, begann auch Jobs sich, f"ur Elektronik zu interessieren. 1974 pilgerte Jobs auf der Suche nach dem Sinn des Lebens nach Indien und kehrte Ende des Jahres zur"uck. Er arbeitete nachts bei Atari an der Entwicklung von Videospielen und ging tags"uber seinen Interessen nach . Er spannte Wozniak bei schwierigen Problemen ein, und so kam es, da"s Wozniak das weltber"uhmte Atari-Spiel Breakout f"ur Jobs baute und dieser es als seine Erfindung bei Atari pr"asentierte.   Apple I   Seit dem Cream-Soda-Computer arbeitete Wozniak an Pl"anen, wie sein eigener Computer der Beste sein k"onnte.

Doch trotz eines eintr"aglichen Jobs bei HP wollte er nicht mehrere hundert Dollar in einen 8008, 8080 oder 6800 investieren, um den herum er seinen Rechner h"atte bauen k"onnen. Doch dies "anderte sich durch zwei herausragende Ereignisse: im Januar 1975 erschien der Altair 8080, und auf der Elektronikmesse Wescon'75 verkaufte die Firma MOS-Tech ihren 6502-Prozessor f"ur sage und schreibe 25 Dollar. Wozniak fuhr zusammen mit einigen HP-Ingenieuren auf die Messe und erwarb den Schaltkreis.   Inzwischen wurde der Homebrew Computer Club gegr"undet, und Wozniak war selbstverst"andlich beim ersten Treffen mit dabei. Bei den Homebrew-Treffen wurden Informationen, Schaltungen und Erfahrungen ausgetauscht. Wozniak stellte dabei auch regelm"a"sig seine neusten Verbesserungen an seinem 6502-Mikrocomputer vor.

Steven Jobs begleitete Wozniak gelegentlich, da er aber weniger am Entwurf und technischen Daten interessiert war, dachte er dar"uber nach, was man mit Wozniak's Computer wohl alles anfangen k"onnte. Wozniak hatte mittlerweile einen BASIC-Interpreter geschrieben, der Rechner hatte eine Tastatur, und er konnte an einen Fernseher angeschlossen werden. Wozniak wollte eigentlich nur den Schaltplan und Ausdrucke der Software vertreiben, doch Jobs hatte die Idee, die Platinen herzustellen, und so quasi einen Bausatz zu vertreiben. Bei Gespr"achen mit Besuchern der Homebrew-Treffen lernte Jobs auch Paul Terell, Inhaber des Byte Shop kennen. Dieser erkl"arte sich schlie"slich dazu bereit, 50 Computer von Jobs zu kaufen, allerdings bereits fertig montiert, zahlbar bei Lieferung.   Wozniak war von der Idee nicht allzu begeistert, aber die Aussicht, 500 Dollar pro geliefertem Computer zu bekommen, lie"s ihn schlie"slich einlenken.

So wurde am 1.April 1976, mit 1300 Dollar als Startkapital, die Firma Apple gegr"undet. Den Namen hatte Jobs ausgesucht, zum einen, weil ein Apfel etwas Einfaches, Einpr"agsames war, und zum anderen, weil er meinte, einfach jeder Mensch der Welt w"urde "Apfel m"ogen.   Doch die Finanzierung war immer noch nicht gesichert. Die best"uckten Platinen w"urden etwa 250 Dollar das St"uck kosten, also waren rund 13000 Dollar n"otig. Doch hier bewies Jobs sein Talent als z"aher Verhandlungspartner.

Er schaffte es, bei einem lokalen Bauteilegro"sh"andler die Teile auf Rechnung, zahlbar in 30 Tagen, zu bekommen. So begannen die beiden Freunde zusammen mit anderen Bekannten mit der Best"uckung der Leiterplatten. Paul Terell zahlte bei Lieferung, obwohl er eigentlich Computer inclusive Tastatur und Geh"ause erwartet hatte, aber nur best"uckte Platinen bekam. Dabei kam die Firma Apple zu ihrem ersten gr"o"seren Gewinn.   Ende 1976 hatte Apple 150 Computer verkauft, was einen Umsatz von 75000 Dollar entsprach. Inzwischen waren auch einige Freunde angestellt und verbesserten Wozniak's BASIC.

