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Berufsbildende Schulen Springe Fachgymnasium WirtschaftSchuljahr 2001/2002              Facharbeit im Leistungskurs Deutsch     Gesellschaftskritik in Urs Widmers „Die Forschungsreise“         Verfasser: Guido Blankenberg Kurs: Epochale Zusammenhänge der Literatur Kursleiter Herr Schmidt Ausgabetermin: 30.01.2002 Abgabetermin: 14.03.2002         (Unterschrift des Verfassers)                   Punktzahl             (Unterschrift des Kursleiters)                 1. Einleitung   3 1.

1. Über den Autor   3 1.2. Über die Zeit des Buches   3 1.3. Inhaltsangabe   4       2.

Formaler Aufbau   10 2.1. Gegensatz im Titel?   10 2.2. Das Buch im Allgemeinen   10       3. Kritik im Roman   11 3.

1. Widersprüche   11 3.2. Deutung bzw. Interpretation   12       4. Stellungnahme   12       Quellenangaben                     Einleitung   Mein Thema ist die Gesellschaftskritik in „Die Forschungsreise.

Ein Abenteuerroman“ von Urs Widmer. Nachdem ich das Buch das erste Mal gelesen hatte, suchte ich sekundär Literatur. Ich wurde aber leider nur fündig bei Biographien über Widmer und Interpretationen anderer seiner Bücher. In der Interpretation versuche ich meine Sichtweise des Buches klar zumachen. Anfangs war es mühsam einen Denkansatz zu finden, aber als ich einen hatte, folgten andere. Widmer hat diesen Roman geschrieben, nicht um zu unterhalten, sondern um auf die Probleme in der damaligen, und sicher auch noch heutigen, Gesellschaft hinzuweisen.

    Über den Autor   Urs Widmer wurde am 21. Mai 1938 in Basel geboren. Dem Studium der Germanistik, Romanistik und Geschichte in Basel, Montpellier und Paris folgte 1966 die Promotion mit seiner Arbeit „1945 oder die ,Neue Sprache‘ “. Danach war Widmer zunächst als Verlagslektor im Walter Verlag, später im Suhrkamp Verlag, dann als Literaturkritiker und -dozent tätig. 1967 wohnte er in Frankfurt/Main. 1984 kehrte er in die Schweiz zurück.

Er ist verheiratet und hat eine Tochter. 1974 erschien sein erster Roman „Die Forschungsreise. Ein Abenteuerroman“. Widmer verfaßte skurrile Erzählungen und Hörspiele. Für seine Werke erhielt er viele Preise und Auszeichnungen u.a.

1974 Karl-Sczuka-Preis, 1976 Hörspielpreis der Kriegsblinden, 1983 Manuskripte-Preis für das Forum Stadtpark des Landes Steiermark, 1989 Basler Literaturpreis, Ehrengabe des Kantons Zürich, 1992 Literaturpreis der Bestenliste des Südwestfunks, 1996 Kunstpreis der Stadt Zürich, 1997 Mülheimer Dramatikerpreis, ebenfalls 1997 wurde er in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift "Theater Heute" zum Dramatiker des Jahres 1997 gewählt.     Über die Zeit des Buches   Das Buch „Die Forschungsreise. Ein Abenteuerroman“ wurde 1974 veröffentlicht. In dieser Zeit endet die Nachkriegszeit in Deutschland, es gibt viele Unruhen. Viele Studenten stellen sich Fragen über ihr Leben, ihre Zukunft, ihre Visionen. Die Entscheidungen der Regierung werden angezweifelt und kritisch hinterfragt.

Es gibt eine Menge Demonstrationen und viele sogenannte „Sit-Ins“. Es ist die Zeit nach den 68er Aufständen.     Inhaltsangabe   Ein Forschungsreisender ist in seinem Zimmer und langweilt sich. Er denkt über seine bevorstehende Expedition und die eventuellen Reaktionen nach. Er betrachtet pedantisch und zum Teil sehr genau seine Instrumente, seine Materialliste und den Weg auf der Karte. Ein klingelndes Telefon ignoriert er, reißt sich seine Kleider vom Leib und zieht seine Forscherkleider an.

