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  Expressionismus

Expressionismus  Expressionismus (lat. exprimo3. expressus – ausdrücken): der Begriff wurde 1911 von Kurt Hiller und von Herwarth Walden, der eigentlich Georg Lewin hieß, geprägt und bezeichnet eine Kunstströmung, die zwischen 1910 und 1925 stattgefunden hat.   Historische Begebenheiten: Die Zentren des Expressionismus sind Österreich und Deutschland und gerade diese beiden Länder haben in dieser Epoche gewaltig Änderungen hinzunehmen: Es beginnt 1911 mit der Marokkokrise, dann folgt die Ermordung von Franz Ferdinand 1914, der erste Weltkrieg, der Tod des Kaisers, der Zusammenbruch der deutschen und österreichischen Monarchie, die Weimarer Republik und die Zwischenkriegszeit mit der Wirtschaftskrise, schlußendlich noch der aufkommende Kommunismus und Faschismus. Besonders der erste Weltkrieg und der Kommunismus haben die Literatur entscheidend geprägt.   Malerei: Das Kunstwerk soll nicht mehr „schön“ sein, sondern es soll ein Erlebnis zum Ausdruck bringen.

Der Expressionismus sucht sogar das Erschreckende, um mehr Aufmerksamkeit zu erreichen. Bedeutende Vertreter sind in der Frühphase Vincent van Gogh, später dann die Künstlervereinigungen „ Die Brücke“ aus Dresden mit den Künstlern Kirchner, Heckel, Schnidt – Rottluff, Pechstein, Müller und Nolde und „Der blaue Reiter“ mit Kandinsky, Münter und Jawlenski). In Österreich sind Otto Kokoschka und max Beckmann wichtig.   Philosophie: Philosophische Wegbereiter waren Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud, Gustav Landauer und Albert Einstein mit seiner Relativitätstheorie. Literatur: Die Literatur grenzt sich bewußt gegen den Impressionismus, gegen den Jugenstil, gegen den Naturalismus und gegen den Neo – Klassizismus ab. Vorbilder waren Strindberg und Baudelaires und der französische Symbolismus.

Oft richten sich die Proteste gegen die alten Autoritätsstrukturen, darum war der Expressionismus zur Zeit des Weltkrieges von der Zensur betroffen, gegen die kapitalistischen Geldstrukturen, nach dem Vorbild von Rußland, gegen Industrialisierung und Mechanisierung. Es entstanden viele Künstlergruppen mit einer eigenen Zeitschrift, wie „Der Sturm“, „Die Aktion“ oder „Die weißen Blätter“. Das wichtigste Thema in dem Frühexpressionismus war der Vater – Sohn Konflikt, welcher in den Werken von Kafka ( „Das Urteil“), Walter Hasenclevers(„Der Sohn“) oder von Becher(„Ödipus“) vorkommt. In der zweiten Phase war Berthold Brecht der wichtigste Vertreter mit dem Thema „ Die Wandlung“, andere Schriftsteller sind Fritz von Unruh, Franz Werfel und Ernst Barlach. Nach dem ersten Weltkrieg folgte eine Bestandaufnahme und eine zuerst radikal – pazifistische, später utopische und zur Verbrüderung aufrufende Phase folgte. Langsam löste sich der Expressionismus jetzt in den Aktivismus und in den Dadaismus auf.

Viel später wurden noch immer Künstler von dieser Kunstrichtung beeinflußt, so zum Beispiel Friedrich Dürrenmatt und Eugene O´Neill.       Einige wichtige Autoren: Franz Kafka(1883 – 1924): Versicherungsbeamter, während seiner Lebzeit veröffentlichte er nur wenige Werke und laut seinem Testament hätten alle seine Werke vernichtet werden müssen, aber sein Freund Max Brod publizierte sie zum Glück. Wichtigste Werke: 1913 Der Heizer 1916 Die Verwandlung 1919 In der Strafkolonie 1925 Der Prozeß 1926 Das Schloß   Walter Hasenclever(1890 – 1940): Lyriker und Dramatiker 1914 Der Sohn 1920 Jenseits 1926 Der Mord   Berthold Brecht(1898 – 1956): Schriftsteller und Regisseur, Dramatiker 1928 Die Dreigroschenoper 1930 Aufstieg und Fall der Stadt Mahogonny

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