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Stephan Waba   Proseminar-Arbeit   Martin Walser: Ehen in Philippsburg   15 Seiten 4524 Wörter   für das Proseminar “Martin Walsers Prosa” bei Dr. M. Loew-Cadonna   WS 1998/99   Wenn du diese Arbeit verwendest, schick bitte ein email an sw.arbeiten@iname.com!             Inhalt     Zur Entstehung ..

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... 2   1.1 Martin Walser – Seine Herkunft und deren Einfluss auf sein Werk ..

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. 2 1.2 Die Lösung von Franz Kafka ....

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.... 4     Ehen in Philippsburg – eine gesellschaftliche Entjungferung ..

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... 4   2.1 Aufbau und Handlung ..

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4 2.2 Philippsburg und seine Bevölkerung .....

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... 6 2.3 Hans Beumann – eine typische Walserfigur? ..

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.... 8 2.4 Behandelte Themenbereiche .

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... 9     Ehen in Philippsburg im Spiegel der Kritik ...

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..... 11   3.

1 Karl Korn: Satirischer Gesellschaftsroman ......

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. 11 3.2 Rudolf Hartung: Explosion im Wasserglas ....

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... 12 3.3 Roland Wiegenstein: Gerichtstag über feine Leute ..

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.... 13     Bibliographie ..

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15 Zur Entstehung  1.1 Martin Walser – Seine Herkunft und deren Einfluss auf sein Werk  Martin Walser wurde am 27. März 1927 in Wasserburg am Bodensee geboren und wuchs auch dort auf. Seine Heimat war und bleibt zeitlebens die Gegend um den Bodensee, was sich auch auf seine Arbeit als Schriftsteller auswirkte. Ingrid Kreuzer spricht im Zusammenhang damit von einer “zähe[n] Verwurzelung im Heimatboden an den Ufern des Schwäbischen Meeres”, die jeglichen Mangel an zeitweiser religiöser und politischer Zugehörigkeit Walsers teilweise kompensierte. Es wäre aber falsch, Walser zu den Heimatdichtern im herkömmlichen Sinne zu zählen.

Er ist nie ein provinzieller Autor gewesen, sondern leitete die große Welt aus der kleinen, intimen Welt des Bodenseegebietes ab. Walser entwickelte sich zu einem “realistischen Beobachter aktueller menschlicher und gesellschaftlicher Verhältnisse”, was wohl seinem mit Alltagsproblemen überhäuften Elternhaus, seiner von der Geschichte unmittelbar betroffenen Jugend und dem Erlebnis der sich formierenden bundesdeutschen Gesellschaft zu verdanken war. Walsers Eltern stammten aus bäuerlichen Verhältnissen und betrieben eine bescheidene Gastwirtschaft in Wasserburg. Eine der stärksten Erinnerungen aus Walsers Kindheitserinnerungen galt dem wirtschaftlichen Konkurrenzkampf, dem die Familie ausgesetzt war. Er begann, “das Konkurrenzdenken auch auf der untersten Ebene zu hassen”. Seine Kindheit und Jugend waren nicht leicht, schon früh mussten er und seine zwei Brüder im elterlichen Betrieb mitarbeiten.

Die finanzielle Situation verschärfte sich noch weiter, als 1938 der Vater starb und die gesamte Schuldenlast und die Führung des Betriebs Walsers Mutter zufiel. Der katholische Glauben half ihr und ihren Kindern über alles, sogar den Nationalsozialismus hinweg, wenngleich Walser seine “Verkrümmung” auf den Katholizismus zurückführt. Auf Grund des demütigenden Schicksals der Familie fühlte er sich in seinem kleinbürgerlichen Bewusstsein unsicher und minderwertig, ein Gefühl, das für seine schriftstellerische Arbeit noch sehr wichtig werden wird. Ein weitere negative Erscheinung des Bürgertums schien Walser die Schule, deren Lehrer “ganz im Dienste eines sie selbst übersteigenden Klassenbegriffs” standen und den Bauernbuben mit einem lächerlichen Klassenanspruch gegenübertraten, der sich vorwiegend auf Kleidung, Benehmen, Wortwahl und Geschmack bezog. In Walsers Erinnerungen tritt viel häufiger dieses merkwürdige Klassenbewusstsein seiner Lehrer zutage, als zum Beispiel deren nationalsozialistische Gesinnung. Seine Schulzeit war “von vielen Kriegsanforderungen durchlöchert[.


..]”, Walser musste neben Schule und Arbeit auch Arbeitsdienst leisten, wurde Flakhelfer, kam zur Hitlerjugend und meldete sich 1944 schließlich zu den Gebirgsjägern. Kurz vor Ende des Kriegs desertierte er und kam in amerikanische Gefangenschaft, wo er mit der Betreuung der Lagerbibliothek beauftragt wurde, was in ihm ein intensives Interesse an Literatur weckte. Er wurde früher entlassen, machte 1946 sein Abitur nach und sich dann auf in das “politisch und wirtschaftlich verwüstete[..

