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  Gedichtsinterpretation

Gedichtsinterpretation         1./2./3. Das Gedicht „Selbstbildnis im Supermarkt“ wurde 1968 von Rolf Dieter Brinkmann geschrieben. Es beschreibt eine Alltagssituation, in der das lyrische Ich vor einem Supermarkt steht. Es scheint etwas zu erblicken, was es sehr bewegt: Wahrscheinlich sieht es sein Spiegelbild in der Schaufensterscheibe.

Dieses hat es zwar erwartet, aber dennoch scheint es anders und noch negativer zu sein, als er es sich vorgestellt hat. Als Reaktion hierauf setzt es seinen Weg fort, bis er durch eine Wand versperrt ist, vor der es tatenlos stehen bleibt. Es vertraut darauf, dass ihn später jemand abholt. Die Handlung wird chronologisch aus der Sicht der lyrischen Ichs geschildert. Auffällig ist die Form: Es liegt keine feste Versform vor. Die Länge der Verse variiert zwischen 1 und 6 Wörtern.

Nach dem 3., 5., 8., 9., 12., und 14.

Vers befindet sich jeweils eine Leerzeile. Ob man diese Absätze als Strophen bezeichnen kann, ist fraglich.       4. Man kann den Text in 3 Teile gliedern. Von Zeile 1 bis 5 wird die Eingangssituation kurz beschrieben: Ort und Person werden bekannt. Von Zeile 5 bis einschließlich dem Wort „plötzlich“ in Zeile 9 wird das Hauptereignis mit hIlfe einer Metapher beschrieben.

Dadurch, dass eine Metapher benutzt wird, wird das Gedicht mehrdeutig. Der letzte Abschnitt, der von Zeile 10 bis 15 reicht, zeigt die Reaktion des lyrischen Ichs . Auch hier wird ein komplexes Sprachbild benutzt.     Im ersten Abschnitt fällt das Wort „Supermarkt“ (Zeile 4/5) auf. Es steht wahrscheinlich für Alltag. Dadurch, dass es durch eine Leerzeile getrennt ist, wird der erste Teil des Wortes besonders betont und bewirkt, dass eine positive Stimmung entsteht.

Die Aussage des lyrischen Ichs , ich „komme [ich] mir selbst entgegen, wie ich bin“ erweckt noch nicht das Gefühl einer negativen Erkenntnis.   Erst im zweiten Abschnitt wird sofort am Anfang das sprachliche Bild vom „Schlag, der mich trifft“ (Zeile 6) benutzt. Ein Schlag bedeutet konzentrierte Kraft, die auf ein Ziel gelenkt wird. In dieser Situation könnte der Schlag einerseits als körperliche Attacke andererseits aber auch als geistiger Schlag gedeutet werden. Da das lyrische ich anschließend einfach weiter geht (vgl. Zeile 9ff) kann man die erste ausschließen.

„Der Schlag, der trifft, ist aber nicht der erwartete Schlag aber der Schlag trifft [es] trotzdem“ könnte bedeuten, dass das lyrische Ich auf einen negative Erfahrung, Erinnerung , Situation vorbereitet war, aber das Ausmaß nicht richtig eingeschätzt hat. Das „trotzdem“ bekommt durch den Satzbruch eine besondere Aufmerksamkeit, was die Überraschung des lyrischen Ichs stakt betont. Die Begegnung mit dem eigenen Spiegelbild erschreckt das lyrische Ich. Trotz dieser negativen Erfahrung geht das lyrische Ich einfach „weiter“ (vgl. Zeile 3), bis es „nicht mehr weiter weiß“ (Zeile 11). Es steht „ vor einer kahlen Wand“, welche die Ratlosigkeit des lyrischen Ichs symbolisieren könnte.

Am Ende hofft es, dass es jemand abholt. Normalerweise werden Gegenstände oder Personen abgeholt, weil sie sich selbst nicht bewegen können. Im Gedicht steht das „ab“ von abholt sogar extra noch durch eine Leerzeile getrennt. Wahrscheinlich um es besonders zu betonen. Es könnte bedeuten, dass das lyrische Ich den Weg nicht weiter alleine schafft und Hilfe braucht.   5.

Mit seinem Gedicht stellt der Autor dem Leser einen Menschen vor, der sich vor der Selbsterkenntnis drücken will und lieber „weiter“ ein passives, fremdgeleitetes Leben führen. Als Leser lehnt man das Verhalten des lyrischen Ichs ab und findet es sogar abstoßend. Es ist ein Abschreckendes Beispiel dafür, dass man nicht Probleme umgehen sollte. Es macht den Leser selbstkritisch und regt ihn zum nachdenken an.   6. Ich finde das Gedicht vom Inhalt her sehr passend zur heutigen Zeit, da man häufig von Leuten hört denen die Probleme über den Kopf wünschen und sich ihnen nicht stellen, dies aber erst zu spät bemerken und dann im Extremfall sogar Selbstmord begehen.

Mir persönlich gefällt die Form des Gedichts nicht so sehr, da viele charakteristische Merkmale von Gedichten fehlen. Es erinnert an einen Erzähltext, dessen Zeilen anders angeordnet sind.

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