Günter wallraff:
Günter Wallraff:
„Der Aufmacher“
(„Der Mann der bei Bild Hans Esser war“)
Kurzbiographie:
Geb. am 1. Oktober 1942 in Burscheid bei Köln
Nach Abschluss einer Buchhändlerlehre (1962) leistete Wallraff als Kriegsdienstverweigerer Wehrersatzdienst. Anschließend arbeitete er in verschiedenen Unternehmen und verwertete die dabei gewonnenen Erfahrungen in dem Reportageband "Wir brauchen dich. Als Arbeiter in deutschen Industriebetrieben" (1966, 1970 unter dem Titel "Industriereportagen. Als Arbeiter in deutschen Großbetrieben").
Die Sammlung "13 unerwünschte Reportagen" (1969) bot erstmals sog. "Rollenreportagen", in denen Wallraff über seine Erfahrungen etwa in der Rolle eines Alkoholikers, eines Obdachlosen oder eines Chemiefabrikanten berichtete. Als konsequenter Vertreter der dokumentarischen Literatur gehörte er zu den Mitbegründern des "Werkkreises Literatur der Arbeitswelt" (1. Tagung 1970) innerhalb der "Gruppe 61". 1973 erschien die gemeinsam mit Bernd Engelmann verfasste Reportagensammlung "Ihr da oben, wir da unten". 1975 folgte die Dokumentation einer 1974 in Athen durchgeführten Protestaktion Wallraffs gegen das griechische Obristen- Regime (Selbstankettung auf dem Syntagmaplatz; "Unser Faschismus nebenan.
Griechenland gestern - ein Lehrstück für morgen"). Besonderes Aufsehen erregte Wallraff mit seinen verdeckten Recherchen innerhalb der Redaktion der "Bild-Zeitung" und ihrer Dokumentation ("Der Aufmacher. Der Mann, der bei "Bild" Hans Esser war", 1977; Fernsehbericht "Informationen aus dem Hinterland. Wallraff bei "Bild"", 1977; "Zeugen der Anklage. Die "Bild"-beschreibung wird fortgesetzt", 1979; Das "BILD-Handbuch bis zum Bildausfall", 1981, 1985 unter dem Titel "Bild-Störung, Günter Wallraffs BILDerbuch", 1985; "Enthüllungen, Recherchen, Reportagen und Reden vor Gericht", 1985). Als politisch wirksam erwies sich Wallraffs Reportage (in der Rolle "Alis", eines türkischen Arbeiters) über den menschenverachtenden Handel mit Leiharbeitern ("Ganz unten", 1985).
Weitere Werke: die Reportagen "Die unheimliche Politik" (1982).
Problematik:
Günter Wallraff wollte mit seinem Buch, „Der Aufmacher“, auf die katastrophalen Zustände der Informationsbeschaffung und Verwertung bei der Bild- Zeitung aufmerksam machen.
Personen:
Günter Wallraff verkleidet als Hans Esser (ein leistungsorientierter, kapitalbewusster, 30 Jahre junger Mann, der Psychologie und Betriebswirtschaft studiert hat)
Schwindmann: Redaktionsleiter der Außenstelle Hannover
Andere Bildredakteure spielen keine
Opfer der Bild große Rolle
Inhalt:
Idee: Hans Habe (Freund von G.W.)
G.W.
wollte herausfinden, wer die Bild- Zeitung macht
Bereitet sich mit Wolf Biermann auf seine Rolle vor
Biermann verkündete am 8. März 1977 das Wallraff im Ausland ist
Einen Tag später stand der erste Artikel von Hans Esser in der Bild
Wird von Alf Breull (war selbst einmal Bildredakteur) unterstützt
G.W. verfasste zahlreiche Artikel im Bildstil (Wahrheit verfälschen, verdrehen oder einfach einen Artikel erfinden)
Am 22. Juni 1977 fliegt Wallraffs Tarnung auf
Aufbau:
in Kapitel gegliedert („Vor Bildzeit“, „Bildzeit“, „Zeit danach“ + Anhang (weiter Belege für die Verdrehung der Wahrheit von Bild)
im Text finden sich immer wieder Einschübe von: 1.: Analysen der Bildzeitung herausgegeben vom Springerverlag und 2.
: Bilder und Bildartikel
Günter Wallraff bei Bild:
Sprachliche Mittel:
indirekte Sprache zum Leser (als ob er einem die Erlebnisse persönlich erzählen würde)
Ich- Erzähler (wechselnd zwischen Hans Esser und Günter Wallraff)
Teilweise sind „Bildeinflüsse“ zu bemerken
Keine Ironie, nur „unverdrehte“ Tatsachen
Offene Kritik an dem Bildsystem
Quellenangabe:
www.guenter-wallraff.de
Wallraff, Günter: Der Aufmacher: Der Mann der bei Bild Hans Esser war. 3. Auflage: Köln, Verlag Kiepenheuer & Witsch, 1977
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