Kubismus
DER KUBISMUS
Der Kubismus wurde von Pablo Picasso und Georges Braque im Jahre 1908 gegründet und bestand bis in die Mitte der zwanziger Jahre. Er war ein komplett neuer, nichts imitierender Stil der Malerei und der Plastik. In dieser kubistischen Kunst kann man auch die „Implikation“ des mechanischen und wissenschaftlichen Fortschrittes unseres Jahrhunderts wiederfinden. Kubismus hatte eine Einwirkung auf die Kunst im Ganzen die weit über die Existenz des Malstils hinausging, so ebnete er den Weg für andere Kunstrevolutionen, wie z.B. Dada und Surrealismus, und war Lehrmeister für viele von Abstrakten Stilrichtungen.
Er wirkte sich auch auf neue moderne Stile wie z.B. Orphismus und Futurismus und hatte auch seine Auswirkungen auf die formalen Strukturen von Stilen, deren Ursprünge dem Kubismus vorangingen, wie dem Expressionismus.
Die Begründer:
Picasso und Braque fanden die Vorlagen und die auslösenden Konzepte für den Kubismus in zwei Kunstrichtungen:
1. ) Eine war die primitive Kunst , wie afrikanische Stammesmasken, iberische Skulpturen und ägyptische Bas - Reliefe.
2.
) Der andere Einfluß war das Werk von Paul Cecanne, besonders seine späten Stilleben und Landschaften.
Cecanne hatte eine neue Geometrie der Formen und auch neue räumliche Beziehungen eingeführt, die schlußendlich die Traditionen der Perspektive aus der Rennaissancezeit brachen.
Im Jahre 1907 verband Picasso diese beiden Quellen in seinem Werk „Les Desmoiselles d´Avignon“ (1906 - 1907, Museum der modernen Kunst, New York) .
Braque, einer der wenigen Künstler, die Picassos Malerei zu dieser Zeit sehen und verstehen konnte, änderte seinen Stil vom Fauvismus in einen frühen Kubismus.
Der französische Kritiker Louis Vauxcelles schrieb, als er im März 1909 den „Salon der Unabhängigen“ besuchte, verächtlich von Braque´s Stil als einen, der alles auf kleine Kuben reduziert, und das gab dem neuen Stil seinen Namen.
Entwicklung:
Bild 2: Stilleben mit Geige von Pablo Picasso aus dem Jahre 1914
Der Kubismus entwickelte sich von der frühen Phase 1908 - 1909 zu dem komplexeren und mehr systematischen Stil von 1912 - 1913, bekannt als der analytische Kubismus.
Hier wird eine intensive Analyse von allen Elementen in die Malerei mit einbezogen. Er besteht aus Facetten oder Kuben, angeordnet in aufgezwungenen, transparenten Ebenen mit klar definierten Ecken. Hier wird der Eindruck von Masse, Raum und das Gefühl der Bewegung in das Bild eingebracht. Picasso und Braque verwendeten während dieser Periode eine Palette von dumpfen Grün, Grau, Braun und Ocker. Trotz dieser radikalen Malmethode waren die VorlagenBild 3: Junges Mädchen mit Gitarre von Georges Braque (1911)
traditionelle Landschaften, Portraits und
Stilleben. Fragmente der Gesichter, Gitarren, oder
Weingläser die Vorlagen zu den Werken waren,
können durch die verändernden Facetten und
Konturen noch erkannt werden.
Als Picasso und
Braque im Jahre 1912 Collagen und
Papierklebungen verwendeten,
schufen sie innerhalb eines kubistischen
Ölgemäldes eine Studie aus Licht und Farben,
eine Schaffensperiode die als synthetischer
Kubismus bekannt ist (1912 - 1914). Die
Einführung von hellen Farben führte zu einer
weiteren Verflachung des Raumes und zur
sorgfältige Ausarbeitung der Bildoberfläche mit
dekorativen Kunstgriffen wie der Punkttechnik,
hergenommen vom Pointilismus. Unterbrochene
Pinselstriche, Tönungen und Schattierungen und
der Raum zwischen verschieden dichten Flächen,
laden das Licht ein. „Synthetischer Kubismus ist
das Ergebnis von dem Verlangen, eine visuelle
Realität zu schaffen oder zu beschreiben, ohne
die Zuflucht zu illusionistischer Malerei zu
nehmen.“ Die Künstler erreichten das indem sie
das Objekt synthetisierten, sogar bis zu dem
Punkt daß reale Komponenten von ihnen in
Collagen verwendet werden, und schufen auf
diese Art eine neue, separate Realität des
Objektes.
Andere Maler:
Im Jahre 1910 schlossen sich auch andere Maler dem Kubismus an, wie z.
B. Juan Gris, Fernand
Leger, Albert Gleizes und Jean Metzinger. Andere wie Robert Delaumy, Marcel Duchamp, Joan Miro und Amedee Ozenfant gelangten über den Kubismus zu einem außergewöhnlichen, persönlichen Stil..
Der individuelle Stil von Marc Chagall und Piet Mondrian war etwas vom Kubismus beeinflußt, obwohl keiner von beiden Kubist war.
Die kubistische Fragmentation der Formen wurde von den italienischen Futuristen angenommen.
Die sich lösenden und gleichzeitig überlappenden Gestalten dieser Malerei wurde von einigen Schülern so aufgestellt, daß die Objekte gleichzeitig von verschiedenen Standpunkten aus gesehen wurden. Picasso und Braque jedoch verneinten die Verwendung von verschiedenen Standpunkten. Sie erklärten, daß die kubistische Struktur sich aus dem Bemühen entwickelte, alle wesentlichen Informationen eines dreidimensionalen Objektes auf die zweidimensionale Leinwand zu übertragen.
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