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  Der einteilungsbogen

Der Einteilungsbogen   Grafiken wurden aufgrund ihrer Größe entfernt  Der Einteilungsbogen ist der "Bauplan" für den späteren Druckbogen des Offset-, Tief- und Siebdrucks. Nach diesem Grundriß wird die Filmmontage hergestellt. Die Einteilung zeigt den genauen Stand der einzelnen Seiten beziehungsweise Nutzen, der Bilder und Texte sowie die Lage der Falz- und Schneidelinien. Fälschlicherweise spricht man auch vom Standbogen. Besser ist es jedoch, als Standbogen den Druckbogen zu bezeichnen, den der Drucker nach dem Einrichten ausliniert, um den richtigen Stand zu kontrollieren.  Die Errechnung und zeichnerische Ausführung müssen sehr genau und überlegt erfolgen, um Schwierigkeiten, insbesondere bei der Weiterverarbeitung, zu vermeiden.

    Die Ermittlung der Nutzenzahl Die günstigste Papierausnutzung kann auf zweierlei Weise erfolgen:   1. Durch Berechnen (Vertikaldivision)   Beispiel:   Druckbogengröße 70 cm · 100 cm Druckbogengröße 70 cm · 100 cm Nutzengröße 12 cm · 15 cm Nutzengröße 15 cm · 12 cm   Nutzenanzahl 5 · 6 = 30 Nutzenanzahl 4 · 8 = 32 N   Bei vielen Druckerzeugnissen, z. B. bei Büchern, Etiketten oder gefalzten Produkten, muß die Papierlaufrichtung berücksichtigt werden!   2. Bei Nutzen mit unregelmäßigen Formen, beispielsweise Faltschachteln oder anderen gestanzten Erzeugnisen, wird die günstigste Bogenausnutzung durch Auslegen mit entsprechenden Mustern ermittelt.     Grundregeln für die zeichnerische Ausführung des Einteilungsbogens  Alle Linien müssen genau rechtwinklig zueinander verlaufen.

Druckbogen mit winkelschiefer Einteilung führen insbesondere beim Schneiden und Falzen zu Standschwierigkeiten.  Alle Maße müssen genau stimmen, zum Beispiel Format, Beschnitt, Satzspiegel. Aus diesem Grund muß mit recht feinen Linien und wegen der besseren Maßhaltig-keit auf einseitig mattierte Folien gezeichnet werden. Für kleine Druckformate genügt auch etwas dickeres Papier, da sich hier die Größenänderungen des Papiers infolge Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen nicht so stark bemerkbar machen. Dünne, gleichmäßige Linien erreicht man am besten mit einem Tuschefüller (Linienbreiten 0,25 mm, 0,35 mm), Kugelschreiber mit Feinstrichmine oder hartem, spitzem Bleistift.   Der Einteilungsbogen für den Offset- und den Tiefdruck ist seitenverkehrt zu zeichnen, für den Siebdruck dagegen seitenrichtig.

  Vorbereitung und Aufbau eines Einteilungsbogens für den Offsetdruck  Für die Erstellung einer Einteilung sind die Angaben und Unterlagen der Auftrags-tasche wie Layout (verbindliches Muster für Stand, Farbe usw.), Falzmuster, Aus-schießschema notwendig. Zweckmäßigerweise fertigt man zuerst eine Arbeitsskizze an, um sich zum Beispiel über die Platzverhältnisse, Lage und Stellung der Seiten, deren Beschnitt oder die Papierlaufrichtung klarzuwerden. Häufig liegt diese Skizze bereits der Auftragstasche bei.   Arbeitsablauf bei der Bogenmontage   l. GrundlinieAls erstes zieht man eine waagerechte Grundlinie.

Sie stellt zweckmäßigerweise den Druckbeginn dar.   Wo steht der Druckbeginn? Das Druckbild darf bekanntlich auf der Druckplatte nicht ganz vorne beginnen, sondern muß zurückgesetzt sein, weil ein gewisser Plattenstreifen zum Festspannen der Platte auf dem Zylinder benötigt wird. Der Abstand Plattenkante bis Druckbeginn ist je nach Maschinentyp verschieden und wird im jeweiligen Maschinenbuch angegeben.   Beispiele: Heidelberg Speedmaster 102 48 mm Heidelberg GTO 35 mm MAN Roland Favorit, R 200 52 mm MAN Roland R 600 43 mm  2. Mittelsenkrechte Die Mittelsenkrechte wird am besten ganz nach unten durchgezogen   Greiferrand Der Greiferrand wird wie der Druckbeginn im Maschinenhandbuch angegeben (ca. 10mm)   4.

