Die ilias / irrfahrten des odysseus
Die Ilias
Einleitung
Die Ilias stammt von dem ersten Dichter des Abendlandes, Homer. Er beschreibt in diesem Buch den Kampf um Troja (erster Teil, 50 Tage des 10. Jahres), und die Irrfahrten des Odysseus (zweiter Teil). Ich möchte in meinem Referat nur den ersten Teil behandeln, die eigentliche Ilias, da beides zu ausführlich wäre.
Damit ihr einen Überblick bekommt, worum es geht, werde ich euch erstmal den Inhalt erzählen. Und zwar spielt das Ganze ca.
1200 v.Chr. an der Küste der heutigen Türkei, wo die Überreste der Stadt Troja gefunden wurden. Aber wie ist es zu dem Verfall dieser Stadt gekommen ?
Inhalt
Es begann mit dem Herrscherpaar Priamos und Hekabe, die in Frieden über die Stadt und das Umland regierten.
Wegen einer Vorsehung wurde der zweite Sohn ausgesetzt, aber ein Hirte nahm ihn auf und nannte ihn Paris.
Als nun Leichenspiele eines Verwandten stattfanden, ging Paris hin und besiegte seine Brüder, von denen er nichts wusste.
Jedoch wurde er von seiner Schwester Kassandra wiedererkannt und von den Eltern herzlich aufgenommen, ohne die Prophezeiung zu beachten.
Eines Tages wollte Priamos seine schon lange entführte Schwester wieder zurück haben und Paris wollte diesen Auftrag übernehmen.
Jedoch traf er auf seiner Reise die schönste Frau, die damals gelebt hat, die Gemahlin des Menelaos, Helena. (Menelaos war nicht da.)
Paris begriff, dass dies das einstmalige Versprechen der Göttin Aphrodite war. (Verteilung des goldenen Apfels an die schönste Göttin: Hera, Athene oder Aphrodite.
) Er vergaß seinen eigentlichen Auftrag und bestahl den Palast.
Es sollten Jahre vergehen, bevor er nach Troja zurückkehrte. Sobald Menelaos und die Griechen davon erfuhren, verbündeten sie sich.
Agamemnon wurde ihr oberster Befehlshaber und man beschloss, zuerst eine Gesandtschaft nach Troja zu schicken.
Troja aber wusste nichts von dem Raub der Helena, denn Paris war noch nicht zurückgekehrt und man hielt ihn für verschollen.
Die Griechen machten sich auf den Weg nach Troja.
Inzwischen waren Helena und Paris in Troja angekommen und König Priamos gewährte ihr Schutz. Befehlshaber war Hektor und neben ihm Äneas, ein Schwiegersohn des Priamos.
Der Kampf begann und währte insgesamt zehn Jahre. Während der ersten neun Jahre plünderten die Griechen Städte und beraubten auch Priester und Tempel.
Achilleus, der Sohn der Göttin Thetis, wurde die von ihm geraubte Priestertochter Briseis zugesprochen.
Auch der jüngste Sohn von Kamos gehörte zu den Gefangenen und man ging zu Priamos und bot ihm seinen Sohn gegen Helena an.
Aber er lehnte ab und Polydoros wurde getötet. Dann kam ein Priester in das Lager und verlangte seine Tochter zurück, deren Besitzer der Befehlshaber Agamemnon war. Dem Priester gab man die Tochter zurück, aber Agamemnon verlangte dafür die Gefangene des Achilleus.
Achilleus erzürnte sehr und verweigerte den Griechen jede weitere Hilfe. Ohne ihn jedoch konnte Troja nicht erobert werden.
Die Mutter des Achilleus ging zu Zeus und er versprach ihr, dass die Griechen so lange unterlegen würden, bis ihr Sohn Briseis zurück hatte.
Zu der Zeit herrschte auf dem Olymp Götterversammlung und Zeus und Hera beschlossen Trojas Untergang.
Die meisten Götter mischten sich in die Kämpfe der beiden Völker ein und Athene rüstete beispielsweise den Griechen Diomedes mit besonderer Kraft aus.
Die Trojaner gewannen die Schlacht am nächsten Tag und mutlos beschlossen die Griechen, Achilleus eine Botschaft zukommen zu lassen. Agamemnon hatte Achilleus die schönsten Gaben versprochen, aber er verweigerte die Hilfe. Denn so hatte es Zeus, wie der Mutter versprochen,
vorgesehen.