Nach Fertigstellung der Schnittstelle zu Kassettenrekordern lieferte Jobs regelm"a"sig die neuste Version des Apple-Basic an die verschiedenen Byte-Shops.   Insgesamt wurden etwa 220 Apple I hergestellt.   Apple II   Mitte 1976, w"ahrend des Verkaufs des Apple I, bastelten Wozniak und seine Freunde an einer verbesserten Version des Apple I. Wozniak hatte konkrete Vorstellungen, was der neue Computer alles bieten m"u"ste. Es gefiel ihm nicht, da"s man f"ur Altair-Basic 500 Dollar bezahlen mu"ste, und um den Komfort f"ur den Benutzer zu erh"ohen, baute er Apple-Basic als ROM in den neuen Computer ein. Au"serdem sollte 'der Neue' Erweiterungssteckpl"atze wie der Altair haben, damit er universell erweiterbar w"are.

Desweiteren bekam er einen Farbmodulator f"ur Fernsehger"ate.   Im Herbst 1976 flogen die Apple-Gr"under mit einem in eine Schachtel eingebauten Prototypen des zuk"unftigen Apple II zum Personal Computer Festival in Atlantic City. Dort war alles vertreten, was bis dahin auf dem Markt war: der Altair mit zahlreichen Erweiterungen, IMSAI, und viele andere Firmen. Vor allem hatten sie protzige Messest"ande, w"ahrend Apple mit einem Klapptisch antrat. Jobs nutzte die Gelegenheit, sich anzusehen, was die anderen Hersteller anboten. Ihm war klar, da"s der Apple II in einem eigenen Geh"ause, inklusive Tastatur, Netzteil und Schnittstellen auf den Markt kommen mu"ste.

Nach der Messe war Wozniak voller neuer Ideen, und Steve auf der Suche nach Geldgebern, die die Entwicklung eines kompakten, fertigen Computersystems finanzieren w"urden. Zu diesem Zeitpunkt besuchte Chuck Peddle mit einem leitenden Angestellten von Commodore die junge Firma. Commodore hatte gerade MOS-Tech, Hersteller des 6502, gekauft und wollte sich "uber die Konkurrenz f"ur den in Planung befindlichen PET informieren. Jobs bot Commodore Apple zum Kauf an, f"ur 100000 Dollar Aktienanteile an Commodore und 36000 Dollar pro Apple-Gr"under. Jack Tramiel, Gr"under und Chef von Commodore, meinte, das Angebot sei l"acherlich und die Garagenfirma Apple w"are sowieso keine ernstzunehmende Konkurrenz .   Zwei weitere Firmen lehnten das Angebot, Apple zu kaufen, ab.

Wozniak bot seinem Arbeitgeber, Hewlett-Packard, den Apple II zur Produktion an, doch HP zeigte aus verschiedenen Gr"unden kein Interesse. Auch Nolan Bushnell von Atari meinte, er k"onne keinen Personal Computer auf den Markt bringen, als Jobs versuchte, den Apple II seinem Chef schmackhaft zu machen.   Doch dann gelang es Jobs, zwei wichtige Leute f"ur Apple zu gewinnen. Zun"achst verhandelte er sehr intensiv mit Regis McKenna, dem Mann, der die Mikroprozessor-Werbekampagne und andere bekannte Werbeaktionen gestaltet hatte. Schlie"slich konnte er ihn dazu bringen, f"ur Apple zu arbeiten. McKenna gestaltete das heutige Apple-Logo mit dem angebissenen Apfel.

F"ur den Apple I wurde noch das alte Logo, welches Newton unter einem Apfelbaum zeigt, verwendet. McKenna plazierte die ersten Apple-Anzeigen an einem f"ur Computer ungew"ohnlichen Ort: im Playboy. Daduch war Apple in aller Munde.   Doch die Finanzprobleme waren damit nicht gel"ost. Auf der Suche nach Investoren begegnete ihm schlie"slich Mike Markkula. Er hatte bei Intel Millionen gemacht und sich dann zur"uckgezogen.

Markkula investierte viel Geld aus seinem Privatverm"ogen in Apple und b"urgte bei Banken f"ur Kredite. Daf"ur bekam er Mitspracherecht, und Wozniak und Jobs mu"sten ihre sonstigen Jobs aufgeben. Au"serdem brachte er Mike Scott, einen Manager mit. Alle waren sich einig, da"s das Unternehmen vor allem ein gutes Managment brauchte. Jobs und Scott konnten sich auf Anhieb nicht ausstehen, und dies f"uhrte zu langen, schweren Streitigkeiten und letztlich verlie"s Scott die Firma.   Inzwischen hatten Wozniak und die anderen Entwickler einige bahnbrechende Entwicklungen f"ur den Apple II gemacht.