.] Land”. Die Begegnung mit der städtischen Welt von Regensburg und Tübingen, aber auch Stuttgart, Stationen seiner Studentenzeit, müssen von dem im bäuerlich-kleinbürgerlichen Milieu aufgewachsenen Walser besonders tief empfunden worden sein. Er zeichnete diesen “Aufbruch in die Welt” in seinem ersten Roman Ehen in Philippsburg in der Gestalt des Hans Beumann nach. Wie schon seine Schulzeit wurde auch Walsers Studentenzeit durch höhere Gewalt unterbrochen. Auf Grund der Währungsreform 1948 konnte ihm seine Mutter das Studium nicht mehr länger bezahlen.

Walser kam Dank seiner Beziehungen über das Studententheater zum Süddeutschen Rundfunk, für den er fortan, bald in verantwortungsvoller Position, als freier Mitarbeiter tätig war. Obwohl er immatrikuliert blieb, gab Walser das Studium praktisch auf, entschloss sich aber 1950 dennoch, sein Studium mit einer Dissertation über Franz Kafka abzuschließen. Im selben Jahr heiratete er Käthe Neuner-Jehle, mit der er vier Töchter hat. 1951 stieß er während einer Dienstreise auf eine Tagung der Gruppe 47, dieses Schriftstellerkreises, der aus dem Redaktionsteam der Zeitschrift Der Ruf hervorging und sich die “demokratische Elitenbildung auf dem Gebiet der Literatur und Publizistik” und “die praktisch angewandte Methode der Demokratie in einem Kreis von Individualisten immer wieder zu demonstrieren mit der Hoffnung der Fernwirkung” zum Ziel setzte. Es ging also um Literatur mit Veränderungsauftrag, eine Forderung, der auch Walser lange Zeit Nachdruck verlieh. Durch die “Aufklärungsinstanz” Literatur sollte Wissen weitergegeben werden, das dem kollektiven Bewusstsein entzogen ist.

Im Umgang mit der Gruppe zeigte Walser Überheblichkeit, aber auch Können; gewann er doch 1955 für seine Erzählung Templones Ende den Preis der Gruppe. Im gleichen Jahr brachte er sein erstes Buch, eine Sammlung von kafkaesken Kurzgeschichten unter dem Titel Ein Flugzeug über dem Haus und andere Geschichten heraus; 1957 dann den ersten Roman, Ehen in Philippsburg, für den er mit dem Hermann-Hesse-Preis ausgezeichnet wurde. Der Erfolg dieser beiden Publikationen bestätigte Walser in seinem Wunsch, freier Schriftsteller zu werden. Er kündigte beim Süddeutschen Rundfunk und kehrte zurück an den Bodensee, von wo er erneut die Welt entdecken würde.   1.2 Die Lösung von Franz Kafka   Der schon im Zusammenhang mit seiner Dissertation erwähnte Franz Kafka übte den ersten und vielleicht tiefgreifendsten Einfluss auf die schriftstellerische Entwicklung Walsers aus.

Ihn faszinierte an Kafka die “Bestimmtheit der Personen [...], das Unfreiwillige aller Vorgänge, das Zwanghafte aller Vorgänge”, er sah, “dass ein Einzelner nichts machen kann”. Zu Beginn in seinen ersten Erzählungen hatte er mit Kafka gemein den Sinn für die “in der Realität liegende Absurdität”, wodurch eine andere Wirklichkeit sichtbar wird. Das Unerwartete überrumpelt uns, wir werden in unserem Lebensgefühl unsicher.

Und mit uns Walsers Figuren, die der Absurdität ausgeliefert sind. Sie sitzen “gefangen in ihrem Lebensschicksal, in dem doch alles geschehen kann, selbst das Unwahrscheinlichste”. Walser kopierte Kafka allerdings nicht, sondern entwickelte von Anfang an einen eigenen Stil, der bloß an Kafka angelehnt war, in dem “die schweren Empfindungen des Meisters in den Spielraum freier Erfindung gestellt und abgewandelt wurden”. So sind sein Ton und Humor ganz anders und der Druck, den er auf seine Figuren ausübt, weniger beklemmend als der Kafkas. Zeitkritik ist in Form von Übersteigerungen der Wirklichkeit ins Groteske zu erkennen. Walser brauchte ungefähr 10 Jahre, um sich schreibend aus seiner Kafka-Faszination herauszulösen.

