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  Daniel jauerneck

Daniel Jauerneck   Aufgabe: 1) Analysiere nach dem Auffinden der Briefe den Argumentationsverlauf zwischen Instetten und Wüllersdorf vor dem Duell! 2) Äußere dich zu Instettens Selbstgespräch nach der Duellierung!   1. Nachdem Instetten Crampas Briefe an Effi gefunden hat, lässt er Wüllersdorf zu sich kommen. Nachdem Wüllersdorf diese überflogen hat, und Instetten ihm die genauen Hintergründe (Autor, Adressat) geschildert hat, beginnt Instetten nach einem Moment des Schweigens sich über die Taten Crampas und seiner Frau zu äußern. Instetten ist sich nicht darüber im klaren, was er machen soll, ob er verzeihen kann/soll oder nicht. Er denkt darüber nach, ob es sinnvoll ist, einfach zu vergessen und führt zu diesem Zweck eine Verjährungstheorie als eine Möglichkeit an. Instetten sucht in seiner Unsicherheit, ob diese Theorie auch in diesem Fall zutrifft, Wüllersdorf Meinung.

(S.198,Z.12-14: „Es gibt eine Verjährungstheorie, natürlich, aber ich weiß nicht, ob wir hier einen Fall haben, diese Theorie gelten zu lassen“). Wüllersdorf ist ebenfalls ratlos, stellt aber heraus, dass die Klärung der Frage, ob die Theorie zutrifft oder nicht, das Kernproblem darstellt. Weiterhin möchte er wissen, wie das Befinden Instettens ist, und ob seine emotionale Lage so kritisch ist, ob es eine ausreichende Begründung ist, jemanden dafür umzubringen (S.198,Z.

26-28: „Fühlen Sie sich so verletzt, beleidigt, empört, dass einer weg muss, er oder Sie? Sthet es so?“). Die Reaktion Instettens auf diese Fragen ist bezeichnend: er ist unschlüssig. Dies wird einerseits durch ein „Ich weiß es nicht“ verbal geäußert, andererseits verrät Instetten sich durch Körpersprache, indem er „voll nervöser Erregung (S.198,Z.32). Instetten stellt seine Gefühlslage gegenüber Wüllersdorf so dar, dass er „unendlich unglücklich, .

. . gekrängt“ ist und außerdem noch „schändlich hintergangen“ wurde, trotzdem aber „ohne jedes Gefühl von Hass oder Von Durst nach Rache erfüllt“ sei. Instetten untermauert seine eigene anfänglich Theorie indem er diese als Begründung für seine Emotionen darlegt (S.198,Z.41/42: Ich hätte nie geglaubt, dass die Zeit, rein als Zeit, so wirken könne“).

Der Baron fügt aber die Liebe zu seiner Frau, ihre Liebenswürdigkeit und ihr Charme als eine zweite, nun neue Ursache an. Diese Gefühle zu seiner Frau bringen Instetten soweit, dass er sogar fast bereit ist, seiner Frau zu verzeihen (S.199Z.3/4: „...

., dass ich mich, mir selbst zum Trotz, in meinem Herzenswinkel zum Verzeihen geneigt fühle“). Die Gefühle zu Effi, die bisher nicht so intensiv zu sein schienen, sind doch stärker als vorher vermutet. Wüllersdorf weist Instetten in Anbetracht der Argumente, die ihn dem Baron zum Zweifeln bringen auf die Widersprüchlichkeit und die Nutzlosigkeit seiner Absichten, Crampas zum Duell heraus zu fordern, hin. Wenn jemand einen anderen noch liebt und außerdem der Meinung ist, dass „die Zeit alle Wunden heilt“ wäre es nach Ansicht von Wüllersdorf absolut unlogisch, dann trotzdem doch noch das Duell zu fordern. In der Passage von Zeile 12-37 auf der Seite 199 erklärt Instetten Wüllersdorf, warum er trotzdem nicht anders kann als Crampas herauszufordern.

