Königszeit in rom (von ancus marcius bis tarquinius superbus)
Ancus Marcius (640 - 616 v. Chr.)
Ancus Marcius war der Nachfolger des kriegerischen Tullus Hostilius. Er orientierte sich wieder an der friedlichen Politik des Numa Pompjlius und erneuerte auch dessen kultische Bräuche. Da die Nachbarvölker noch unter dem Eindruck von Tullus Hostilius' Eroberungspolitik standen, deuteten sie die Friedfertigkeit des neuen Königs als Schwäche der römischen Macht. So versuchten sie die Oberherrschaft Roms abzuschütteln.
Ancus Marcius war gezwungen ein Heer gegen die Aufständischen zu werfen. So wurden die Städte Politorium und Medullia zerstört und ihre Bewohner - wie zuvor die von Alba Longa - in Rom angesiedelt. Die Stadt war aber der plötzlichen Bevölkerungszunahme nicht mehr gewachsen. Darum vergrösserte der König das Territorium der Stadt um den Aventin- und Caeliushügel. Zudem erneuerte und verbesserte er die Befestigungsanlagen und liess in Ostia einen Hafen bauen. Während seiner 24jährigen Regierungszeit konnte er die Macht Roms gewaltig vermehren.
Liv. 1, 33
Tarquinius Priscus (616 - 578 v. Chr.)
Tarquinius Priscus stammte aus der etruskischen Stadt Tarquinn und hiess eigentlich Lucumo. Er war sehr reich und hatte sich mit seiner Frau Tanaquil in Rom angesiedelt. Dies deshalb, weil ihm in seiner Heimatstadt der Zugang zu Ämter und Würden der Stadt verwehrt war.
Bei seiner Ankunft in der Stadt griff sich auf dem laniculus ein Adler seine Mütze und setzte sie ihm wieder auf. Er hat das als Omen dafür, einmal König zu werden. In Rom ist er durch Grosszügigkeit und Geschicklichkeit zu grossem Ansehen gekommen. König Ancus Marcius wurde auf ihn aufmerksam und ernannte ihn zum Anwalt seiner Söhne. Nachdem der König verstorben war, konnte Tarquinius Priscus die Volksversammlung davon überzeugen, ihn zum König zu wählen. Seine militärischen Fähigkeiten musste er alsbald bei einem Angriff der Sabiner unter Beweis stellen.
Die für Rom gefährliche Streitmacht wurde besiegt und im weiteren unterwarf er die Etrusker. So wurden die Städte Corniculum, Firulea, Cameria, Crustumerium, Americola, Medullia und Nomentum römisch. Nach jedem seiner Kriege hat er reiche Beute nach Rom gebracht. Tarquinius Priscus verdoppelte die Grösse der Centurien. Den Senat ergänzte er um weitere einhundert Mitglieder aus Angehörigen niederer Stände. Auch kümmerte er sich weiter um die Stadtbefestigungen und um den Ausbau der Stadt.
Als Erster errichtete er mit dem Circus Maximus ein eigenes Gebäude für Pferderennen. Ab jetzt wurden dort auch regelmässig Spiele veranstaltet. Nach einer grossen Überschwemmung wurden die feuchten Niederungen Roms durch Kanäle entwässert um so Platz für das Forum Romanum zu schaffen. Als letzte Grosstat liess er einen Tempel zu Ehren des luppiter Optimus Maximus auf dem Capitol bauen.
Nach 38 Regierungsjahren wurde er von den Söhnen Ancus Marcius' getötet. Dank der Voraussicht von Königin Tanaquil wurden aber nicht die Königsmörder sondern Servius Tullius zu seinem Nachfolger gewählt.
Liv. 1, 35 bis 1, 38
Servius Tullius (578 - 534 v. Chr.)
Der Überlieferung nach war er der Sohn des Königs der Stadt Corniculum, die von seinem Vorgänger besiegt worden war. Der König selbst war bei der Verteidigung seiner Stadt umgekommen und dessen schwangere Frau gebar in der Gefangenschaft einen Sohn, der am römischen Königshof aufwuchs. Tarquinius Priscus war wegen seiner Auszeichnungen, die Servius Tullius sich erwarb, so von ihm begeistert, dass er ihn zu seinem Nachfolger designierte.