Er erkannte, dass es ihm schier unmöglich gewesen wäre, die ihm so wichtige soziale Lebenswelt ausreichend in das Geschehen zu integrieren, hätte er weiterhin derart “abstrakte Konstellationen” zum Ausgangspunkt seiner Erzählungen gewählt. Ehen in Philippsburg – eine gesellschaftliche Entjungferung   2.1 Aufbau und Handlung   In Martin Walsers erstem Roman Ehen in Philippsburg ist von Kafkas Einfluss kaum etwas übriggeblieben. Der Roman ist realistisch, nicht phantastisch, und ist ein aus vier unterschiedlichen Teilen zusammengefügtes Panorama einer großen deutschen Stadt nach dem Krieg und dem Eintritt des Wirtschaftswunders. Walser intensivierte in ihm die zeitkritischen Ansätze und die satirischen Aspekte seiner frühen Erzählungen und zieht eine Bilanz der frühen politischen und gesellschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland. Es geht in den Ehen in Philippsburg besonders um die “Entlarvung von Druck und Anpassungszwängen, die [.

..] sich negativ und deformierend auf alle auswirken”, besonders aber auf die, die nicht gewillt sind, ihre Prinzipien und ihre Identität aufzugeben. Die Handlung lässt sich wie folgt kurz zusammenfassen: Im ersten Teil, “Bekanntschaften”, kommt der ehemalige Student und nunmehrige Journalist Hans Beumann nach Philippsburg und versucht, dort Fuß zu fassen. Er, der junge, naive Ankömmling aus dem Dorf Kümmertshausen, sucht vergeblich Arbeit bei einem Verleger, trifft aber am Tag darauf zufällig seine ehemalige Studienkollegin Anne Volkmann, die Tochter eines wohlhabenden Rundfunkfabrikanten. Die ganze Familie findet Gefallen an ihm, der Vater bietet ihm eine Stelle als Redakteur der Firmenzeitschrift an und Anne wird seine Assistentin.

Die tägliche Nähe bei der Arbeit führt, obwohl Beumann Anne gegenüber eher gemischte Gefühle empfindet, zu einer sexuellen Beziehung. Der erste Teil endet mit einer Abtreibung, der sich Anne in der Folge unterzieht. Im zweiten Teil, “Ein Tod muß Folgen haben”, wird von dem erfolgreichen Gynäkologen Dr. Benrath, Partygänger und deswegen Stütze der Philippsburger Gesellschaft, erzählt. Benrath führt ein Doppelleben, er betrügt seine sensible Frau Birga mit der Inhaberin eines Antiquitätenladens, Cécile. Immer wieder beteuern beide, die Affäre abbrechen zu müssen, aber es kommt nicht dazu.

Schließlich begeht Birga Selbstmord. Sozial ruiniert verlässt Benrath Cécile und stiehlt sich aus der Verantwortung, indem er aus Philippsburg flieht. “Verlobung bei Regen” heißt der dritte Teil; im Mittelpunkt steht Dr. Alwin, Rechtsanwalt und angehender Politiker. Auch er hat einige Affären hinter sich, über die er allerdings nicht spricht; lieber stellt er seine “perfekte Ehe” zur Schau. Wir treffen Beumann und die Volkmanns wieder, da die Alwins zu Hans und Annes Verlobungsfeier geladen sind.

Den ganzen Abend unterhält sich Alwin neben Größen aus den Medien, die ihm für seine politische Karriere nützlich sein könnten, mit Cécile. Er nimmt sie nach der Feier im Auto mit, sieht sie die ganze Zeit im Rückspiegel an und verursacht durch seine Unkonzentriertheit einen Autounfall. Aus Angst um seine politische Zukunft schiebt er die ganze Schuld auf den verunglückten Motorradfahrer, aber er weiß, dass seine Hoffnungen auf eine Affäre mit Cécile nun keine Chancen mehr haben. Mit dem vierten Teil, “Eine Spielzeit auf Probe”, kehrt der Erzähler zu Hans Beumann zurück. Zunächst aber geht es um Berthold Klaff, der bei der selben Vermieterin wie Beumann in Untermiete lebte und gerade Selbstmord begangen hatte. Seine gesamten Bücher und persönlichen Aufzeichnungen hinterlässt er Beumann.

Es sind allesamt kritische Bemerkungen und Beobachtungen zur Kunst, Gesellschaft, Politik und der ganzen Welt. Seine Kritik sowie seine Weigerung, sich anzupassen, stehen in starkem Gegensatz zu Beumanns erfolgreicher Assimilation. Diese wird nämlich im vierten Teil vollendet; Beumann erhält quasi die “letzten Weihen” der Philippsburger Gesellschaft, er wird in den exklusiven “Sebastian-Klub” eingeführt. Der Streit mit Hermann, einem Arbeiter der städtischen Straßenreinigung, der im Toto gewonnen hatte, und nun seinen Gewinn zum Leidwesen der anderen “Sebastianer” lautstark im Klub verprasst, zeigt, dass Beumann “angekommen ist” und nun zur Philippsburger Oberschicht gehört. Dazu gehört natürlich auch eine außereheliche Affäre, die er sogleich mit Marga, einer schönen Bardame, anfängt.   2.

