Augustus - alleinherrscher im deckmantel
1. Lebensdaten
- * als Gaius Octavius / Octavianus/ Octavian 23.9. 63 v.Chr. in Velitrae ( Großneffe von Gaius Julius Caesar)
- Octavier : römisches Plebejergeschlecht
- Schwester Octavia
- körperlich eher schwach, oft krank, in jungen Jahren schon Rheuma - sehr unsportlich, schlecht in Fremdspr.
- 3 Ehefrauen: Claudie, Scribonia und Livia
- keine männlichen Nachkommen, nur Tochter Julia ,adoptierte später Gaius und Lucius Caesar- Julia
Tiberius – Livia
- Tod 19.8. 14 n.Chr. in Nola
- 17.9.
14 n.Chr. Verleihung des Götterstatus vom Senat
2. politischer Werdegang
- mit 19 Jahren : Antritt des Testamentes von Caesar à Haupterbe / Adoptivsohn und politischer Nachfolger
- 43 v.Chr. Bildung des 2.
Triumvirats: Octavian, Marcus Antonius und Marcus Lepidus
- neue Proskriptionen: Caesargegner und Anhänger der alten Republik wurden ausgeschaltet (300 Senatoren
und 2000 Nobiles = alte Führungsschicht völlig ausgelöscht, prominentestes Opfer war Cicero)
- 42 v.Chr. Schlacht bei Philippi (Ägäis) à Sieg gegen die Caesar-Mörder Cassius und Brutus - Selbstmord
Zerfall des Triumvirats, da gemeinsame Ziele erreicht waren
Aufteilung des Reiches: Westen – Octavian
Osten – Antonius
Afrika – Lepidus (bis 36 v.Chr.)
- 40 v.Chr.
Versöhnung Antonius mit Octavian in Brundisium - Festigung durch Heirat mit Octavia
- Differenzen mit Antonius: persönliche und politische Bindung mit Kleopatra - Verstoß Octavias
Heirat Kleopatras: Schenkung von Teilen des Römischen Reiches
- 36 v.Chr. Ausschaltung Lepidus - Abdankung - Afrika an Octavian (letzte Phase des Bürgerkrieges)
- 31 v.Chr. Propagandafeldzug gegen Antonius - Octavian erhält vom Senat außerordentliche Vollmachten
- Konsul
Seeschlacht von Actium am 2.9.
31 - Sieg Agrippas (Freund Octavians)
- 30 v.Chr. Angriff auf Alexandria - Antonius und Kleopatra begehen Selbstmord = Anschluß Ägyptens
Alleinherrschaft Octavians bildete sich heraus (Ende des Bürgerkriegs - Volksheld)
- 13.1. 27 v.Chr.
: Octavian gibt seine Vollmachten über Verfügung der Republik an Senat zurück
Staatsakte: formelle Wiederherstellung der Republik (behält Posten beim Konsulat, Agrippa)
= verfassungsgemäß Leitung der Politik
- Verleihung des Ehrentitels „Augustus“ = der Erhabene (Göttern vorbehalten), Monatsbenennung
- Furcht vor neuem Bürgerkrieg,wegen Rückzug (Unsicherheit des Volkes)
Senatsbitten: 10 Jahre Herrschaft über neu erworbene Provinzen (Gallien, Syrien, Ägypten=Privatprovinz)
- Oberbefehl Großteil des Militärs (Imperium proconsulare)
- Folgezeit: Vereinigung der maßgeblichen Ämter bzw. deren Befugnisse in seiner Person
Vollendung im Aufbau des Prinzipats (verfassungsmäßiges Kaisertum,Synthese Monarchie + Republik)
- 26 v.Chr. Prinzeps „erster Bürger“: Leitung der Senatssitzungen, Repräsentation in der Öffentlichkeit
(Prinzeps senatus – Machtstellung beruhte auf herausgehobener Autorität und Ansehen, sowie in der
Anhäufung von Amtsgewalten in seiner Person / Oberbefehl über das Heer)
- 23 v.Chr. gab er Amt des Konsuls ab - erhielt Tribunicia potestas „tribunizische Gewalt“ = Volkstribun
wurde sakrosankt, Recht zur Gesetzesinitiative und zum Veto
- Imperium proconsulare maius = A.
erhielt auch die Provinzen der Senatoren
- 22 v.Chr. wurde A. eine Diktatur angeboten (Konsuln Marcellus und Arruntius), Ablehnung - Caesar
- 19 v.Chr. Würde eines lebenslänglichen Konsuls
- 12 v.