Doch auch die nächste Schlacht war eine Niederlage für die Griechen und die Gegner drängten sie zu ihren Schiffen.
Aber die Griechen wurden wieder stärker und von Poseidon weiterhin ermutigt. Hera, auf Seiten der Griechen, betörte ihren Mann, der schließlich einschlief und so konnte Poseidon den Griechen weiterhin helfen.
Auch Hektor wurde verwundet und die Griechen dadurch nur noch mehr in ihrem Treiben bestärkt. Aber Zeus erwachte, noch während sein Bruder mitten im Kampfe war.
Apollon eilte auf Zeus\' Geheiß zu Hektor, heilte ihn und frisch gestärkt stieg dieser in seinen Streitwagen.
Die Trojaner gelangten mit Apollons Hilfe über den Graben aber der Freund des Achilleus (Patroklos) hörte davon und rannte schnell zu ihm und versuchte, Achilleus umzustimmen.
Er schickte 50 Männer zum Kampfe, und als die Trojaner Patroklos in der Rüstung des Achilleus kommen sahen, flohen sie und die Griechen konnten wieder zu Fuße kämpfen.
Patroklos tötete noch weitere Trojaner, aber schließlich wurde es dem Apollon zu viel und in Nebel gehüllt, tötete er ihn, bevor Hektor und noch weitere kamen, um ihn der Rüstung zu berauben.
Hektor selbst legte die Rüstung des unsterblichen Peliden an, aber Achilleus hatte inzwischen von dem Tod seines besten Freundes erfahren und raffte sich auf, den Streit mit Agamemnon zu vergessen, um zu kämpfen. Angsterfüllt flüchteten die Trojaner, und die Griechen konnten Patroklos mit sich nehmen. Sie trauerten um ihren Freund und Achilleus schwor ihm Rache. Die Mutter des Achilleus holte währenddessen eine neue Rüstung für Achilleus, der eine Versammlung einberief.
Dann rüsteten sie sich zur Schlacht.
In der Versammlung der Götter verkündete Zeus, dass nun jeder Gott selbst entscheiden könne, welchem Volk er helfe.
Hera, Pallas Athene, Poseidon, Hermes und Hephaistos gingen, um den Griechen zu helfen.
Ares, Apollon, Artemis, Leto, Skamander und Aphrodite eilten zu der Armee der Trojaner.
Es wurde eine Schlacht der Menschen und Götter.
Währenddessen trieb Achilleus nun die Trojaner vor sich her, auf die Stadtmauern zu, und durch eine List des Apollon wurde verhindert, dass dieser ebenfalls in die Stadt kommen konnte.
Hinter den Trojanern wurden die Tore geschlossen, nur Hektor blieb draußen stehen. Nach einem kurzen Kampf sank Hektor zu Boden, doch statt den Leichnam der Stadt zu übergeben, entführte er ihn in das Lager der Griechen, um ihn Patroklos zu opfern. Es wurde eine feierliche Bestattung, aber wollte Achilleus Hektor von den Hunden zerfleischen lassen.
Aber das verhinderten die Götter und Priamos erhielt die Nachricht, zu Achilleus zu fahren. Er wählte daraufhin Geschenke für Achilleus aus und fuhr in der Abenddämmerung zu Achilleus, im Schutze des Gottes Hermes. Dort lud man den toten Hektor auf den Wagen.
Priamos vereinbarte 11 Tage Waffenstillstand.
Achilleus hielt sein Versprechen und der Tote konnte in Ruhe bestattet werden. Sie erhielten nacheinander Hilfe von den Amazonen (damals Frauen, die sich nur zur Fortpflanzung einen Mann suchten und ansonsten kämpften) und Memnon, aber es überlebte keiner.
Doch Apollon zürnte dem Peliden immer mehr und warnte ihn schließlich.
Aber er hörte nicht hin und so tötete Apollon ihn. Er starb und sank vor den Toren Trojas zu Boden.
Paris war der erste, der den Fall des Helden bemerkte. Es wurden Leichenspiele zu Ehren des Achilleus abgehalten und seine Mutter erschien selbst um ihren Sohn zu betrauern. Die herrlichen Waffen wurden dem Odysseus zugesprochen und Ajax erzürnte sehr über das Unrecht und beging schließlich Selbstmord.
Auf der Versammlung der Griechen machte Menelaos den Vorschlag, nach Griechenland zurückzukehren, aber einige waren dagegen.