2 Philippsburg und seine Bevölkerung   “Philippsburg ist ein Seldwylda oder Abdera. Es liegt überall und nirgends”. Es ist das Modell einer großen deutsche Stadt zur Zeit Wirtschaftswunders und hebt sich von manch anderer Großstadt vielleicht nur dadurch ab, dass es das Zentrum eines mächtigen Massenmedienkomplexes ist. Auch die vielen großen und wenigen kleinen Leute sind bloße Musterexemplare der modernen Gesellschaft. Denn “Gesellschaft” bedeutet in Walsers Roman, dem engeren Sinne des Wortes folgend, “tonangebende Gesellschaft”. Und den Ton geben in Philippsburg mehrere mittlere Fabrikanten, ein Rechtsanwalt, ein Gynäkologe, die leitenden Herren vom Rundfunk, der Chefredakteur der großen Wochenzeitung und die Inhaberin eines exquisiten Antiquitätenladens an.

Die Porträts der zahlreichen Figuren entstehen aus der gesellschaftlichen Aktion. Ihren gesellschaftlichen Rang weisen die Leute nämlich durch Parties aus. Je reger die Teilnahme an ihnen, desto höher das gesellschaftliche Ansehen. Untereinander sind all die Gruppen der Philippsburger Gesellschaft eng vernetzt und gemeinsam verfolgen sie ihre “heuchlerischen und eigennützigen Interessen”. Es stört sie nicht im geringsten, welche Opfer ihre Einstellungen und Handlungen fordern. Das in dieser Hinsicht vielleicht krasseste Beispiel ist der Rechtsanwalt Dr.

Alwin, der, aus kleinbürgerlichem Milieu stammend, in die “Gesellschaft” eingeheiratet hat. Er ist im Begriff, eine neue Partei zu gründen, die CSLPD (Christlich-sozial-liberale Partei Deutschlands), eine Partei, die für alles und nichts steht und die den politischen Opportunismus versinnbildlicht. Alwin will nämlich seine Macht nicht zum Wohle der Menschen einsetzen, sondern die Politik nur zu seinem persönlichen Erfolg missbrauchen. Diese Einstellung, nämlich die persönliche Stellung zu missbrauchen und den schrecklichen Egoismus hinter einer scheinheiligen Fassade des Mittelmaßes zu verstecken, zieht sich quer durch die Bank. Des Mittelmaßes, ja. Denn je weniger die Bewohner von Philippsburg es wahrhaben wollen, desto mehr akzentuieren sie “das Provinzielle, Muffige, todtraurig Zurückgebliebene, verstockt Kleinliche”.

Das alte Thema von der doppelten Ehemoral wird plötzlich wieder aktuell, der Zwiespalt zwischen der bürgerlich-konventionellen Zweckehe und “freien” Verhältnissen wird zweimal durchgespielt, einmal mit tragischem, einmal mit kläglich-komischem Ende. Die Frau des Gynäkologen Dr. Benrath nimmt sich das Leben, er setzt sich daraufhin ab und Dr. Alwin verursacht auf Grund seiner Schwärmerei einen Verkehrsunfall, der seiner weiteren politischen Karriere wohl nicht sehr zuträglich sein wird. Frank Pilipp attestiert der Philippsburger Gesellschaft “a dualistic view of social reality, polarizing the haves and the have-nots, the mighty and the weak, the free and the unfree”. Auch Karl Korn schlägt in diese Kerbe und geht noch weiter, wenn er meint, sie “ziert sich durch Manieren, kulturelle Interessen und Phrasen – und läßt es an dem fehlen, was soziale Führung rechtfertigen könnte, an Großzügigkeit, Stil und Ehre”.

Der Durchschnitt, so Korn, sei “biederes Provinzspießertum”. Passendes Gegenbild dazu ist wohl nur der Nonkonformist Berthold Klaff, einer der “have-nots” und “weaks”, Untermieter bei der selben Vermieterin wie Hans Beumann und kürzlich entlassener Theaterportier. Spielt sich Beumann von seinem anfänglichen Außenseiterposten allmählich in die erste Liga der Gesellschaft vor, bleibt Klaff Außenseiter, verachtet die Kultur, die Menschenliebe im Allgemeinen und seine Frau im Besonderen. Er verkörpert Eigenschaften von Beumann, die dieser im Zuge seines Anpassungsprozesses unterdrücken muss. Klaff ist nicht bereit, sein Ich aufzugeben, sein intellektuelles Vermögen gegen Geld zu verkaufen. Mit dieser Kompromisslosigkeit deutet er auf die einzige Alternative zum “Selbstauflösungsprozess” Beumanns.

Er ist ja die einzige Figur, die ihr Ich behalten hat.       2.3 Hans Beumann – eine typische Walserfigur?   In diesen Sumpf der Philippsburger Gesellschaft gerät nun die Hauptfigur, der junge Journalist Hans Beumann aus Kümmertshausen, was schon sehr stark eine ländliche, kleinbürgerliche Herkunft impliziert. Er stammt aus unterprivilegierten sozialen Verhältnissen, ist ungeübt im Umgang mit der Mittelschicht. Er ist aber bereit, entsprechende Verhaltensweisen zu lernen. Beumann “fühlt sich linkisch, ist es wohl auch”, kann aber Empfehlungen vorweisen und erreicht somit das Ziel seiner Klasse, “aufzusteigen in die oberste Sphären derer, die etwas zu gelten glauben”.