Druckbogenformat Als nächstes zeichnen wir die Größe des Druckbogens ein. Dazu muß zuerst der Greiferrand eingezeichnet werden. Bei allen Bogendruckmaschinen wird das Papier von Greifern gehalten und transportiert. Dieser Greiferrand läßt sich nicht bedrucken und ist meist 10 mm breit. Für Druckprodukte, die einen weißen Rand haben, kann man den Greiferrand mitbenutzen.Der Greifer-rand liegt vor dem Druckbeginn.

Ist der Greiferrand einge-zeichnet, hat man die vordere Druckbogenkante und kann nun das Druckbogenformat einzeichnen.        5. Unbeschnittene NutzengrößeIn das Druckbogenformat zeichnet man als nächstes die Nutzen ein und anschließend, soweit notwendig, den Beschnitt. Beim Einzeichnen der Nutzen wird grundsätzlich von der Mittelsenkrechte nach links und rechts gearbeitet und vom Druckbeginn aus nach hinten. Bei Druckerzeugnissen mit weißem Rand kann auch der Greiferrand mitbenutzt werden: dann kann mit dem Einzeichnen der Nutzen oder Seiten an der vorderen Bogenkante begonnen werden.  6.

Beschnitt In der Weiterverarbeitung wird die Zeitschrift noch dreiseitig beschnitten, um eine glatte Außenkante zu erhalten. Diesen Beschnitt, in der Regel mindestens drei Millimeter, zeichnet man ausgehend vom Rohformat nach innen. Man erhält die Größe des fertig beschnittenen Umschlags.   7. Falzlinien In der Mitte wird gefalzt. Falzlinien zeichnet man häufig gestrichelt, damit sie sich besser von den Schneidelinien abheben.

Falz- und Beschnittlinien sollen bis zu den Außenlinien des Rohnutzens gezeichnet werden, weil später die Schneide- und Falzmarken in den Beschnitt einmontiert werden müssen.   8. Satz- und BildspiegelNun wird der Stand des Satzspiegels eingezeichnet, am besten in einer zweiten Farbe. Bei Werkdruck begnügt man sich oft mit einem Winkel.   Danach ist der Druckbogen in seinen wesentlichen Teilen konzipiert. Es fehlen nur noch Hilfszeichen, die für die Kopie, den Druck und die Weiterverarbeitung notwen-dig sind, ferner Angaben, die den Bogen kennzeichnen.

  9. Paßkreuze In der Regel werden vier Paßkreuze benutzt. Innerbetrieblich sollte man vereinbaren, daß bei allen Druckarbeiten die Querstriche der beiden vorderen Paßkreuze zum Beispiel 5 cm von der Bogenkante entfernt stehen.(SCHULE: meistens 2 Paßkreuze)  10. Anlagezeichen Das montierte und mitkopierte Anlagezeichen gibt dem Drucker an, auf welcher Seite in der Druckmaschine er die Zieh- oder Schiebemarke einstellen muß; ferner kann er beim Fortdruck damit kontrollieren, ob die Seitenanlage einwandfrei arbeitet. Der Buchbinder sieht, auf welcher Seite die Bogenanlage in der Druckmaschine erfolgte, denn er muß die gleiche Bogenecke als Anlage beim Schneiden und Falzen benutzen.

 11. Druckkontrolleiste Für hochwertige Farbarbeiten wird eine Druckkontrolleiste eingesetzt. Sie hat vier Aufgaben: Visuelle Kontrolle der Kopie, Meßfelder für die Farbdichte, Sichtbar-machen von Druckfehlern wie Dublieren oder Schieben und Meßfelder zur Fest-stellung der Rastertonwerte. Die Druckkontrolleisten sind in der Regel 6 mm breit. Sie werden häufig am Bogenende angebracht.         12.