Für sich selbst berichtend erzählt er von Livingstone und Scott, stellt das Badewasser an. Fertig umgezogen macht er ein Selbstbild und legt das Foto mit einem Gruß mitten im Raum ab. Den Kompaß betrachtend macht er sich auf den Weg in die Stadt. In einer Anmerkung, die aber als Fußnote gekennzeichnet ist, wird beschrieben, wie der Forschungsreisende telefoniert aber seinen Gesprächspartner nicht versteht, bis dessen Tochter ihm hilft. Er steigt in sein Flugzeug und fliegt zu ihnen. Am Abend erklärt er der Tochter, dass er nicht mehr zurück kann und bei ihnen bleiben muss.


  Er macht sich Gedanken über sein Aussehen und die Ausrüstung. Den Forscher Livingstone vor Augen haltend, simuliert er eine Forschungsreise in die Stadt. Hier folgt eine weitere Fußnote, in der beschrieben wird, dass er Musik hört, die ihn fasziniert. Der Musik folgend läuft er durch die Stadt, geht in ein Haus, verkleidet sich als Personal, findet zwei nackte Musiker am Klavier sitzend.   Um sich nicht durch seine eigenen Atemwolken in der kühlen Luft zu verraten, bindet der Forschungsreisende eine Schutzmaske vor den Mund. Dann folgt eine Information über die Karawane von Scott, die von feindlichen Eskimos schon über Kilometer hinweg erkannt wurde.

Er steigt in die Kanalisation ein, orientiert sich und zieht Vergleiche mit Stanley. Er imitiert in manchen Maßnahmen die einer echten Expedition z.B. durch das Ausrollen einer Lawinenschnur. Als er die Kanalisation verläßt, versucht er sich zu verstecken und schreit, dass das, was er tut, legitim sei. Immer wieder vergleichend mit Situationen der Expedition von Livingstone und Stanley verhält er sich ähnlich den Forschern, indem er sich z.

B. eine Perücke aufsetzend verkleidet. Angstvoll klettert er auf ein Dach und mißt gewissenhaft die Windgeschwindigkeit. Nun balanciert der Forschungsreisende über das Dach. Er klammert sich an einen dünnen Kamin und versucht, seine Hände zu reinigen. Er zieht sich Handschuhe an und knotet ein Gletscherseil an den Kamin und an seinen Gürtel.

In dieser Anmerkung wird erzählt, wie die Erde anfängt zu vibrieren. Als erste merkt es die Urgroßmutter, dann der Urgroßvater, die Großmutter, Großvater, Mutter, Vater, die Tochter sieht den Schornsteinfeger vom Dach fallen, der Sohn, die Enkelin und zuletzt merkt es der Enkel. Das Haus stürzt zusammen, der Forschungsreisende ist vom Dach gefallen, er versucht Überlebende zu finden. Dann läuft er durch die Straßen, findet ein junges Mädchen, läuft mit ihr weiter. Sie lassen sich auf einem Hügel nieder und beobachten die rauchende Stadt.   Er hört in der Ferne einen Zug pfeifen.

Der Wind wird stärker und einige Vögel werden von ihren Plätzen auf dem Dach in die Straße hinunter geweht. Nun erzählt er, dass Livingstone sich jahrelange von Scott hat suchen lassen und sein Bart dabei immer länger und grauer geworden ist. Er erinnert an die Begegnung von Stanley und Livingstone, zieht dabei seine Schuhe aus und geht in Gummisocken weiter. Er schaut auf seine Marschtabelle und stellt fest, dass es jetzt an der Zeit ist, seine Asbesthandschuhe anzuziehen. In dem wahren Geschehen läßt er sich an der Dachrinne hinunter und stellt sich dann auf ein Kabel der Straßenbeleuchtung, dass quer über die Straße verläuft. Er hangelt sich zum nächsten Dach und ist am Ende seiner Kräfte, aber ein Gedanke an Livingstone lässt ihn das rettende Dach doch erreichen.

