Expressionismus
ExpressionismusAufteilung:
geschichtliche Einordnung
Expressionismus allgemein/Merkmale/Stilmittel
Bilderbeispiele
Zwei verschiedene Künstlergruppen:
Die Brücke
Der Blaue Reiter
Bilderbeschreibung
1.geschichtlicher Hintergrund:
1. Weltkrieg (1914 – 1918)
Weimarer Republik (1919 – 1923)
Beginn des Faschismus in Italien (Mussolini)
Mehrere Auswirkungen: Literatur, Musik, Kunst, Architektur
2.Expressionismus allgemein: (1900 – 1930)
Bezeichnung: lat. expressio: Ausdruck; Bezeichnung von Herwarth Walden in dem „Sturm“ begründet
Gleichzeitige, unabhängige Entwicklung in Frankreich und Deutschland
Anfang: 1905 im „Salon“ in Paris
Ausstellung von neuen Bildern junger Maler (expressionistisch)
Schockierten mit ihren Werken bei den damaligen Impressionisten
Kritiker bezeichneten die Künstler als „les fauves“ (wilde Tiere)
Der Fauvismus war geboren (franz. Expressionismus)
Fauvisten: André Derain; Henri Matisse
In Deutschland zwei Künstlergruppen: „Die Brücke“; „Der blaue Reiter“
Eigentliche Rebellion gegen Impressionismus (Abschwächung durch Anerkennung als eigenen Stil)
Ziel: Dem Betrachter soll die innere Beteiligung des Künstlers dargestellt werden; seine subjektive Stimmung soll deutlich gemacht werden; es soll für den Betrachter ansprechend emotional wirken, ihn erschüttern und aufrütteln.
Wegbereitung der abstrakten Kunst
Expressionisten: Edvard Munch; Amedeo Modigliani
„Expressionismus war die Antwort der Künstler auf die bedrohlich gewordene Materialisierung und Reglementierung des Lebens. Mit kreativem Zorn reagierten sie auf die wachsenden Gefährdungen, die sich aus den sozialen Spannungen, kulturellen Konflikten und psychologischen Belastungen ergaben, welche gerade in Deutschland festzustellen waren: Folgen des raschen Übergangs vom bäuerlichen zum städtischen Leben, von der handwerklichen zur industriellen Produktion und vom partikular- zum zentralstaatlichen System (...) Expressionismus war die Empörung des Gefühls gegen den kalten Mechanismus, der begonnen hatte, den Alltag zu bestimmen. Als erste Kunstrichtung nahm er sich entschieden auch der gesellschaftlich Benachteiligten, der Ausgestoßenen, Rechtlosen, Kranken und Hilfebedürftigen an.
.."(Kritiker)
Malweise:
deutliche Tendenz: Verzerren von Farbe und Form zur Steigerung des Ausdrucks und zur Abstraktion
rigorose, unrealistische Deformation (z.B. Edvard Munch, dt. Expressionismus)
Hang zum Plakativen
scharfe Kontraste
weiche, kräftige, schrille Vielfarbigkeit
3.
Bilderbeispiele:
4. Die Brücke:
Deutschland 1905: Zusammenschluss von Architekturstudenten in Dresden
Begründung des dt. Expressionismus
Name: Symbol für das Brückenschlagen zu neuen Ufern der Kunst
Motto: „Odi vulgus Profanum“
Mitglieder: Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938)
Karl Schmitt-Rottluff (1884 – 1976)
Erich Heckel (1883 – 1970)
Otto Müller (1847 – 1930)
Max Pechstein (1881 – 1955)
Emil Nolde (1867 – 1956)
stellte nicht nur Schönes dar, das „Hässliche“ und Tabuisierte stand im Vordergrund
Einfluss: Friedrich Nietzsche, Kubismus und Naturvölker
Rebellion gegen die Pseudokunst des Salonmalens
Malweise: stark vereinfachte Formen, Betonung liegt auf die seelischen/psychischen Momente, freie, intensive Farbigkeit
„Immer war mein Ziel: einfache große Formen und klare Farben, mit diesen beiden Mitteln das Empfinden geben, das Erlebnis (...) Geben wollte ich den Reichtum, die Freude des Lebens, wollte die Menschen malen in ihrer Tätigkeit, in ihren Festen, in ihren Empfindungen zueinander und miteinander.