Flattermarken und BogensignaturWerkdruckbogen erhalten am Bund zwischen der ersten und letzten Seite eine Flattermarke. Die Flattermarke des ersten Falzbogens steht etwa 1 cm vom Kopf entfernt. Die folgenden werden jeweils um die eigene Länge versetzt. Die Bogensignatur ist die Kennzeichnung des Druckbogens, zu welchem Werk (Buch) er gehört. Sie enthält den Verfasser, den Kurztitel und die fortlaufende Falzbogen-nummer.  13.

Beschriftung der EinteilungZum Schluß wird die Einteilung beschriftet. Folgende Angaben gehören beispielsweise dazu: Kurzbezeichnung des Auftrags, Auftragsnummer, Kunde, Anzahl der Farben, Anzahl der Falzbogen.  Zu Punkt 6 Beschnitt an gehefteten und gebundenen Erzeugnissen  Alle Hefte, Broschüren und Bücher werden im Laufe der Weiterverarbeitung dreiseitig beschnitten. Bei den Heften und Broschuren wird der Umschlag mitbeschnitten. Bei Büchern erhält der Buchblock einen dreiseitigen Glattschnitt und wird anschließend erst in den etwas größeren Bucheinband eingehängt. Der dreiseitige Beschnitt ist notwendig, um eine glatte, gleichmäßige Außenkante zu erreichen, und gleichzeitig werden die teilweise geschlossenen Falzbogen aufgetrennt.

 Klebegebundene Druckerzeugnisse müssen einen vierseitigen Beschnitt erhalten. Bei der Klebebindung müssen die Falzbogen am Rücken aufgeschnitten oder abgefräst werden, damit einzelne Blätter entstehen, die vom Leim zusammen-gehalten werden.   Beschnitt an randabfallenden Bildern  Mit den Ausdrücken abfallend, randabfallend oder angeschnitten meint man Bilder oder Flächen, die bis an den Rand des fertigen Druckerzeugnisses gehen. Damit bei Schnittdifferenzen kein weißer Rand bleibt, damit es nicht "blitzt", muß das Bild in der Reproduktion und im Druck an allen Seiten einige Millimeter größer gehalten werden.  Montage mehrfarbiger Druckarbeiten  Grundvoraussetzung für ein einwandfreies Druckergebnis ist bei mehrfarbigen Arbeiten, daß alle Farben jedes Bildes exakt aufeinanderpassen. Wichtige Voraussetzung dazu ist, daß der Montierer beim Einpassen der Filme genau senkrecht schaut, mit einem Fadenzähler an den Bildkonturen den Passer prüft und die Filme gut befestigt.

Soweit Paßkreuze an den Filmen sind, benutzt man diese zum Einpassen, kontrolliert jedoch innerhalb des Bildes an wichtigen Stellen.   1. Erstellen einer Grundmontage Zuerst wird nach dem Einteilungsbogen eine sogenannte Grund- oder Standmontage erstellt. Da sie anschließend als Stand für das Einpassen aller übrigen Farben dient, müssen die Filme ausgewähltwerden, die eine möglichst detailreiche Zeichnung aufweisen, damit sich die übrigen Filme gut danach einpassen lassen. Meist benutzt man für die Grundmontage die Cyan-Filme. Bei Farbsätzen nach dem Unbuntaufbau wird der Schwarzfilm benutzt, weil er die meisten Details aufweist.

Die Grundmontage erhält meist auch die Hilfszeichen wie Schneidezeichen, Falzzeichen usw.     2. Montage der übrigen Farben Für die Montage der weiteren Filme eines Farbsatzes gibt es verschiedene Arbeitsmethoden     Methode A: Dierekte Farbmontage nach der Grundmethode Zur Montage der nächsten Farbe, beispielsweise Magenta, kommt eine neue Montagefolie auf die Grundmontage. Die Filme werden eingepaßt und gut befestigt. Die notwendigen Hilfszeichen wie Paßkreuze und Druckkontrollstreifen werden angebracht, dann die fertige Montage einer Sichtkontrolle unterzogen und abgenommen. Eine neue Folie wird aufgelegt und die nächste Farbe montiert.

Es wäre falsch, alle Farben übereinander zu montieren.   Bei dieser sogenannten direkten Arbeitsmethode ist das Einpassen der Filme etwas schwierig, weil sich die schwarze Zeichnung z. B. des Magentafilmes von der ebenfalls schwarzen Zeichnung der Grundmontage kaum unterscheidet.   Methode B: Verwendung einer Mattfolie Legt man auf die Grundmontage zuerst eine möglichst dünne Mattfolie, so sieht man die Zeichnung der Grundmontage grau und kann so die schwarze Zeichnung der zu montierenden Filme besser einpassen.   Methode C: Anhaltskopien Von der Grundmontage wird auf vorbeschichtete Farbfolien eine farbige Anhaltskopie angefertigt.

