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  Henri toulouse lautrec

Übersicht Die Jahre 1864 bis 1885 Der neue Stil Die Jahre 1892 bis 1898 Die letzen Jahre Die Jahre 1864 bis 1885 Am 24. November 1864 wird Henri- Marie- Raymond de Toulouse- Lautrec- Monfa in Albi, als ältester Sohn seiner Eltern, dem Grafenpaar Toulouse - Lautrec, geboren. Henri entspringt einem der ältesten Adelsgeschlechter Frankreichs. Seine Eltern, Vetter und Cousine ersten Grades, wurden von deren Eltern veranlaßt eine Zweckehe einzugehen. Doch schon 1868 existierte diese Ehe nur noch auf dem Papier. Henri wurde von seiner Mutter, der Gräfin Adèle aufgezogen, die sich nach dem Tod ihres zweiten Sohnes, gerade zu krankhaft in den katholischen Glauben und die Liebe zu ihrem kleinen Sohn flüchtete.

Henri verbringt seine Kindheit überwiegend auf dem südfranzösischen Familienanwesen, bei Albi sowie in Cèleyran. 1872 zieht Henri mit seiner Mutter nach Paris. Er besucht dort das angesehene Lycée Fontanes, zusammen mit Maurice Joyant, der später sein wichtigster Freund, Kunsthändler, Nachlassverwalter und Biograf wird. Schon in dieser Zeit vertreibt sich Henri die Zeit indem er kleine Karikaturen in seinen Schulheften anfertigt. 1875 kehrt Henri auf das Familienanwesen zurück. Wegen seiner Kränklichkeit wird er von nun an von seiner Mutter unterrichtet.

1878 bricht sich Henri bei einem Sturz vom Stuhl, den linken Oberschenkel. Es folgt eine langwierige Heilungsphase in Heilbädern. In Baréges begegnet er Etienne Devismes, für den er drei Jahre später eine Erzählung illustriert. 1879 bricht er sich den rechten Oberschenkel in Baréges. Schnell wird deutlich was die Familie, versucht hat so lange wie möglich zu ignorieren. Henri leidet an einer erblichen Knochenkrankheit.

Beide Beine wachsen von nun an nicht mehr. Zeitlebens war Henris Knochenbau empfindlich und gefährdet. Über eine Größe von einem Meter 52 kam Henri zeit seines Lebens nicht hinaus. 1880 verbringt der Schonungsbedürftige Lautrec die meiste Zeit mit Zeichnen und Malen. fällt Henri durch die Matura; Im November holt er diese dann in Toulouse nach. Langsam faßt er den festen Entschluß Maler zu werden.

Henri wird von den Künstlerfreunden seines Vaters unterstützt. Sein Entschluß hat jedoch ein heftiges Zerwürfnis mit seiner Mutter zur Folge. 1882 tritt Henri im April in das Pariser Atelier des Salonmalers Léon Bonnat ein. Im September wechselt er zum Historienmaler Fernand Cormon. Zwar ist Henri noch lange kein ausgereifter Künstler und dennoch lassen seine Werke von damals, bereits auf sein enormes zeichnerisches und malerisches Talent schließen. Es entsteht Der junge Routy in Céleyran.

Henri stellt den jungen, auf dem Familiengut tätigen, Landarbeiter Routy auf einer niedrigen Gartenmauer dar. Er schnitzt an einem Stück Holz. Der untere Bereich des Bildes besteht lediglich aus locker mit Pinsel und Spachtel gestalteten ‚gepflügten‘ Boden, in braun, grau und grün Tönen. Der einfach gestaltet Boden, schafft dennoch einen Raum, ohne den der Blickfang des Bildes sicher nicht der junge, in blaues Arbeitsgewand gekleidete, Routy gewesen wäre. Die Figur ist mit breiten Pinselflecken modelliert. Auf Konturen verzichtet Henri dabei fast völlig.

Der Hintergrund, die Trennungslinie Mauer und der Boden verschmelzen zu einem harmonischen Farbklang aus benachbarten blau- grün- grau Tönen und einigen braunen Tupfen. Zu dieser Komposition gibt es auch einige Vorstudien sowie ein qualitativ gleichwertiges Brustbildnis des jungen Routy. 1884 zieht Henri in das Pariser Künstlerviertel Montmartre. In Pau hat Henri eine erste Beteiligung an einer Gruppenausstellung. 1885 Henri beginnt in den Amüsierlokalen des Viertels (Chat Noir, Moulin de la Galette) zu verkehren. Bevorzugt sucht er Le Mirliton, wo auch Bilder von ihm ausgestellt werden.

