Faust - der tragödie erster teil
Goethe: Faust – Der Tragödie erster Teil
Vorspiel auf dem Theater
Direktor
viel Zuschauer, viel Geld
grosse Bandbreite
eher Quantität vor Qualität
es geht im nicht um Kunst, nur um den wirtschaftlichen Aspekt
legt Wert auf Äusserlichkeiten, Effekte, Glanz, Show, Glamour
Dichter
Gegenspieler des Direktors
Gefühl steht für ihn im Vordergrund
will etwas für die Ewigkeit, nichts Oberflächliches, nicht für das Publikum
hohes Selbstbewusstsein
dem Ideal verpflichtet
elitär (er spricht eine Elite an; schreibt nur für diejenigen, die es verstehen können)
Gehalt, Tiefe, Ewigkeit
Nicht: Effekt, Vordergrund, Zeit
„Die Kunst ist lang, das Leben ist kurz.“
Der Dichter wird häufig von Faust gespielt
Lustige Person
steht zwischen dem Direktor und dem Dichter
eher näher beim Direktor, setzt sich aber von ihm dadurch ab, dass es ihm nicht ums Geld geht
Unterhaltung, Phantasie, Witz
will von allen gemocht werden
will etwas für alle schreiben
das Jetzt ist wichtig
wird häufig von Mephisto gespielt
Prolog im Himmel
Die Handlung von Faust wird in einen Rahmen gestellt. Faust selber ist noch nicht aufgetreten.
Bibel
Gott wettet mit dem Teufel, dass er es nicht schafft, dass sich Hiob von ihm wendet. Hiob ist sehr glücklich und reicht und der Teufel meint, er sei nur deshalb gottesfürchtig. Gott schränkt die Wette dann aber insofern ein, dass der Teufel Hiob nicht anrühren darf.
Er darf jedoch alle aus seiner Umgebung töten, ihn um seinen Reichtum bringen...
Mephisto
nicht sehr böse, übergewaltig, gefährlich
kann dem Positiven nicht gefährlich werden
gehört irgendwie dazu, ist von Gott eingeplant
gelangweilt
sucht eine Aufgabe
Der Tragödie erster Teil
Faust
ist ein Gelehrter, der hohe Anforderungen an sich selbst stellt
will zu einem Überblick gelangen
stösst überall an Grenzen, will diese mit Zauberei überspringen
beschliesst sich, mit dem Teufel ein Bündnis zu machen
historisch bekannte Person
Schwarzkünstler, Alchemist
7 freie Künste
7 freie Künste Philosophie (Phil. Fakultät musste jeder durchlaufen)
Magister
Theologie
Medizin
Jura
Doktor
7 freie Künste: Trivium: - Arithmantik
Astronomie
Geometrie
Quadrivium: - Rhetorik
Grammatik
Philosophie
?
Wagner
sehr wissbegierig, Theoretiker, Stubengelehrter
versucht sich in ein gutes Licht zu rücken
wirkt unselbständig
Schleimer, Schmeichler
will alles mit dem Kopf und nichts mit dem Herzen machen (=> Standesmensch)
Inbegriff des Akademikers: folgsam, brav, pedantisch
sieht das Wesentliche nicht
humorlos
ängstlich
trockener Gelehrter, der es zu nichts bringen wird
Fausts Stimmung nachdem Wagner gegangen ist
ist verzweifelt (konnte den Geist zwar rufen, aber nicht festhalten)
der ganze Wissenschaftsbetrieb ekelt ihn an
Niedergeschlagenheit, Depression
will sich das Leben nehmen
Warum spielt das Stück nicht im Herbst (Allerheiligen)?
Oster: erneutes Leben (symbolisch) => Faust ist vom Selbstmord abgekommen
Natur, Frühling => Leben
Fremdbild von Faust
Leute verehren ihn, er ist hochgeschätzt, angesehen
vergleichen ihn mit seinem Vater (ein hochgeschätzter Arzt)
Verhalten des Pudels
er stört Faust (knurrt, bellt..
