Inhaltsangabe des dramas
Inhaltsangabe des Dramas
„ DER GUTE MENSCH VON SEZUAN“
von Bertolt Brecht
Der deutsche Dichter und Dramaturg Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren. Von 1933 bis 1947 lebte er unter anderem in Dänemark und in den USA im Exil, ab 1948 in Ostberlin, wo er mit seiner Frau Helene Weigel das Berliner Ensemble gründete.
Brecht schrieb hauptsächlich gesellschaftskritische Gedichte, Songs, Lehrstücke und sozialistisch-realistische Dramen, außerdem entwickelte er das Programm des epischen Theaters, das vor allem durch den Effekt der Verfremdung zur Stellungnahme zwingt.
Brecht verstarb am 14. August 1956 im Alter von 58 Jahren in Berlin.
Das Drama „Der gute Mensch von Sezuan“, eine Parabel, spielt in der Hauptstadt der Provinz Sezuan auf einer Zeitebene und zeigt am Einzelschicksal der Protagonistin das allgemeine Gesetz dieser Welt auf, daß es unmöglich ist, „gut zu sein und doch zu leben“. Es wurde 1943 uraufgeführt und gilt auch als Brechts geschlossenstes Stück.
Eines Abends begegnet der obdachlose Wasserverkäufer Wang auf der Straße drei Göttern, die auf der Suche nach den guten Menschen sind, denn „seit 2000 Jahren gehe dieses Geschrei, es gehe nicht weiter mit der Welt, so wie sie ist. Niemand könne gut bleiben.“
Wang sucht erfolglos nach einem Nachtquartier für die Götter, weil sogar die Ärmsten Gleichgültigkeit und Selbstsucht gegenüber den anderen zeigen, und seien es „die Erleuchteten“ selbst. Erst die Prostituierte Shen Te verzichtet auf ihren nächsten Kunden, obwohl dieser das unentbehrliche Mietgeld eingebracht hätte, und nimmt die Götter bei sich auf.
Als diese sie am nächsten Morgen auffordern, auch weiterhin gütig zu bleiben, verweist Shen Te auf ihre finanzielle Notlage und erhält von den Göttern einen Geldbetrag, von dem sie sich einen kleinen Tabakladen kaufen kann. Bald kommen um Hilfe Flehende zu ihr, die Shen Te bei sich aufnimmt und versorgt, sie selbst aber steht dadurch beinahe wieder vor dem Ruin. In ihrer Not erfindet sie die Rolle des hartherzigen und geschäftstüchtigen Vetters Shui Ta, als der sie den Schmarotzern gegenüber auftritt und ihre geschäftlichen Interessen skrupellos durchsetzt.
Durch ihre Liebe zu dem stellungslosen Flieger Yang Sun gerät Shen Te erneut an den Rand ihrer Existenz, für ihn verkauft sie nämlich ihren Laden, damit Sun durch Bestechung eine Stelle in Peking antreten kann. Sie merkt nicht, daß sie für ihn nur Mittel zum Zweck ist - er verläßt die von ihm Schwangere.
Shen Te muß erneut ihr verhaßtes Gegen-Ich, den Vetter Shui Ta, zu Hilfe rufen.
Dieser gründet in verfallenen Baracken eine Tabakfabrik und zwingt all diejenigen, denen Shen Te so behilflich war, gegen Hungerlöhne für ihn zu arbeiten. Mit Shui Ta blüht das Geschäft auf, doch wegen Shen Tes „Verschwinden“ wird er verdächtigt, seine Cousine ermordet zu haben. Er wird vor Gericht geführt, dessen Vorsitzende die drei Götter sind, die Shen Te einst bei sich aufgenommen hat. Nur ihnen gibt der Angeklagte in seiner Verzweiflung sein wahres Ich preis, doch die Götter geben Shen Te keine Lösung für ihr Problem, sie raten ihr, einfach gut zu sein.
Der Schluß des Stückes bleibt offen, nur ein Spieler wendet sich mit einem Epilog an das Publikum und weist es an, selbst eine Lösung für den guten Menschen von Sezuan, Shen Te, zu finden.
Mir persönlich gefällt „Der gute Mensch von Sezuan“ gut, weil es nach mehr als einem halben Jahrhundert seit seiner Entstehung noch immer ein aktuelles Thema behandelt.
Ich denke, Brecht wollte damit aufzeigen, daß es zum Teil auch unser aller Egoismus ist, der die Weltbevölkerung in Klassen einteilt, Menschen ins Unglück treibt, und daß es doch nicht schwer ist, neben dem eigenen Vorteil auch ein bißchen an den der Mitmenschen zu denken.
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