Diese dient als Grundlage für dis Montage der übrigen Farben. Benutzt wird meist entwedereine positive blaue oder eine negative rote Anhaltskopie.   Insbesondere die negative Rotkopie erlaubt präzises Einpassen, weil sich jede Ungenauigkeit durch "Blitzen" zeigt, d. h. Licht blitzt zwischen der roten Negativzeichnung und der nicht genau eingepaßten Zeichnung des Filmes durch.   Diese Anhaltskopien sind immer seitenrichtig, müssen also mit der Schicht nach unten auf den Leuchttisch gelegt werden.

Somit liegen zwei Folien und ein Film zwischen der farbigen Zeichnung der Anhaltskopie und der schwarzen Zeichnung des einzupassenden Filmes. Die Gefahr der Parallaxe durch nicht genau senkrechtes Schauen wird dadurch verstärkt.   Zur Herstellung der Anhaltskopien belichtet man die Grundmontage Schicht auf Schicht auf die lichtempfindliche Farbfolie. Anschließend wird je nach Verfahren mit Wasser oder speziellem Entwickler entwickelt. Nach dem Abbrausen mit Wasser und Abtrocknen mit Zellstoff ist die Anhaltskopie fertig.   Alle Farbfolien lassen sich mit Azeton oder Spiritus abwaschen und anschließend als normale Montagefolie wiederverwenden.

   Umschlagen und Umstülpen   1.) UmschlagenDer Bogen wird nach dem Schöndruck gewendet (Wendeachse senkrecht zur Greiferkante). Die Anlage am Bogen bleibt unverändert; die Seitenmarke in der Maschine wechselt auf die andere Seite. Der große Vorteil des Umschlagens liegt darin, daß Größendifferenzen des Druckpapiers sich nicht auf das Register zwischen Schön- und Widerdruck auswirken. Für den Schöndruck benutzt man meist die Seitenmarke auf der Bedienungsseite der Maschine, weil man hier die Bogenanlage besser beobachten kann. Die Seitenanlage für den Widerdruck erfolgt dann auf der Antriebseite der Maschine.

Von dieser Regel (Anlage für den Schöndruck auf der Bedienungsseite, Anlage für den Widerdruck auf der Antriebsseite der Druckmaschine) wird abgewichen, wenn drucktechnische oder buchbinderische Belange dies erfordern.       2.) UmstülpenNach erfolgtem Schöndruck wird der Bogen gewendet (Wendeachse parallel zur Greiferkante). Für den Widerdruck kommt also die entgegengesetzte Papierkante zur Anlage. Für ein gutes Druckregister müssen alle Druckbogen gleich groß, also mindestens dreiseitig beschnitten sein.      Umschlagen und Umstülpen sind Fachbegriffe für Wendemöglichkeiten des Druckbogens, unabhängig davon, ob Schön- und Widerdruck mit der gleichen Form oder mit verschiedenen Druckformen ausgeführt werden.

  Begriffserkärung nach DIN: Schöndruck:......

......

......

..Der erste Druck, wenn der Bedruckstoff zweiseitig bedruckt werden soll. Widerdruck:...

......

......

Bedrucken der Gegenseite eines bereits einseitig bedruckten Bedruckstoffs. Register:.....

......

.....Genaues Aufemanderstehen des Vorder- und Rückseitendrucks eines Bogens.

Passer:......

......

...Beim Mehrfarbendruck der genaue Übereinander- oder Nebeneinanderdruck der einzelnen Farben.  Schön- und Widerdruck können sowohl beim Umschlagen als auch beim Umstülpen (A) mit der gleichen Druckform erfolgen (B) mit zwei verschiedenen Druckformen erfolgen    (A) Umschlagen mit einer Druckform Schön- und Widerdruck erfolgen mit der gleichen Druckform, die alle Seiten des Druckerzeugnisses enthält. Der fertige Druckbogen enthält zwei Drucknutzen und wird in der Mitte auseinandergeschnitten.