Eines Tages soll er als Knabe im Schlaf von einer Flammenaura umgeben gewesen sein. Dies nahm die Königin Tanaquil zum Anlass ihn unter ihren Schutz zu stellen. Und auch der König unternahm alles, ihn im Geiste eines künftigen Herrschers ausbilden zu lassen. So gab er ihm auch seine Tochter Tarquinia zur Frau.
Der neue König führte erstmals eine Verfassung in Rom ein und ordnete das Staatsgefüge neu. Das Land wurde in fünf Tribus (Bezirke) eingeteilt und die Steuerlast gerechter verteilt.
Bei der ersten Volkszählung konnte auf 80.000 Namen verwiesen werden.
Auch der Kriegsdienst wurde durch die Einrichtung der Zenturien neu geregelt. So konnten auch die Plebejer ihren Anteil am politischen Leben sichern. Servius Tullius vergrösserte noch einmal das Siedlungsland der Stadt um den Quirinal- und Viminalhügel und vollendete die Stadtmauer, die seitdem "Servianische Mauer" hiess. Die Beziehungen zu den Latinern wurden ausgebaut.
Seine beiden Töchter verheiratete er mit den Söhnen des Tarquinius Priscus, doch entwickelten sich die Beziehungen nicht so wie erwartet. Eine der Frauen - Tullia - tötete ihren Mann während Lucius Tarquinius ihre Schwester umbrachte. In der Folge heirateten die beiden und schmiedeten ein Komplott gegen den König. Nach einer Regierungszeit von 44 Jahren wurde er von Lucius über eine Stiege gestürzt. Der verletzte König flüchtete auf die Strasse und wurde dort von Anhängen Lucius' ermordet.
Liv.
1, 43-45
Tarquinius Superbus (534 - 510 v. Chr.)
Er errichtete in Rom eine grausame Gewaltherrschaft und sicherte durch seine Kriegszüge Rom die erneute Herrschaft über Latium. So verbot er den Latinern eigene Truppenteile zu stellen. Dazu begann er einen zweihundert Jahre lange dauernden Krieg gegen die Volsci und eroberte dabei die Stadt Suessa Pometia. Die maximale Ausdehnung des Herrschaftsbereiches dürfte in diesen Tagen an die 900 km2 betragen haben.
Tarquinius Superbus liess Rom weiter verschönern und vollendete den Bau des luppiter-Tempels auf dem Capitol durch die Beuteder Stadt Suessa Pometia. Die Kanalisation seines Vaters wurde durch die Anlage der Cloaca maxima weiter verbessert. Unter Superbus' Herrschaft kam es auch zu einer immer willkürlicheren Finanz- und Justizpolitik. Sein Sohn Sextus unterstützte vor allem die Feldzüge seines Vaters. Durch dessen Verrat an den Bewohnern von Gabii fiel die Stadt in römische Hand. Als er jedoch die als tugendhaft bekannte Lucretia in der Stadt Collatia schändete, breitete sich die Empörung bis nach Rom aus.
Das römische Volk schloss sich wegen der grausamen Gewaltherrschaft ihres Königs dem Aufstand an und unter der Führung von Lucius lunius Brutus wurde die Monarchie gestürzt. Tarquinius Superbus ist daraufhin nach Clusium, der mächtigsten Stadt in Eturien geflohen, die unter der Herrschaft von Lars Porsenna stand. Die verhasste Tullia konnte ebenfalls entkommen. Brutus und der Gatte der Lucretia, Lucius Tarquinius Collatinus wurden zu den ersten Konsuln der römischen Republik gewählt. Nach Livius soll dieses Ereignis 509 v.Chr.
stattgefunden haben.
Liv. 1, 52-57
Quellenangaben: Livius "Ab urbe condita", www.gottwein.de, www.imperiumromanum.
com, Encarta
Anmerkungen: |
| impressum | datenschutz
© Copyright Artikelpedia.com