.)
will ihn von dem schönen Gefühl abbringen
Pakt mit dem Teufel
Verbindet sich mit der Wette im Prolog im Himmel.
Teufelspakt verbunden mit einer Wette.
WetteEs geht um eine dritte Person, einen Gegenstand...
Die beiden selber müssen also nichts leisten. Einer von beiden hat am Ende Recht. Es gibt einen Gewinnmoment
PaktBeide bieten etwas, müssen etwas leisten. Es gibt keinen Gewinnmoment.
Bedingung des PaktesFaust glaubt nicht, dass ihm der Teufel einen Ort zeigen kann, wo er glücklich ist. Faust geht davon aus, dass es sowieso nie so weit kommen wird.
Er glaubt, dass Mephisto ihm nur Oberflächliches bieten wird, was ihm sowieso nicht gefällt.
Schüler
ging nicht aus eigenem Antrieb, muss die Erwartungen der Eltern (Mutter) erfüllen
will von Faust lernen
hat hohe Erwartungen
Verehrung, Angst, Respekt
ängstlich, eingeschüchtert, unsicher
brav, unerfahren, naiv, leichtgläubig
eher geringes Selbstbewusstsein
intelligent
begeisterungsfähig, motiviert
Umgebung ist ihm nicht geheuer, wünscht sich Leben
Man sieht ein bisschen den Wissensdurst von Wagner gespiegelt
Er ist Faust sehr ähnlich, da er auch die Natur... liebt.
Strukturskizze: Geschichte des Faust-Stoffes/Quellen zu Goethes Faust
Faust II
Faust I
Goethe arbeitet am Urfaust
Goethe, der als Kind das Puppenspiel gesehen hat, um 1768 und 1770 Marlowe-Aufführungen erlebte, nimmt teil am Kindsmordprozess gegen Susanna Margareta Brandt.
Wanderbühnen des Sturm und Drang spielen „Faust“, meist nach Marlowes Drama.
Lessing: Schauspielfragment „Dr. Faust“
Aufführung des „Faust-Dramas“ als Puppenspiel
Übersetzung des Marlowschen Dramas: Aufführung, meist durch englische Kommödianten (Wanderbühnen)
Volksbücher von Dr. Johann Fausten
Steckbrief des historischen Faust
1480 – 1540
Marlowe 1589: „The Tragical History [...
] of Doctor Faustus
1587/88/99, 1674, 1725
3.
etwa ab 1608
zweite Hälfte des 18. Jh.s
1759
1.
um 1770
5.
2.
Leben und Sterben der Kindsmörderin S.M.Brandt in Frankfurt am Main.
1771/72
Rettungs- 4.
gedanke
1772/75
1806
1832
Faust ist ca. 35 – 40 Jahre alt => ziemlich alt für die damaligen Verhältnisse.
=> Er muss verjüngt werden.
Selbstdarstellung von Mephisto
Vers 1335:
Er will das Böse, schafft aber trotzdem das Gut => Ironie.
Er schätzt seine Fähigkeiten nicht so hoch ein.
Er erreicht nicht das, was er will. (Dies könnte am Menschen, an ihm selber oder an Gott liegen.)
Das Negative stachelt das Positive an.
Vers 1338:
Er will immer das Negative. Er ist also zerstörend, negativ.
Vers 1349:
Er war am Anfang ein Teil Gottes, Schöpfung war zuerst eine Einheit und erst später kam die Dualität (hell – dunkel, gut – böse) dazu. => Das Böse kommt vom Guten.
Vers 1362 – 1368:
Er kann sich der Schöpfung nicht entgegenstellen.
„Nicht“ => Der Teufel ist ein Nihilist, Materialist.
Rolle des Mephisto
Gegenpol zum Denken des Zuschauers => Er bringt die Zuschauer zum Nachdenken.
bringt die Geschichte in Gang
stellt das Negative dar
hinterhältig
will seine Pflicht erfüllen
reagiert absolut menschlich, hat menschliche Eigenschaften (er flucht zwischendurch...)
wirkt überhaupt nicht souverän, nicht wirklich böse
er ist ein armer Schufter
sympathisch
unterhaltend, selbstironisch, witzig => lustige Person (mal freiwillig, mal unfreiwillig)
Salz im Stück
Biographie Goethes
1749: Geburt
1773: Goethe macht Freunde der Szene mit der ersten Fassung des Faust bekannt.