  (B) Umschlagen mit zwei DruckformenSchön- und Wiederdruck erfolgen mit zwei verschiedenen Druckformen, die sich zu Vorder- und Rückseiten des Erzeugnisses ergänzen.  Im Gegensatz zum Umschlagen hat das Umstülpen Nachteile: Zwei Greiferkanten, dreiseitig genau geschnittenes Papier. Umstülpt wird auf Druckmaschinen, die sich nicht auf Schön- und Widerdruck umstellen lassen nur, wenn aus Formatgründen das Umschlagen nicht angewendet werden kann.  (A) Umstülpen mit einer Form Schön- und Wiederdruck erfolt mit einer einzigen Druckform. Der fertige Druckbogen enthält zwei Derucknutzen und wird in der Mitte auseinandergeschnitten(parallel zur Greiferachse)  (B) Umstülpen mit zwei Formen Das Umstülpen mit zwei Formen wird nur verwendet beim Druck auf umstellbaren Schön- und Widerdruckmaschinen. Diese umstellbaren Offsetdruckmaschinen können den Bogen entweder einseitig nur im Schöndruck, beispielsweise mit zwei Farben, bedrucken oder den Bogen nach dem ersten Druckwerk umstülpen (wie es die Abbildung zeigt) und mit dem zweiten Druckwerk den Widerdruck ausführen.

Im Unterschied zum Umstülpen für einen zweiten Druckgang muß bei den Schön- und Widerdruckmaschinen das Papier nicht dreiseitig beschnitten werden, da es nach dem Umstülpen nicht neu angelegt wird. Die Maschinen "schlucken" eine Größendifferenz bis etwa 3 mm ohne Registerdifferenz.   3. Eindrehen (Umdrehen)  Beim Umdrehen bleibt die Bogenseite oben, das Papier wird lediglich um 180° gedreht. Man benutzte es früher hauptsächlich für Tabellen, die im Bleisatz schwierig zu setzen waren. Man machte einen Längs- und einen Quersatz und druckte beide mittels Umdrehen zusammen.

Damit der erste und zweite Druck aufeinander passen, muß das Papier genau beschnitten sein. Ferner sind zwei Greiferkanten zu berücksichtigen.Der zweite Druckgang ist kein Widerdruck !!!  Verlege- bzw. Schiebekopie   Um das Umkopieren zu Nutzenfilmen und die Montage der Nutzen einzusparen, kann man die Schiebekopie anwenden, um einen Nutzen zwei- oder mehrfach auf die Platte zu kopieren. Es gibt verschiedene Arbeitsverfahren.     Arbeitsablauf: Der Arbeitsablauf zeigt eine einmalige Verschiebung, also zweifache Belichtung.

  a. Die Einteilung wird für zwei Nutzen gezeichnet.   b. Der Film wird beispielsweise auf die rechte Hälfte der Montagefolie montiert, die linke Hälfte wird kopiersicher mit roter oder oranger Folie abgedeckt.   c. Es folgt die erste Belichtung   d.

Jetzt wird der Film standgerecht in die linke Hälfte der Montagefolie montiert, und die rechte Hälfte wird kopier sicher abgedeckt.   e. Es folgt die zweite Belichtung. Das Regìstersystem sorgt für genauen Stand. Anschließend wird die Platte entwickelt.   Im gezeigten Beispiel wurden auf der Montagefolie Verschiebekreuze montiert, die nach der ersten Belichtung von Hand aufentwickelt werden.

Nach diesen Kreuzen wird dann der Film für die zweite Belichtung eingepaßt und auf der Platte befestigt. Zum Verschieben gibt es auch spezielle Registerplatten mit gelochten Rändern und Paßstiften, auf die die Druckplatten zum Belichten kommen. Die Nutzen werden dann mit diesem Registersystem verschoben und belichtet.       Angedrehter Nutzen  Eine weitere Möglichkeit ist der sogenannte "angedrehte Nutzen". Die Montage geschieht, wie gezeigt. Nach der ersten Belichtung wird die gesamte Montagefolie um 180° gedreht und nochmals belichtet.