Er kommt natürlich bei seinem Versuch, den Chefredakteur der Weltschau zu sprechen, nicht über die Vorzimmerdamen hinaus, sehr wohl aber über Anne, die Tochter des Fabrikanten Volkmann. Binnen weniger Monate avanciert er zum erfolgreichen Philippsburger Bürger und Fabrikantenschwiegersohn, wird vom “faule[n] Kulturbetrieb” zurechtgebogen. Beumanns Handeln ist einerseits durch Unsicherheit im Umgang mit den gesellschaftlichen Konventionen geprägt, andererseits durch den Wunsch, sich in dieser Gesellschaft Akzeptanz zu verschaffen. Seine Aufnahme in die Philippsburger Gesellschaft ist gleichsam eine Entjungferung seiner bäuerlich-natürlichen Art, die der scheinheilig-konditionierten schließlich unterliegen muss. Speziell dieser Konflikt macht Beumann zu einer zerrissenen Figur. Aber auch seine persönliche Situation, in der er zwischen seiner Verlobten Anne und seiner Geliebten Marga hin- und herschwankt, sein Alter zwischen Unreife und Erwachsensein und seine Wohnsituation, nämlich unten im Arbeiterviertel zu wohnen, während er mit der Familie in dem oben am Berg liegenden Villenviertel verkehrt, vertiefen diese Zerrissenheit.

Walser schildert die Entwicklung Beumanns als einen “Prozeß mißlingender Individuation”. Es gelingt ihm zwar, die ihm fremden Verhaltensweisen zu lernen, die das tägliche Leben regelnden Konventionen hindern ihn aber daran, in Übereinstimmung mit seinen Vorstellungen zu handeln. So entwickelt er sich zu einem funktionstüchtigen Mitglied der Philippsburger Gesellschaft, treibt aber schlussendlich nutzlos und ohnmächtig zwischen den Fronten. Zwischen den gesellschaftlichen Extremen verliert er seine Orientierung und schließlich auch seine Identität. Gegen Ende des Romans, im Zuge seiner Aufnahme in den exklusiven Nachtklub “Sebastian”, gewissermaßen den Olymp der Philippsburger “guten Gesellschaft”, schlägt er Hermann, den Arbeiter der städtischen Straßenreinigung nieder und verleugnet damit endgültig seine Herkunft. Er entwickelte sich wie all die anderen systematisch zum erfolgsbesessenen Egoisten um den Preis seiner Identität.

Mit dieser Entwicklung der Hauptfigur stellt Martin Walser die bis ins achtzehnte Jahrhundert zurückreichende Tradition des Bildungsromans auf den Kopf. Findet dort der Held auf seinem Reifeweg aus einem anfänglichen Zustand der Verworrenheit und Widersprüchlichkeit zur inneren Harmonie und Ausgeglichenheit, ist Walsers “Anti-Held” am Schluss in zwei Hälften zerrissen All das macht Beumann zu einer typischen Walserfigur. Sie alle haben Probleme mit ihrem wenig gefestigten sozialen Status und können auf wichtige politische und gesellschaftliche Entscheidungen nur geringen Einfluss ausüben. Ob es sich nun um Hans Beumann, Sabine und Helmut Halm oder die Zürns handelt, sie sind durchschnittliche Angehörige der Mittelschicht und kämpfen um sozialen Aufstieg oder wehren sich gegen den drohenden Abstieg. Sie stehen in einer Welt, der sie sich nur unterwerfen können oder an der sie zu Grunde gehen müssen. Hans Beumann, der “intellektuelle Verräter” unterwirft sich, Gegenfiguren wie Berthold Klaff gehen zu Grunde.

  2.4 Behandelte Themenbereiche   An erster Stelle ist wohl der Egoismus zu nennen, und die damit verbundene Sozialkritik. Für Anthony Waine sind die Ehen in Philippsburg überhaupt eine “abschreckende Studie über den männlichen Egoismus”. Das Buch zeige, wie er sich manifestiert und welche Folgen er haben kann. Neben der Entwicklung Beumanns zum “erfolgsbesessenen Egoisten” erfüllen für Waine besonders die beiden zentralen Kapitel, “Ein Tod muß Folgen haben” und “Verlobung im Regen” diese Funktion. Sie sind nämlich fast ausschließlich im Ich der Männer Benrath und Alwin angesiedelt, wodurch der Leser ihre allerpersönlichsten Gedankengänge und Motive kennenlernt.