Der neue Stil 1886 begegnet Henri bei Fernande Cormon Vincent van Gogh. Eine Freundschaft entsteht. Im Herbst verläßt Henri Cormon und mietet sich ein eigenes Atelier. Hier begegnet er Suzanne Valadon, die für ich Modell sowie Geliebte wird. Erste Publikationen von Zeichnungen in Zeitschriften. 1887 entsteht das Bildnis Vincent van Gogh.

Darauf ist Vincent van Gogh in Profilansicht abgebildet. Mit Pastell auf Karton hat Henri eines der aussagekräftigsten Portraits van Goghs angefertigt. Van Gogh sitzt in einem Pariser Lokal. Wie ein Tier, lauernd, bereit jederzeit aufzuspringen. Voller Spannung vor einem Glas Absinth. Van Goghs Gesicht ist zwar nur angedeutet, doch ist durch die typischen Merkmale, wie der fliehende Stirn oder der gekrümmten Nase, kein Zweifel an der Darstellung van Goghs möglich.

Wie kein anderer hat Henri die Atmosphäre des Lokals und auch die Stimmung van Goghs eingefangen. Der Stil ist noch impressionistisch. Die Farbpalette erstreckt sich von ganz hell bis ganz dunkel. Das Bild wirkt trotz der doch großflächigen dunklen Element sehr freundlich. Warm. Obwohl van Gogh eine gewisse Spannung, durch seine Haltung in das Bild bringt.


1888 trennt sich Henri von Suzanne Valadon. Es entsteht die Kunstreiterin im Zirkus Fernando. Von Komposition und Flächengestaltung ist stark von den Japanern inspiriert. Henri beschäftigte sich zu dieser Zeit intensiv mit japanischen Holzschnitten. Thematisch lag das Thema Zirkus in dieser zeit in der Luft. Schon viele andere Künstler, wie zum Beispiel Edgar Degas hatten dieses Thema schon vor Lautrec aufgegriffen.

Wir sehen einen stämmigen Schimmel in der Manege traben. In schräger Rückansicht trabt er vom unteren rechten Bildrand in die Bildfläche hinein. Die Abgrenzung seines Weges (der Manege) Bilden die roten Zuschauertribünen. Auf ihm eine doch nicht so zierliche Kunstreiterin die mit wehendem Rock seitlich auf dem Pferd sitzt. Rechts auf den Zuschauerrängen einige wenige, elegante Zuschauer. Der links stehende Zirkusdirektor schlägt mit der Peitsche über die, von Lautrec, leer gelassene Bodenfläche des Vordergrundes.

Die Zuschauer sowie die beiden herumhampelnden Clowns, links im Bild und oben links auf dem Podest, werden von Lautrec recht radikal abgeschnitten; was für das damalige, an zentrale Kompositionen gewöhnte Betrachterauge, recht ungewöhnlich war. 1889 eröffnet das Moulin Rouge, in dem Henri von nun an fast täglich zu finden ist. 1891 schreibt Henri folgende Zeilen an seine Mutter: Mein Plakat ist heute an die Mauern von Paris geklebt worden, und ich werde bald ein neues machen! Was er mit seinem Plakat meint ist, das berühmte Moulin Rouge Plakat mit dem Henri über Nacht berühmt wurde. Das Moulin Rouge: La Goulue Im von gelben Lampen erleuchteten Saal des Moulin Rouge, umringt von der schwarzen Silhouette vergnügungssüchtiger Zuschauer tanzen La Goulue und Valentin der Schlangenmensch. Die beiden Stars des Moulin Rouge. Im Vordergrund erscheint Valentins flächige Silhouette.

Er ist eine fahle, schemenhafte Gestalt und doch äußerst lebendig. La Goulue ist die einzige Person die auf dem Bild ‚richtig‘ gezeichnet ist., Das heißt die einzige Person die nicht als Silhouette zu sehen ist.. Aber auch ihre Erscheinung ist vereinfacht. Teilweise von Valentin überschnitten.