Die Liebe gestalten wie den Hass." (L. Kirchner)
Der Betrachter soll beunruhigt werden und nachdenken
Auflösung der Brücke 1913 aufgrund Meinungsverschiedenheiten der Künstler
4.Der Blaue Reiter:
1909 – „Neue Künstlervereinigung München“
Ziel: Organisation von Kunstausstellungen
Vorsitz: Wassily Kandinsky und Alexej von Jawlensky
1911: Differenzen zwischeneinander => Austritt Kandinsky, Marc
1911 Neugründung der Künstlervereinigung unter dem Namen: „Blauer Reiter“
„Den Namen 'Der Blaue Reiter' erfanden wir am Kaffeetisch in der Gartenlaube in Sindelsdorf. Beide liebten wir Blau, Marc - Pferde, ich - Reiter. So kam der Name von selbst.
" (W. Kandinsky)
Mitglieder: Wassily Kandinsky (1866 – 1944)
August Macke (1887 – 1914)
Franz Marc (1880 – 1916)
Gabriele Münter (1877 – 1962)
Henri Rousseau (1844 – 1910)
Paul Klee (1979 – 1940)
1912 Erscheinen des Almanachs „Blauer Reiter“ ► Publikationen zu allen Bereichen des Expressionismus
ideologisch - romantische Komponente des Impressionismus
Einfluss: 1910: Buch Kandinskys „Über das Geistige in der Kunst“; Versuch Verbindung Musik – Kunst herzustellen
Themen: Geistiges: Ansprechen des inneren Gefühlslebens; innere Beziehung zur Natur; Farbharmonien werden hergestellt
"Ich suche mich einzufühlen in das Zittern und Rinnen des Blutes der Natur, in den Bäumen, in den Tieren, in der Luft (...) Wie sieht ein Pferd die Welt oder ein Adler, ein Reh oder ein Hund? Wie armselig, seelenlos ist unsere Konvention, Tiere in eine Landschaft zu versetzen, die unseren Augen zugehört statt uns in die Seele des Tieres zu versenken, um dessen Bilderkreis zu erraten?"(Franz Marc)
„Wir werden nicht mehr den Wald oder das Pferd malen, wie sie uns gefallen oder scheinen, sondern wie sie wirklich sind, wie sich der Wald oder das Pferd selbst fühlen, ihr absolutes Wesen, das hinter dem Schein lebt, den wir nur sehen..
. Wir müssen von nun an lernen, die Tiere und Pflanzen auf uns zu beziehen und unsere Beziehung zu ihnen in der Kunst darstellen."(Franz Marc)
Beim Betrachter werden emotionale, geistliche Prozesse ausgelöst; innere Schau und Reflexion soll erreicht werden.
Auflösung: zu Beginn des ersten Weltkrieges
5.Bildbeschreibung:
Auf dem Bild "Dame in grüner Jacke" steht eine alleinstehende Frau in grünem Kleid vor zwei Pärchen in einem Park. Beeinflusst durch den Orphismus und Robert Delaunay stellt Macke Licht und Schatten nicht durch helle und dunkle Farbpartien dar, sondern lässt die Kontrastwirkung ganz aus der Leuchtkraft der Farben heraus scheinen.
Die Gesichter sind wie bei anderen Motiven Mackes nicht ausgemalt. Der individuelle Charakter der Figuren ist nicht erschließbar, sie verschwimmen ganz innerhalb der Farbflächen. Der Betrachter blickt in eine Farbkomposition, aus der die Schönheit der Welt herausleuchtet.
(S.26 Abb.1)
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