Doch führt das “ungebändigte Ausleben des eigenen Ichs” zu tödlichen Konsequenzen, die wiederum eine nachhaltige Wirkung auf das Leben der Männer ausüben. Auch Berthold Klaff, der Nonkonformist, ist egoistisch und in dieser Hinsicht um nichts besser als die “hohen Herren”. Aber das einzige Opfer seines Egoismus bleibt er selbst. Zwei weitere Themenbereiche sind mit dem männlichen Egoismus eng verknüpft, Sexualität und Tod. Speziell die Sexualität außerhalb der Ehe wird in den Mittelpunkt gerückt. So meint etwa Anthony Waine, der Titel Ehen in Philippsburg sei etwas irreführend, da der Leser fast nur etwas über außereheliche Verhältnisse erfährt.

Was Waine aber außer acht gelassen hat, ist, dass sehr eindrucksvoll die Folge der außerehelichen Sexualität auf die Ehe dargestellt wird. Ist diese Sexualität nämlich, wie schon angedeutet, Ausdruck des Egoismus, so ist der Tod dessen Folge, die entweder, wie im Falle Benraths, die Ehe eindeutig beeinflusst oder, wie im Falle Alwins, auf diese wenigstens ziemlich stark abfärbt. Abgesehen von den, ziemlich offensichtlichen, Zentralkapiteln über Benrath und Alwin, zeigt aber auch Hans Beumann bereits nach den ersten hundert Seiten bedenkliche Anzeichen. Dass Anne ihr uneheliches Kind, hervorgegangen aus ihrem sexuellen Verhältnis, unter größten Qualen abtreiben muss, vereint die Bereiche Sexualität und Tod wieder unter dem Gesichtspunkt des Egoismus. Beumann gibt ja selber zu, “das hat sie alles mir zuliebe getan”. Ein weiterer Themenbereich wird weniger plakativ behandelt, ist aber trotzdem sehr wichtig.

Die Verdrängung der nationalsozialistischen Vergangenheit nämlich. Obwohl seit dem Kriegsende erst zehn Jahre vergangen sind, scheint es, also ob zumindest die Gesellschaftsschicht, die in den Ehen in Philippsburg im Mittelpunkt steht, im Land des Wirtschaftswunders “darüber hinweg” sei. Der Schein trügt jedoch, es ist deutlich eine “untergründige Präsenz der faschistischen Vergangenheit” spürbar, wenn Berta, die Frau des Betriebsbesitzers Frantzke, zum Beispiel plant, einen Musikpreis für den Komponisten zu stiften, der “am reinsten jenen Geist spüren lasse, der deutscher Wesensart Geltung in der ganzen Welt verschafft habe”. Machtmissbrauch; ein weiterer behandelter Themenbereich, der schon unter 2.2 besprochen wurde. Aber nicht nur die Politik, auch die Kultur wird missbraucht.

Sie hat durch ihren Verbund mit Geld und Macht viel von ihrem “positive[n], aufklärerische[n] Potential” eingebüßt. Sie wird zur Werbung, wird kommerzialisiert. Das zeigt sich besonders in einer Aussage des Rundfunkfabrikanten Volkmann, für den Rundfunkprogramme ein volkswirtschaftlicher Faktor sind. “Sie hatten so auszufallen, daß immer mehr Leute sich Apparate wünschten und immer bessere Apparate, denn nur so konnten die Umsätze gesteigert [...

] werden”. Und so sollte auch die neugegründete “programm-press”, deren Redakteur Beumann wird, ein “Sprachrohr für die eigene [Volkmanns, Anm.] Meinung” sein. Die schon angesprochene Vernetzung der Philippsburger Gesellschaft zur Steigerung des persönlichen Einflusses und Wohlstandes wird auch bei der Kultur deutlich, wenn es heißt, Harry Büsgen, der Zeitungsverleger, sei ein Verbündeter, “weil er in seinen Programmzeitschriften für die Verbreitung der UKW-Geräte und die Erweiterung der UKW-Programme eintrete; dafür werde er aber auch mit ersprießlichen Werbeaufträgen der Gerätefirmen für die Zeitungen [...

] belohnt”.   Ehen in Philippsburg im Spiegel der Kritik   “Ein Roman allerdings ist es nicht” behauptete Marcel Reich-Ranicki im Hinblick auf die Ehen in Philippsburg. Er gestand dem Buch zwar das selbe Milieu zu und auch, dass manche Gestalten auch über ihren Wirkungsbereich, das heißt, den Teil, in dem sie im Mittelpunkt stehen, hinaustreten. Trotzdem handelt es sich bei den Ehen in Philippsburg seiner Meinung nach “um vier in sich abgeschlossene, gänzlich selbständige Erzählungen, die wohl nur aus kommerziellen Gründen mit der Bezeichnung ‚Roman‘ versehen wurden”. Reich-Ranickis oft radikale Beurteilungsmanier ist ja hinlänglich bekannt, trotzdem steht diese Aussage exemplarisch für eine Reihe von Kritikern, die den Roman einerseits lobten, andererseits aber auch ähnliche Schwachpunkte bemängelten. Im Folgenden nun eine willkürliche Auswahl einiger typischer Standpunkte.

