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  Albert speer

Albert Speer  Albert Speer wurde am 19. März 1905 als Sohn des Architekten Albert Speer und dessen Frau in Mannheim geboren. Im Jahre 1923 nimmt er auf Geheiß seines Vaters ein Architekturstudium in Karlsruhe auf, das er ein Jahr später erst an der technischen Hochschule in München und noch ein Jahr später in Berlin fortsetzt. Seine Diplomprüfung besteht er 1928. Nach dieser Prüfung wird er Universitätsassistent bei Heinrich Tessenow in Berlin. Dort hört er auch 1930 zum ersten Mal eine Rede von Adolf Hitler, von der er sich sehr beeindruckt zeigt, obwohl er sich wenig politisch betätigt.

Im Januar 1931 tritt er dann sowohl in die NSDAP als auch in die SA ein und lässt sich als selbständiger Architekt in Mannheim nieder. Schon ein Jahr später erhält er erste Bauaufträge von der NSDAP. Nach der Machtübernahme Hitlers wird er von Goebbels mit dem Umbau des Propagandaministeriums beauftragt. Hitler gefällt Speer Organisationstalent so, dass er ihn zum technischen Assistenten von seinem Lieblingsarchitekten Paul Ludwig Troost (1878 - 1934) ernennt. Außerdem wird Speer mit dem Umbau der Reichskanzlei beauftragt. Innerhalb kürzester Zeit gelingt es Speer zu Hitlers engsten Vertrauten zu gehören.

Von nun an übernimmt Speer die Planung und Gestaltung von Großkundgebungen der NSDAP. Mit dem Einsatz geschickter Lichteffekte inszeniert er die Nürnberger Reichsparteitage. Im Januar 1934 stirbt Troost („plötzlich und unerwartet“???). Ab jetzt ist Speer Hitlers wichtigster Architekt. Er entwirft zahlreiche monumentale Repräsentativbauten klassizistischer Prägung. In der Deutschen Arbeitsfront (DAF) leitet er das Amt „Schönheit der Arbeit“.

Weiterhin wird er Unterabteilungsleiter der Reichspropagandaleitung und Beauftragter für Städtebau im Stab von Rudolf Heß. Für die Weltausstellung in Paris 1937 konzipiert Speer den Deutschen Pavillon, für den er die Goldmedaille erhält. Weiterhin erhält er den „Grand Prix“ für die Gestaltung der Nürnberger Reichparteitage. Hitler ernennt Speer zum Generalbauinspekteur für die Neugestaltung der Reichshauptstadt Berlin und anderer deutscher Städte. Der Bauherr Hitler wollte seinen Architekten Speer auch auf dem Obersalzberg immer um sich haben. Die Familie Speer erhielt deshalb von Hitler 1935 eine alte Villa, nur ein paar Fußminuten vom Berghof entfernt.

(nebenan Atelierhaus) Speer und seine Frau Margret gehörten zum kleinen privaten Kreis um Hitler, auf der Terrasse des Berghofs waren sie Stammgäste. 1938 wird er in den preußischen Staatsrat berufen und erhält die Auszeichnung des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP. Noch im gleichen Jahr entwickelt Speer den Generalplan für den Umbau Berlins in die Welthauptstadt „Germania“ (mehr dazu später). Er gestaltet eine neue Reichskanzlei, die für Hitler Teil seines politischen Programms war, und entwirft Modelle für zahlreiche weitere Monumentalbauten und NS - Kultstätten. Hitler verfolgt diese Pläne aufmerksam und bietet Speer unbegrenzten finanziellen Spielraum. Seit Beginn des 2.

WK ist Speer zunehmend mit Wehrbauten befasst, für die er seine eigene Organisation „Baustab Speer“ aufbaut. Im Jahre 1941 wird er als Vertreter des Wahlbezirkes Berlin- West in den Reichstag gewählt. Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion (1941/42) wird er von Rüstungsminister Fritz Todt mit dem Wiederaufbau der Fabriken und des Eisenbahnnetzes in der Ukraine beauftragt. 1942 verunglückt Todt bei einem Flugzeugabsturz tödlich. Hitler ernennt Speer zum Nachfolger Todts in all seinen Ämtern. Speer ist jetzt zusätzlich noch Reichminister für Bewaffnung und Munition, Generalinspekteur für das Straßenwesen sowie Generalinspekteur für Wasser und Energie.

Somit ist Speer nun der verantwortliche Leiter der gesamten Kriegswirtschaft (Rüstungsminister). Als hervorragendem Organisator gelingt ihm die Umstellung der Rüstungsindustrie auf die totale Kriegswirtschaft. Trotz der Beschädigung der deutschen Infrastruktur und die Beeinträchtigung der Rohstoffversorgung durch alliierten Bombenangriffe kann er die Rüstungsproduktion bis 1944 auf einen Höchststand steigern. Speers Organisation der Kriegswirtschaft beruht wesentlich auf dem Einsatz von Zwangsarbeitern und Häftlingen aus KZ. Dafür arbeitet er eng mit Heinrich Himmler und dessen SS zusammen. Die Verwaltungsapparate Speers werden am 2.