Er verkleidet sich wieder und steigt über eine Dachluke in das Haus ein. Sein Atem geht schwerer. Abermals kontrolliert er die Karte, trägt die Kilometer auf Millimeterpapier ein und nimmt eine Tablette. In der nun folgenden Anmerkung wird beschrieben, wie er in ein Loch fällt und mit sich selbst in einer Art Forscherszenario ein Gespräch führt. Am Ende dieses Gesprächs klettert er aus der Kanalisation.   In einem Gedankeneinschub erzählt er über Flugzeuge und berittene Polizisten, die fälschlicherweise Jagd auf harmlose Leute machten.

Er gönnt sich einen Schluck Wasser, der mit Vitamin C angereichert ist, erkennt seine schnurgeraden Spuren, die bis in die Stadt gehen. Zum wiederholten Male überprüft er seine Position, lauscht, wirft seine Kleider weg. Im nassen Gras zieht er sich an und kämmt seine Haare. Er lauscht wieder. In einer fünften Fußnote wird beschrieben, dass er im ersten Moment in einem Gasthaus von dem Wirt mit einem Zollbeamten verwechselt wird. Dann folgt eine Erklärung über Bergindianer und über einen tödlichen Unfall beim Fliegen.

  Während des Marschierens informiert er sich selbst über weitere Expeditionsgeschehnisse von Stanley und Scott. Zum wiederholten Male überprüft er seine Position. Er zieht Vergleiche zwischen sich, Indien und heutigen Situationen. Wieder macht er sich Gedanken über sein Erscheinungsbild. Er zieht seine Kleidung aus und wirft sie in einen Fluß, nachdem er eine weitere Tablette genommen, Informationen über Stanley aufgesagt und ein Foto gemacht hat. Nachdem er sich abermals angezogen hat, läuft er zu einem Anlieger.

Er springt an die Außenseite eines Bootes und kommt so auf der anderen Seite an. Eine Information über Stanley’s Expedition folgt. Er trinkt wieder eine Nährlösung, spritzt sich Vitamin C und erzählt von Stanley. Einige Aufnahmen von der Gegend macht er, bevor er Vergleiche zu Livingstone anstellt. Hastig überquert er einen Platz und passiert einen Gasthof, der ein Schild mit einem Lamm darauf hat. In der jetzt folgenden Anmerkung wird ein umständliches Telefonat mit einer langen Verzögerung beschrieben.

Da er lange warten muss, schreibt er eine Nachricht und dringt in einen Taubenschlag ein.   Während er ängstlich das Dorf verlässt, denkt er an seine Erscheinung. Er überprüft nochmals seine Position, notiert sich alles genau und erzählt sich dabei von der fiktiven Begegnung seines Lebens. Abermals versucht er Livingstone nachzueifern. Er nimmt eine Tablette und stellt einen Vergleich zu Livingstone an. Der Forschungsreisende kontrolliert seine Ausrüstung abermals.

In der siebten Anmerkung ist eine Gruppe am Rand der Wüste und sucht anhand eines Notizzettels eine Oase. Die mühsame Reise wird beschrieben, die Ankunft bei dem Wasserloch, der weitere Weg durch Berge, sein Wiedersehen mit seiner Freundin in einer Bordell-Hütte, der Weg zurück mit ihnen führt durch eine überflutete Wüste.   Er macht sich wieder ein paar Notizen und berichtet für sich selbst von Stanley. Lauschend zieht er sein Leibchen aus, zieht Strümpfe an, begutachtet sich, versucht mit einem Fernrohr während des Gehens einen Berg zu beobachten. Durch das Fernrohr animiert, erinnert er sich an eine Episode von Albert Schweitzer. Er beobachtet sich, schaut seine Spur an, klettert den Berg hinauf und vergleicht sich mit Stanley.

Zweifelhaft, ob die Blumen richtig riechen, schlägt er in einem Buch nach. Abermals werden pedantisch seine Sachen, Werte und sein Aussehen kontrolliert. Er wirft ein paar Proben weg und erzählt sich dann wieder eine Geschichte mit Albert Schweitzer. Er zieht sich etwas mehr an, guckt sich Fotos an, beschreibt sie sich. Hier erscheint wieder eine Anmerkung in Form einer Fußnote. Er kommt in seinem Heimatdorf an, geht in einen Gasthof, trinkt mehrere Obstler, immer mehr alte, bewaffnete Frauen tauchen auf.

