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  Casper david friedrich

                                                                                Bildanalyse                                   Friedrich, Caspar David (1774 - 1840)    "Der Wanderer über dem Nebelmeer" (1815 - 20)                                                                     Abgegeben von:   Franziska Eggert Klasse: 11 A   Wahlpflichtbereich Kunst Abgegeben am  : 17. Dezember 2oo3                      Gliederung       1. Erster Eindruck                  1.1 Bestandaufnahme                  1.2 Skizzen   2. Analyse des Werkes                  2.

1 Bildaufbau und Komposition                  2.2 Bildräumlichkeit und Bildtiefe                  2.3 Farbe und Farbigkeit                  2.4 Analyse der Stofflichkeit und der Maltechnik   3. Interpretation                                                                                                                               1. Erster Eindruck       1.

1 Bestandsaufnahme   Das Bild, "Der Wanderer über dem Nebelmeer", das von Caspar David Friedrich (geb. 1774, gest. 1840) um das Jahr 1818 mit Öl auf Leinwand gemalt wurde, ist 98,4 × 74,8 cm groß und befindet sich heute in der Kunsthalle in Hamburg. Das Bild zeigt einen aufrecht stehenden Mann, einen Wanderer, der mit dem Rücken zum Betrachter steht. Er steht auf dem Gipfel eines Felsens und bildet zusammen mit dem zerklüfteten Gipfel den dunklen Bildvordergrund. Der Wanderer steht sicher auf dem Felsen und stützt sich mit einem Wanderstab, der sich in seiner rechten Hand befindet, ab.

Die Kleidung die der Wanderer trägt, einen edlen Samtanzug mit einem weißen Kragenhemd, passen nicht zu dem Bild eines Wanderers. Dadurch denkt man bei dem feinen Mann eher an einen Dichter oder Philosophen, als an einen Wanderer. Von dem erhöhten Standpunkt auf dem der Wanderer steht, blickt er in eine weite Landschaft, die aus brüchigen Felsen besteht, von der nur einzelne Bergspitzen sichtbar sind, da die Täler durch Nebelschwaden im Verborgenen liegen. Die einzelnen Felsspitzen, die teilweise mit Bäumen bewachsen sind, bilden den Bildmittelgrund und staffeln sich, bis an die Mittelwaagerechte. Über der Mittelwaagerechten sind große Berge zu erkennen, die weit in den Himmel ragen. Der Himmel, der mit Wolken überzogen ist, und die großen Berge bilden zusammen den Hintergrund des Bildes.

      1.2 Skizzen   Skizze a): der Bildaufbau Skizze b): das räumliche Bildgerüst                               2. Analyse des Werkes       2.1. Bildaufbau und Bildkomposition   Caspar David Friedrich war ein Maler, der seine Bilder im Atelier gemalt hat und oft Zeichendreiecke und Reißschienen benutzt hat. Er hatte eine Vorliebe für geometrische Bildordnungen und geplante Strukturen.

Diese geometrischen Strukturen sind auf dem Bild mehrfach vertreten. Die Berge, die auf dem Bild zu sehen sind, bilden alle Dreiecke, ebenso wie die Felsformation auf der der Wanderer steht. Der Wanderer steht genau in der Mittelsenkrechten des Bildes, auf der Spitze des Felsens, die ebenfalls auf der Mittelsenkrechten liegt. Auch die beiden flachen, halb zu sehenden Berge, die die Grenze vom Mittelgrund zum Hintergrund darstellen, treffen sich beide in der Mittelsenkrechten. Der Ort, an dem sich die beiden Berge treffen, liegt verdeckt vom Oberkörper des Wanderers, an der gleichen Stelle, an dem sich auch die beiden Linien des Felsens treffen, auf dem der Wanderer steht. An dieser Stelle, die sich - nicht zufällig - an der gleichen Stelle befindet wie das Herz des Wanderers, entsteht der Fluchtpunkt des Bildes.


Das Verhältnis von Himmel und Erdmasse ist nicht gleich, denn die Erdmasse nimmt fasst ein Drittel des Bildes ein.       2.2 Bildräumlichkeit und Bildtiefe   Der Wanderer und der Gipfel auf dem er steht sind deutlich zu erkennen und detailreich gezeichnet. Sie nehmen einen großen Teil des Bildes ein und befinden sich im Vordergrund des Bildes. Beide ergeben ein Repoussoir am unteren Bildrand. Das Repoussoir schafft eine Steigerung des Tiefeneindrucks, so, dass die erhellte Umgebung für den Betrachter in den Hintergrund verschoben wird.

Der Mittelgrund wird durch die waagerecht verlaufenden Felsformationen und durch die beiden zur Mitte hin abfallenden Berge gebildet. Die Felsformationen im Mittelgrund des Bildes staffeln sich nach hinten weg und treffen dann auf die Berge im Hintergrund, die sich ebenfalls staffeln. Der Himmel, der pyramidenförmige, abgerundete Berg und der rechte Felsenturm erstrecken sich im Hintergrund. Alle Raumschichten lassen sich deutlich voneinander trennen, werden aber durch die dazwischen liegenden Nebelschwaden teilweise wieder miteinander verbunden. Es wird versucht, den Bildraum in verschiedene Raumschichten zu teilen und diese hintereinander zu staffeln. Das sieht man an der geregelten Aufteilung in Vorder- Mittel- und Hintergrund.