Sie schickten aber zwei von ihnen (Odysseus und Diomedes) auf die Reise, zwei weitere Verbündete zu holen, ohne die Troja nicht erobert werden konnte: Neoptolemos, Sohn des Achilleus und Philoktetes.
Die nächste Schlacht fiel zu Ungunsten der Griechen aus, aber am nächsten
Morgen wollten sie die Toten rächen.
Am nächsten Tag probierten die Griechen, Troja zu erstürmen, aber ohne Erfolg. Aber schließlich hatte Odysseus die entscheidende Idee: Sie wollten ein hölzernes Pferd bauen und ein unbekannter Grieche sollte den Trojanern eine erdachte Geschichte erzählen. Die Mutigsten sollten sich im Bauch des Pferdes verstecken, die anderen mit ihren Schiffen bis vor eine Insel fahren. Durch ein Feuersignal sollten sie in der Nacht alarmiert werden.
Am nächsten Tag machten sie sich sofort ans Werk und nach drei Tagen war das Pferd fertig. Die Griechen nahmen Kurs auf die Insel Tenedos, wo sie auf das Zeichen warten sollten.
Inzwischen hatten die Trojaner das übergroße Pferd entdeckt, und der auserwählte Grieche erzählte vor dem König Priamos eine Lüge nach der anderen und überzeugte alle. Endlich holten sie das Pferd in die Stadt.
In der Nacht befreite er seine Genossen und schwenkte eine Fackel. Die Befreiten verteilten sich in der Stadt und richteten ein unglaubliches Blutbad unter den Bewohnern an. Am nächsten Morgen waren alle Bewohner der Stadt entweder tot oder gefangen genommen und Menelaos führte Helena aus der Stadt. Jedoch verlangte der Geist des Achilleus das Beste zu seinem Opfer und schließlich tötete sich die Jungfrau und Tochter des Priamos, Polyxena, selbst, da sie zum Opfer bestimmt worden war.
Doch dann machten sich die Eroberer auf den Weg in ihre Heimat, doch auch hier sollten es nur wenige bis nach Hause schaffen...
Der Dichter Homer
Die Biographie dieses Dichters ist lückenhaft, man ist teilweise noch nicht einmal sicher, wann er gelebt hat, bzw. ob er überhaupt existierte (diese Zweifel sind jedoch mittlerweile ausgeräumt). Man schätzt heute, dass er nicht zur Zeit des trojanischen Krieges, sondern erst in der 2.
Hälfte des 8. Jahrhunderts, gelebt hat (750-700 v. Chr.). Wahrscheinlich wurde er in der Stadt Smyrna geboren, die in Kleinasien liegt.
Er sei, so sagt eine Schrift aus dem 1.
Jahrhundert n.Chr., umhergewandert und gesegelt, aber wahrscheinlich ist er nicht an allen Orten gewesen, die dieser Text beschreibt. Erblindet soll er in seine Heimat zurückgekehrt sein und sich erst dann als Dichter versucht haben.
In Kyme erhielt er seinen Namen \"Homer\", eine falsche Ableitung des Wortes für \"der nicht sieht\". So wurden damals alle Menschen genannt, die erblindet waren.
Homer war der erste, der statt nur einem, zwei Schauspieler für seine Stücke verwendete und so mehr Leben in diese brachte. Auf der Insel Chios ist der Großteil seiner Werke entstanden, aber er blieb dort nicht bis zu seinem Tod, sondern war auch in Athen und anderen Städten. Gestorben ist er auf der Insel los, die sein Grab vorweisen kann.
Hintergründe und Entstehung
Schon seit zwei Jahrtausenden beschäftigten sich Gelehrte, die sich Homer befassten, mit einer Frage:
Wie ist es zu erklären, dass so viele Unstimmigkeiten entstehen konnten, dass zwei in ihrem Inhalt und ihrer ganzen Aufmachung so differierende Großepen von ein und demselben Mann verfasst sein sollen ?
Schon bald kam es zur Scheidung der Gelehrten, wenn es um diese Frage ging und in Alexandria kamen einige Gelehrte zu der Überzeugung, dass zwei verschiedene Dichter hier am Werk gewesen seien. Genauer gesagt sollte die Odyssee von einem anderen Dichter verfasst worden sein. Die Kunstsprache, in der die Ilias geschrieben ist, hat in der Form niemals wirklich existiert.