  3.1 Karl Korn: Satirischer Gesellschaftsroman   Auf den ersten Blick, so Korn, scheint Walsers Buch recht “unerfreulich” zu sein, was die dargestellte Gesellschaft angehe. Sie ziere sich durch Manieren, kulturelle Interessen und Phrasen und es fehle ihr an dem, was soziale Führung rechtfertigen könnte, “Großzügigkeit, Stil und Ehre”. In Wahrheit, so Korn weiter, sei das Buch aber vergnüglich, weil es bei aller Direktheit Humor habe. Walser sei, wie die Jury des Hermann-Hesse-Preises bereits attestiert hat, ein Satiriker, aber kein “humorloser Sittenprediger”. Einige kinohafte Effekte, wie zum Beispiel den Selbstmord Birgas oder die blamable nächtliche Autokarambolage Dr.

Alwins, nehme der Leser hin und halte sich an den satirischen Witz Walsers. Dem Autor seien einige treffliche Motive eingefallen, in denen die Philippsburger Gesellschaft pointiert erscheint, wie das nächtliche Roulettespiel in der Verlobungsszene, das Nachtlokal “Sebastian”, das aus einem Etablissement für sakrale Kunst hervorgegangen ist oder die Karikatur des “weltanschaulichen Parteimischmaschs”. Aber, so fragt sich Korn, was sei von solch einem Autor zu halten. Wie halte es jemand, in dessen Buch andauernd von “Moral” die Rede ist, selbst mit der schriftstellerischen Moral? Korn entdeckt hinter der Ironie und dem Vergnügen am gesellschaftlichen Spiel in der sozialkritischen Darstellung Walsers ein “indirektes Engagement”, etwa wie “Hier habt ihr das Tableau! Macht euch euren Vers drauf!”. Diese Ansicht deckt sich auch mit der der Jury des Hermann-Hesse-Preises, die dem Leser einen ”kritischen Standpunkt” nahelegte. Walser, so Korn am Schluss, “attackiert nicht, sondern er trifft.

Was könnte man Positiveres sagen?”.   3.2 Rudolf Hartung: Explosion im Wasserglas   Rudolf Hartung hebt in seiner Rezension die Zeitkritik Martin Walsers stark hervor. “Kann uns”, so fragt er, “ein junger Autor anderes als Kritisch-Polemisches über Bürgertum und Ehen einer Stadt zu sagen haben, für die er einen Decknamen wählt, um vielleicht den Vorwurf allzu genauer Porträtierung von vornherein abzubiegen?”. Nein, denn Philippsburg ist nur das Modell einer Stadt und ihre Bewohner als Musterexemplare der modernen Gesellschaft gedacht. Die Hauptschwäche dieses “vorzüglich geschriebenen satirischen Romans” liege aber darin, dass Walser dem Leser die Mühe, einen kritischen Standpunkt einzunehmen, so wie es in der Begründung des Hermann-Hesse-Preises heißt, gänzlich abnehme.

Man habe es mit Figuren zu tun, die “von ihrem Schöpfer selbst schon ausgezeichnet exekutiert” würden. Außerdem sei der Ausschnitt, den Walser dem Leser von der Philippsburger Gesellschaft gibt, zu eng. Auch klappe er die Figuren zu früh auf; der Leser wisse am Ende, was er schon gleich zu Beginn wusste: “Der Kulturbetrieb ist lächerlich und ziemlich korrupt, seine Funktionäre und die anderen Honorationen der Stadt sind ehrgeizig, dumm, eitel”. Das alles seien Faktoren, die die Spannung minderten. Die Philippsburger Persönlichkeiten habe Walser ziemlich krass dargestellt, nur dass diese Krassheit, laut Hartung, überhaupt nicht schockiere. Die Explosion bleibe bloß im Wasserglas, “das quirlt und sprudelt munter, aber unaufregend”.

Bezüglich seines Helden Hans Beumann habe sich Walser nicht klar entschieden. Wird er auf der einen Seite als Fremdling und Ausgeschlossener eingeführt, der die Chance hat, mit dem verfremdeten Auge auf das Geschehen zu blicken und den Status des Nichtangepassten eindrucksvoll zu schildern, will Walser an Beumann auf der anderen Seite aufzeigen, wie schnell sich der faule Kulturbetrieb einen Neuankömmling zurechtbiegt. Eine, wie Hartung meint, unglaubwürdige Entwicklung, da der Held so ursprünglich nicht angelegt war. Die grundlegende Problematik, so fasst er zusammen, liege darin, dass der Roman Walsers zwei einander sich widersprechende Intentionen verfolge. “Er stellt mit dem negativen Helden eine ‚literarische‘ Figur auf die Bühne, und er will die heutige Gesellschaft kritisch-ironisch beleuchten”. Wird die erste Intention im Laufe des Buches weitgehend preisgegeben, so schieße die Gesellschaftskritik zu kurz, weil sie sich bloß an der Oberfläche halte und von keinem “echten Problembewusstsein” getragen werde.

