Carmina burana - informationen
Carmina burana
Die Sammlung der Carmina burana besteht aus den verschiedensten literarischen Gattungen von Texten, die im ausgehenden Mittelalter in der Benediktiner Abtei Beuren archiviert und editiert wurden. Die meisten dieser Gedichte sind im 12. und frühen 13. Jahrhundert entstanden. Sie stammen aus den verschiedensten Teilen Europas. In dieser Zeit beginnt die Kultur nach den Wirren des Mittelalters einen Aufschwung zu nehmen, wobei der wissenschaftliche und kulturelle Austausch durch die damaligen politischen Verbindungen und Herrschaftsverhältnisse begünstigt worden ist.
Gleichzeitig lieferte das als Schriftsprache verbreitete Mittellatein die sprachliche Grundlage für den Austausch. Gegenüber dem klassischen Latein zeichnet sich diese Form durch größere grammatische und stilistische Freiheiten aus. Die Sammlung selbst ist nicht in Benedikt Beuren entstanden sie wurde vielmehr dort nur aufbewahrt und ist wahrscheinlich als Auftragssammlung eines Bischofs angelegt wurden.
Die Sammlung ist 4-geteilt: Sie gliedert sich in moralisch-satirische Dichtung, Liebeslieder, Trink- und Spiellieder sowie geistliche Spiele.
Die Metrik orientiert sich teilweise an antiken Vorbildern, neu ist jedoch das Prinzip gereimter Verse. Neu ist auch das Prinzip der rhythmischen Dichtung, die sich an natürlichen Wortakzenten orientiert und liedhafte Formen aufweißt.
Zum Inhalt:
1. Die moralisch-satirischen Gedichte: Hier bildet der Tadel der Habgier und eine erstaunlich weitgehende Kritik an der kirchlichen Obrigkeit einen thematischen Schwerpunkt.
2. Die Liebeslieder: Die größte Abteilung der Carmina burana bilden die Liebeslieder wobei die Menge unbedenklich erotischer Dichtung erstaunlich ist. Vieles davon lehnt sich an antike Vorbilder wie Ovid an. Eine Unterabteilung ist die Thematik Frühling und Liebe, Liebe als Kriegsdienst, die fünf Stufen der Liebe oder die Parodie.
3. Die Trink- und Spiellieder sind hingegen schon deftigeren Charakters was an ihrer Ausgelassenheit, Bedenkenlosigkeit und ihrer Lust gegen fest gefertigte Ordnung zu verstoßen kenntlich macht. Hemmungslos wird gespielt, bis der Spieler nackt ist und es wird getrunken bis der "Pupillenstillstand" erreicht ist. Einiges davon dürfte satirische gemeint sein, anderes wiederum als literarischer Beitrag zur Steigerung der Feststimmung zu verstehen sein.
4. Die geistlichen Spiele: die Geschichte beginnt in 10.
Jahrhundert in dialogischer Form liturgischer Texte, hinzukommen versartige Ausschmückungen die sich zum Teil weit von den biblischen Berichten entfernten. So kam es dazu, dass die auflockernden Schauspiele zu einem festen Bestandteil der damaligen Gottesdienste wurden.
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