Ihre Entstehung verdankt sie der langen Tradition der Dichtung. Wie schon gesagt, ist der Großteil seiner Werke, insgesamt 90, auf der Insel Chios entstanden, allerdings sind davon nur sieben erhalten.
Bei einem Dichterwettstreit gegen Hesiod, einem ebenfalls sehr berühmten Dichter, verlor er, obwohl die Zuschauer für Homer waren. Aber der Schiedsrichter war nach dem Vortrag beider aus ihren Stücken, der Meinung, dass friedliche Handlungen vor Krieg und Schlachten zu ehren seien.
Geklärte und ungeklärte Fragen, Meinungen und Forschungen über Homer
Homer war nicht der erste, der über den trojanischen Krieg geschrieben hat, aber er hat es in einer Weise getan, die die Leute fasziniert hat, denn schon damals war er sehr berühmt. Viele berühmte Forscher haben sich mit Homer beschäftigt, darunter Heinrich Schliemann und Wolfgang Schadewaldt.
Fast jede Arbeit und Forschung lehnt gewisse Einzelbeobachtungen ab, die in einem anderen Zusammenhang logische Schlussfolgerungen ergeben könnten. Jedoch war nur eine Minderheit der Meinung, Homer sei der Verfasser beider Werke.
Der Aufbau und die Komposition der Ilias
Die Ilias beginnt, im Gegensatz zur Nacherzählung von Gustav Schwab, mit dem Leitmotiv (ein Gedanke oder eine Handlung, an die der Leser bzw. Zuschauer erinnert werden soll), dem Zorn des Achilleus, einer Wendung zum Negativen. Der Leser gerät mitten in das Geschehen, es gibt keine Einleitung oder ähnliches, das dem Leser die Handlung erklärt. Das lässt sich unter anderem damit erklären, dass der Stoff damals bekannt war und dieses sofortige Einsetzen mit der Handlung eine willkommene Abwechslung für die damaligen Zuschauer war.
Homer wendet in der Ilias ein sonst häufig vorkommendes Mittel zur Darstellung der Menge und zur Charakterisierung besonderer Elemente an, den Katalog. In ihm werden beispielsweise Namen aufgezählt, aber mit bestimmten Beifügungen, die für die Handlung wichtig sind. (Ilias, XIV., 315-328)
Die Ilias beginnt, wie schon gesagt, mit dem Zorn des Achilleus und endet nicht etwa mit der Eroberung Trojas, sondern mit Hektors Tod und dessen Beisetzung. Homer hält sich nur dann an die chronologische Abfolge, wenn es unbedingt nötig ist und der Anfang, nämlich das sofortige Einsetzen der Handlung, sollte Spannung erzeugen. Auch heute kommt diese Art von Beginn bei Büchern vor, jedoch in einer Art und Weise, die dem Leser die Situation mehr oder weniger klar schildert.
Mit dem Beginn der Ilias kann ein heutiger Leser kaum noch etwas anfangen, vor allem dann nicht, wenn er den Inhalt nicht schon kennt.
Die Götter Homers
Die Götter werden bei Homer als übersteigerte Menschen dargestellt, die zwar nicht den Tod kennen und auch nicht dasselbe Blut in den Adern haben.
Jedoch sind ihre Empfindungen genauso menschlich wie der Menschen. Sie intrigieren, sind gekränkt, überrascht, etc.
Einige Götter sind aufgrund von Geschehnissen vor dem Kriege den Trojanern unversöhnlich gesinnt, andere entwickeln ihren Hass erst im Laufe des Krieges.
Sie mischen sich gerne in die Kriege der Menschen ein und schauen gewissermaßen \"belustigt\" zu, wenn sich diese bekämpfen.
Es ist für sie wie eine Art Schauspiel, bei dem sie selbst mitmachen können, ohne dabei groß verletzt zu werden.
Schluss
Homer hat die Geschichte des trojanischen Krieges neu verfasst und es in einer Weise getan, die noch heute fasziniert, jedoch ist die Ilias sehr schwer zu lesen und man sollte sich vorher damit beschäftigt haben, um das Werk zu verstehen. Die Ilias ist gewissermaßen die Vorgeschichte zur Odyssee, dem zweiten Teil. Obwohl ich nur wenige Zeilen gelesen habe, muss es für die Menschen damals wie eine Art Krimi gewesen sein und es ist auch heute noch sehr spannend, darin zu lesen. Der Text hat bis heute seine Faszination nicht verloren, und es interessant zu sehen, was so viele berühmte Forscher aus diesem Text schließen konnten.
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