Chr. Wahl zum obersten Priester Pontifex maximus – Leitung des Staatskultes
- 2 v.Chr. Ehrentitel Pater patriae „Vater des Vaterlandes“ (Jupiter – göttliche Sphären)
- durch Einnahmen aus Provinzen: Getreidespenden, Ausrichtung von öffentlichen Spielen
- 9 n.Chr. 1.
Niederlage im Teutoburger Wald (Unterwerfung Germaniens misslungen)
- 11 n.Chr. Rechenschaftsbericht „res gestae divi augusta“ über Regierungszeit, verzeichntet in Mausoleum
- Bestimmung von Nachfolger Tiberius (Adoptivsohn), zu Lebzeiten Vollmachten übertragen
- 14 n.Chr. Tod - 17.9.
14 vom Senat zum Gott ernannt
Verfassungs- und Verwaltungsreformen
Reformation der Verwaltung: - Wahl der Beamten – als Prinzeps Empfehlungen,die Ämter wurden vom
Adel besetzt - keine eigenen polit. Ziele - kein Widerstand
- Bürokratie mit bezahlten Beamten zur Verwaltung des Reiches - Ausweitung
und Differenzierung des Verwaltungsapparats
- Verwaltung der wichtigsten Provinzen wurde kaiserlichen Beamten anvertraut
Verfassungsreform: - Senat blieb bestehen, Recht zur Ernennung der Senatoren – Augustus
- Abschluß des Ritterstandes – Ernennung nur von Augustus möglich
- Heer wurde in ein stehendes Berufsheer umgewandelt - Entlohnung vom Staat auch im
Alter, Prätorianergarde war bewaffnet und Augustus unterstellt
- Besoldung von Heer und Flotte von Augustus finanziert
- behutsame Umgestaltung der Verfassung und Verwaltung = Grundlagen für sein neues monarchisches
Herrschaftssystem, der Prinzipat
- genaue Überlegungen: Maßnahmen sollten an republikanische Verfassung nahtlos anknüpfen,um zu
verdecken, daß die Republik als solches nicht mehr existierte
3. Wirtschaft und Gesellschaft
- Förderung des Ausbaus der Stadt Rom, der Kunst und der Literatur
- Sanierung Roms auf seine Kosten - Ausbau des Straßennetzes,Verlegung von Wasserrohren, Schaffung von
Polizei und Feuerwehr
- Transportverbesserungen durch Flottensicherung der Seewege - Aufschwung der Wirtschaft
- erhebliche Verbesserungen im gesellschaftlichem Leben
- Förderung der Künste durch Einrichtung von Bibliotheken, Unterstützung bedeutender Literaten wie z.B.
Vergil, Horaz, Livius
- „Kaiserkult“ besonders im Osten des Reiches, Verehrung Augustus als Gott
Erbauung von Statuen, Altaren und Repräsentationsbauten (Machtpräsenz, polit. Selbstdarstellung)
- „Pax Romana/Augusta“ = röm.
Friede, durch geschaffene Rechtsnormen - Rechtssicherheit und dadurch
Ausschluß von Willkürhandlungen (dauerte 250 Jahre an - größtes Vermächtnis)
Augusteisches Zeitalter = goldene Zeitalter (Aufschwung durch inneren Frieden)
4. persönliche Wertung
- Machtkonzentration in Augustus seiner Hand
- Art der Amtsführung ähnelte schon stark einer Monarchie
- Herrschermacht wurde geschickt hinter unterschiedlichen Vollmachten und Amtstiteln versteckt
- Maßnahmen als Erfüllung des Senatswillens
- Würden von Entscheidungen des röm. Volkes herzuleiten
- Monarchie im republikanischen Gewande aber noch kein absolut herrschendes Kaisertum
- Prinzeps inoffizieller Titel, um seine Stellung von Diktatur und Königstum abzuheben
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