Am linken Bildrand werden ihre flatternden weißen Dessous, von gelben Lampen überschnitten. Die nach hinten führenden Bodenlinien und das flächige Publikum bilden den Raum. Über dem ganzen Geschehen, wird mit roten und schwarzen Großbuchstaben für das Lokal in dem La Goulue auftritt, und in dem jeden Abend ein Ball stattfindet, geworben. Die Jahre 1892 bis 1898 1891 reist Henri nach London und Brüssel. 1894 entsteht Yvette Guilbert grüßt das Publikum. Yvette Guilbert war ein bedeutender Chansonstar.

Sie trat in den verschiedensten Cabarets und Café- Concerts auf. Lautrec setzte auch diesem Star ein Denkmal. Yvette ist links auf der Bühne zu sehen. Sie trägt ein tief ausgeschnittenes grünes Kleid und hält sich mit der rechten Hand an dem Bühnenvorhang fest. Mn hat den Eindruck als wäre sie erstens betrunken und zweitens ein mehr oder weniger schlechter Transvestit. Doch als man Lautrec fragte weshalb er die Frauen immer häßlich zeichne, antwortete er: Weil sie es sind! Ihr Kleid ist mit schnellen Pinselstrichen gemalt worden.

Ihre Handschuhe wurden durch die Portraits Lautrecs zu ihrem Markenzeichen. Lautrec widmete ihr zwei Serien Schwarz - Weiß - Lithographien. Auch ein Plakat war geplant, kam aber nie zustande. Henri wohnt wochenlang in Bordellen und gibt sich dem Alkohol, den Prostituierten und dem malen hin. 1895 reist Henri erneut nach London und lernt dort Oscar Wilde kennen. Auch hier beteiligt er sich bei einer Plakatausstellung.

1896 findet erneut eine Ausstellung mit den werken Henris statt. Im April werden dann seine Lithographien präsentiert. 1897 bezieht er eine neues Atelier, und versinkt immer tiefer in seinen alkoholischen Exzessen. Das Bild Akt vor dem Spiegel entsteht. Auf diesem, einem seiner unbekanntesten Bildern, ist vor einem großes Spiegel eine nackte Prostituierte zu sehen. Sie betrachtet ihr Spiegelbild.

Sie ist nur mit schwarzen Strümpfen bekleidet. Das soeben abgestreifte Hemd hängt von ihrer Hand auf den Boden herab. Links neben ihr ist das zerwühlte Bett zu erkennen. Die Hüllen sind gefallen. Die Wahrheit blickt ihr entgegen. Wie lange wird sie diesen Beruf noch machen können? Im Hintergrund ist das typische rot des Moulin Rouge zu sehen.

1898 reist Henri zu seiner Ausstellung nach London. Gesundheitlich geht es ihm immer schlechter. Er arbeitet immer weniger. Sein zweites Album für Yvette Guilbert erscheint in London. Es enthält neun Kaltnadel- Radierungen. Die letzen Jahre 1899 illustrierte Henri Jules Renards Buch «Histoires Naturelles».

Dann erleidet Henri einen Zusammenbruch und wird für drei Monate in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. In der Anstalt zeichnet er, während die Presse gegen ihn hetzt, aus dem Gedächtnis eine Zirkusserie. Er wird nach seiner Entlassung unter die Aufsicht von Paul Viaus gestellt,doch er beginnt bald wieder zu trinken. Depressionen, Angst und Wahn-Vorstellungen bestimmen zudem seinen Alltag. Außerdem leidet er an den Folgen von Syphilis. 1900 hat er eine finanzielle Auseinandersetzung mit seiner Familie.

Außerdem eine weiter Ausstellung in Paris. Ein Schlaganfall führt zu zunehmender Lähmung in beiden Beinen. 1901 beobachtet Henri zunehmende Lähmungserscheinungen. Er reist für drei Monate nach Paris und ordnet dort seinen Nachlaß. Danach fährt er wieder ans Meer. Nach einem Schlaganfall in Taussat bleibt Henri halbseitig gelähmt.

Am 20. August reist er zu seiner Mutter nach Malromé, wo er am 9. September stirbt. Zum Nachlassverwalter wird Toulouse-Lautrecs Freund Maurice Joyant bestimmt. Dieser wird zum Wegbereiter des späteren Weltruhms des Künstlers.

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