Er findet Käfige, setzt sich hinein, bindet sich einen Stein um, verläßt den Hof, hört Musik.  Der Forschungsreisende beschreibt sich selbst erzählend eine Situation in einem Dorf, macht Tonbandaufzeichnungen, beobachtet seine Umgebung, vervollständigt laufend seine Notizen und trinkt etwas, um nicht zu vertrocknen. Als er auf den Gipfeln der Berge Schnee sieht, zitiert er eine Geschichte von Scott. In dieser Fußnote geht er in einen Bahnhof, kauft sich ein Ticket, setzt sich in einen Zug, guckt sich eine Frau und den Wagen an, geht in den Speisewagen, diktiert der Kellnerin ein Fernschreiben, der Zug entgleist, er wird gerettet.   Angsterfüllt rennt er los, fährt mit den Aufzeichnungen, Notizen fort und zieht einen Vergleich zu Livingstone. Als er eine große Wiese entdeckt, fällt ihm eine weitere Geschichte ein, deren Beobachtungen er notiert.

Als er ein Geräusch hört, lauscht er, vergleicht sich dann mit Stanley und macht eine Panoramaaufnahme und zerreißt sie wieder. Während des Aufstiegs kontrolliert er weiterhin pedantisch seine Instrumente und stellt Vergleiche zu Hillary, Scott, Schweitzer und Livingstone an und danach erzählt er sich selbst eine Anekdote über den jungen Stanley. Er vermißt Baumstämme mit der Wasserwaage, überträgt alles auf Millimeterpapier und vergleicht sich mal wieder mit Stanley. Als er Zeichen in einem Holzstück entdeckt, schlägt er deren Bedeutung nach. Eine weitere Fußnote beschreibt, wie ein Leuchtturmwärter einen nahenden Sturm nicht bemerkt und er versucht, den Forschungsreisenden anzurufen, der seinerseits das Gleiche versucht, doch die Leitung ist schon tot. Dann ruft das Hafenamt an, doch die kommen zu spät zu dem Leuchtturm, ein Beamter teilt ihm dies mit.

  Der Weg durch den Wald wird schwieriger für ihn, er guckt sich Bilder an und beginnt verschiedene Gerüche wahrzunehmen, schnell nimmt er etwas Medizin. Er schaut mit dem Fernrohr nach dem weiteren Weg, läßt es stehen, ißt wieder etwas, vergleicht seine Situation mit der Stanleys, kontrolliert seinen Gesundheitszustand. Als er sich umblickt, sieht er unter sich Nebel und lauscht Geräuschen, inspiziert seine Instrumente, notiert sich einige Daten und läßt sie mit einem Meldeballon davonschweben. Er erzählt sich selbst etwas über Livingstone, nachdem er etwas getrunken hat. Sein beschwerlicher Aufstieg erinnert ihn ebenfalls an eine Geschichte von Hillary. Während des weiteren Verlaufs denkt er über die verschiedenen Tierarten nach, die er treffen könnte.

Er zieht sich Handschuhe an, rollt die Lawinenschnur aus, macht sich etwas Essen, vergleicht sich mit Scott, wirft den leeren Kochtopf weg, kontrolliert seine Vorräte und zitiert Scott. Dann kontrolliert er wieder sehr genau seinen Gesundheitszustand und die Ausrüstung, macht ein paar Fotos und findet einen Vergleich zu Livingstone. Er fühlt sich unwohl, spritzt sich ein Herzmittel und verspricht sich zu rächen. In dieser Anmerkung wird beschrieben, wie er den Friedensnobelpreis bekommt, sich mit den anderen Gewinnern betrinkt, sie beim stehlen seines Geldes ertappt, eine Rede hält, sein letztes Geld gibt er für die Rückreise, ein Geschenk und eine Spende aus.   Während er weiter klettert, poltert ein Fels dicht neben ihm das Tal hinunter, er wechselt seine Kleider, besprüht seine Brille und erinnert sich an eine Anekdote über Scott. Vorsichtig geht er weiter und wäre doch beinahe gestürzt.