  3.3 Roland Wiegenstein: Gerichtstag über feine Leute   Roland Wiegenstein vergleicht Martin Walsers Buch mit einer Gerichtsverhandlung, einer Verhandlung über “feine Leute”. Walser, so meint er, ekle sich vor der Gesellschaft, genauer vor der “guten Gesellschaft”. So ist sein Philippsburg ein “bitter treffendes Abbild bundesrepublikanischen Mittelmaßes” und sein Held erreicht sein Ziel, aufzusteigen in die oberen Sphären jener, die etwas zu gelten glauben. Hier begegnet uns auch schon die erste kritische Äußerung Wiegensteins. “Beumann hat es eigentlich schon nach hundert Seiten geschafft”, so meint er, “obgleich sein Autor ihn aus Gründen literarischer Ökonomie weiter mitschleppt und ihm die letzten Weihen erst später zukommen lässt”.

Die übrigen Seiten des Buches brauche Walser nämlich, um genüsslich und mit Scharfsinn die Gesellschaft zu exekutieren. Den “Angeklagten” Dr. Benrath, Cécile und Dr. Alwin, deren Fälle genau dargestellt und durchgespielt werden, gesellen sich viele Zeugen bei, “die nach der Prozeßordnung alle das Recht hätten, die Aussage zu verweigern, weil sie gezwungen sind, sich selbst zu belasten”. Zu ihnen zählt Wiegenstein das Ehepaar Volkmann, den Zeitungsverleger Büsgen, und einige andere Figuren, die immer wieder auftauchen und damit die einzelnen Geschichten miteinander verbinden. Dieses gleichbleibende Personenverzeichnis sei aber, und hier schließt sich Wiegenstein Marcel Reich-Ranicki an, ein Hilfsmittel, das die Erzählungen nur mühsam verbinde.

Es werde lediglich der Anschein geschaffen, dass mit den Ehen in Philippsburg ein Roman präsentiert werde. Ähnlich verhält es sich laut Wiegenstein mit dem Zorn, den Walser für die “Angeklagten” empfindet. Selbst wenn mit immer neuen Anspielungen nachgeholfen werde, “so lange, wie man an dem Buch zu lesen hat, bleibt halt niemand zornig”. Ein Moralstück, das nur Todsünden sieht, werde auf Dauer langweilig. “Walser hat mit jansenistischer Prüderie sein Buch so fest im Griff gehalten, daß es daran beinahe erstickt”. Wenn jemand sich vornehme, ganz strikt bei der Sache zu bleiben, versteinere ihm die ganze Sache unter den Händen.

Es zeuge nichts eindringlicher, so Wiegensteins Resümee, von der deutschen Misere, als das “Scheitern eines Autors, der sie zu beschreiben unternahm”.                                             Bibliographie   Fetz, Gerald: Martin Walser. Stuttgart: Verlag J. B. Metzler 1997.   Frenzel, Herbert und Elisabeth: Daten deutscher Dichtung.

Chronologischer Abriß der deutschen Literaturgeschichte. Band 2. Vom Realismus zur Gegenwart. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1997.   Hartung, Rudolf: Explosion im Wasserglas. In: Über Martin Walser.

Hrsg. v. Thomas Beckermann. Frankfurt: Suhrkamp Verlag 1970, S. 19-22   Kindlers Literaturlexikon. München: Kindler Verlag 1992.

  Korn, Karl: Satirischer Gesellschaftsroman. In: Über Martin Walser. Hrsg. v. Thomas Beckermann. Frankfurt: Suhrkamp Verlag 1970, S.

28-32.   Morriën, Adriaan: Erotische und gesellschaftliche Entjungferung. In: Über Martin Walser. Hrsg. v. Thomas Beckermann.

Frankfurt: Suhrkamp Verlag 1970, S. 16-19.   Pilipp, Frank: The Novels of Martin Walser. A critical Introduction. Columbia: Camden House Inc. 1991.

  Scholz, Joachim: Der Kapitalist als Gegentyp. Studien der Wirtschaftswunderkritik in Walsers Romanen. In: Martin Walser: International Perspectives. Hrsg. v. Jürgen Schlunk u.

Armand Singer. New York: Peter Lang Publishing Inc. 1987.   Siblewski, Klaus: Martin Walser. In: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Hrsg.

v. Heinz Arnold. München: edition text & kritik 1978.   Waine, Anthony: Martin Walser. München: Verlag C. H.

Beck, 1980.   Walser, Martin: Ehen in Philippsburg. Frankfurt: Suhrkamp Verlag 1957.   Wiegenstein, Roland: Gerichtstag über feine Leute. In: Über Martin Walser. Hrsg.

v. Thomas Beckermann. Frankfurt: Suhrkamp Verlag 1970, S. 23-28.       © 1999 by Stephan Waba. All rights reserved.

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