1775: Goethe übersiedelt nach Weimar.
1805: Tod Schillers
1806: Faust I vollendet
1832: Faust II und Tod Goethes
Gretchens Charakter
naiv (im Positiven Sinn), unerfahren, unverdorben, ursprünglich
brav, gottesfürchtig
fleissig, reinlich (auch von Innen her)
Familiensinn
unschuldiges Kind, behütet
Aber: Das Mädchenhafte endet, das Erotische beginnt.
Frau Marthe
zwiespältig: Sie tut, als ob sie ihren Mann immer noch liebe, ist aber trotzdem enttäusch, als es nichts zu erben gibt und auf ein Abenteuer scharf.
will noch einmal jung sein
nett, sympathisch
treu, nicht nachtragend
lüsterne Person
will selber wieder ein Abenteuer beginnen
neidisch auf Gretchen, weil sie einen Liebhaber hat
wird selbst noch einmal jung durch Gretchens Liebe
nicht sehr gottesfürchtig
weltoffen
Gretchen sieht in ihr ein Vorbild
moralisch freier
Strohwitwe (wäre aber froh, wenn sie Witwe ist)
geschwätzig
neugierig
inkonsequent
leicht komische Haltung
raffiniert
kupplerisch
naiv
Wald und Höhle
Faust vermisst Gretchen, er liebt sie, aber ermöchte sie nicht verderben und will sie also auch nicht mehr sehen
Er will sich von Mephisto losreissen
Er kann nicht auf Gretchen verzichten und geht zurück.
Er ist schon abhängig von Mephisto, so dass er nach seinem Willen handelt, er tut Sachen, die er gar nicht möchte.
Fausts Schuld an Gretchen
Tod der Mutter durch den Trank
Tod des Bruders
Schwangerschaft
Er lässt Gretchen sitzen, verlässt sie
Gretchen tötet in Verzweiflung ihr uneheliches Kind (Faust ist schuld am Kindsmord), wodurch sie in den Kerker kommt und wahnsinnig wird.
Faust folgt nicht der Stimme seines moralischen Leitsatzes.
Er folgt Mephisto.
Walpurgisnacht
Gretchen erscheint Faust in trauriger Gestalt (zusammengebundene Füsse, Schnitt am Hals). Er sieht sie also schon als Verurteilte.
Er will nun zurückgehen, kommt aber zu spät.
Trüber Tag – Feld
Parallelszene zu Wald und Höhle
Faust verlang von Mephisto, dass er Gretchen rettet.
Kerker
Gretchen sitzt als Kindsmörderin im Kerker.
Sie ist dadurch wahnsinnig geworden.
Anmerkungen im Buch
Vorspiel auf dem Theater
Grundsätzliches über das Theater
Direktor: Abfällige, sehr nüchterne Betrachtung des Publikums
Dichter: Hat eine hohe Meinung von sich. „Er mag sogar die Götter darzustellen.“
Die Bretter, das Theater, die die Welt bedeuten.
Prolog im Himmel
Lobgesang auf Gott, die Schöpfung (auch der Mensch) ® absolute Harmonie
Schöpfung unter musikalischem Gesichtspunkt (Sphärenharmonie)
Mephisto: Abgefallener Engel, stört die Harmonie, Gegenpart ® Schwarz – Weiss – Polarität
Nacht
Faust brachte es wirtschaftlich nicht auf einen grünen Zweig.
Faust hofft, dass das Zauberbuch ihn aus diesem Elend herausbringen kann.
Alles ist überladen mit Büchern und Apparaten.
Faust ist trotzig gegenüber dem Erdgeist.
Erdgeist = Lebensenergie, Naturgewalten, Schöpfungskraft
Der Erdgeist ist sichtbar in seinen Taten. Er repräsentiert die Erscheinung Gottes auf der Erde.