Sein Seil kontrollierend, arbeitet er sich immer weiter voran. Ein Vergleich zu Scott fällt ihm ein, während er sich die Gegend ansieht. Er befestigt ein Fangnetz unter seinem Standort. Dann schiebt er Dynamit in ein Loch, bestaunt nochmals die Umgebung, kontrolliert abermals seine Ausrüstung und Instrumente und zündet das Dynamit. Die Explosion zerstört sein Sicherungsseil und zwei von vier Haken, mit denen das Netz befestigt ist. Er schlägt Leichtmetalltritte in die Eiswand.

Dabei beschreibt er eine Episode von Schweitzer. Oben angekommen, wickelt er das Seil ein, singt ein Lied, berichtet von Stanley’s Forschungsreise, bei der sein Träger ihn in der Savanne findet. In dieser Fußnote wird beschrieben, wie eine Nachricht aus Togo übermittelt wird. Erst mit einem Bambusstab, dann mit Trommeln, Kreidetafel, Morseticker, Klarschrift, Übersetzung, Funk, Kurzschrift, Langschrift, Fernschreiber, Schreibmaschine, dann erreicht sie die Redaktion. Im Glauben, einer Spur zu folgen, geht er weiter, zündet eine Leuchtrakete. Er verliert im Sturm den größten Teil seiner Ausrüstung und sein Bewußtsein.

Sehr hart hat er mit dem Sturm gekämpft. Er sieht schon sein Ziel und macht sich wieder Gedanken über sein Aussehen, steigt hinunter, schaut sich aufmerksam seine Umgebung an. Nochmals betrachtet er sich, diesmal mit Erschrecken. Er schaut zum Gipfel zurück und denkt an Touristen. Er sagt zu sich selbst, dass alle Frauen Hexen sind. Seine Wunden begutachtend, marschiert er weiter, schaut sich zum wiederholten Male um, sieht ein Mädchen und überlegt, wie eine mögliche Konversation verlaufen könnte, in der sie von ihm angetan ist.

Diese Anmerkung beschreibt, wie er in ein Tanzlokal geht und später mit einem Mädchen im Heu landet, dass aber doch ein Junge ist.   Er erkennt, dass er sich in einem Skigebiet befindet. Er stiehlt einen Autospiegel und betrachtet sich darin, lobt die Chauffeure, stellt Vermutungen über die Gäste eines Hotels an. In dieser Anmerkung telefoniert er mit einem Pater aus dem Vatikan und möchte den Papst sprechen. Der Pater läuft von einem Pater zum anderen und bringt schließlich den Papst an das Telefon. Der Forschungsreisende unterhält sich mit ihm, besucht ihn, feiert mit ihm.

  Er steigt eine Treppe hinauf, beobachtet wieder die Gegend und die Urlauber, auch stellt er sich wieder die herzliche Begegnung mit einer Einheimischen vor. Ebenfalls überlegt er, ob er einen Passanten überfallen sollte, um an dessen Kleider zu gelangen. Dann phantasiert er über Züge. Sein erstes reales Gespräch führt er mit einem Bauern. Wieder sieht er ein Mädchen. Er sitzt mit seinen Freunden auf einer Terrasse in Corpus Christi, so fängt die nächste Fußnote an.

Ein Mann erschießt grundlos einen anderen, telefoniert, entdeckt eine Kamera über seinem Bett. Alle schauen sie sich die Bilder in der Zeitung an.   Diesmal will er sie unbedingt ansprechen und stellt sich das Gespräch vor. Während er weiter marschiert, schaut er sich aufmerksam die Gegend an, singt einen Marsch, erzählt sich etwas über die vergangenen Zeiten. Im nächsten Ort angelangt, ergibt er sich seinen Phantasien über Kellnerinnen. Er läuft weiter und schaut sich dabei aufmerksam um.

