Ämterlaufbahn in rom / cursus honorum
Cursus Honorum
Definition:
Reihenfolge der Magistraturen (Ämter) in Rom, die sich gewohnheitsrechtlich entwickelte
Die Ämterlaufbahn in Rom war durch die "Lex Villia annalis" (187 v. Chr.) geregelt. Alle regulären Ämter waren Ehrenämter, setzten also ein gewisse Vermögen voraus.
Außerdem war die Ämterlaufbahn durch einige Merkmale gekennzeichnet:
Annuitätsprinzip (auf eine gewisse Dauer beschränkt)
Kollegialitätsprinzip (mehrere Beamte für ein Amt)
keine Ämterhäufung oder -wiederholung (jedes Amt nur 1 mal und immer nur 1 Amt)
Mindestalter für jedes Amt
Festgelegte Reihenfolge der Ämter (kein Überspringen einzelner Ämter möglich)
Jetzt zur Reihenfolge der Ämter:
Quästoren: Verwalter der Staatskasse (20 Amtsträger)
Ädilen: Polizeichefs und Marktaufsicht, Organisation der Spiele (4 Amtsträger)
Prätoren: Rechtssprechung (8 Amtsträger)
Konsuln: Staatsführung und Oberbefehl über das Heer (2 Amtsträger)
Neben diesen Ämtern gab es noch ca. 2 - 10 Volkstribune, 2 Zensoren und den Diktator
Zu 1.
) Erstes Amt; Mindestalter 31 Jahre. Abschluss der Militärzeit als Tribun (hoher Offizier), nach erfolgreicher Wahr für ein Jahr tätig
Aufgaben: Verwaltung der Staatsfinanzen, Kriegskasse und Proviantmagazine, Eintreibung von Schulden
Zu 2.) Für dieses Amt gibt es eine Wartezeit, da man mindestens 37 Jahre alt sein muss, um Ädil zu werden.
Aufgaben: Verwaltung des Cerestempel auf dem Aventin (also Tempelhüter), polizeiliche Aufsicht über Tempel, öffentliche Straßen, Gebäude, Martkverkehr und Kornzufuhr. Er konnte Geldbußen und Strafen verhängen. Durch das Ausrichten von Spielen erhöhte der Ädil seine Chancen in ein höheres Amt gewählt zu werden.
Dadurch stürzten sich manche in immense Schulden.
Zu 3.) Für das Amt des Prätors lag das Mindestalter bei 40 Jahren.
Aufgaben: Er war Justizminister; d. h. dass sich Polizei und andere Ordnungskräfte nach ihm richten mussten.
Außerdem war er der Vertreter der Konsuln, falls die nicht da waren. Besonders verlockend war die Aussicht, nach Vollendung des Amtsjahres als Proprätor eine reiche Provinz zur Verwaltung (und zur Ausbeutung) zugelost zu bekommen.
Zu 4.) Das Mindestalter lag bei 43 Jahren.
Aufgaben: Der Konsul war der Staatschef und Oberbefehlshaber über das Heer. Er hatte einen Sitz und eine Stimme im Senat, außerdem große Achtung und Wohlstand.
Nach der Amtszeit stand ihm eine Provinz zu. Dort war er dann Prokonsul. Die Konsuln wurden von den Liktoren (mit Rutenbündeln, fasces) begleitet.
Liktoren: Vollzugsbeamte (Verhaftungen und Hinrichtungen); Die Fasces waren ein Symbol der Gewalt des Konsuls über Leben und Tod der römischen Bürger.
Zensor: Nachdem man Konsul war, konnte man zum Zensor aufsteigen. In der 18 monatigen Amtszeit mussten sie das Vermögen aller Römer schätzen und sie in Steuerklassen einteilen.
Es gab nur alle 5 Jahre Wahlen für die Zensoren. Diese hatten dann auch das Recht Senatoren, die gegen die guten Sitte verstoßen haben aus dem Amt zu entfernen.
Diktator: Zu Zeiten höchster Gefahr für den Staat, konnte einer der Konsuln einen Diktator ernennen, der dann die gesamte Macht inne hatte. Er war dann (im Normalfall) für 6 Monate tätig. Julius Cäsar beendete durch seine Diktatur auf Lebenszeit die res publica.
Volktstribun: Sie wurden nach den Ständekämpfen als Gegengewicht zu den zunächst nur patrizischen Konsuln von der Volksversammlung gewählt.
Sie hatten das Recht gegen Beschlüsse von anderen Beamten ein Veto einzulegen. Zum Schutz ihrer Tätigkeit waren sie sakrosankt (immun). Sie beriefen die plebejische Volksversammlung ein und konnten eine Volksabstimmung anregen.
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