Faust ist etwas Niedriges. Sein Horizont ist zu klein.
Faust hat aber irgendetwas doch begriffen, da er den Geist sonst gar nicht hätte beschwören können.
Faust ist erschrocken, deprimiert, zurückgeworfen, verzweifelt.
Wagner ist ein trockener Schleicher, der sogar nachts noch profitieren will.
Schale (Becher, Pokal): vererbt, wurde an Festen gebraucht.
Faust braucht die Schale, um das Gift hineinzutun.
Früh morgens: Erste Bekanntmachung des Osterfestes.
Faust fühlt sich an die Kindheit (Geborgenheit, Schönheit, Glauben) erinnert. Das Herz geht ihm wieder auf. ® Dieses Kindererlebnis hält ihn vom Selbstmord ab.
Vor dem Tor
Die Natur erscheint Wagner als roh. ® Er ist ein Theoretiker, ein Stubengelehrter. Feststimmung braucht er nicht.
Fausts Vater war ein Alchemist.
Faust stört es nicht, wenn ein Geisterwesen käme (® Hund).
Studierzimmer I
Faust ist am Beten, in einer frommen, beschaulichen Stimmung.
Faust will das Original der Bibel (griechisch) übersetzen.
Wort = logos
Wort: zu trocken, zu theoretisch
Sinn: umfassender als Wort, trotzdem noch relativ nahe
Kraft: Der Erdgeist ist die Grundlage von allem.
Tat: Schöpfung
Typisch: Faust kann erst aufhören, wenn er etwas erreicht hat.
Die Geister gehören zum Umkreis des Teufels.
Der Teufel bat diesen Geistern schon einiges.
Spruch der Viere: 4 Elemente: Feuer (Salamander), Wasser (Undene), Luft (Sylphe), Erde (Kobold)
Zeile 1335: 1. Definition, die Mephisto von sich selber gibt.
Mythos: Zuerst war alles eine Einheit und erst später trennten sich Licht und Finsternis. Ein Engel ist abgefallen.
Licht = etwas göttliches, übernatürliches
Der Teufel ist frustriert. Er spricht mehr von einem Misserfolg.
Es ist dem Teufel peinlich, dass er das Studierzimmer nicht verlassen kann.
Lied der Geister: war zu Goethes Zeit sehr revolutionär, äusserst modern
Wiederholung des Erdgeisterlebnis?
Studierzimmer II
Mephisto bietet Faust an, ihn in die Welt zu führen, ihm alles Schöne zu zeigen.
Mephisto weiss von der Selbstmordszene.
Zeile 1635: Prometheus – Sage
Der Mensch muss dem Teufel die Seele versprechen.
Faust will, dass der Teufel etwas Gutes tun soll. Er will ihn damit abschrecken.
Der Teufel will sich versichern, damit Faust ihn nicht betrügt.
Mephisto gibt sich gegenüber dem Schüler als Faust aus.
Hexenküche
Lotto: Anspielung auf die damalige Zeit. Lotto war gerade in Mode gekommen.
Waden: Anspielung auf die damalige Zeit. Die Männer stopften ihre Socken aus, damit es aussah, als ob sie mehr Wadenmuskeln hätten.
Strasse
Diese Begegnung lässt beide nicht unberührt
Faust: Liebe auf den ersten Blick.
Gretchen: denkt auch über Faust und die Begegnung nach.
Zurückhaltende Begegnung, man geht nicht zu weit.
Abend
Vorstufe von Liebe (Interesse).
Sie hofft auf eine Wiederbegegnung.
Gretchen will sich mit dem Lied ablenken. Sie hat Angst.
Das Lied zeigt die potentielle Liebesbereitschaft, die Sehnsucht nach einer treuen Liebe.
Symbolisierung der Treue der Ehepartner über den Tod hinaus.
Volkslied: Es wird damit der soziale Stand von Gretchen gezeigt.
Der Nachbarin Haus
Marthes Mann ist abgehauen, aber sie hat ihn immer noch gern.
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