Zum letzten Mal schaut er zum Berg zurück und läßt sich dann über Umweltsünder aus, grüßt die Bauern, verläßt das Dorf und singt wieder ein Lied. Er überquert den Rhein auf dem Schiff stehend, blickt nach unten, ins Wasser, stellt sich vor, wie er bei einem Unfall ein Mädchen retten würde und sie sich in ihren Retter verliebt. Dann denkt er über Lokführer nach und wie er Waggons abkoppelt, um sie stürzen zu sehen. Ein Flugzeug landet auf einer Piste. In dieser Anmerkung erzählt ein Bauer von einem Flugzeugunfall, den er gesehen hat, während die Bäuerin von ihrem Sohn erzählt, der im Fernsehen spielt. Der Forschungsreisende läuft nach draußen, entdeckt die Blackbox, verbindet sie mit dem Fernseher, der Sohn kommt wieder, alle gucken sich das Unglück an.

  Er läuft neben der Autobahn entlang, lauscht, entdeckt die Stadt, sieht sich alles genau an und singt ein Lied. Er sinniert über eine Feier mit Bekannten. In einem Fenster begutachtet er sich selbst. Die vorletzte Anmerkung beschreibt die letzten Momente vor einem Attentat auf einen Kaiser. Der Anschlag mißlingt, der Attentäter wird gehängt, die Komplizen hören alles über Funk mit.   Er betritt einen Laden und stiehlt Kleidung für sich.

Er ißt etwas, singt laut, betritt seine Wohnung, vernichtet seinen Abschiedsbrief, schaltet das Telefon ein, betritt seinen Balkon, grüßt die Passanten, stellt das Badewasser ab und setzt sich hinein während das Telefon klingelt. In dieser letzten Fußnote wird ein Mädchen rennend durch einen Wald beschrieben, sie findet ein Haus und sieben Freunde. Eine alte Frau kommt, wird aber abgewiesen, ebenso ein berittener Herr. Ein Jäger beobachtet die Stadt, züchtet Brieftauben in seiner Baumhütte und schreibt Liebesbriefe an das Mädchen. Die Freunde und das Mädchen liegen auf einer Lichtung.     Formaler Aufbau   2.

1. Gegensatz im Titel   Für mich gibt es einen Widerspruch schon im Titel. Die Forschungsreise. Ein Abenteuerroman. Eine Forschungsreise ist meiner Meinung nach immer etwas bestimmtes. Sie hat ein ganz bestimmtes Ziel.

Das Ziel bzw. das Gebiet ist klar definiert ist. Zum Beispiel die Erforschung des Südpols durch Amundsen.   Ein Abenteuer ist dann eher etwas unbestimmtes. Man gibt eine ungefähre Richtung vor und schaut, was alles passiert. Improvisation ist hier ebenso wichtig wie bei einer Forschungsreise, doch bei einem Abenteuer ist dies vorher meistens beabsichtigt.

  Darin sehe ich einen, wenn auch nur kleinen, Widerspruch. Eine Forschungsreise ist mit einem Abenteuer in einigen Aspekten ähnlich oder sogar gleich, aber eben nicht in den Hauptpunkten.     Das Buch im Allgemeinen   Die optische Aufmachung des Buches erinnert beim Betrachten an ein Sachbuch oder einen Forschungsbericht. Dieser Effekt wird durch die immer wiederkehrenden Fußnoten und Anmerkungen erreicht. In einem tatsächlichen Forschungsbericht wird durch die Fußnoten dem Leser eine Hintergrundinformation gegeben, durch die er den Bericht besser verstehen soll.     Kritik im Roman   Urs Widmer kritisiert in seinem Roman „Die Forschungsreise.

Ein Abenteuerroman“ die Isolation des Einzelnen in der Gesellschaft. Sein Forschungsreisender wandert durch seine Welt, verhält sich aufsehenerregend, aber keinem seiner Mitmenschen fällt er auf. Niemand nimmt ihn wahr. Die Hauptfigur unternimmt eine Forschungsreise mit modernsten Mitteln ausgestattet, aber sie orientiert sich ist ausschließlich an tatsächlichen Berichten aus dem vorherigen Jahrhundert. Die Reise spielt in der modernen Zeit, aber er plant und verhält sich wie seine Vorbilder von vor über 150 Jahren. Insofern ist sein Verhalten bezüglich der Wahl der Mittel beziehungsweise der Ausrüstung realitätsfremd.