Instetten argumentiert, dass er als Teil der Gesellschaft auch auf diese Rücksicht nehmen muss. Wäre eine Existenz ohne sie möglich, würde er sein Leben ohne das „rechte Glück“, wie er es beschreibt, verbringem, denn es gibt genug Menschen, die seiner Auffassung nach dasselbe Schicksal teilen und nicht glücklich sind. Er sagt sogar, dass man dem Menschen, der einem dieses Glück genommen hat nicht notwendigerweise aus der Welt schaffen müsse. Da aber ein Leben ohne die Gesellschaft nicht möglich ist, lebt der Mensch, in diesem Falle auch er selbst, mit ihr und handelt in ihrem Sinne (Z.25/26: „nach dessen Paragraphen wir uns gewöhnt haben, alles zu beurteilen, die anderen und uns selbst“). Wer dies nicht tut würde gegen die Gesellschaft verstoßen und von ihr verachtet werden.

Als Folge dieser Verachtung würde der Suizid stehen. Instetten fasst es so zusammen: „nichts von Hass oder dergleichen, und um eines Glückes willen . . .; aber jenes, wenn sie wollen, uns tyrannisierende Gesellschafts-Etwas, das fragt nicht nach Charme und nicht nach Liebe und nicht nach Verjährung. Ich habe keine Wahl.


Ich muss.“ Die Gründe, die Instetten eher davon abgehalten hätten, werden zugunsten der gesellschaftlichen Verpflichtungen aufgegeben und verworfen. Instetten macht sich sogar das erste Mal direkte Selbstvorwürfe. Er spricht davon, dass er selber daran schuld ist, da er sich selber nicht ausreichend beherrscht und bewacht hat. Die Ereignisse kamen für ihn zu plötzlich als das er überlegt hätte handeln und reagieren können. So wenig Zeit war ihm nicht genug um Herr über seine eigene Lage zu werden und sich damit zu kontrollieren.

Durch den Fakt, dass Instetten Wüllersdorf erst per Brief und später im Gespräch in seine Lage und seine Absichten eingeweiht hat, versucht er sein Gewissen ein wenig zu beruhigen. Er bezeichnet Wüllersdorf als Mitwisser und den Zeitpunkt, an dem Instetten eingeweiht hat, als die Wende, bei der „das Spiel aus m(s)einer Hand“ gegeben wurde. Diesen Akt des Spiel aus den eigenen Händen verlieren nutzt Instetten als Beschreibung seines Gewissen, das durch den Mitwisser teilweise beruhigt wurde. Die anfängliche Unsicherheit Instettens vor dem Duell hat sich nun in Sicherheit und Überzeugung von seinem Vorhanden gewandelt.       2. In seinem Selbstgespräch nach der Duellierung analysiert Instetten seine Gedanken.

Er kommt zu der Erkenntnis, dass seine Gedanken zwar dieselben sind, wie vor dem Duell, nur mit dem Unterschied, dass sie sich im Bezug auf die Gedanken vor dem Duell nun den umgekehrten Gang der Entwicklung gegangen sind, dass sie also von Sicherheit und Überzeugung in Unsicherheit und Zweifel an seiner Tat umgeschlagen sind (S.205,Z.13/14: „...mit der Überzeugtheit von seinem Recht und seiner Pflicht anfingen um mit Zweifeln daran aufzuhören“).

Seine Verjährungstheorie wirft er sprichwörtlich über den Haufen. Instetten sagt anfangs, dass Verjährung etwas halbes und schwächliches ist, deswegen man sicher sein kann, dass er hätte niemals solche Zweifel haben sollen, ob man im Zuge der Zeit Dinge vergessen und vergeben kann. Ständig wiederholt er außerdem, dass Verjährung etwas prosaisches sei, jedoch verändert sich diese Einstellung dazu. Es soll seinen Ärger über seine keinesfalls konsequente Haltung am Anfang seiner Überlegungen vor dem Duell verdeutlichen. Im weiteren Verlauf ändert sich auch das: er erklärt für sich, dass es doch ein Verjährung geben muss und diese das einzig vernünftige ist. Ob sie prosaisch ist, ist ihm nun gleichgültig.

Wiederum später ist die Verjährung absolut existent, jedoch nicht eindeutig wo genau die Grenze verläuft. Durch diese Einsichten wird Instetten mehr und mehr klar, dass er eine Fehler begangen hat und wird sich ert über die ganze Tragweite seines Handelns bewusst.

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