Franz kafka - die verwandlung
Franz Kafka – Die Verwandlung
Biographie:
Kafka wird als Sohn des jüdischen Kaufmanns Hermann Kafka in Prag geboren.
– 1906 Kafka studiert Germanistik und Jura an der deutschen Uni in Prag
Beginn der Freundschaft mit Max Brod, der Kafka bei all seinen
Publikationen unterstützt
1908 Er arbeitet als Aushilfsbeamter bei der Prager Unfallversicherungs-
anstalt
lernt er Felice Bauer kennen, es folgen einige Ver- und Entlobungen
während der Bekanntschaft mit ihr entstehen einige seiner Werke, wie
„Das Urteil“, „Der Verschollene“, „Betrachtung“ und „Die Verwandlung“
Ersten Anzeichen auf eine Lungenerkrankung
Verlobung mit Julie Wohryzek, bald wieder Auflösung der Verlobung
1924 Kafka übersiedelt in ein Sanatorium in der Nähe von Wien, und verstirbt
dort an Lungentuberkulose
Einige Werke Kafkas:
Die Söhne, Der Prozess, Das Urteil, Der Verschollene, Betrachtung, Der Heizer, Das Schloss,
In der Strafkolonie, Ein Hungerkünstler
Die Literaturepoche:
Kafkas Werke sind nur schwer in eine bestimmte Epoche oder Gattung einzuordnen, da er sich weitgehend seine eigene literarische Formensprache erschafft.
Er fällt zwar in die Epoche des Expressionismus, zählt aber eher zur „Prager deutschen Literatur“.
Zeitlich wird die „Prager deutschen Literatur“ in die Zeit von 1884 bis 1938 eingeordnet.
Zum Werk „Die Verwandlung“:
Hauptpersonen:
Gregor Samsa:
vor der Verwandlung: er ist reisender Textilhändler (verkauft Handtücher); ist sehr ehrgeizig und ängstlich; ist der einzige Ernährer der Familie; hat fast kein Privatleben; viele Auseinandersetzungen mit dem Vater
nach der Verwandlung: hat ständig Schuldgefühle, möchte niemandem zur Last fallen; versucht gar nicht aus dem Käferkörper herauszukommen, er nimmt es hin; zum Schluss isst er nichts mehr
Vater:
vor der Verwandlung: er ist sehr faul, lässt sich gehen, geht nicht arbeiten;
nach der Verwandlung: er wird Familienoberhaupt; geht wieder arbeiten, übernimmt Familienplanung; ist sehr aggressiv gegenüber Gregor
Mutter:
vor der Verwandlung: lebt zurückgezogen, ist krank
nach der Verwandlung: Vermittlerin zwischen Vater und Sohn, hält Vater ab, Gregor zu töten
Grete, die Schwester:
vor der Verwandlung: ist sehr hilfsbereit; Gregor ist wie ein Vater für sie
nach der Verwandlung: füttert Gregor, behandelt ihn wie ein Haustier und vernachlässigt ihn
Inhaltsangabe:
Der Reisende Gregor Samsa lebt mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester Grete in einem kleinen Haus.
Eines Morgens wacht er auf und stellt fest, dass er sich in ein Ungeziefer, einen Käfer verwandelt hat.
Da er der Ernährer der Familie ist, und auf Grund seines käferartigen Zustandes nun seiner Arbeit nicht mehr nachgehen kann, müssen die anderen, mittlerweile schon trägen Familienmitglieder für den Unterhalt sorgen.
Gregor hält sich nur noch in seinem kleinen Zimmer auf, und wird nur mehr von seiner Schwester mit Nahrung versorgt.
Seine Eltern ekeln sich vor ihm, sein Vater bewirft ihn sogar einmal mit Äpfeln, um ihn aus dem Wohnzimmer zu vertreiben und fügt ihm dabei schwere Verletzungen zu.
Auch Grete, seine Schwester lässt ihn immer mehr im Stich, und beschließt gemeinsam mit ihrer Mutter Gregors Zimmer auszuräumen. Von diesem Zeitpunkt kümmert sich nur noch die Haushälterin um Gregor. Während eines Violinenspieles seiner Schwester für die 3 Untermieter wagt sich Gregor aus dem Zimmer um den Klängen der Violine zuzuhören, doch die 3 Herren erblicken ihn, und kündigen sofort an, das Haus verlassen zu wollen.
Wieder wird er unter schweren Vorwürfen von der Familie ins Zimmer zurückgejagt und verletzt, und stirbt schließlich an seinen Wunden und der Unterernährung.
Die Haushälterin, die ihn findet ist genauso erleichtert wie der Rest der Familie, sie feiern seinen Tod sogar mit einem Ausflug.
Textanalyse:
Die Verwandlung ist eine Novelle und ist in 3 Kapitel gegliedert.
Kafka verwendet eine gehobene Alltagsprache und bleibt immer sachlich und neutral.
Außerdem benutzt er ständig Worte mit der Vorsilbe „un-„ um eine unwirkliche und unangenehme Stimmung beim Leser zu schaffen. Die Sätze im Buch sind oft lang und verschachtelt und er verwendet häufig den Konjunktiv, womit er Hoffnungslosigkeit und Unerfüllbarkeit der Gedanken Gregors besser darstellen will.
Er verzichtet weitgehend auf rhetorische Mittel.
Interpretation:
Die Verwandlung trägt sehr starke autobiographische Züge und kann als poetische Verarbeitung der problematischen Beziehung zwischen Kafka und seinem Vater gesehen werden.
Dieses Werk ist ein Versuch sich zur Wehr zu setzen, doch es fällt wesentlich aggressiver aus, als die vorangegangenen, denn Kafkas Werke handeln fast immer von der Beziehung zu seiner Familie.
Wenige Tage bevor er mit der Arbeit an der Geschichte begann, schrieb er einen Brief an seine Verlobte Felice Bauer, in dem er schreibt, dass seine Schwester Ottla seine beste Prager Freundin sei, auch die anderen Schwestern seien teilnehmend und gut, nur er und sein Vater, sie hassen sich tapfer.
Mann kann die Tiermetapher meiner Meinung nach aus 2 Perspektiven sehen, einerseits scheint es eine Strafe für Gregor zu sein, da er seinen Vater als Familienoberhaupt verdrängt hat, andrerseits könnte Kafka auch die Verwandlung als einzigen Ausweg für Gregor sehen, um sein Leben voller Arbeitswut und Verantwortung gegenüber der Familie zu verändern.
Quellen: Stichwort Literatur von Gerald Rainer, Eva Rainer, Norbert Kern
www.
geo.uni-bonn.de/members/pullmann/kafka/index.shtml
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