Seine Vorbilder – Livingstone, Scott, Stanley, Hillary und Schweitzer - nachahmend, benutzt er die gleichen Methoden, nutzt aber zugleich die neuere Technik. Widmer möchte damit kritisieren, dass die Menschen zwar immer neuere Entdeckungen machen, aber immer noch die alten Denkstrukturen benutzen. Der Hauptteil der Bevölkerung bleibt bei seinen altbekannten Ritualen und Ideen, nur ein verschwindend geringer Anteil versucht aus dieser Denkweise auszubrechen. Fazit: Nur Einzelne wollen sich ändern, die große Masse nicht.    Widersprüche   Der Hauptcharakter handelt und denkt widersprüchlich auf seiner Forschungsreise. Zum Beispiel:   S.

22 „Wie vorgesehen......

des Dschungels hängenblieb“ ß Er sagt damit, dass er nur das Nötigste dabei hat.   Er hat soviel dabei, dass es in keinen Rucksack passen würde. S. 24 „Ich kauere...

.. bewegt?“ ß Er hat Angst entdeckt zu werden.   S. 24 „Es ist..

.... schreie ich“ ßTrotz seiner Angst, schreit er laut. S.

27 „Geduckt gehe......

Terrassenrestaurants“ ß wieder versucht er nicht entdeckt zu werden. S. 26 „Ich hocke....

mir über“ ß Durch diese Tarnung wird er auffälliger.       Deutung bzw. Interpretation Ich interpretiere den Roman so, dass Widmer dem Leser zu verdeutlichen versucht, seine Ideen der heutigen Zeit anzupassen. Man sollte seine Gedanken an die modernen Mittel, die moderne Zeit, angleichen. Die neueste Technik ist wenig effizient bei zeitfremden Vorgehensweisen. Widmer zeigt anhand des Forschungsreisenden, der moderne Mittel einsetzt, aber nach veralteten Vorbildern handelt, dass diese Orientierung nicht mehr zeitgemäß ist.

Der Forschungsreisende ist in seiner Orientierung stark rückwärtsgewandt. „So hat man das früher auch gemacht“ , diese Einstellung kann man heute nicht mehr praktizieren. Die Technik ändert sich, also muss sich zwangsweise auch die Methode beziehungsweise die Einstellung in Bezug zu der Technik ändern. Die Isolation ist zum Teil selbstverschuldet, weil man zu wenig mit anderen kommuniziert. Zum Teil wird man auch durch das Verhalten der Mitmenschen hineingezwängt. Man sollte sich von der Orientierung im letzten Jahrhundert lösen und selber einen Bezug in der modernen, der heutigen Zeit finden.

    Stellungnahme   Meiner Meinung nach ist „Die Forschungsreise. Ein Abenteuerroman“ von Urs Widmer schwer nachvollziehbar, beziehungsweise zu verstehen. Man benötigt ein großes Potential an Hintergrundwissen. Zum einen muss man über die Entstehungszeit Bescheid wissen. Ebenso über seine Vorbilder. Zum Beispiel Livingstone, wer war das? Was hat er gemacht? Ich vermisse eine durchgehende Handlung.

Durch die immer wiederkehrenden Fußnoten wird man sehr von der eigentlichen Handlung abgelenkt und muss sich immer wieder neu orientieren. Dieses kostet Mühe und Konzentration. Auch fehlt mir eine Spannungskurve, die den Leser animiert weiterzulesen. Es ist meiner Meinung nach sehr trocken geschrieben. In seiner Abstraktion kaum zu überbieten. Aber ich muss ihm zugute halten, dass ich nach eingehender Beschäftigung mit der Lektüre immer mehr und auch neue satirische Elemente entdeckt habe.

              „Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Facharbeit selbständig angefertigt, keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt und die Stellen der Facharbeit, die im Wortlaut oder im wesentlichen Inhalt aus anderen Werken entnommen wurden, mit genauer Quellenangabe kenntlich gemacht habe.“                 „Hiermit erkläre ich, dass ich damit einverstanden bin, wenn die von mir verfasste Facharbeit der schulinternen Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.“                      Quellenangaben:   Koetzle, Michael / Bong, Jörg: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.

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