Unter anderem wurde ein Schaltnetzteil gebaut, welches ein kleines Geh"ause ohne L"ufter erm"oglichte. Der Entwurf eines Geh"auses kam voran, und auch hier diktierte Jobs die bekannte schreibmaschinen"ahnliche Form, weil er sie f"ur revolution"ar und originell hielt. Im Fr"uhjahr 1977 war es dann soweit: Apple pr"asentierte den Apple II aud der West Coast Computer Faire, der damals gr"o"sten Messe. Das in wenigen Teilen gefertigte Kunststoffgeh"ause eroberte die Herzen aller Besucher --- vorbei war die Zeit der kantigen Metallgeh"ause, der Schrauben oder Holzschachteln. W"ahrend der Messe wurden "uber 300 Computer bestellt, und Apple bot einen damals einmaligen Service an: das verg"unstigte Umsteigen vom Apple I auf den Apple II. Bis Ende 1977 waren rund 4000 Apple II verkauft.

Doch der Durchbruch war noch nicht geschafft.   Weihnachten 1977 gelang Wozniak ein weiterer Schachzug: er baute einen Floppycontroller f"ur den Apple II, der den Anschlu"s eines Diskettenlaufwerks gestattete. Auf der folgenden Consumer Electronics Show veranla"ste das Diskettenlaufwerk die Entwicklung einiger ber"uhmter Programme, die das Schicksal von Apple mitbestimmt haben. Titel wie VisiCalc (die erste Tabellenkalkulation - der Benutzer konnte Zahlenkolonnen mit Regeln verbinden und so durch "Anderung einiger Parameter gro"se Kalkulationen auf einfache Weise durchrechnen) oder AppleWriter (eine Textverarbeitung) sind heute noch ein Begriff. Der Apple II war der erste PC, auf dem solche Programme und Diskettenlaufwerke zur Verf"ugung standen. Vor allem VisiCalc machten den Personal Computer zum ersten Mal au"serhalb des Hobby-Bereichs bekannt.

  Anfang 1978 wurde die Firma Apple auf einen Wert von 3 Millionen Dollar gesch"atzt. 1979 wurden 35000 Apple-Computer verkauft.   Lisa MacIntosh   Markkula und Scott wu"sten, da"s nach dem Apple II ein neues Produkt auf den Markt kommen mu"ste, weil der Apple II nicht ewig Stand der Technik sein w"urde. Auch Jobs suchte nach einer neuen Aufgabe, nachdem der Apple II nun fertig war und sich verkaufte. Wozniak zog sich aus dem Firmengeschehen etwas zur"uck, er t"uftelte lieber an Schaltungen als Marktpolitik zu machen. Ein weiterer Schritt war die Entwicklung des Apple III.

Er sollte mehr Speicher haben, h"ohere Grafikaufl"osung, eine bessere Zeichendarstellung, und voll kompatibel zum Apple II sein. Doch der Apple III wurde ein Flop, denn er wurde erst 1981 fertig, war zu teuer, und die erste Produktion war fehlerhaft. Eine weitere Arbeitsgruppe experimentierte mit Motorolas 68000-Prozessor und hochaufl"osender Grafik.   1979 investierte Xerox Kapital in Apple, und Apple durfte daf"ur einen Blick auf die neusten Entwicklungen im Xerox Palo Alto Research Center (PARC) werfen . Dort sahen die Apple-Leute etwas atemberaubendes: ein grafische Benutzeroberfl"ache, die per Maus und kleinen Bildchen bedient wurde. Man konnte die wichtigsten Funktionen und Programmaufrufe ohne Tastatureingaben t"atigen.

Der Rechner hie"s Xerox Star. Jobs war sofort davon "uberzeugt, das diese Oberfl"ache die Zukunft des Personal Computers sei. Bei Apple wurden neue Projekte in Angriff genommen: ein Rechner auf 68000-Basis mit grafischer Oberfl"ache und viel Speicher und mitgelieferter B"urosoftware. Jobs nannte ihn nach seiner Tochter Lisa. Au"serdem begann eine weitere Gruppe, mit dem 6809-Prozessor und einer geringeren Grafikaufl"osung zu experimentieren. Jobs leitete die Lisa-Gruppe.

Doch mit seinen hohen Anspr"uchen und launischem Verhalten empfanden die Mitarbeiter der Gruppe ihn eher als Bremse denn als Antrieb. Nach zahllosen Beschwerden wurde Jobs vom Managment der Leitung der Lisa-Gruppe enthoben. Jobs war sauer, erkor sich dann aber die Macintosh-Gruppe, die an dem 6809-Prototypen arbeitete, als neues Bet"atigungsfeld. Er wollte eine Low-Cost-Version der Lisa daraus machen. Gegen den Widerstand der Ingenieure setzte er den Umstieg vom 6809 auf den

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