Der Betrachterstandpunkt des Bildes ist eine Rückansicht, da der Blick des Betrachters über die Schultern des Wanderers hinweg in dieselbe Richtung gelenkt wird, wie die Blickrichtung des Wanderers. Der Blick des Betrachters wird sowohl in die Bildtiefe geführt, als auch immer wieder auf den städtisch gekleideten Wanderer. Durch den Widerspruch in dem Bildraum wird eine Scheinräumlichkeit geschaffen.       2.3 Farbe und Farbhelligkeit   Diese Scheinräumlichkeit wird durch die malerischen Mittel der Luft-, sowie Farbperspektive zu einer Tiefenwirkung gesteigert. Der fast einheitlich dunkel gehaltene Vordergrund wird scharflinig von der hellen Umgebung abgegrenzt.

Die dunklen Lokalfarben des Fordergrundes und die warmen Brauntöne der mittleren Bergkette verlieren sich immer mehr im Hintergrund. Hier verblassen alle Farben zu einem kalten, milchigen Blau und alle Konturen oder lineare Strukturen verschleiern bzw. werden ganz aufgehoben. Die eintönige Gesamtfarbigkeit wird ganz vom schummrigen Morgenlicht bestimmt, das keine reinen Buntfarben zulässt und in feinen Tonabstufungen ohne erkennbare Malspuren wiedergegeben wird. In blaugrauen bis weißlich gelben Farbtönen liegen die Nebelschwaden malerisch und locker zwischen den Felsformationen. Hier löst sich der lineare Stil Friedrichs auf und er unterbricht und überlagert die Formen des Mittelgrundes mit deckenden und transparenten Farben, verbindet die ziehenden Nebelschwaden mit den still stehenden Wolken am Himmel.

 Die Lichtquelle der Situation liegt außerhalb des Bildes, am linken Bildrand in der oberen Hälfte des Bildes. Der Himmel und der Nebel erscheinen dort weißer als sonst irgendwo auf dem Bild und die Konturen der Berge sind undeutlicher zu sehen als sonst. Trotzdem muss es noch ein leichtes Gegenlicht in dem Bild geben, da der Felsen auf dem der Wanderer steht zu der Seite des Betrachters hin einen Schatten wirft. Es befinden sich also mehrere Lichtquellen innerhalb des Bildes.       2.4 Analyse der Stofflichkeit und der Maltechnik   In dem Bild wird eine deutliche Trennung zwischen dem Wanderer und der Landschaft erzeugt.

Dies wird durch die Art und Weide des Zeichnens geschaffen. Das Motiv des Bildes ist düster: Nebel und Dunst als geheimnisvolle Verhüllung der Dinge. Die Felsen und Berge in harten und betonenden Farben gemalt, mit einem festen Pinselstrich. Die Nebelschwaden und der Dunst leicht transparent darüber gezeichnet, hell und überall gegenwärtig. Der Wanderer und der Felsen auf dem er steht, wirken silhouettenhaft und die starken Umrisslinien entziehen sie der Wirklichkeit. Das Bild wird sowohl durch das Malerische, als auch durch das Grafisch - Zeichnerische bestimmt, denn erst beide zusammen bilden ein Bild, das nicht die gleiche Wirkung hätte, wäre eine der beiden nicht vorhanden bzw.

so ausgeprägt. Caspar David Friedrich arbeitete an dem Bild mit Pinsel und Ölfarbe, sowie mit Zeichendreieck und Reißschiene.       3. Interpretation   Caspar David Friedrich war ein Maler der Natur, aber war kein Landschaftsmaler im üblichen Sinn. Seine Landschaften sind Ideenbilder, die er sich zwar aus der Anschauung der Natur geholt hat, die jedoch ausschließlich im Atelier entstanden sind. Seine inneren Bilder sind durchsaugt von Nachdenken und Suchen und werden zu peniblen Verwirklichungen seiner Betrachtung der Natur.

Zu seinen Bildern hat Caspar David Friedrich selber keine Erklärung vorgebracht, so ist es heute schwer, eindeutige Antworten auf Sinngehalte und Bildabsichten zu geben. Die Natur zu lieben und gläubig sein waren wichtige Dinge des bürgerlichen Selbstverständnisses um 1820. Viel davon schlug sich in Friedrichs Bildern nieder. Nach den Jahren der Revolution und Kriege in Europa fand er im Rückblick in die Vergangenheit einen gewissen Ersatz für enttäuschte Hoffnungen. In seiner mystischen und religiösen Art die Natur darzustellen beschwor er alte Frömmigkeit und damit verbundene Lebensordnung. Er sehnt sich nach Treue und Herzensgüte und übertrug seine Stimmung und seine seelischen Probleme auf die Erscheinung der Natur.

Friedrich suchte, genauso wie der Wanderer, ein neues, ungestörtes, idyllisches Verhältnis zur Natur, welches wir heute als romantisch bezeichnen. Caspar David Friedrich wurde 1774 in Greifswald geboren, heiratete mit 44 Jahren und lebte seit 1798 in Dresden, wo er 1824 zum Professor der dortigen Akademie berufen wurde. Er wurde von vielen Leuten seiner Zeit verkannt und nach längerer Krankheit aufgrund eines Schlaganfalls starb der bedeutendste Maler der Romantik 1840 und hinterließ an die 1000 Zeichnungen und über 200 Bilder.  

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