Christenverfolgung in der frühen röm. geschichte
Referat: Frühes Christentum in Rom und die röm. Religion
Frühere röm Religion:
Von jeher glaubten die Römer an eine Vielzahl von Göttinnen und Göttern:Ausgangspunkt der römischen Götterverehrung waren Vegetationskulte. Was in der Natur entstand und wieder verging, wurde damit erklärt, dass Götter starben und wieder auferstanden. Zunächst waren Jupiter, Mars und Quirinus die wichtigsten Götter. Doch schon mit der Entwicklung Roms zum Stadtstaat im 6. Jahrhundert vor Christus und durch die römische Eroberungspolitik wurde die Zahl der Götter immer wieder erweitert.
Zur Eingliederung der Provinzen wurden auch fremde Gottheiten übernommen. Eine Religion mit unterschiedlichen Kulten ist dadurch entstanden.
Hier ein paar der berühmtesten Gottheiten:
· Aesculapius: Gott der Gesundheit; gilt als erster Arzt der Antike
· Amor / Eros: Gott der Liebe
· Fortuna: Göttin des Glücks und des Zufalls
· Iuppiter /Zeus: Oberster Gott und Herrscher über alle Götter
· Mars: Gott des Krieges
· Hermes: Götterbote und Schutzgott der Reisenden und Kaufleute, Gott der Diebe
· Neptunus: Gott der Meere und Erdbeben
· Silvanus: Gott des Waldes
Auf den politischen Versammlungen der Provinzen wurden die Kaiser in Kulten verehrt, man baute ihnen Tempel und feierte sie mit Festspielen. Eine enge Verbindung von Politik und kultischer Herrscherverehrung war die Folge: Wer anerkannt oder seine politischen Ziele durchsetzen wollte, musste den Kaiser verehren.
Die Römer beteten auf diesen Festen mit zahlreichen Opfergaben ihre Kaiser und die Götter an und opferten Vieh, Getreide oder andere wertvolle Dinge um diese zu besänftigen. Dies sahen die Christen als Gotteslästerung an.
Sie hielten sich von diesen Veranstaltungen fern und wurden deshalb vom übrigen römischen Volk gehasst, verachtet und am Ende auch verfolgt.
Der Kaiser war auch gleichsam höchster römischer Priester und, wie man glaubte, von den Göttern in sein Amt gesetzt, um über die Menschen zu beherrschen.
Verfolgung der Christen:
3 Haupthypothesen:
Als rechtliche Grundlage für die Verfolgung der Christen werden drei Thesen erörtert:
1. Bestrafung durch Spezialgesetze ( lex, senatus consultum, kaiserliches Edikt)
2. Bestrafung auf Grund von allg. strafrechtlichen Kategorien (Magie, Anhängerschaft)
3.
Öffentliche Ordnungsstörung (röm. "Polizei" verhaftete Christen oft ohne klare Beschuldigungen)
zu 1. : eher unwahrscheinlich, da nicht ausreichend geschichtlich belegt. Es gab sowieso allg. Gesetze gegen die Christen => daher unwahrscheinlich, dass "Spezialgesetze" nötig waren.
zu 2.
: da der röm. Senat die Zugehörigkeit zu einem Christlichen Bund gesetzlich verboten hatte oder christliche Heiler als Magier verurteilt wurden galt dies als eine strafbare Handlung (Todesstrafe, besonders zu Anfang der Christenverfolgung, war die zu erwartende Strafe); geschichtlich belegt und sehr wahrscheinlich
zu 3. : sehr ähnlich mit Punkt zwei, da die röm. Polizei zur Verhaftung der Christen bei Störung des öffentlichen Friedens oder Verbreitung ihres damals heidnisch angesehenen Glaubens eingesetzt wurde. Versammlungen der Christen galten z.B.
auch als Störung des Friedens in Rom; ähnlich wie Punkt 2 sehr wahrscheinlich.
Oft genannter Hauptanklagepunkt war das bloße "Christ-sein". Wenn jemand bei einer Versammlung gesehen wurde, war er oft bereits dem Tod geweiht.
Ablauf der Versammlungen der Christen:
· Sie trafen sich häufig außerhalb normaler Tageszeiten, oft Nachts
· Katakomben dienten als Treffpunkt und Unterschlupf
· In den Versammlungen wurde gebetet, gelehrt, getauft und Mahlzeiten eingenommen
· Die Mitglieder hatten einen Ältestenrat
· Vorsteher und verschiedene Minister waren in den einzelnen Gruppierungen vertreten
· Sie nannten sich (ähnlich wie in heutigen Klostern) Brüder und Schwestern
· Sie zahlten monatliche Beiträge, um sie zu spenden oder anders helfen zu können
Um in einer christlichen Gemeinschaft sein zu dürfen, musste man sich von Schauspielen oder öffentlichen Veranstaltungen auf denen der Kaiser als Gott gelobt wurde oder andere Götter verehrt wurden isolieren und auch sonst nicht auffallend werden um die Gemeinschaft nicht zu gefährden.
Isolieren hieß, sich mit dem anderen Christen in Katakomben unter Rom zu treffen. Diese Katakomben kann man im Grunde auch als unterirdische Tunnel (ambulacri) bezeichnen, die sich über grosse Flächen erstreckten.
Nicht nur Versammlungen und Gottesdienste wurden in kleinen unterirdischen Kapellen abgehalten, sondern in bestimmten Bereichen wurden die Katakomben auch als ein Friedhof für verstorbene Christen benutzt.
In den Bereichen der Katakomben die als Grabstätte dienten, wurden die Särge in Seitennischen geschoben die einem heutigen Regal glichen. Eine Vereinigung, die fossores, kümmerte sich um die Pflege der Katakomben.
Das römische Volk entwickelte Hass auf die Christen, da sie als Gotteslästerer und Heiden angesehen wurden, da sie eher den Tod empfingen als z.B. den Kaiser als eine Art Gott anzusehen.
Zudem vermutete das röm Volk bei den christl. Geheimversammlungen in den Katakomben und anderen geheimen Stätten würde Inzest, blutige Rituale, Mord und Gotteslästerung getrieben. So wurde es leicht den Christen alles Mögliche zuzuschieben, was Schlechtes in Rom stattfand. Das wohl berühmteste Bsp. :Kaiser Nero wirft den Christen vor, Rom in Brand gesteckt zu haben und eröffnet so die erste groß angelegte Christenverfolgung in Rom und Italien.
Erst um 112 bestimmte Kaiser Trajan, dass nicht mehr nach Christen gefahndet werden durfte und dass anonyme Anzeigen sollten ebenfalls unberücksichtigt bleiben.
Die Christen galten nicht mehr als Feinde des Staates oder als sektenartiger Kult.
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