Sept. 1942 zum Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion zusammengefasst. 1944 erkrankt Speer so schwer, dass er sein Amt über das Frühjahr nicht mehr ausüben kann. Aufgrund des zunehmenden Mangels an Rohstoffen und Arbeitskräften zeichnet sich der Zusammenbruch der Kriegswirtschaft ab. Obwohl Speer für eine Beendigung des Krieges plädiert, kann ihn Hitler davon überzeugen, im Amt zu bleiben. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20.


Juli 1944 tauchen Dokumente von Widerstandskämpfern auf, in denen er als Minister für eine neue Regierung vorgeschlagen wird. Speer kann jedoch glaubhaft machen, darüber nicht informiert gewesen zu sein und keine Kontakte zu den „Verschwörern“ gehabt zu haben. Speer widersetzt sich immer öfter Hitlers „Politik der verbrannten Erde“. Er sabotiert Befehle, die auf die Zerstörung der deutschen Industrie und Landwirtschaft zielen. Im April 1945 hat Speer nach eigenen Aussagen einen Giftanschlag auf Hitler geplant. Für diese Behauptung fehlen allerdings Belege!! Nach Kriegsende (am 23.

Mai 1945) wird Speer verhaftet und in das alliierte Kriegsgefängnis in Nürnberg überführt. Am 1. Okt. 1946 wird er von dem Internationalen Gerichtshof in Nürnberg wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 20 Jahren Haft verurteilt. Speer bekennt sich mit als einziger „schuldig“, Gebrauch von Zwangsarbeitern gemacht zu haben, verlangte aber, dass man ihm die Einrichtung der Sperrbetriebe und sein Verlangen, die Arbeiter ausreichend zu ernähren und unterzubringen als mildernde Umstände anrechne. Er wird mit sechs Hauptkriegsverbrechern in das ehemalige Militärgefängnis Berlin- Spandau überführt.

Dieses steht unter der Kontrolle der vier Besatzungsmächte. Zahlreiche Gnadengesuche der Familie und verschiedener Politiker scheitern am Einspruch der Sowjetunion. Nach 20 Jahren, also am 30. Sept. 1966, wird Speer aus der Haft entlassen. Drei Jahre später veröffentlichte er seine „Erinnerungen“, die er während der Haft verfasst hat.

Er beschreibt seinen Aufstieg als Architekt und Politiker und berichtet über Rivalitäten innerhalb der nationalsozialistischen Hierarchie. Sich selbst schildert er als unpolitischen Technokraten, welcher der Anziehungskraft Hitlers erlegen sei. Speer´s Buch wird zu einem der größten Memoirenerfolge der Bundesrepublik. 1975 erscheinen seine Aufzeichnungen aus der Haft, die „Spandauer Tagebücher“. 1981 veröffentlicht er die Studie „Der Sklavenstaat“, welche eine Analyse der Strukturen des NS- Regimes aus der Sicht eines Beteiligten bietet. Noch im selben Jahr (am 1.

Sept. 1981) stirbt Speer während eines Besuches in London.   „Germania“: Der Bau der Reichshauptstadt „Germania“ war Speers größter Auftrag und sein „Lebenswerk“. Der offizielle Bauauftrag an Speer ergeht am 11. Jan. 1938.

Hitler hatte sehr genaue Vorstellungen, wie diese Reichshauptstadt aussehen sollte und Speer versuchte, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Der neue „Palast des Führers“ sollte am „Großen Platz“ errichtet werden, direkt gegenüber dem alten Reichstag. Eingerahmt von den Palästen des „Oberkommandos der Wehrmacht“ und von der „Großen Halle“, dem größten Bauwerk der Welt (300m hohe Kuppelhalle für 180.000 Menschen).Ganz oben drauf thronte ein Adler, der das Hakenkreuz in den Fängen hält. 1939 befahl Hitler Speer, das NS – Symbol durch die Weltkugel zu ersetzen.

„Bauwerk T“ war die Tarnbezeichnung für einen Triumphbogen, der am Ende der geplanten Nord-Süd-Achse (Große Halle – Triumphbogen), ähnlich des Pariser Vorbildes Louvre(Königspalast)-Triumphbogen, aber ungleich gigantischer, geplant war. Gestartet wurden die Bauwerke am 14. Juni 1938 mit dem Neubau des Hauses des Fremdenverkehrs. Die dort vorhandenen Wohnungen mussten geräumt werden, Deutsche wurden in verlassenen Wohnungen von Juden untergebracht, die aus ihren Wohnungen abgeholt oder vertrieben wurden, um Platz für das Bauwerk zu schaffen. Die Fertigstellung war für 1950 geplant. Resümeé:   Letztendlich kann festgestellt werden, dass Speer sich zwar in seinen Entwürfen eines „neuen Berlins“ eng an die Vorstellungen Hitlers angelehnt hat, jedoch diese und seine sonstigen Aufgaben als Rüstungs- und Bauminister relativ selbständig durchgeführt hat.

Er war außer Hitler keinem anderen zur Rechenschaft über sein Tun verpflichtet. Durch seinen Beitritt in die NSDAP und ihre Gliederungen erhoffte er sich zudem, seine architektonischen Vorstellungen ohne Einschränkungen verwirklichen zu können. Seine – von ihm selbst behauptete - „an sich unpolitische Gesinnung“ kann auch daraus abgeleitet werden, dass nicht er (als engster Vertrauter Hitlers), sondern Dönitz – dem Hitler wohl eher zugetraut hat, politisch zu agieren - als Nachfolger ernannt wurde.    

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