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  Islamische kunst

Islamische Kunst in Spanien Geschichtlicher Hintergrund: 711 überquerte eine muslimische Berberarmee die Straße von Gibraltar und drang von Nordafrika her auf die Iberische Halbinsel ein. Die Westgoten, die bis dahin Spanien regierten wurden vernichtend geschlagen. Dann zogen die Mauren bis nach Frankreich, wo ihrem Vordringen schließlich 732 durch Karl Martell Einhalt geboten wurde. Anfangs noch Kolonie der Provinz Nordafrika, wurde Spanien aber 756 unter der Dynastie der Omaijaden ein politisch unabhängiges Emirat, das sich später zum Kalifat von Córdoba entwickelte. Drei Jahrhunderte später begann die große Reconquista, die Rückeroberung des muslimischen Spaniens durch christliche Herrscher. Da zu dieser Zeit die Omaijaden-Dynastie zerfiel und sich die muslimischen Gebiete in viele kleine Königreiche teilten, war es für die katholischen Könige leicht, diese nach und nach zu erobern.

Als letzte Bastion der Mauren fiel 1492 das Königreich von Granada. Es war eines der größten und prächtigsten aller muslimischen Königreiche.   Allgemeine Charakteristika der islamischen Architektur: Je nach der gerade herrschenden Dynastie wurden auch die Stile benannt: in Spanien spricht man daher vom Omaijaden-Stil, dem ersten der drei großen islamischen Stilrichtungen. Kaum eine andere Kunstrichtung ist sosehr von Ornamenten und Arabesken beherrscht, wie die islamische. Dies geht auf das islamische Verbot zurück, welches es nicht gestattet in sakralen Zusammenhängen Bilder von Tieren und Menschen darzustellen. Mohammeds Ausrufen zufolge würde dies nämlich einen Eingriff in das Schöpfungsprivileg Allahs darstellen.

Diese Regel wird allerdings nur im Sakralbau strikt eingehalten, bei Profanbauten sind manchmal auch bildliche Darstellungen festzustellen. Sonst sind Bilder nur in der Buchmalerei (Miniaturmalerei) anzutreffen. Die muslimischen Künstler entwickelten daher keine anatomischen und perspektivischen bildnerischen Kenntisse, jedoch machten sie dieses Defizit durch ihre hochentwickelte Mosaikkunst und ihre prachtvollen Stuckarbeiten wett. Im Mittelpunkt steht das Ornament (Linien-, Stern- und Flechtwerkmuster, Arabeske). Als Materialen für die floral-abstrakten und geometrischen Figuren dienten Stuck, Kacheln und Holz. Da die Offenbarungen des Propheten Mohammed im Koran als das wichtigste Werk im Islam gelten, kommt der kalligraphischen Darstellung der Suren eine besondere Bedeutung zu.

Oft findet man sie zwischen prächtigen Ornamenten an Wänden und Säulen. Eine andere wichtige Vorschrift ist die verordnete Geringschätzung wertvoller Materialien. Islamisches Kunsthandwerk beschränkt sich daher in der Regel auf Keramik, Holz und Bronze. Obwohl sie nicht Teil der Gebäudes selbst sind, gelten auch Moscheeampeln (Hängeleuchten) und bunte, hochwertige Gebetsteppiche als kunstvolle Dekorationen der Gebäude. Sakralbauten: Aufgaben der religiösen Baukunst waren Moscheen (Masjid), Theologenschulen (Medresen) Klöster, Versammlungshäuser, Mausoleen und Grabbauten Grundzüge der Moschee: Die Vorlage aller Moscheen war das Wohnhaus Mohammeds in Medina mit einem ummauerten, rechteckigen Hof, mit Hütten an zwei der Seitenwände und einem überdachten Vorraum (Zulla) an der dritten Seite. Fast alle Moscheen bestehen daher aus einem umschlossenen Hof (San), der von Arkaden (Riwak) umgeben ist und an einem Ende einen Gebetsraum aufweist Einzelne Gebäude-Bereiche: Gebetsnische (Mihrab): Diese zeigt in die Gebetsrichtung (Kibla).

Hof (San): Enthält einen oder mehrere Brunnen und schattenspendende Baumhaine Turm (Minarett): Das Minarett ist ein zierlicher Turm, von dem aus der Muezzin die Gläubigen zum Gebet ruft. Kuppeln: Weiters stellen Kuppeln einen wichtigen Bestandteil der islamischen Architektur dar (z.B. die älteste erhaltene Moschee mit Kuppel ist der Felsendom in Jerusalem). Bögen: Eine charakteristische Form der islamischen Architektur ist der runde, hufeisenförmige Bogen. Mimbar und Maksura Ein Mimbar (Predigtkanzel) wurde oft erst später in die Moscheen integriert und ist ein wichtiger Bestandteil des Innenbaus.

Genauso viel Bedeutung kam auch der Maksura (Stellwand), die um die Mihrab (Gebetsnische) gestellt wurde, zu. Profanbauten: Die Profanarchitektur hat vor allem Paläste, Bäder, Handelshäuser, Karawansereien und Ingenieursbauten wie Aquädukte, Staudämme und Befestigungsbauten aufzuweisen. Bis auf Privathäuser wurden diese Bauten fast ausschließlich aus Staatsmitteln errichtet. Um nicht den Neid anderer zu erwecken, dürfen Profanbauten nach außen keinen Reichtum zeigen. Innen sind sie jedoch um so prunkvoller und spiegeln die himmlische Darstellung von Oasen.   Die Alhambra in Granada ist eine gewaltige Festung, die mittlerweile zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt.

Der als Befestigungsanlage dienende Bau wurde im 12. Jahrhundert begonnen und bis zum Ende 15. Jahrhunderts zu einem prächtigen Palast ausgebaut. Im 16. Jahrhundert wurde in die Mitte dieser Anlage ein niemals fertiggestellter Renaissance-Palast gestellt. Die Anlage besteht aus mehreren Palästen, deren Räume um Innenhöfe mit Wasserbecken angeordnet sind.


Die Räume sind reich mit einer ausgewogenen Mischung aus Kacheln, Stuckarbeiten und Filigran-Vertäfelungen dekoriert, die ursprünglich durch luxuriöse Teppiche und Wandbehänge ergänzt wurden. Einer der zentralen Orte ist der Löwenhof mit den ihn umgebenden Haremsgemächern und einem Brunnen, der auf zwölf Marmorlöwen ruht. Mit seinen schlanken Marmorsäulen und seiner reichen, filigranen Ausschmückung ist er der Mittelpunkt der Alhambra. Überall in der Alhambra findet man Schriftzüge aus dem Koran, vor allem die Worte "Allah allein ist Sieger". Zudem sind die Gebäude oft mit reich verzierten Kuppelgewölben mit Stukstalaktiten überdacht. Die Innenhöfe sind mit niedrigen Hecken beflanzt und beinhalten Brunnen und Wasserbecken, welche durch kleine Kanäle verbunden sind, die ständig frisches, kühles Wasser befördern.

Aufgelockert wurden sie mit farbigen Fliesen, Bogengängen und durch die beabsichtigte Wechselwirkung zwischen Licht und Schatten. Die Alhambra ist mit Mauern und Türmen eingefasst und von Gärten umgeben. Die Gärten wurden in bestimmter Lage zum Gebirge angelegt, so daß ständig ein frischer Hauch für Kühlung sorgt. Terassen verstärken diesen Eindruck. Um das klassische Bild einer Oase wider zu spiegeln wurden zahlreiche Haine und Baumgruppen angelegt, zwischen denen sich Brunnen, Wasserspiele und Wasserläufe befinden

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