Das Einpassen der zweiten Belichtung geschieht mit Kreuzen, die rechts und links in der Mitte angebracht sind.       Die Maschinenkopie   Druckplatten mit mehreren gleichen Nutzen lassen sich rationell mit automatischen Kopiermaschinen herstellen. Während man bei der üblichen Arbeitsweise mit der Rahmenkopie, entsprechend der Nutzenzahl, Kontaktfilme herstellen und diese paß-genau montieren muß, belichtet die Kopiermaschine einen Nutzenfilm mehrmals im richtigen Stand auf die Platte. Dadurch wird erheblich Film gespart. Weniger Montagezeit und hohe Passergenauigkeit sind weitere Vorteile der Maschinenkopie.   Funktionsprinzip: Die Druckplatte liegt auf dem Tisch der Kopiermaschine, standgenau durch Registerstifte fixiert und durch Vakuumansaugung festgehalten.

Die Maschine steht in einem Raum mit Gelblicht. Die Lichthaube enthält die Kopierlampe, eine Streufolieneinrichtung und unten eine Glasplatte mit Saugeinrichtung, an der die Montagefolie mit dem zu kopierenden Film hängt.Registerstifte sorgen für Paß-genauigkeit. Die Lichthaubefährt mitdem Film in die gewünschte Position,senkt sich auf die Druckplatte, schafft das Vakuum zur Druckplatte und belichtet. Danach fährt die Haube in die nächste Position, belichtet wieder usw.   Der Filmnutzen wird vorher exakt in die Mitte einer entsprechend großen Folie montiert.

Bei Farbarbeiten werden nacheinander alle vier Filme wie üblich auf Folien eingepaßt und befestigt.   Für das Anfahren der verschiedenen Positionen muß ein Fahrplan erstellt werden. Man geht dabei von der Mitte der Nutzen aus. Die Positionen für die verschiedenen Belichtungen werden eingegeben, und die Maschine fährt jede programmierte Stelle mit sehr hoher Genauigkeit an und belichtet dort den Nutzen auf die Platte. Bei modernen Maschinen geschieht das Errechnen des Fahrplans, das Errechnen der x- und y- Werte mit Hilfe eines PC, der auch das günstigste Bogenformat, die optimale ßogenausnutzung und den Fahrplan errechnet.   Außen um den Film herum muß bei der Positivkopie der freie Raum mit einer Maske abgedeckt werden, damit die Platte hier nicht belichtet.

Bei der Negativkopie erübrigt sich dies. Das Maskenberechnen und Maskenschneiden kann von einem PC gesteuert und über ein CAD-System ausgeführt werden.   Ferner gibt es Kopiermaschinen mit automatischer Maskierung. Rollo-Masken fahren so weit zu, daß nur das zu kopierende Bild frei bleibt. Wird die äußere rechte oder linke Nutzenreihe belichtet, kann die entsprechende Maske etwas weiter öffnen, um Paßkreuze auf die Platte zu belichten.   Moderne Kopiermaschinen führen auch.

automatisch Filmwechsel durch, d. h., verschiedene Nutzen können zu einer Sammelform zusammenkopiert werden. Die Saugplatte unter der Lichthaube holt sich aus dem Stapel die nächste Folie mit dem montierten Film, fährt die entsprechenden Positionen an und belichtet. Danach wird die Folie abgelegt und die nächste Folie durch Ansaugen geholt. Registerstifte sorgen für Paßgenauigkeit.

Auf diese Weise können auch Werkformen ausge-schossen werden. Für eine Zeitschrift genügt es, einmalig ein Programm mit den Positionen der Seiten anzulegen, und dann können alle Druckbögen mit den entsprechenden Seiten kopiert werden.   Selbstverständlich kann man aufdiese Weise auch Paßkreuze und Kontrollstreifen an den entsprechenden Stellen einkopieren.   Bei diesen Maschinen spricht man von Montage-Kopierautomaten. Mit diesen Maschinen lohnt es sich, nicht nur Aufträge mit Mehrfachnutzen zu realisieren, sondern auch Platten für Werkdruck und Zeitschriften zu bel ichten. Da die Maße für die verschiedenen Druckbogen feststehen, können nach dem gleichen Programm mehrere Druckbogen gefahren werden.

Moderne Kopiermaschinen können die Vorlagen drehen und so beispielsweise Faltschachtelzuschnitte in günstigen Posi- tionen aufbelichten.   Die Kosten für die Investition solcher Maschinen sind groß, die Vorteile jedoch beträchtlich, da die Zeit und die Filme für die Nutzenherstellung sowie Montagezeit eingespart werden.  

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